In dieser Ausarbeitung wird der Begriff der „Begabung“ nach Bourdieu erläutert, im Zusammenhang mit dem Kapital- und dem Habitusbegriff von Bourdieu. Anhand weiterer Literatur, zum einen „Begabung – eine Einführung“ von Timo Hoyer, Gabriele Weigand und Victor Müller-Oppliger, zum anderen „Die Möglichkeit von Chancengleichheit: Pierre Bourdieus Entzauberung der Natürlichkeit von Bildung und Erziehung – und deren ungebrochene Aktualität“ von Helmut Bremer, wird der Begabungsbegriff von Bourdieu weiter erforscht.
Dazu wird zuerst der Kapitalbegriff erläutert, mit dem Schwerpunkt des inkorporierten Kapitals. Es folgt der Habitus, welcher die Folgen von Kapital auf die Schule erklärt. Die formale Gleichheit beschreibt Bourdieus Einstellung zur Begabung.
Die weitere Literatur zeigt andere Begabungserklärungen auf und erklärt Bourdieus Begabungsbegriff aus differenzierten Blickpunkten. Es endet mit einem Resümee, das noch einmal die unterschiedlichen Aspekte der „Begabung“ und seiner Bedeutung zusammenfasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapital
- Habitus
- Die Wahl des Schicksals
- Formale Gleichheit
- Rationale Pädagogik
- Andere Erklärungen der Begabung
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung befasst sich mit Bourdieus Kritik an der Begabungstheorie und analysiert diese im Kontext seiner Kapital- und Habitusbegriffe. Ziel ist es, die Begabung als ein sozial konstruiertes Phänomen zu entlarven, das stark von der sozialen Herkunft geprägt ist.
- Kulturelles Kapital und seine Rolle in der Reproduktion sozialer Ungleichheit
- Der Habitus als verinnerlichte Form des kulturellen Kapitals und seine Auswirkungen auf schulischen Erfolg
- Die Illusion der Chancengleichheit im Bildungssystem
- Die Bedeutung der sozialen Herkunft für die Bewertung von Begabung
- Bourdieus Kritik an der "rationalen Pädagogik" und die Auswirkungen auf die Bildungspraxis
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Das Kapitel führt in die Thematik der Begabung ein und stellt Bourdieus These vor, dass Begabung nicht ein angeborenes Talent ist, sondern durch das verinnerlichte kulturelle Kapital der Familie beeinflusst wird. Es werden die relevanten Konzepte von Bourdieu, wie Kapital und Habitus, vorgestellt und die weiteren Kapitel der Ausarbeitung skizziert.
2. Kapital
Dieses Kapitel erläutert die verschiedenen Kapitalformen nach Bourdieu: ökonomisches, soziales und kulturelles Kapital. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem inkorporierten kulturellen Kapital, das durch den familiären Hintergrund erworben wird und als Grundlage für den Habitus dient.
3. Habitus
Der Habitus wird als ein System von verinnerlichten Denk-, Wahrnehmungs-, und Handlungsschemata definiert, das durch das inkorporierte Kapital geformt wird. Es wird die Bedeutung des Habitus für die Bildung erklärt, die soziale Unterschiede zwischen Klassen durch den unterschiedlichen Zugang zu kulturellem Kapital hervorbringt.
4. Die Wahl des Schicksals
Dieses Kapitel analysiert den Einfluss des Habitus auf die Bildungsambitionen von Kindern aus unterschiedlichen sozialen Klassen. Es wird gezeigt, wie die Einstellung zur Bildung von der sozialen Herkunft geprägt ist und die Chancen auf schulischen Erfolg beeinflusst.
- Arbeit zitieren
- Antonia Worm (Autor:in), 2016, Bourdieus Kritik der Begabung. Habitus und symbolische Gewalt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/424850