Die Einteilung der Klimazonen durch Klimaklassifikationen


Hausarbeit (Hauptseminar), 2004

14 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Wozu dienen Klimaklassifikationen ?

3. Die Geschichte der Klimaklassifikation

4. Die Genetische Klassifikation der Klimate

5. Genetische Klimaklassifikationen am Beispiel von Alfred Hettner

6. Genetische Klimaklassifikationen auf Grundlage allgemeiner Zirkulation am Beispiel von Hermann Flohn

7. Die Effektive Klassifikation der Klimate

8. Effektive Klimaklassifikationen am Beispiel von Wladimir Köppen

9. Effektive Klimaklassifikation nach Lauer & Frankenberg

10. Literaturliste

1. Einleitung

In dieser Hausarbeit werden verschiedene Arten von Klimaklassifikationen vorgestellt. Hierbei gehe ich zuerst auf die historische Entwicklung der Klimaklassifikationen ein, danach vertiefe ich die beiden typisierenden Darstellungen der Klimaklassifikationen, nämlich die genetischen, sowie die effektiven Klimaklassifikationen.

Die bedeutsamsten Klimaklassifikationen stelle ich zudem im Einzelnen vor.

2. Wozu dienen Klimaklassifikationen ?

„Klimaklassifikation“ per Definition:

(aus Leser, H. „Diercke Wörterbuch Allgemeine Geographie“; 12.Auflage, München 2001)

„Die das Klima als Ganzheit erfassende Gliederung der atmosphärischen Verhältnisse, welche auf einer abstrahierenden Zusammenfassung und Typisierung der Klimaerscheinungen beruht.“

„Klima“ per Definition:

(aus Leser, H. „Diercke Wörterbuch Allgemeine Geographie“; 12.Auflage, München 2001)

„Die für einen Ort, eine Landschaft oder einen größeren Raum typische Zusammenfassung der erdnahen und die Erdoberfläche beeinflussenden atmosphärischen Zustände und Witterungsvorgänge während eines längeren Zeitraumes in charakteristischer Verteilung der häufigsten, mittleren und extremen Werten.“

Die Aufgabe der Klimaklassifikation ist eine systematische und übersichtliche Darstellung der klimatologischen Beobachtungsergebnisse:

Da jedes Klima an einem bestimmten Ort für sich ein regionales Individuum darstellt, welches sich nirgends genau so wiederholt wie am Betrachtungsort, sind in der Klimaklassifikation die großen Zahlen der Klimaelemente und Erscheinungen mehr oder weniger stark in Bezug auf Entstehung, Ausprägung und Auswirkung zu charakterisieren und als ein abstrahierter Typ von Klimaerscheinungen zusammenzufassen.

Die Klimaklassifikation hat also eine Verallgemeinerung der Elemente zur Aufgabe, die je nach Fragestellung der Klassifikation spezifiziert und ausgewiesen werden. Das Ziel der Klimaklassifikation muss also eine charakteristische Einteilung des Klimas mit möglichst wenigen Einzelfaktoren sein, wobei die ausgewiesenen Einzelfaktoren eine möglichst große Anzahl weiterer Klimafaktoren beeinflussen sollten.

3. Die Geschichte der Klimaklassifikation

Die ältesten Zeugnisse klimatologischer Klassifikationen reichen bis weit in das Klassische Altertum zurück. Parmenides von Elea hat um 500 vor Christus den Versuch unternommen, den damals bekannten Teil der Welt, in verschiedene klimatische Zonen aufzuteilen. Er unterschied zwischen einer „Verbrannten Zone“, der „Gemäßigten Zone“ und einer „Kalten Zone“. Sein Wissen dieser Zonen entnahm er aus Berichten von Reisenden. Seine Einteilungen wurden später von Eratosthenes (um ca. 290 vor Christus) und Polybios (um ca. 200 vor Christus) aufgenommen und mit eigenen Erkenntnissen vermengt. Das Ergebnis hierbei war eine Klassifizierung der Erde in 7 Klimazonen.

Die alte schematische Einteilung der Erde in 7 Klimazonen blieb Jahrhunderte lang maßgebend und wurde auch immer wieder als Marginalangaben an Karten herangezogen. Diese Einteilungen dienten bedeutenden Kartographen des Altertums wie Jakob von Edessa (um 600 nach Christus), Al Farghani (um 830 nach Christus) oder Al Idrisi (1100 nach Christus) als Quelle. Selbst Jakob Bar Saqqo (um 1241); die Weltkarte des Petrus von Alliaco aus dem Jahre 1410 und die Weltkarte des Bernadus Sylvanus aus dem Jahre 1511 enthalten dieselben 7 Klimate als topographische Angaben.

Die Entwicklung der Klimaklassifikation als Teil einer Naturwissenschaft stand bis ins 18.Jahrhundert hinein stark im Schatten der Auseinandersetzung der Theologie mit den aufkommenden Naturwissenschaften. Neue Erkenntnisse fehlten bis dahin. Die mit Beginn der Neuzeit einsetzenden Erfindungen physikalischer Instrumente, dienten noch nicht der Erkundung klimatischer Inhalte; die Forschung beschränkte sich hierbei eher auf die physikalischen Vorgänge. Somit berief sich die Einteilung der Klimate bis zum Beginn der Neuzeit weiterhin auf die topographischen Beschreibungen von Beobachtenden.

Erste systematische Klimamessungen begannen im 18.Jahrhundert, als der Gedanke vergleichender und lückenloser Messungen zu festen Terminen an festen Orten mit vergleichbaren Messinstrumenten begann. Forciert wurde die Entwicklung durch die Gründung staatlicher Forschungs- und Beobachtungsnetze, die als Voraussetzung für die mittelwertstatistisch arbeitende Klimakunde galten.

Ausgangspunkt der früheren Klimaklassifikationen war der messbare Wert „Temperatur“. Somit war auch die erste Einteilung des Weltklimas in Zonen der Neuzeit von Supan aus dem Jahre 1879 eine auf die Jahrestemperatur und die Temperatur des wärmsten Monats gründende Einteilung: Supan entschied sich für eine Einteilung in eine „Warme Zone“ (Jahrestemperatur > 20°C), eine „Gemäßigte Zone“ (Jahrestemperatur zwischen 0°C und 20°C) und einer „Kalten Zone“ mit einer Jahrestemperatur von < 0°C. Seine Kriterien zur Einteilung lagen darin, dass er den kältesten und den wärmsten Monats eines Jahres als Beobachtungsräume nahm.

Wladimir Köppen verbesserte das Klimaeinteilungsverfahren von Supan, in dem er 1884 das Prinzip der „Andauer nach Monaten“ einführte. Zudem erweiterte er die Klimazonen auf 5:

- Tropische Zone (12 Monate > 20°C)
- Subtropische Zone (4-11 Monate > 20°C; 1-8 Monate 10°C – 20°C)
- Gemäßigte Zone (< 4 Monate > 20°C; 4-12 Monate 10°C - 20°C; < 4 Monate unter 10°C)
- Kalte Zone (1-4 Monate 10°C – 20°C; 8-11 Monate < 10°C)
- Polare Zone (12 Monate unter 10°C)

1910 publizierte Herbertson ein stärker differenziertes System: Das 10 Jahreszeiten-System. Kern hierbei sind 10 Jahreszeiten, deren Differenzierung auf die Begriffe „kalt“ (< 0°C), „kühl“ (0°C – 10°C), „warm“ (10°C – 20°C) und „heiß“ (> 20°C) vorsah. Die Jahreszeiten waren:

- kalt, zu allen Jahreszeiten
- kühle Sommer, kalte Winter
- warme Sommer, kalte Winter
- heiße Sommer, kalte Winter
- warme Sommer, kühle Winter
- heiße Sommer, kühle Winter
- heiße Sommer, warme Winter
- heiß zu allen Jahreszeiten
- warm zu allen Jahreszeiten
- kühl zu allen Jahreszeiten

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Die Einteilung der Klimazonen durch Klimaklassifikationen
Hochschule
Universität Duisburg-Essen  (Institut für Geographie der Universität Duisburg-Essen)
Veranstaltung
Die Klimazonen der Erde
Note
2,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
14
Katalognummer
V42547
ISBN (eBook)
9783638405546
Dateigröße
732 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Diese kurze 14-seitige Hausarbeit des Hauptstudiums zeigt die historische Entwicklung der Klimaklassifikationen auf. Dabei werden die wichtigsten Klassifikationen dargestellt und erläutert. Zudem wird genauer auf die Unterscheidung in effektiven und genetischen Klassifikationen eingegangen. Rein deskriptive Arbeit !!!
Schlagworte
Einteilung, Klimazonen, Klimaklassifikationen, Klimazonen, Erde
Arbeit zitieren
Kai-Oliver Müller (Autor:in), 2004, Die Einteilung der Klimazonen durch Klimaklassifikationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42547

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