Die deutsche Wiedervereinigung war unbestritten eines der herausragenden politischen Ereignisse im 20. Jahrhundert. Sie beendete den Kalten Krieg und löste die Spaltung Europas auf. Der Einheitsprozess betraf aber nicht nur die beiden deutschen Staaten. Vor allem die alliierten Siegermächte des zweiten Weltkrieges waren beteiligt. Der diplomatische Weg zur Einheit war keine Schnellstraße, teils gegensätzliche Meinungen prallten aufeinander. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Rolle, die die Vereinigten Staaten in diesem Prozess spielten. Die USA hatten als westliche Schutzmacht immer eine besondere Stellung gegenüber der Bundesrepublik. Thema dieser Arbeit sind die amerikanisch-deutschen Beziehungen und die Politik seitens Washington. Deshalb wird auch der Zeitraum vor der Maueröffnung entscheidend im Blickfeld stehen, in dem möglicherweise entscheidende Weichenstellungen vorgenommen wurden. Die Verhandlungen Deutschlands mit der Sowjetunion, sowie der innerdeutsche Weg zur Einheit werden allerdings nur am Rande dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 2. Die USA und die „Deutsche Frage“ bis 1989
- 2.1 Der Weg zur deutschen Teilung
- 2.2 Die Gründung der Bundesrepublik und die Etablierung im Westen
- 2.3 Das amerikanisch-deutsche Verhältnis bis 1989
- 2.4 Die Beziehungen zur DDR
- 2.5 Der Begriff Wiedervereinigung und die „Deutsche Frage”
- 3. Die Neuorientierung der amerikanischen Deutschlandpolitik
- 3.1 Wer hat das Sagen?
- 3.2,,Partners in leadership“ – Die USA und die BRD entdecken sich neu
- 3.3 Der Umbruch in Osteuropa und die Reaktion der USA
- 4. Die Wiedervereinigung wird zum Thema
- 4.1 Wer gab den Anstoß?
- 4.2 Der Außenseiter: Vernon Walters
- 4.2 Die Beurteilung der DDR
- 5. Der Mauerfall und die Folgen
- 5.1 Kohls,,Zehn-Punkte-Plan“ und die internationalen Reaktionen
- 5.2 Die „Four Principles“: Die USA formulieren ihre Interessen
- 5.3 Das Treffen von Malta und der NATO-Gipfel in Brüssel
- 5.4 Die DDR steht vor dem Kollaps und die Einheit vor der Tür?
- 5.5 Die Haltung Frankreichs und Großbritanniens zur Wiedervereinigung
- 6. Die Entstehung der Zwei-plus-Vier-Formel
- 6.1 Wer darf mitmachen?
- 6.2,,Zwei-plus-Vier“ oder „Vier-plus-Zwei\"?
- 6.3 Der,,Schlüssel“ zur Einheit
- 7. Der diplomatische Weg zur Wiedervereinigung
- 7.1 Die USA ergreifen die Initiative in der Grenzfrage
- 7.2 Moskau schaltet auf stur - der Westen zeigt Einigkeit
- 7.3 Der „,Neun-Punkte-Plan“ und der Gipfel von Washington
- 7.4 Der NATO-Gipfel in London
- 7.5 Der „,Kaukasus-Mythos“: Die Einheit wird vollzogen
- 8. Die USA als „,Geburtshelfer\" der Deutschen Einheit
- 8.1 Der persönliche Faktor
- 8.2 Die öffentliche Meinung in den USA
- 8.3 Gewinner und Verlierer
- 9. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Rolle der Vereinigten Staaten im deutschen Einigungsprozess. Ziel ist es, die amerikanisch-deutsche Beziehung während der Wiedervereinigung zu analysieren und die Politik Washingtons in diesem Kontext zu beleuchten. Insbesondere soll geklärt werden, wann und warum die USA sich für eine Unterstützung der Wiedervereinigung entschieden haben, wer innerhalb der US-Administration den Anstoß dazu gab und welche Bedeutung die USA letztendlich für den Einigungsprozess hatten.
- Die „Deutsche Frage“ in der amerikanischen Politik bis 1989
- Die Neuorientierung der amerikanischen Deutschlandpolitik unter George Bush
- Die Rolle der USA im Mauerfall und den anschließenden Verhandlungen
- Der diplomatische Weg zur Wiedervereinigung und die Rolle der USA in der Zwei-plus-Vier-Formel
- Die Bewertung der Rolle der USA als „Geburtshelfer“ der Deutschen Einheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Analyse der „Deutschen Frage“ in der amerikanischen Politik bis 1989. Hier werden die unterschiedlichen Positionen und Haltungen der USA zur deutschen Teilung und zum Verhältnis zwischen den beiden deutschen Staaten beleuchtet. Im Anschluss wird die Neuorientierung der amerikanischen Deutschlandpolitik unter George Bush analysiert, die maßgeblich von den Reformbewegungen in Osteuropa geprägt war. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Mauerfall und den ersten Reaktionen der US-Administration auf die sich abzeichnende Wiedervereinigung. Hier werden auch die „Four Principles“ vorgestellt, die als Leitlinien für die amerikanische Politik im Einigungsprozess dienten.
Das vierte Kapitel behandelt die Entstehung der Zwei-plus-Vier-Formel und den diplomatischen Weg zur Wiedervereinigung. Die Verhandlungen mit der Sowjetunion, Frankreich und Großbritannien werden beleuchtet und es wird geklärt, wie und wann die USA ihren Einfluss geltend machten, um die deutschen Interessen durchzusetzen. Das fünfte Kapitel widmet sich der Rolle der USA als „Geburtshelfer“ der Deutschen Einheit. Hier werden der persönliche Faktor, die öffentliche Meinung in den USA und die Gewinner und Verlierer des Einigungsprozesses beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Rolle der Vereinigten Staaten im deutschen Einigungsprozess. Schwerpunkte liegen auf der amerikanisch-deutschen Beziehung, der amerikanischen Deutschlandpolitik, dem Mauerfall, der Zwei-plus-Vier-Formel, der „Four Principles“ und der Bewertung der Rolle der USA als „Geburtshelfer“ der Deutschen Einheit.
- Arbeit zitieren
- Manuel Praest (Autor:in), 2005, Rolle und Haltung der USA im deutschen Einigungsprozess, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42560