Leseprobe
Inhalt
1.) Einleitung
2.) Einführung und landeskundliche Informationen
2.1.) Sprache
2.2.) Religion
2.3.) Wirtschaft
3.) Geschichtlicher Überblick
4.) Überblick über die Gesundheitssituation in Burkina Faso
5.) Theorie des Gesundheitssystems und der Gesundheitsversorgung in Burkina Faso
6.) Schluss
1.) Einleitung
Im Sommer 2002 absolvierte ich, im Rahmen des ASA- Programms ( Arbeits- und Studienaufenthalte in Afrika, Asien, Südosteuropa und Lateinamerika, www.asa-programm.de ) ein vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und einigen Bundesländern gefördertes entwicklungspolitisches Bildungsprogramm, einen dreimonatigen Aufenthalt in Burkina Faso.
Ich hatte die Möglichkeit, in unserem Projekt wertvolle Einblicke in die Arbeit der nationalen Menschenrechtsorganisation MBDHP ( Mouvement Burkinabé des Droits de l´Homme et des Peuples) und in ein sich im Demokratisierungsprozess befindenden Land zu gewinnen. Der Schwerpunkt meines Aufenthaltes war es, durch das Verständnis für die Geschichte des Landes und seine aktuellen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Probleme die Bedeutung der Arbeit einer solchen Nichtregierungsorganisation für die gesellschaftliche Entwicklung zu erkennen.
In meiner abschließenden Arbeit für die Menschenrechtsorganisation befasste ich mich mit „ Der Rolle der Frauen und Kinder im Entwicklungsprozess von Burkina Faso“. So musste und durfte ich mir in dieser Zeit vor allem einen Überblick über die Gesundheitssituation der Bevölkerung erarbeiten.
Um einen allgemeinen Überblick über Burkina Faso zu bekommen, halte ich es für sehr imposant den landeskundlichen und geschichtlichen Aspekt zu betrachten und mit einzubringen.
2.) Einführung und landeskundliche Informationen
Das Staatsgebiet von Burkina Faso liegt im Herzen Westafrikas, es erstreckt sich über eine Fläche von 274000 km2 (etwas größer als die Bundesrepublik Deutschland). Das Binnenland ( mittlere Entfernung zur Küste beträgt etwa 500 km) wird im Norden von Mali und Niger begrenzt und im Süden durch Benin , Togo, Ghana und durch die Elfenbeinküste ( Côte d´ Ivoire) vom Meer getrennt.
Die drei Quellflüsse des Volta, Schwarzer, Roter und Weißer Volta bewässern das Land, wobei nur der Schwarze Volta ganzjährig Wasser führt, während die anderen in der Trockenzeit versiegen.
Burkina Faso hat ein wechselfeuchtes tropisches Klima, bei dem sich zwei Jahreszeiten unterscheiden lassen: eine Regenzeit ( von Juni bis Oktober) und eine Trockenzeit ( von November bis März), wobei die Monate April und Mai die heißesten sind, in denen vielfach eine Temperatur von über 40 Grad gemessen wird.
Die Hauptstadt von Burkina Faso ist Ouagadougou mit ca. einer Millionen Einwohner.
Die Bevölkerung Burkinas („Schätzung CIA Worldfactbook 1998 ca.:11226300 Einwohner“) umfasst etwa 60 verschiedene ethnische Gruppen, von denen die „Mossi“ im Zentrum des Landes zahlenmäßig am stärksten vertreten sind und knapp 50 % der Einwohner des Landes ausmachen. Eine andere wichtige Bevölkerungsgruppe stellen die „Bobo“ (ca.8%) dar. Weitere Ethnien sind die „Lobi“ und „Dagari“(7 %) im Grenzgebiet zur Elfenbeinküste und Ghana.
Außerdem leben etwa 5000 Europäer, meist Franzosen, in Burkina Faso; die Zahl der im Ausland lebenden „Burkinabé“ schätzt man auf zwei Millionen(überwiegend leben sie in der Elfenbeinküste). Mit durchschnittlich 37 Einwohner/ km2 ist Burkina eines der dichtest besiedelten Länder West-Afrikas , mit einer jährlichen Zuwachsrate von 2,72% (Schätzung CIA- Worldfactbook 1998).
Am größten ist die Bevölkerungsdichte im mittleren Teil des Landes, um die Hauptstadt Ouagadougou (Zuwachsrate ca. 9,8 % jährlich). Die starke Bevölkerungszunahme in den letzten Jahrzehnten ( zwischen 1952 und 1977 fand ungefähr eine Verdoppelung statt) hat dazu beigetragen, dass die Dürreperioden der 70er Jahre katastrophale Folgen hatten. In den Städten leben rund 20 % der Bevölkerung, der größte Teil lebt aber auf dem Land, wobei vor allem bei den Jüngeren eine verstärkte Landflucht festzustellen ist ( städtische Zuwachsrate 8 %).
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