Völkisches Denken im Internet kann nur repräsentativ für Völkisches Denken in der gesamten Gesellschaft begriffen werden. In nahezu allen Schichten und politischen Richtungen von rechts bis links existiert völkisches Denken – wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen. Am offensichtlichsten tritt der Bezug zu „Völkern“ jedoch bei der extremen Rechten, insbesondere bei den „Freien Kameradschaften“ zu Tage, deshalb sind diese Organisationsstrukturen in der militanten Neonaziszene Gegenstand meiner Untersuchung. Zunächst soll jedoch dargestellt werden, was diese Zusammenschlüsse überhaupt sind, wie sie entstanden sind, wie sie strukturiert sind und wie sie agitieren.
Völkisches Denken ist fast zwangsweise an antisemitische Argumentationsmuster gekoppelt. Jedoch ist der Antisemitismus nach Auschwitz weniger einfach zu fassen als in der NS-Zeit. Die grundlegenden Muster des Antisemitismus sind zwar geblieben, doch drückt sich dieser heute anders – eben moderner – aus. Deshalb werde ich exemplarisch einige Komponenten des modernen Antisemitismus erklären, der insbesondere in der extremen Rechten reproduziert bzw. propagiert wird. Dabei werde ich mich auf allgemeine Tendenzen beschränken und verzichte dabei auf Nachweise auf rechten Homepages. Diese Seiten werden oft aktualisiert bzw. umgestellt, so dass bestimmte Nachweise im nachhinein kaum einsehbar sind. Stattdessen werde ich bei der Literaturangabe auf diverse Neonazi-Homepages verweisen, anhand derer meine Aussagen prinzipiell überprüfbar sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was sind Freie Kameradschaften
- Entstehungsgeschichte
- Struktur
- Outfit/Style
- Aktivitäten
- Völkische Denken und Antisemitismus in der Rechten
- Antiamerikanismus
- Antizionismus
- „Friedensliebe“
- „Nationale Arbeit“
- Zusammenfassung
- Weitere völkische Elemente bzw. Schwerpunkte auf Neonazi-Homepages
- Anti-Antifa-arbeit
- Berichte von Demonstrationen und Aktionen
- Geschichtsrevisionismus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Analyse von völkischem Denken im Internet, insbesondere anhand des Beispiels „Freier Kameradschaften“. Sie untersucht die Entstehung, Struktur und Aktivitäten dieser Organisationen im Kontext der extremen Rechten. Des Weiteren beleuchtet die Arbeit die Verbindung zwischen völkischem Denken und Antisemitismus in der heutigen Zeit, wobei der Fokus auf modernen Ausprägungen liegt. Die Untersuchung unterstreicht die Bedeutung des Internets als Plattform für die Verbreitung und Vernetzung rechtsextremer Ideologien.
- Entstehung und Struktur „Freier Kameradschaften“
- Aktionsorientiertheit und Vernetzung rechtsextremer Jugendlicher
- Verbindung von völkischem Denken und Antisemitismus
- Moderne Ausprägungen des Antisemitismus in der extremen Rechten
- Rolle des Internets für die Verbreitung und Vernetzung rechtsextremer Ideologien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz von völkischem Denken im Internet im Vergleich zur Gesamtgesellschaft heraus und betont die besondere Präsenz dieser Ideologie in der extremen Rechten, speziell bei den „Freien Kameradschaften“.
Das Kapitel „Was sind Freie Kameradschaften?“ erläutert die Entstehung dieser losen Zusammenschlüsse, die als Alternative zu etablierten Nazi-Parteien entstanden sind. Die Kapitel „Struktur“, „Outfit/Style“ und „Aktivitäten“ beschreiben die Organisationsform, die Erscheinungsformen und die typischen Aktionsformen der „Freien Kameradschaften“.
Das Kapitel „Völkische Denken und Antisemitismus in der Rechten“ untersucht den Zusammenhang zwischen völkischem Denken und Antisemitismus, insbesondere in der extremen Rechten. Es analysiert verschiedene Komponenten des modernen Antisemitismus, die in der extremen Rechten reproduziert und propagiert werden.
Das Kapitel „Weitere völkische Elemente bzw. Schwerpunkte auf Neonazi-Homepages“ beleuchtet weitere Aspekte des völkischen Denkens in der extremen Rechten, wie z. B. Anti-Antifa-Arbeit, Berichte von Demonstrationen und Aktionen sowie Geschichtsrevisionismus.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themenschwerpunkte dieser Arbeit sind: Völkisches Denken, Freie Kameradschaften, Antisemitismus, extreme Rechte, Neonazismus, Internet, Vernetzung, Propaganda, Demonstrationen, Aktionsformen, Moderne Ausprägungen, Anti-Antifa-Arbeit, Geschichtsrevisionismus.
- Arbeit zitieren
- Christian Uhrheimer (Autor:in), 2003, Völkisches Denken und rechte Jugendcliquen im Internet am Beispiel 'Freier Kameradschaften', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42635