Wie kann eine Kaiserfrau Macht ausüben, während andere Frauen ein völlig eingeschränktes und nahezu unfreies Leben führten? Oder ist es eine reine Illusion zu glauben, dass weibliche Kaiserinnen tatsächlich Einfluss auf das politische Leben hatten? Vor dem Hintergrund dieser Fragen wird sich diese Arbeit mit der folgenden Problematik beschäftigen: Das Leben der römischen Kaiserfrauen in der Zeit von 30 v. Chr. bis 284 n. Chr. - Ein unterschätzter Machtfaktor?
Voraussetzung für die Bearbeitung des Themas ist zunächst die Analyse der Quellenlage, um einen Überblick über Glaubwürdigkeit und Aussagekraft der Materialien zu geben. Um die komplette Kaiserzeit abzudecken wird sich die folgende Arbeit auf die fünf wohl bekanntesten Kaiserfrauen dieser Zeit beziehen. Die Arbeit deckt zwar nur einen sehr kleinen Teil aller Kaiserfrauen ab, sie kann aber dennoch Aufschluss darüber geben, inwiefern sich die Frauen nicht mit ihrer passiven Rolle zufriedengaben und wie groß dabei ihr Handlungsspielraum war.
Zur Klärung dient der Hintergrund der Heirat, also eine Unterscheidung zwischen einer Liebesheirat oder einer Heirat aus politischen Gründen. Anschließend wird im Wesentlichen der Arbeit der Einfluss jener Frauen auf ihren Ehemann, den Kaiser, betrachtet. Im Zusammenhang damit wird auch die Beeinflussung innerhalb der Politik beleuchtet. Außerdem wird als zweite Möglichkeit der Einflussnahme diese auf die eigenen Söhne betrachtet. Doch es geht nicht nur darum, herauszufinden, ob die Kaiserfrauen tatsächlich ein unterschätzter Machtfaktor waren. Es ist auch wichtig, die Mittel zur Erreichung ihrer Ziele aufzudecken.
Nachdem die Machtverhältnisse zu Lebzeiten veranschaulicht werden, folgt zudem der Blick auf die Folge des Todes dieser Frauen. Es stellt sich also die Frage, ob eine Divinisierung oder eine damnatio memoriae der Kaiserfrauen stattfand.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Leben der römischen Kaiserfrauen in der Zeit von 30 v. Chr. bis 284 n. Chr. - Ein unterschätzter Machtfaktor?
- Quellenlage
- Tacitus - Annalen
- Sueton - Kaiserviten
- Cassius Dio - Römische Geschichte
- Velleius Paterculus - Historia Romana
- Sekundärliteratur
- Hintergründe der Heirat
- Heirat aus Liebe
- Heirat aus politischen Gründen
- Einfluss der Kaiserfrauen
- Einfluss auf Politik und Ehemann
- Einfluss auf die Söhne
- Divinisierung oder damnatio memoriae?
- Divinisierung
- Damnatio memoriae
- Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle römischer Kaiserfrauen von 30 v. Chr. bis 284 n. Chr. und analysiert, ob sie einen unterschätzten Machtfaktor darstellten. Die Analyse erfolgt anhand von Quellenmaterial und einem Vergleich verschiedener Kaiserfrauen, um ihre Handlungsmöglichkeiten und den Einfluss auf Politik, Ehemann und Söhne zu beleuchten.
- Analyse der Quellenlage und Bewertung der Glaubwürdigkeit des Materials
- Untersuchung der Hintergründe der Heirat von Kaiserfrauen, insbesondere der Unterscheidung zwischen Liebes- und politischen Ehen
- Beurteilung des Einflusses der Kaiserfrauen auf die Politik und ihren Ehemann, den Kaiser
- Bewertung des Einflusses der Kaiserfrauen auf ihre Söhne und deren Rolle in der Nachfolge
- Analyse der Prozesse der Divinisierung oder Damnatio memoriae nach dem Tod der Kaiserfrauen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Fragestellung der Arbeit vor: Ob römische Kaiserfrauen einen unterschätzten Machtfaktor darstellten. Die Quellenlage wird im ersten Kapitel analysiert, wobei die wichtigsten Quellen, wie die Annalen des Tacitus, die Kaiserviten des Sueton, die Römische Geschichte des Cassius Dio und die Historia Romana des Velleius Paterculus, vorgestellt werden. Außerdem wird auf Sekundärliteratur eingegangen.
Im zweiten Kapitel werden die Hintergründe der Heirat von Kaiserfrauen beleuchtet. Es wird zwischen Liebesheiraten und Ehen aus politischen Gründen unterschieden.
Das dritte Kapitel konzentriert sich auf den Einfluss der Kaiserfrauen auf ihre Ehemänner, die Kaiser, und die Politik. Dabei wird der Handlungsspielraum der Frauen untersucht und wie sie ihre Machtposition nutzten.
Das vierte Kapitel analysiert den Einfluss der Kaiserfrauen auf ihre Söhne und deren Rolle in der Nachfolge. Hier wird erörtert, wie die Kaiserfrauen ihre Söhne zur Macht verhelfen konnten und welche Strategien sie verfolgten.
Schlüsselwörter
Römische Kaiserfrauen, Machtfaktor, Einfluss, Politik, Ehemann, Söhne, Quellenlage, Divinisierung, Damnatio memoriae, Tacitus, Sueton, Cassius Dio, Velleius Paterculus, Heirat, Liebe, Politik, Nachfolge.
- Arbeit zitieren
- Laura Zeitler (Autor:in), 2012, Ein unterschätzter Machtfaktor? Das Leben der römischen Kaiserfrauen in der Zeit von 30 v. Chr. bis 284 n. Chr., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/426523