Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die amerikanische Gesellschaft einen immensen wirtschaftlichen Aufschwung und wurde nach und nach zur Konsumgesellschaft. Der neu entstandene Konsummarkt wurde mit mehr und mehr neuen Gütern geflutet und die Nachfrage schien nicht abzureißen, denn die neue Generation der Konsumenten hatte mehr Geld zur Verfügung als je zu vor und war gleichzeitig auch willens, dieses Geld für immer neue Produkte auszugeben. Dementsprechend empfänglich waren sie auch für Marketing und Werbung, die darauf abzielten, den Konsumenten davon zu überzeugen, dass das persönliche Glück von ihrer materiellen Umgebung abhinge. Gleichzeitig wuchs die Werbeindustrie und Produktwerbung war schnell überall vertreten, sei es auf Plakaten, in Zeitungen und Zeitschriften oder im Fernsehen. Gerade Frauen bildeten für die Werbeindustrie eine eigene und durchaus lukrative Konsumentengruppe, für die es galt, genau auf Wünsche und Bedürfnisse zugeschnittene Werbung zu gestalten.
Die Zeit der 1960er Jahre wird häufig mit der Frauenbewegung und dementsprechend mit veränderten Rollenbildern in Verbindung gebracht. Während die Gesellschaft in den 1950er Jahren sich nach den Schrecken des Krieges noch hauptsächlich nach häuslicher Stabilität und einer möglichst intakten Welt sehnte, weshalb konservative Wertvorstellungen und Rollenbilder vorherrschten, trat ab den frühen 1960er Jahren langsam ein Wandel ein, denn viele Frauen waren mit ihrer Rolle zunehmend unzufrieden. Die Journalistin BETTY FRIEDAN, die unter den Gründerinnen der National Organization for Women (NOW) war, veröffentlichte schon 1963 ihre Studie The Feminine Mystique und wendete sich gegen den Mythos der über alle Maßen femininen Frau, der seit den 1950er Jahren medial, politisch und sozial implementiert worden war. Sie sprach damit für alle Frauen, die mit ihrer Rolle als Hausfrau unzufrieden waren und forderte Frauen auf, viel mehr ihre Talente auszuschöpfen und ihren Neigungen nachzugehen. Es war die erste öffentliche kritische Auseinandersetzung mit dem Hausfrauendasein in Amerika und markiert unter anderem den Beginn eines gesellschaftlichen Wandels. Im Folgenden soll die Darstellung von Frauen und die Art der Werbung für Produkte mit weiblicher Zielgruppe in den Werbeanzeigen der 1960er Jahre näher betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Macht der Werbung
- Der Aufstieg von Konsum und Werbung
- Werbekritik
- Werbung für und mit Frauen
- Kosmetik
- Mode
- Haushalt und Genussmittel
- Darstellung der Frau neben Männern
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle von Frauen in der amerikanischen Werbung der 1960er Jahre und betrachtet, wie die Darstellung von Frauen in Werbeanzeigen den Wandel der Frauenrolle in dieser Zeit widerspiegelt. Im Mittelpunkt stehen dabei Werbeanzeigen in Zeitungen.
- Die Entwicklung der amerikanischen Konsumgesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Rolle von Werbung im Aufbau und der Gestaltung der Konsumgesellschaft
- Die Darstellung von Frauen in der Werbung der 1960er Jahre
- Der Einfluss der Frauenbewegung auf die Darstellung von Frauen in der Werbung
- Die Beziehung zwischen Konsum, Werbung und der veränderten Frauenrolle
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Zusammenhang zwischen dem wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg, der Entstehung der Konsumgesellschaft und der wachsenden Bedeutung von Werbung dar. Sie führt den Leser in die Thematik der Frauenrolle in der amerikanischen Gesellschaft der 1960er Jahre ein und beleuchtet den Einfluss der Frauenbewegung auf die gesellschaftlichen Veränderungen.
- Die Macht der Werbung: Dieses Kapitel beleuchtet den Aufstieg von Konsum und Werbung im 20. Jahrhundert. Es zeigt, wie sich die Sicht auf Werbung von einer als peinlich empfundenen Praxis zu einem wichtigen Instrument des Wirtschaftswachstums entwickelte. Das Kapitel diskutiert auch die Kritik an der Werbung und deren Einfluss auf das Konsumverhalten.
- Werbung für und mit Frauen: Dieses Kapitel untersucht die Darstellung von Frauen in der Werbung der 1960er Jahre. Es analysiert die Werbung in verschiedenen Produktbereichen, darunter Kosmetik, Mode, Haushalt und Genussmittel. Das Kapitel betrachtet die unterschiedlichen Rollenbilder von Frauen in der Werbung und die Art und Weise, wie die Werbung versucht, die Bedürfnisse und Wünsche der weiblichen Konsumentengruppe anzusprechen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der Konsumgesellschaft, Werbung, Frauenrolle, Frauenbewegung, amerikanische Gesellschaft, 1960er Jahre, Zeitungswerbung, Produktwerbung, Werbeanzeigen und Darstellung von Frauen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2017, Werbung als Spiegelbild der (Konsum-)gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/426572