Internationale Energiewende. Der Klimavertrag von Paris und seine Folgen


Hausarbeit (Hauptseminar), 2017

13 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Grundlagen zum Verständnisstand
2.1 Globale Erwärmung
2.2 Geschichte der Klimaverträge

3 Klimavertrag von Paris
3.1 Wesentliche Inhalte
3.2 Stärken und Schwächen des Klimavertrages
3.3 Eigene Kritische Würdigung

4 Fazit

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Der 12. Dezember 2015 sollte so gut wie jedem Menschen als ein Datum bekannt sein, an dem die Weltgemeinschaft eines unserer größten Probleme zu bewältigen versuchte. An diesem Tag wurde in Paris das internationale Klimaabkommen vereinbart.

„Die Gefahren des Klimawandels gehören zu den größten Herausforderungen für die Menschheit des 21. Jahrhunderts“[1]

Viel ist passiert auf unserer globalen Welt, die Entwicklung steht nicht still, die Menschheit entwickelt sich weiter, ebenso die Technologie - doch zu welchem Preis?

Klimaveränderungen sind mittlerweile allgegenwärtig und Veränderungen von Wetterereignissen, Temperaturschwankungen, Erwärmung der Meere, um nur ein paar Beispiele zu nennen, sind nicht mehr von der Hand zu weisen.

Es gab etliche Versuche von einzelnen Ländern oder Gemeinschaften, der nicht auf haltbaren Bedrohung der Globalen Erwärmung entgegenzuwirken. Doch fehlte bisher ein internationaler Vertrag bzw. ein Abkommen, der/das dafür Sorge trägt, dass unsere Erde auch noch unseren nächsten Generationen zur Verfügung steht.

Deshalb ist der 12. Dezember 2015 ein historisches Ereignis. Die Weltgemeinschaft, bestehend aus 195 Nationen, hat einen Internationalen Vertrag geschlossen, um das globale Problem der Erwärmung in den Griff zu bekommen.

Man könnte also meinen, dass jetzt alles besser wird, der Mutter Erde „entgegengekommen wird “- doch ist dem auch so?

Die nachfolgende Arbeit zu dem Thema „ internationale Energiewende: Der Klimavertrag von Paris und seine Folgen“, soll genau dies näher betrachten.

Was besagt der Klimavertrag von Paris und worin stecken die Stärken und Schwächen des Vertrages?

Diese Frage stellt sich der Autor auf den nachfolgenden Seiten und wird den Vertrag von Paris näher durchleuchten und erläutern.

2 Grundlagen zum Verständnisstand

2.1 Globale Erwärmung

Zum besseren Verständnis ist zuerst einmal zu klären, wo genau wir beim Thema „Globale Erwärmung“ stehen.

„Der Begriff „globale Erwärmung“ ist allerdings nicht scharf definiert. Mit dem Begriff ist oftmals die menschliche (anthropogene) Beeinflussung des Klimas insgesamt gemeint, zu der auch das Ozonproblem gehört“[2]

Also ist der Klimawandel von Menschen gemacht oder nicht? Dazu ist zu sagen, dass es auch natürliche Ereignisse gibt, die unser Klima beeinflussen und zur globalen Erwärmung beitragen[3].

Doch ist deutlich belegbar, dass die Konzentration von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre seit der Industrialisierung zunimmt. So lag die Konzentration von Kohlenstoffdioxid um das Jahr 1850 bei etwa 280 ppm (parts per million), im Vergleich zum jetzigen Zeitpunkt mit einer Konzentration von 406 ppm[4].

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung: Kohlendioxide ppm.

Dies ist eine alarmierende Zahl, vor allem, wenn man bedenkt, dass der Hauptanstieg der Konzentration der Kohlenstoffdioxide in den letzten Jahren stattfand; von 1950 bis zum heutigen Tag gab es einen Anstieg von ca. 106 ppm.[5]

Doch was bedeutet dies für unsere Erde und all ihren Bewohnern?

Egal ob Mensch oder Tier, die Erderwärmung hat Folgen für alle Lebewesen auf unserem Planeten. Nicht nur, dass unsere Temperatur stetig ansteigt, des Weiteren erhöht sich der Meeresspiegel, und dies hat zur Folge, dass Landmassen verschwinden und der Lebensraum kleiner wird.

Eine Versauerung der Meere findet statt, somit wird das Ökosystem nicht nur durch den Temperaturanstieg gefährdet bzw. zerstört.

Wir als Menschen haben die Möglichkeit, uns teilweise an naturbedingte Gegebenheiten anzupassen, doch dies gelingt nicht allen Bewohnern unseres Planeten. Wenn man aber einen Blick in die Vergangenheit wirft, erkennt man, dass auch der Mensch anfällig gegenüber Klimaveränderungen ist, der Lauf der Geschichte war häufig durch klimabedingte Änderungen beeinflusst.[6]

2.2 Geschichte der Klimaverträge

Um näher auf den Klimavertrag von Paris eingehen zu können und verständlich zu machen, wie historisch dieses Ereignis ist, muss man vorher die Geschichte der wichtigsten Klimaverträge näher erläutern und zum Verständnis bringen, warum bisherige Verhandlungen gescheitert sind.

Doch woran liegt es, dass bisherige Verhandlungen gescheitert sind, obwohl der Klimawandel ein Problem ist, das uns alle betrifft?

Für das Scheitern aller bisherigen Verhandlungen gibt es viele Gründe. Der in der Literatur am häufigsten angegebener Grund ist, dass sich die einzelnen Staaten in einem sozialen Zwiespalt befinden. Der Hauptgrund liegt darin, dass es sich bezüglich unserer Umwelt - und dadurch auch unseres Klimas- um ein öffentliches Gut handelt, bei dem niemand benachteiligt bzw. ausgeschlossen werden darf.[7]

Dies lässt sich am besten wie folgt beschreiben:

„Je mehr wir persönlich oder als Staat zum gemeinsamen Ziel beitragen, desto weniger müssen die anderen beitragen und können mithin besser gegen uns konkurrieren und komfortabler leben. Besser wäre es für uns, wenn die anderen mehr leisten und wir komfortabler leben könnten. Nur – wenn keiner etwas leistet, tritt gefährlicher Klimawandel ein und bedroht alle.“[8]

Doch nun dazu, wo die Grundideen des heutigen Abkommens entstanden sind.

Der Grundstein des heutigen Abkommens von Paris wurde 1992 in Rio gelegt. Im Rahmen des UN-Gipfels für Umwelt und Entwicklung wurde die Klimarahmenkonvention (UN Framework Convention on Climate Change), auch UNFCCC, beschlossen. Es war das erste internationale Abkommen, um dem Klimawandel entgegenzutreten. Es besagt:

„ die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre auf einem Niveau zu stabilisieren, das eine gefährliche menschliche Beeinflussung des Klimasystems vermeidet.“[9]

Es dauerte jedoch knapp 2 Jahre, bevor das UNFCCC in Kraft treten konnte; zum heutigen Zeitpunkt haben es 195 Nationen unterzeichnet.[10]

Die erste wirkliche Klimakonferenz die sich Conference oft the Parties nennt und mit dem Akronym COP abgekürzt wird, fand 1995 in Berlin statt. In der COP 1 ging es vor allem darum, festzulegen, wie die einzelnen Konferenzen in Zukunft arbeiten und zukünftige Verträge angenommen werden sollten.

Schon dies führte zu Unstimmigkeiten, da man sich nicht einig werden konnte, ob man mit einer Dreiviertelmehrheit entscheidungsfähig sein sollte - oder per Konsenzprinzip.

Der damaligen Umweltministerin Angela Merkel gelang es nur durch einen Trick, den Weg für zukünftige Verhandlungen frei zu machen, da sie festlegte, dass ein Entwurf nur angewandt aber nicht angenommen werden muss. Durch dieses sogenannte Berliner Mandat war es nun möglich, ein internationales Weltklimaabkommen zu schaffen.[11]

Der erste Durchbruch gelang 1997 bei der COP 3 und es entstand, im Zusammenhang in dieser Konferenz das so genannte „Kyoto Protokoll“.

Allerdings dauerte es bis zum COP 11, bis die Nationen sich einig wurden, damit das Kyoto Protokoll in Kraft treten konnte. Dies zeigt, wie lang der Prozess der Annahme war. Besonders zu erwähnen ist auch die COP 7, wo ein Zusatz zum Kyoto Protokoll gemacht wurde.

Das größte Problem des Kyoto Protokolls liegt aber darin, dass es nur die Industrienationen betrifft und somit China und Indien niemals Teil dieses Abkommen waren. Des Weiteren ist zu erwähnen, dass die USA die erste Periode des 2012 ausgelaufenen Protokolls nie unterzeichnet hat.

Erst 2012 konnte in Doha eine zweite Vertragsperiode ausgehandelt werden, nachdem der COP 13 in Kopenhagen gescheitert war.

Die zweite Periode läuft bis 2020, nur sind in dieser Periode des Protokolls nicht nur die USA wieder kein Teil des Abkommens, sondern auch Japan, Neuseeland und Russland. Alle 4 Länder nehmen am zweiten Teil des Kyoto Protokolls nicht teil. Ein zusätzlicher Todesstoß war dann noch der Austritt Kanadas.

Gerade einmal 37 Nationen sind am zweiten Teil des Kyoto Protokolls beteiligt, diese 37 Nationen sind aber nur für 15 % der jährlichen Emissionen verantwortlich.[12]

Dies zeigt, wie unwirksam ein völkerrechtlicher Vertrag ist an dem die größten Verschmutzter der Erde nicht teilnehmen.

Vor allem das Scheitern in Kopenhagen warf die Weltgemeinschaft beim Thema „Internationale Energiewende“ zurück. Da das Kyoto Protokoll, eigentlich nur bis 2012 laufen sollte, stand Kopenhagen unter dem Druck, einen Nachfolgevertrag zu generieren. Dies scheiterte allerding auf gesamter Linie.

Somit musste man nun versuchen, einen neuen Weltklimavertrag zu konzipieren.

Die nächste Versammlung 2015 in Paris stand daher unter besonderer Beobachtung, da der politische Druck stieg, endlich zu einem internationalen Abkommen zu gelangen. Dieses Abkommen würde einen Wendepunkt in der Internationalen Klimapolitik schaffen, ohne die Schwächen des Kyoto Protokolls. Solch ein Abkommen würde die gesamte Weltgemeinschaft mit einbeziehen. Doch nach Jahren von Verhandlungen hatte man genug Punkte, die ein mögliches Scheitern begünstigen würden.

„die Teilung der Welt in uneinige Entwicklungs- und Industrieländer, die weiterhin fehlende Geschäftsordnung, die Depression nach dem Scheitern in Kopenhagen, die Mängel des Kyoto-Protokolls.“[13]

Dies gibt allerdings nur einen kleinen Einblick über den Verlauf der Klimaverträge, man könnte diesem Thema eine ganze Arbeit widmen, um die einzelne Schritte zu analysieren. Die hier aufgeführten Etappen geben einen kleinen Einblick in den geschichtlichen Hintergrund, um ein besseres Verständnis für das Hauptthema dieser Arbeit zu entwickeln.

[...]


[1] Angela Merkel, 17.05.2010, http://www.sueddeutsche.de/politik/friedensnobelpreis-glueckwunschregen-fuer-gore-1.787608, abgerufen 11.05.2017

[2] Latif, 2012, S. 6

[3] Vgl. Latif, 2012 S. 15 - 16

[4] Abbildung entnommen aus:. https://climate.nasa.gov/vital-signs/carbon-dioxide/ - Zugriff 19.05.17

[5] Vgl. https://climate.nasa.gov/vital-signs/carbon-dioxide/ - Zugriff 19.05.17

[6] Vgl. Latif. 2012 S. 47 - 49

[7] Vgl. Weimann, 2009, S. 131f.

[8] Vgl. Milinski, Marotzke, 2015, S. 95

[9] Jörg Sommer, Michael Müller, 2016, S. 19

[10] Vgl. http://www.bmub.bund.de/themen/klima-energie/klimaschutz/internationale-klimapolitik/klimarahmenkonvention/ - Zugriff 23.05.17

[11] Vgl.Susanne Schwarz, der Steinige Weg der Klimadiplomatie, in: Jörg Sommer, Michael Müller in Unter 2 Grad?, HRSG, 2016, Hirzel Verlag S. 50

[12] https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/internationale-eu-klimapolitik/kyoto-protokoll#textpart-3 - Zugriff 23.05.2017

[13] Susanne Schwarz, der Steinige Weg der Klimadiplomatie, in: Jörg Sommer, Michael Müller in Unter 2 Grad?, HRSG, 2016, Hirzel Verlag S. 52

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Internationale Energiewende. Der Klimavertrag von Paris und seine Folgen
Hochschule
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Veranstaltung
Umwelt und Nachhaltigkheitsmanagement
Note
1,3
Autor
Jahr
2017
Seiten
13
Katalognummer
V426705
ISBN (eBook)
9783668707382
ISBN (Buch)
9783668707399
Dateigröße
553 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Klimavertrag, Internationale Energiewende, Umwelt, Nachhaltigkheit
Arbeit zitieren
Steven Müggenburg (Autor:in), 2017, Internationale Energiewende. Der Klimavertrag von Paris und seine Folgen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/426705

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