Mit dem Friedensabkommen von Dayton wurde ein komplexes politisches System eingeführt, das sich überwiegend an dem consociational power-sharing Ansatz orientiert. Es ist auch heute noch von großer Bedeutung und hat, insbesondere durch das zwanzigjährige Jubiläum, wieder viel Aufmerksamkeit erhalten. Obwohl der Frieden nun zwanzig Jahre angehalten hat, besteht die Gefahr eines Zerfalls des Landes. Vor kurzem hat Dodik, der Präsident der Serbischen Republik, ein Referendum zur staatlichen Justiz und der Rolle des Hohen Repräsentanten angedroht. Durch internationalen Druck wurde das Referendum verschoben. Dodik hat vermehrt mit einem politischen Boykott gedroht, falls der Hohe Repräsentant weiter Entscheidungen verhängt. Die Kompetenzen des Hohen Repräsentanten wurden eingeschränkt und die Schließung des Büros des Hohen Repräsentanten verlangt. Die Parteien der bosniakischen Seite fürchten, dass die Schließung des OHRs Bosnien und Herzegowina wieder in die Vergangenheit versetzen würde.
Die Frage der vorliegenden Bachelorarbeit lautet daher: Ist das Power-Sharing-System mit Einflussnahme von OHR und EU ein Zukunftsmodell für das ethnisch gespaltene Land Bosnien und Herzegowina? In diesem Sinne soll mit der Frage untersucht werden, ob das System erfolgreich war und wo es große Kritikpunkte gab. Außerdem soll analysiert werden, ob es ein Zukunftsmodell ist und in welchen Bereichen Verbesserungsbedarf besteht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Power-Sharing
- Consociational Power-Sharing Ansatz
- Integrative Power-Sharing Ansatz
- Vergleich
- Das Power-Sharing System in Bosnien und Herzegowina
- Der Weg zum Friedensabkommen von Dayton
- Das Friedensabkommen von Dayton
- Die Verfassung von Bosnien und Herzegowina
- Zwischenfazit
- Analyse des Power-Sharing Systems anhand der Nachkriegsphase
- Die erste Phase nach Dayton (1995-2005)
- Die zweite Phase nach Dayton (ab 2006): Erhöhte Feindseligkeiten?
- Analyse des in Bosnien und Herzegowina implementierten power-sharing Systems
- Das Büro des Hohen Repräsentanten und die Bonner Befugnisse
- Die verstärkte Rolle der EU
- Fazit
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit analysiert das Power-Sharing System in Bosnien und Herzegowina, das nach dem Dayton-Abkommen implementiert wurde. Die Arbeit untersucht, ob dieses System mit Einflussnahme des Büros des Hohen Repräsentanten (OHR) und der Europäischen Union (EU) ein tragfähiges Zukunftsmodell für das ethnisch gespaltene Land darstellt.
- Analyse der beiden Power-Sharing Ansätze (consociational und integrative)
- Bewertung des Power-Sharing Systems in Bosnien und Herzegowina im Hinblick auf seine Effektivität und Herausforderungen
- Untersuchung der Rolle des OHR und der EU im Bosnischen Power-Sharing System
- Identifizierung von Kritikpunkten und Verbesserungspotenzialen des bestehenden Systems
- Diskussion der Zukunftsperspektiven des Power-Sharing Systems in Bosnien und Herzegowina
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die aktuelle Situation in Bosnien und Herzegowina zwanzig Jahre nach dem Dayton-Abkommen. Das zweite Kapitel definiert die beiden Power-Sharing Ansätze, consociational und integrative, und stellt einen Vergleich zwischen ihnen an. Im dritten Kapitel wird das Power-Sharing System in Bosnien und Herzegowina detailliert vorgestellt, einschließlich des Weges zum Friedensabkommen von Dayton und der Verfassung des Landes. Die Analyse des Power-Sharing Systems anhand der Nachkriegsphase erfolgt im vierten Kapitel, unterteilt in zwei Phasen: 1995-2005 und ab 2006. Das fünfte Kapitel beleuchtet die Rolle des OHR und die Bonner Befugnisse, sowie die wachsende Rolle der EU in Bosnien und Herzegowina.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Power-Sharing System in Bosnien und Herzegowina und den damit verbundenen Herausforderungen. Wichtige Themen sind die Rolle des OHR und der EU, die ethnischen Spannungen im Land, die consociational und integrative Power-Sharing Ansätze, die Verfassung von Bosnien und Herzegowina, die Nachkriegsentwicklungen und die Zukunftsperspektiven des Landes.
- Arbeit zitieren
- Amina Dzajic (Autor:in), 2016, Power Sharing in Bosnien und Herzegowina, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/426910