Psychologie des Gesundheitsverhaltens. Selbstwirksamkeitserwartung und gesundheitspsychologische Handlungsfelder


Einsendeaufgabe, 2016

16 Seiten, Note: 1,4


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Selbstwirksamkeit
1.1 Definition Selbstwirksamkeitserwartung
1.2 Ergebnisse Auswertung Fragebögen
1.3 Literaturrecherche Studie Selbstwirksamkeitserwartung

2 Literaturrecherche gesundheitspsychologische Handlungsfelder

3 Beratungsgespräch
3.1 Status des Kunden im Verhaltensveränderungsprozess
3.2 Rolle des Beraters und erste Schritte in der Beratung
3.3 Darstellung Gesprächsverlauf

4 Literaturverzeichnis

1 Selbstwirksamkeit

1.1 Definition Selbstwirksamkeitserwartung

Im Zentrum der sozial-kognitiven Lerntheorie von Albert Bandura steht das Konzept der Selbstwirksamkeit bzw. der Selbstwirksamkeitserwartung. Darunter versteht Bandura die individuell unterschiedlich stark ausgeprägte „… Überzeugung einer Person, in der Lage zu sein, ein bestimmtes Verhalten mit Hilfe eigener Ressourcen organisieren und ausführen zu können, insbesondere in Situationen, die neue, unvorhersehbare, schwierige oder stressreiche Elemente enthalten“ (Bandura, 1977, 1992; zitiert nach Fuchs & Schwarzer, 1994, S.141). „Die zentrale These Banduras lautet: Eine Person führt nur dann eine Handlung aus, wenn sie mit ihr eine hinreichend hohe Selbstwirksamkeitserwartung und eine positive Ergebniserwartung verbindet“ (Pieter, 2015, S.138) und sie von sich selbst und ihren Fähigkeiten positiv überzeugt ist. Bandura unterscheidet Selbstwirksamkeits- bzw. Kompetenzerwartung von Handlungs-Ergebnis- bzw. Konsequenzerwartung. Erstere bezeichnet die subjektive Überzeugung, die eine Person im Hinblick auf das erfolgreiche Ausführen eines Verhaltens hat, Letztere die von der Person erwarteten Konsequenzen, die auf ein spezifisches Verhalten folgen (Fuchs & Schwarzer, 1994, S.148). Die Höhe der Selbstwirksamkeitserwartung bestimmt, welchen Schwierigkeitsgrad eine vom Individuum gewählte Herausforderung hat und ob bzw. mit welchem Anstrengungs- (d.i. Motivation) und Ausdauergrad (d.i. Volition) das Individuum diese zu bewältigen versucht (Bandura, 1997; zitiert nach Pieter, 2015, S.138ff). Das Niveau der Selbstwirksamkeit gibt an, als wie schwer eine Aufgabe erlebt wird; der Allgemeinheitsgrad, in wieviel verschiedenen Situationen eine Person an ihr Können glaubt und die Gewissheit, wie sicher sie sich ihrer Handlungskompetenz ist (Bandura, 1977; zitiert nach Pieter, 2015, S.140f). Selbstwirksamkeit kann stark verhaltens- oder situationsspezifisch sein und sich nur in bestimmten Handlungen/Situationen zeigen; oder sie wirkt in generalisierter Form über Verhaltens- und Situationsgrenzen hinweg (Fuchs & Schwarzer, 1994, S.141f).

1.2 Ergebnisse Auswertung Fragebögen

Einer Stichprobe von N = 5 Personen wurde die SSA-Skala vorgelegt, um zu messen, als wie selbstwirksam sich die Personen in ihrem Sporthandeln angesichts psychischer, sozialer und äußerer Barrieren einschätzen. (Fuchs & Schwarzer, 1994, S.144). „Je höher der Skalenwert der einzelnen Items, desto besser ist die spezifische Selbstwirksamkeit zur Sportaktivität“ (Pieter, 2015, S.146). Die Testpersonen und ihre Scores (d.i. Summe aller Items) im Einzelnen:

- A: männl., 69 Jahre, Vater von C, kaum sportlich aktiv; Score: 58
- B: weibl., 66 Jahre, Mutter von C, 3x pro Woche sportlich aktiv; Score: 52
- C: weibl., 36 Jahre, Kind von A und B, 6x pro Woche sportlich aktiv; Score: 55
- D: weibl., 70 Jahre, Schwester von A, 3x pro Woche sportlich aktiv; Score: 51
- E: weibl., 37 Jahre, befreundet mit C, nicht sportlich aktiv; Score: 35

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Scores der Personen A, B, C und D sind signifikant höher als der Score von Person E, was dem Aktivitätsgrad der Personen entspricht. Bei mindestens 7 Items erreichen die Personen B, C und D vier und mehr Punkte; Person E erreicht für kein Item mehr als 4 Punkte; ihre Selbstwirksamkeit scheint für alle drei Barrierebereiche nur durchschnittlich stark ausgeprägt. Interessant ist, dass die familiär verbundenen Personen A, B, C und D in den Items 4, 5 und 9 sowie 3 und 12 sehr hohe Werte aufweisen; dies könnte auf ein im Familienverbund erlerntes Verhalten hinweisen. Überraschend ist die niedrige Aktivität von Person A, die laut Score aktiver sein müsste. Ob es daran liegt, dass ihr Score geschlechterspezifisch höher ist als der Score der weiblichen Probanden, ob sich Person A generell als selbstwirksamer wahrnimmt oder „Sport treiben könnte, wenn sie wirklich wollte“, müsste weiter untersucht werden.

1.3 Literaturrecherche Studie Selbstwirksamkeitserwartung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2 Literaturrecherche gesundheitspsychologische Handlungsfelder

Handlungsfeld «körperliche Aktivität» - Definition und Entstehung

„Sitzen ist das neue Rauchen“, so lautete eine Schlagzeile, die kürzlich in den Medien zu lesen war. Ein starkes Bild, für den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Weltverband für Sportmedizin (FIMS) schon 1994 in der «Kölner Deklaration» offiziell als Risikofaktor anerkannten Bewegungsmangel (Hollmann, 2014, S.142). Und ein deutliches Zeichen dafür, welch zentrale Bedeutung dem gesundheitspsychologischen Handlungsfeld «körperliche Aktivität» im Hinblick auf Gesundheit und Gesunderhaltung von Menschen zukommt. Denn obwohl zahlreiche Studien belegen, „… dass körperliche Inaktivität das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko von chronischen Erkrankungen erhöht“ (Woll & Bös, 2004, S. 2) und dass „… körperliche Aktivität sowohl bei der Vermeidung als auch bei der Rehabilitation von Herzkrankheiten, Schlaganfall, Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2, Osteoporose, Rückenschmerzen und verschiedenen Krebsarten eine wesentliche Rolle spielt“ (RKI, GEDA, 2014, S.1), bewegen sich zwei Drittel der erwachsenen Deutschen pro Tag weniger als 60 Minuten (Voermans, 2016, S.15). Dabei ist «körperliche Aktivität» in Abgrenzung zu sportlicher Bewegung relativ weit definiert als „… jede Bewegung, die durch die Skelettmuskulatur produziert wird und den Energieverbrauch über den Grundumsatz anhebt“ (RKI, GEDA, 2014, S.1), die im Haushalt, am Arbeitsplatz, bei Einkauf, Transport und Fortbewegung durchgeführt werden kann, ohne primär auf eine Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit abzuzielen (Krug et al., 2013, S.765). – Mögliche Gründe weshalb das gesundheitsförderliche Bewegungsverhalten häufig dennoch chronisch unter der kritischen Reizschwelle von mindestens 20-30 Minuten moderater körperlicher Aktivität an mindestens 5 Tagen pro Woche (Ziesche et al., 2015, S.211) bleibt, sind: Zunahme sitzender Tätigkeiten durch Bildschirmarbeit, steigende Automatisierung (Rolltreppen, Aufzüge), Mangel an persönlicher Motivation, verfügbarer Zeit (Mehrfachbelastung durch Beruf und Familie) oder finanzieller Mittel für sportliche Aktivitäten (Voermans, 2016, S.12, 32). Eine Vielzahl individueller und struktureller Ursachen, die mit Blick auf Interventionen zugunsten eines „… sowohl individuellen als auch kollektiven Gesundheitsgewinns“ (Hurrelmann et al., 2014, S.14)

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Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Psychologie des Gesundheitsverhaltens. Selbstwirksamkeitserwartung und gesundheitspsychologische Handlungsfelder
Hochschule
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH
Note
1,4
Autor
Jahr
2016
Seiten
16
Katalognummer
V427343
ISBN (eBook)
9783668717817
ISBN (Buch)
9783668717824
Dateigröße
594 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
psychologie, gesundheitsverhaltens, selbstwirksamkeitserwartung, handlungsfelder
Arbeit zitieren
Marion Steiner (Autor:in), 2016, Psychologie des Gesundheitsverhaltens. Selbstwirksamkeitserwartung und gesundheitspsychologische Handlungsfelder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/427343

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