Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es die Problematiken herauszuarbeiten, die sich bei der Übertragung des Zivilgesellschaftskonzeptes nach Ostafrika ergeben. Die Zivilgesellschaft, als zwingende Maßnahme für eine erfolgreiche und nachhaltige Entwicklung, wurde insbesondere seit den neunziger Jahren von internationalen Gebern im Zusammenhang mit der Entwicklungszusammenarbeit stark gefördert. Besonders im Westen ist mit der Zivilgesellschaft eine öffentliche Sphäre, in der sich die Bürgerinnen und Bürger freiwillig für einen gemeinschaftlichen Zweck formieren können, gemeint und diese steht dabei in einer gleichwertigen Beziehung zum Staat und dem Markt. Dieses Verständnis hat sich aus den vorherrschenden historischen und kulturellen Umständen etabliert und die Anwendung des Konzeptes in nicht-westliche Kontexte ist deshalb mit vielen aufkommenden Problemen verbunden. Bei den Förderungsprogrammen der Geber werden oftmals die gegebenen sozialen, politischen und geschichtlichen Umstände in Ostafrika nicht ausreichend berücksichtigt und eine erfolgreiche Entwicklung in Richtung Good Governance wird dabei vereitelt. Konkret zeichnen sich vermehrt Schwierigkeiten in der schei-ternden Entwicklungsförderung ab, da sich das sehr normative und wertende Zivilgesellschaftskonzept als zu eng erweist. Die gesellschaftlichen Formen Ostafrikas werden nicht ausreichend für eine effektive Entwicklung miteinbezogen. Die hauptsächliche Erkenntnis dieser Arbeit liegt darin, dass die einzige Möglichkeit einer erfolgreichen Zivilgesellschaftsförderung nur bestehen kann, wenn die lokalen Konstellationen Ostafrikas in die Definition von Zivilgesellschaft miteingebaut und anschliessenden in den Verstärkungsprogrammen von Zivilgesellschaft umgesetzt werden. Die gegenwärtige Situation zeigt auch, dass trotz besagter Einsicht noch keine erkennbare Verbesserung stattgefunden hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die westliche Zivilgesellschaft
- Ideen eines westlichen Zivilgesellschaftskonzeptes
- Geschichtliche Entwicklung der westlichen Zivilgesellschaftskonzepte
- Zivilgesellschaft im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit
- Bedeutungen der Zivilgesellschaft in der Entwicklungszusammenarbeit
- Problematik einer unkritischen Übertragung des Zivilgesellschafskonzeptes in nicht-westliche Kontexte
- Fallstudie: Zivilgesellschaftskonzept in Ostafrika
- Diskussion
- Schlussfolgerung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Problematik der Übertragung des Zivilgesellschaftskonzeptes in den Kontext der Entwicklungszusammenarbeit in Ostafrika. Sie analysiert, wie die westlich geprägte Vorstellung von Zivilgesellschaft mit ihren historischen und kulturellen Wurzeln in den lokalen Kontext übertragen werden kann, ohne die spezifischen Bedingungen Ostafrikas zu ignorieren. Das Ziel ist es, ein besseres Verständnis für die Herausforderungen und Chancen der Zivilgesellschaftsförderung in Ostafrika zu entwickeln und gleichzeitig die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Konzept selbst hervorzuheben.
- Die Geschichte und die Definition des westlichen Zivilgesellschaftskonzeptes
- Die Rolle der Zivilgesellschaft in der Entwicklungszusammenarbeit
- Die Problematik der Übertragung des westlichen Zivilgesellschaftsmodells in nicht-westliche Kontexte
- Die Auswirkungen der Zivilgesellschaftsförderung in Ostafrika
- Mögliche Lösungsansätze für die Herausforderungen der Zivilgesellschaftsförderung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Bachelorarbeit vor und beschreibt den Forschungsstand sowie die Forschungsfrage. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem westlichen Zivilgesellschaftskonzept, indem es dessen Definition, Geschichte und Entwicklung beleuchtet. Es wird die Problematik der Übertragung des westlichen Zivilgesellschaftsmodells in andere Kontexte aufgezeigt. Kapitel drei beleuchtet die Bedeutung der Zivilgesellschaft in der Entwicklungszusammenarbeit, insbesondere in Ostafrika. Es werden die Herausforderungen und Chancen der Zivilgesellschaftsförderung analysiert und eine Fallstudie präsentiert, die die Problematik verdeutlicht. Das vierte Kapitel diskutiert die Ergebnisse der Arbeit und stellt die gewonnenen Erkenntnisse dar. Die Schlussfolgerung fasst die Ergebnisse zusammen und präsentiert Lösungsansätze für die Herausforderungen der Zivilgesellschaftsförderung in Ostafrika.
Schlüsselwörter
Zivilgesellschaft, Entwicklungszusammenarbeit, Ostafrika, Good Governance, westliches Konzept, lokale Bedingungen, kritische Analyse, Lösungsansätze.
- Arbeit zitieren
- Vanessa Seger (Autor:in), 2017, Zivilgesellschaft. Ein Garant für Entwicklung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/427367