,,Das Buch ist tot - es lebe das Hyperbuch!" lautet die Überschrift eines Artikels von Heiko Idensen, in dem er die Beiträge des Ettlinger Interne t- Literatur - Wettbewerbs 1999 bespricht (1)
Diverse Zahlen sprechen gegen diese Behauptung, etwa der Bericht ,, Buch und Buchhandel in Zahlen 2000" des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Nach diesem Bericht lesen 56 Prozent der deutschen Bevölkerung mindestens einmal pro Monat Bücher, ein historischer Höchststand, obwohl dieser Wert nur einen Prozentpunkt über den Wert von 1994 liegt. Das Umsatzvolumen des deutschen Buchhandels stieg 1999 um 1,5 Prozent auf rund 18,04 Milliarden DM. Außerdem kamen 1999 über 18.000 Neuerscheinungen auf den Markt.(2)
Das Buch ist also weder tot noch vom Aussterben bedroht, wie es seit der enormen Verbreitung des Internets oft postuliert wurde. Aber trotz diesen positiven Zahlen darf nicht übersehen werden, dass das Internet tatsächlich Auswirkungen auf die Inhalte der Literatur und die Literatur an und für sich hat. Autoren nutzen die neuartigen Möglichkeiten elektronischer Medien und setzen sie in einer neuen Form der Literatur, der Internetliteratur, kreativ um.
Wie bei fast jeder Medienrevolution scheinen für viele auch jetzt wieder die Errungenschaften der abendländischen Kultur in Gefahr. Im Gegensatz zu bisherigen neuen Medien wie Funk und Fernsehen besteht diesmal aber keine Konkurrenzsituation durch die der Buchdruck in Frage gestellt wird, sondern eine Vielzahl neuer Möglichkeiten, die den Buchdruck selbst nicht nur nachahmen sondern auch verbessern können.
Wie jede technische Revolution beeinflusst auch diese unsere Gesellschaft in vielen Bereichen. Unsere Arbeitswelt, Freizeitgestaltung und unsere Art der Wissensaufnahme verändert sich. Langsam aber sicher wird unsere Gesellschaft zu einer ,,Informationsgesellschaft", ein Begriff, der oft missverstanden und falsch gebraucht wird. Was bedeutet diese Veränderung für unser Leseverhalten ? Wird das Buch verschwinden ? Auf diese Fragen weder ich in dieser Arbeit versuchen, Antworten zu finden und auf die Bedrohungen einzugehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Technikverschiebungen der Literatur
- Internet prägt Leseverhalten
- Internet ist wichtiger als Fernsehen
- Die Geschichte des Buches
- Entstehung des Hypertextes
- Lesen eines traditionellen Textes und eines Hypertextes
- Traditioneller Text
- Was ändert sich für den Autor?
- Internetliteratur
- Computerlyrik
- Neue Entwicklungen
- Print on Demand
- E-Books
- E - Papier
- Aussicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss des Internets auf die Literatur. Sie beleuchtet die Auswirkungen des digitalen Zeitalters auf das Leseverhalten, die Inhalte der Literatur und die Entstehung neuer Formen der Literatur, insbesondere der Internetliteratur.
- Die Geschichte des Buches und die Entwicklung der Literatur
- Die Auswirkungen des Internets auf das Leseverhalten
- Die Entstehung von Internetliteratur und ihre spezifischen Merkmale
- Neue Formen der Publikation und Verbreitung von Literatur im digitalen Raum
- Die Rolle des Autors in der digitalen Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die These auf, dass das Buch zwar nicht tot ist, das Internet aber dennoch einen signifikanten Einfluss auf die Literatur und das Leseverhalten hat.
- Technikverschiebungen der Literatur: Dieses Kapitel befasst sich mit den drei großen Technikverschiebungen in der Literatur: von der mündlichen Weitergabe zur Handschrift, von der Handschrift zum Buchdruck und vom Buchdruck zur Digitalisierung.
- Internet prägt Leseverhalten: Hier wird die These vertreten, dass das Internet ein neues Leseverhalten fördert, das sich auf die Literatur und das Verlagswesen auswirkt.
- Internet ist wichtiger als Fernsehen: Dieses Kapitel befasst sich mit den Ergebnissen einer Studie, die belegt, dass das Internet für Online-Nutzer in den USA ein wichtigeres Informationsmedium als Fernsehen oder Radio darstellt.
- Die Geschichte des Buches: Hier wird die Entwicklung des Buches von der Erfindung des Buchdrucks mit Holzblöcken bis hin zur Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg beschrieben.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind die Digitalisierung, das Internet, die Literatur, das Leseverhalten, Internetliteratur, Hypertext, Computerlyrik, Print on Demand, E-Books und E-Papier.
- Quote paper
- Venera Reiser (Author), 2002, Bücher im Internet, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42753