Zeit ist kostbar, Zeit ist Geld! Zahlen regieren unser modernes Leben. Doch seit wann eigentlich, und wie genau kam es dazu?
Über die letzten 200 Jahre hat sich der Kapitalismus von Europa aus in der ganzen Welt verbreitet. Er hat dabei nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Gesellschaften stark beeinflusst. Die neue Produktionsweise stützt sich auf Privateigentum, Lohnarbeit, quantitatives Wachstum und Profitmaximierung. Wissenschaft und Technologie haben diesen Prozess maßgeblich begleitet. So ersetzte die Naturwissenschaft die aristotelische Naturphilosophie, die Messung den philosophischen Begriff sowie der Formalismus den Sinn. Statt einer auf ein gutes Leben ausgerichteten Ökonomik der Hauswirtschaft steht seither das mathematische Denken im Fokus der Ökonomie.
In seinem Buch zeichnet Wolfgang Roeb diese Entwicklung der Wirtschaftsgeschichte ab dem 17. Jahrhundert nach. Er stützt sich dabei auf verschiedene zentrale Theorien, unter anderem von Quesnay, Marx, Keynes, Hyman P. Minsky und Lanier. Demnach erscheinen uns heute Denken und Mathematik identisch. Wir können die Realität nur noch durch das Mittel der Zahl erfassen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass digitalisierte und lernende Maschinen ihre eigene Herrschaft über uns ausüben können. Roeb bespricht in seinem Buch zentrale Themen, die jeden von uns betreffen und denen man sich in der heutigen Welt nicht mehr entziehen kann.
Inhaltsverzeichnis
- VORWORT
- DER BEGINN MATHEMATISCHER DARSTELLUNGEN IN DER ÖKONOMIE
- ANFÄNGE DER POLITISCHEN ÖKONOMIE: PRÄKLASSISCHE UNTERSUCHUNGEN UND VORSCHLÄGE ZUR MEHRUNG DES GELD-REICHTUMS DER KRONE
- Sir William Petty (1620 - 1687) A Treatise of Taxes and Contribution - Ein merkantiler Vorschlag
- Quesnay (1694 - 1774): Tableau économique - Ein physiokratischer Vorschlag
- Physiokratische Steuerpolitik
- POLITISCHE ÖKONOMIE AUS NATIONAL - BÜRGERLICHEM INTERESSE
- Adam Smith (1723 - 1790) - Begründer der Ökonomie als Sozialwissenschaft
- Die Smithsche Werttheorie
- David Ricardo (1772-1823) – kritische Überlegungen zur Werttheorie: menschliche Arbeit ist ein unvollkommenes Wertmaß
- Suche nach einem vollkommenen ökonomischen Wertmaß
- Der „natürliche Preis“ als relativer Wert
- Akkumulierte Arbeit und Kapital
- Theorie der komparativen Kostenvorteile
- Kritik an der Arbeitsmengenwertlehre
- Marx Kritik der Ökonomie Ricardos
- KARL MARX (1818 – 1883): KRITIK AN DER POLITISCHEN ÖKONOMIE DER ,,ENGLISCHEN SCHULE”
- Die neue Arbeitswerttheorie
- Der Tausch - Wert der Waren
- Die Geldwerttheorie oder Wertformanalyse
- Die relative Wertform oder Äquivalentform
- Marxsche Preistheorie
- Das Transformationsproblem
- Kapitaltheorie
- Das Kreditgeld
- DER UTILITARISMUS – EINE ZWECKRATIONALE UND ZWECKDIENLICHE IDEOLOGIE
- Zahlen des Glücks – ein hedonistisches Kalkül
- Methodische Bedingungen zur Herstellung eines hedonistischen Kalküls
- DER METHODENSTREIT – ÖKONOMIE ALS SOZIALWISSENSCHAFT ODER ALS AXIOMATISCH-DEDUKTIVE MODELLWISSENSCHAFT?
- WERTENTSCHEIDUNGEN
- RAUM - ZEIT - KONSTRUKTIONEN
- ENTWICKLUNG DER PHILOSOPHIE DER ZAHL UND DAS SYMBOLISCHE DENKEN
- GRENZNUTZENTHEORIE
- DIE KEYNESIANISCHE MONETÄRE WERTTHEORIE ALS HANDLUNGSTHEORIE
- Kritik der ,,klassischen Theorie”
- Die Keynessche Werttheorie
- Kritik der klassischen Werttheorie
- Die Keynessche Werttheorie und monetäre Werttheorie
- Monetäre Zinstheorie
- Die Produktionskostentheorie
- Die Theorie der Preise in der monetären Wirtschaft
- Widersprüche der Keynesschen Geld-und Zinstheorie
- DER GELDKREDIT IN DER GELDWIRTSCHAFT UND DER BEGINN DES FINANZKAPITALS
- Der Wechsel
- Die Anleihe
- Die Aktie
- ENTWICKLUNG DES BANKWESENS UND DIE BANK-NOTE ALS NEUES HILFSMITTEL DES KREDIT-GELDES
- Buchgeld als reines Rechengeld
- Geldtheoretische Ansätze
- DIE ERSTE PHASE DES FORDISMUS - KONZENTRATION UND ZENTRALISATION DER KAPITALIEN UND DES BANKWESENS
- DER GEIST IN DER MASCHINE – ELEKTRIZITÄT 2.0
- DER GEIST AUS DER KYBERNETISCHE MASCHINE 3.0 UND 4.0 ALS KÜNSTLICHE INTELLIGENZ
- INSTABILITÄT DES FINANZMARKTES UND BIG GOVERNMENT
- RETTET ODER ZERSTÖRT DIE DIGITALE REVOLUTION DEN KAPITALISMUS?
- EIN NEOLIBERALER TAGTRAUM VOM HIMMEL AUF ERDEN: DIE ÖKONOMIE DES GEISTES.
- INFORMATION UND BEDEUTUNG
- DIE SPIELTHEORIE
- Die Entstehung und Entwicklung von ökonomischen Theorien und Konzepten
- Die Rolle von keynesianischer und neoklassischer Ökonomie in der Geschichte
- Die Bedeutung von technologischem Fortschritt und Innovation für die Wirtschaft
- Die Herausforderungen und Chancen der digitalen Revolution für den Kapitalismus
- Das Verhältnis von Ökonomie und Politik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Buch untersucht die Entwicklung der Ökonomie von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Es verfolgt die Entstehung und Weiterentwicklung von zentralen ökonomischen Theorien und Konzepten, indem es die Ideen und Argumente wichtiger Denker analysiert. Dabei werden auch die historischen und gesellschaftlichen Kontexte berücksichtigt, in denen diese Ideen entstanden sind.
Zusammenfassung der Kapitel
Die ersten Kapitel des Buches befassen sich mit den Anfängen der politischen Ökonomie, beginnend mit den merkantilistischen und physiokratischen Ansätzen des 17. und 18. Jahrhunderts. Es werden die wichtigsten Ideen von Sir William Petty und Quesnay untersucht, sowie deren Beiträge zur Entwicklung einer systematischen Analyse der Wirtschaft.
Daraufhin wird die Entstehung der klassischen Ökonomie mit Adam Smith und David Ricardo beleuchtet. Smiths Konzept der freien Marktwirtschaft, seine Werttheorie und seine Analyse des Kapitalismus werden vorgestellt. Ricardos kritische Auseinandersetzung mit Smiths Werttheorie und seine Entwicklung der Theorie der komparativen Kostenvorteile werden in der Folge beleuchtet.
Die Kapitel 2 und 3 widmen sich der Analyse von Karl Marx’ Kritik an der klassischen Ökonomie, wobei seine Arbeitswerttheorie und seine Kritik am Kapitalismus im Vordergrund stehen. Seine Analyse der Geldwerttheorie und seiner Kapitaltheorie werden ebenfalls beleuchtet.
Das Buch beleuchtet anschließend den Utilitarismus und dessen Einfluss auf die Ökonomie. Der hedonistische Kalkül und die methodischen Bedingungen zur Herstellung eines solchen Kalküls werden vorgestellt.
Die folgenden Kapitel befassen sich mit dem Methodenstreit in der Ökonomie und der Entwicklung der Grenznutzen-Theorie. Es werden die verschiedenen Ansätze der Ökonomie als Sozialwissenschaft oder axiomatisch-deduktive Modellwissenschaft diskutiert.
Abschließend werden die keynesianische monetäre Werttheorie, die Entwicklung des Finanzkapitals, der Einfluss der digitalen Revolution auf den Kapitalismus und die „Ökonomie des Geistes“ betrachtet.
Schlüsselwörter
Politische Ökonomie, klassische Ökonomie, Marxismus, Utilitarismus, Methodenstreit, Grenznutzen, Keynesianismus, Finanzkapital, digitale Revolution, Ökonomie des Geistes.
- Quote paper
- Wolfgang Roeb (Author), 2018, Der moderne Prometheus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/427685