Zu Zeiten des Brexits, des Aufstiegs rechtsnationaler Parteien oder Bewegungen, wie die AfD oder Front National, aber auch der Eurokrise generell, argumentieren viele Mitbürgerinnen und Mitbürger, dass Populismus schlecht für die Demokratie sei.
Akademiker und Experten neigen ebenso zu der Annahme, dass Populismus schlecht für Demokratien sei - einige andere wiederum argumentieren jedoch, dass Populismus dazu beitragen kann, die Qualität des demokratischen Regimes zu verbessern. Diese Debatte zwischen „Befürwortern“ und „Gegnern" des Populismus hängt womöglich auch damit zusammen, dass man in der Regel das Modell der liberalen Demokratie vor Augen hat. Womöglich liegt es aber auch an der ungenügenden Klärung der Begrifflichkeit Populismus, die sehr ungenau und vielfach ausgelegt werden kann.
In der folgenden Hausarbeit soll also beleuchtet werden, ob Populismus lediglich Gefahr einer Demokratie ist oder ob man in ihm auch Chancen sehen kann. Steckt hinter den Parolen „Wir, das Volk“ oder dem Argumentieren mit „die einfachen Bürger“ doch mehr als nur Hetze und Stimmungsmacherei? Zur Beantwortung dieser Fragen möchte ich mich vor allem an Mudde und Kaltwasser orientieren, die sich mit diesem Thema auseinandergesetzt und wichtige Kenntnisse gewonnen haben. Dafür wird zuerst versucht, sich dem Begriff Populismus anzunähern, eine mögliche Definition zu entwickeln und einen groben Minimalkonsens zu finden, um anschließend den Demokratiebegriff näher zu erläutern. Hierbei soll vor allem die liberale Demokratie näher beleuchtet werden. Es soll der Versuch unternommen werden, anhand des Demokratiebegriffs herauszufinden, an welchen Stellen Populismus ansetzen und entstehen kann, aber auch wie er sich legitimiert und welche Funktion dieser dabei einnimmt.
Im weiteren Verlauf soll der Links- und Rechtspopulismus als unterschiedliche Erscheinungsform erörtert werden und anschließend herausgearbeitet werden, an welchen Stellen Populismus zur Gefahr für die Demokratie wird und wo man in ihm auch Chancen und Möglichkeiten wahrnimmt. Hierbei soll es auch eine Rolle spielen, ob Populismus in beständigeren Demokratien mehr Einfluss auf das politische Geschehen einnimmt, oder eher in neueren demokratischen System bzw. in der Opposition oder der Regierung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Annäherung an den Begriff Populismus
- Liberale Demokratie
- Rechter und linker Populismus
- Populismus und Demokratie
- Gefahr und Korrektiv für die Demokratie
- Korrektiv
- Gefahr
- Abhängigkeit der Effekte des Populismus
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Populismus eine Gefahr für die Demokratie darstellt oder ob er auch Chancen bietet. Sie analysiert die verschiedenen Definitionen und Ausprägungen des Populismus sowie die Rolle, die er in der liberalen Demokratie spielt.
- Definition und Abgrenzung des Populismus
- Die liberale Demokratie als Rahmenmodell
- Rechter und linker Populismus als Erscheinungsformen
- Populismus als Gefahr für die Demokratie
- Populismus als Korrektiv der Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Populismus im Kontext der aktuellen politischen Entwicklungen dar und skizziert die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 nähert sich dem Begriff "Populismus" an, beleuchtet verschiedene Definitionen und diskutiert die Schwierigkeiten, eine einheitliche Abgrenzung zu finden. Kapitel 3 erläutert die Funktionsweise der liberalen Demokratie als politisches System. Kapitel 4 analysiert den rechten und linken Populismus als unterschiedliche Erscheinungsformen, wobei die Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet werden. Kapitel 5 untersucht die komplexe Beziehung zwischen Populismus und Demokratie und beleuchtet die potenziellen Gefahren, aber auch Chancen, die Populismus für demokratische Prozesse birgt. Kapitel 6 setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit Populismus als Korrektiv oder Gefahr für die Demokratie angesehen werden kann. Kapitel 7 untersucht, wie die Effekte des Populismus von verschiedenen Faktoren abhängen, wie dem politischen System und der gesellschaftlichen Stimmung.
Schlüsselwörter
Populismus, Demokratie, liberale Demokratie, rechter Populismus, linker Populismus, Gefahr, Korrektiv, politische Elite, Volkssouveränität, "Wir-Identität", Exklusion, Inklusion.
- Arbeit zitieren
- Peter Stepper (Autor:in), 2018, Populismus. Gefahr oder Korrektiv einer liberalen Demokratie?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/428775