Lernerautonomie ist ein natürliches, aus Erfahrung entstehendes Phänomen. In einer Zeit, in der ein lebenslang ausübbarer Beruf nicht mehr garantiert werden kann, ist diese Lernerautonomie höchst relevant, da jeder auf Veränderungen und darauf gefasst sein muss, dass er neue Fähigkeiten zu erlernen hat, um konkurrenzfähig bleiben zu können. Die Grundlagen dazu sollten bereits in der Schule geschaffen werden, denn Lernen ist ein vom Lernenden selbständig durchgeführter autonomer Prozess. Die kognitive Psychologie und der Konstruktivismus beispielsweise raten allen Pädagogen, eine solche Lernerautonomie in den Mittelpunkt ihres didaktischen Handelns zu stellen. Begründung: Lernen wird durch Strategien gesteuert, die man von außen fördern kann. In Gruppen läßt es sich sogar besonders erfolgreich lernen. Allerdings können die Lernergebnisse für jeden anders ausfallen.
Will man neues Wissen verstehen und lernen, bedarf es des bereits vorhandenen, um dieses umstrukturieren zu können. Danach fügt man Selbstorganisation hinzu und verbindet diese mit Eigenverantwortlichkeit. Fazit: "Der Mensch ist für das eigene Lernen verantwortlich, weil er damit sein Überleben als System sichert."
Die Freiarbeit nun entstammt dem Bereich der Reformpädagogik und ist ein Element des offenen Unterrichts, das deshalb nicht lange in einer "geschlossenen Schule" überleben, diese dafür aber öffnen könnte.
Nach dem Einzug der Freiarbeit in Grundschulen und nicht-öffentliche Gymnasien, findet sie mittlerweile mehr und mehr Verbreitung in den staatlichen Gymnasien, ob der dortigen noch kontroversen Diskussionen. Ein wenig unverständlich übrigens, birgt sie doch soviel Gutes in sich, aber jeder hat ja das Recht auf eine eigene Meinung. Bereits Schlagwörter wie: Eigenverantwortung, Selbständigkeit, soziales Lernen, Selbstbildung und Selbstkontrolle deuten etwas rein Positives an. Der im Zentrum von Lernstoff, Material, Lehrer und Schüler stehende Schüler kann entspannter Lernen und wird somit einen zufriedeneren Schulalltag genießen.
Inhaltsverzeichnis
- Lernerautonomie & Prinzipien der Freiarbeit
- Die Freiarbeit
- Frei vs. Arbeit
- Vorteile & Organisationsformen
- Weitere äußere und innere Faktoren: Alter, Fächer, Themen, Rahmen, Arbeitsmittel
- Verlauf
- Ausklang
- Freiarbeitmaterial
- Lehrerrolle
- Anhang
- Gestaltung Projektmappe
- Regeln für Freiarbeit I
- Regeln für die freie Arbeit II
- Berichtsbogen
- Aufgabenzettel
- Löbnitzgymnasium Radebeul
- Fächerübergreifendes Klassenprojekt "Zoo"
- Zwei französische Beispiele
- Anmerkungszettel
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Freiarbeit im Kontext der schulischen Bildung. Ziel ist es, das Konzept der Freiarbeit zu analysieren und seine Bedeutung für die Förderung von Lernerautonomie und selbstgesteuertem Lernen aufzuzeigen. Dabei werden die Prinzipien der Freiarbeit, ihre Vorteile und Organisationsformen sowie die Rolle des Lehrers im Freiarbeitsprozess beleuchtet. Die Arbeit untersucht zudem die Bedeutung von inneren und äußeren Faktoren, wie Alter, Fächerwahl, Themenauswahl und Arbeitsmittel, für den Erfolg von Freiarbeit.
- Lernerautonomie und Selbstständigkeit im Unterricht
- Prinzipien und Merkmale der Freiarbeit
- Die Rolle des Lehrers im Freiarbeitsprozess
- Vorteile und Herausforderungen der Freiarbeit
- Faktoren, die den Erfolg von Freiarbeit beeinflussen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich dem Konzept der Lernerautonomie und erläutert, wie diese im Rahmen der Freiarbeit gefördert werden kann. Das zweite Kapitel gibt einen Überblick über die Freiarbeit als Unterrichtsform und stellt die wichtigsten Prinzipien und Merkmale vor. Es geht auf die Vorteile und Organisation der Freiarbeit ein, diskutiert aber auch die Herausforderungen, die mit dieser Unterrichtsform verbunden sind. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den verschiedenen Faktoren, die den Erfolg von Freiarbeit beeinflussen können, wie Alter der Schüler, gewähltes Fach, Thema und Arbeitsmittel. Dieses Kapitel behandelt auch die Rolle des Lehrers im Freiarbeitsprozess und die Bedeutung von klaren Regeln und Strukturen. Das vierte Kapitel untersucht den Verlauf der Freiarbeit und die verschiedenen Phasen, die beim Einsetzen dieser Unterrichtsform durchlaufen werden können.
Schlüsselwörter
Freiarbeit, Lernerautonomie, Selbstständigkeit, offener Unterricht, Unterrichtsformen, pädagogische Prinzipien, Lehrerrolle, Gestaltung von Freiarbeit, Faktoren für den Erfolg von Freiarbeit.
- Arbeit zitieren
- Silke-Katrin Kunze (Autor:in), 2001, Freiarbeit - Lernautonomie und Prinzipien der Freiarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4288