Das Konzept der "Waffenrüstung Gottes" im Epheserbrief

Klassische neutestamentliche Exegese zu Eph 6, 10-20


Hausarbeit (Hauptseminar), 2013

27 Seiten, Note: 1,3

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Übersetzung

3. Eph 6, 10 - 20: Die Waffenrüstung Gottes
3.1. Allgemeine Bemerkungen zum Epheserbrief
3. 2. Die Stellung der Waffenrüstung Gottes im Epheserbrief
3.3. Exegese von Eph 6, 10-20

4. Die biblischen Traditionen einer Waffenrüstung Gottes
4.1. Jes 59, 17
4.2. Sap 5, 17-20
4.3. 1. Thess 5, 8
4. 4. Röm 13, 12

5. Religionsgeschichtliche Analyse der Rüstungselemente in Eph 6,14 - 17

6. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Rüstungen sind bereits seit mehreren Jahrtausenden in Gebrauch, sie wurden in den unterschiedlichsten Kulturkreisen benutzt und hatten stets die Aufgabe, ihre Träger vor physischen Einwirkungen ihrer Gegner zu schützen. Da die Art der Kriegsführung, beziehungsweise Konfliktführung sowie die eingesetzten Waffen einem ständigen Wandel unterworfen waren, wurden auch die Rüstungen immer wieder verändert.

Die Vorstellung einer geistigen Waffenrüstung, die um 500 V. Chr. von Tritojesaja entwickelt wurde und deren Träger Gott selbst ist, ist jedoch ein völlig neuer Gedanke. Tritojesaja verbindet nämlich ein klassisches Rüstungselement, in diesem Fall den Brustpanzer, mit einer Tugend und einer göttlichen Eigenschaft, der Gerechtigkeit.

Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, wie sich das von Tritojesaja entwickelte Konzept einer geistigen beziehungsweise göttlichen Waffenrüstung entwickelt hat, bis es schließlich im 1. Jahrhundert n. Chr. vom Autor des Epheserbriefes aufgegriffen und weiter entwickelt wurde. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt daher auf der Analyse der Perikope Eph 6, 10-20 sowie den alttestamentlichen Parallelstellen Jes, 59, 17 und Sap 5, 17 - 20, den Parallelstellen in Paulusbriefen: 1. Thess 5, 8 und Röm 13, 12 sowie den Stellen in 1. Petr 1, 13 und Hbr 4, 12. Besondere Beachtung sollen dabei die Fragen nach dem Träger der Waffenrüstung und nach der Gefahr, beziehungsweise dem Feind vor dem sie schützen soll, erfahren. Untersucht werden soll außerdem in welchem Zusammenhang die Rüstung angelegt wird und ob ein Zusammenhang zwischen dem Ereignis, welches das Tragen nötig macht und dem Träger gibt. Als Abschluss der Arbeit folgt dann noch ein Vergleich der einzelnen Rüstungselemente mit der Rüstung eines römischen Legionärs.

2. Übersetzung

10 Schließlich:[1] Lasst euch stark machen im Herrn[2] und in der Kraft seiner Stärke!

11 Zieht die volle Rüstung Gottes[3] an, damit ihr widerstehen könnt, den Ränken des Teufels!

12 Denn unser Kampf ist nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Herrscher, gegen die Machthaber, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die Geister der Bosheit in den Himmeln[4].

13 deshalb ergreift[5] die volle Rüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und, nachdem ihr [dies][6] ganz ausgeführt habt, Stand halten könnt.

14 Haltet also Stand, eure Lenden mit Wahrheit umgürtet, den Brustpanzer der Gerechtigkeit angelegt

15 und die Füße in Bereitschaft für das Evangelium des Friedens gekleidet habt,

16 bei allem, nehmt auf den Langschild des Glaubens, mit dem ihr alle Brandpfeile des Bösen werdet löschen können.

17 Und den Helm des Heils nehmt und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.

18 Mit jedem Gebet und jeder Bitte betet zu jeder Zeit im Geist und hierzu wacht in aller Beharrlichkeit und Bitte für alle Heiligen

19 und für mich, damit mir gegeben wird, ein Wort beim öffnen meines Mundes, in Unerschrockenheit zu offenbaren das Geheimnis des Evangeliums,

20 für welches ich Gesandter bin in Ketten, damit ich in ihm unerschrocken rede, wie ich reden muss.

3. Eph 6,10 - 20: Die Waffenrüstung Gottes

Die Perikope von der Waffenrüstung Gottes soll im folgenden genaustens untersucht werden. Nach einigen allgemeinen Anmerkungen zum Epheserbrief, die dabei helfen sollen die Zusammenhänge der Entstehung des Epheserbriefes klar zu machen, soll die Stellung, welche die Waffenrüstung Gottes im Epheserbrief einnimmt, untersucht werden, was mit Hilfe einer Kontextanalyse geschieht. Schließlich folgt eine ausführliche Exegese der Verse 10-20.

3. 1. Allgemeine Bemerkungen zum Epheserbrief

Im Folgenden sollen einige einleitenden Bemerkungen zum Epheserbrief gemacht werden. So soll die Frage der Verfasserschaft, der Abfassungszeit und des Abfassungsortes sowie die der Adressaten geklärt werden. Außerdem sollen kurze Bemerkungen zur Kanonisierung und dem theologischen Profil gemacht werden. Nach Gaugier[7] wurde die Echtheit des Epheserbriefes erstmals 1824 von Leonhard Usteri angezweifelt. Bis auf wenige Ausnahmen[8] ist die neuere Forschung zu dem Konsens gekommen, dass der Epheserbrief nicht aus der Feder des Paulus stammt und stattdessen von einem Vertreter der paulinischen Theologie, der die paulinischen Briefe sowie den Kolosserbrief kannte und benutzte, stammt.[9] Eines der wichtigsten Argumente dieser Theorie stützt sich dabei auf die Sprache und den Stil des Epheserbriefes. 40 Hapaxlegomena sowie 51 Wörter, die nur im Epheserbrief, nicht aber in ״echten Paulusbriefen“ Vorkommen stützen die These, dass der Epheserbrief nicht von Paulus stammt.[10] Das zweite wichtige Argument ist, dass der Epheserbrief zentrale Inhalte der paulinischen Theologie verändert, beziehungsweise weit er entwickelt. Die Ekklesiologie des Paulus wird hierarchisch umgestaltet, sodass aus der paulinischen Leib - Christi Metaphorik eine Leib - Haupt Metaphorik wird.[11]

Auf die Frage nach der Datierung sowie dem Ort der Abfassung kann - sofern man die Echtheit ablehnt - nur ungenau oder hoch spekulativ geantwortet werden, da zeitgeschichtliche Anspielungen, wie eine Verfolgungssituation fehlen. Sellin geht auf Grund von Eph 3, 1 und Eph 6, 19 davon aus, dass Paulus bereits tot ist und sein Tod dem Autor auch bekannt ist. Damit fiele der terminas post quem in das Jahr 64. Als terminus ante quem kann das Jahr 90 n. Chr.[12] angesehen werden, da in diesem Jahr mutmaßlich der 1. Petrusbrief geschrieben wurde, der den Epheserbrief kannte. (Vgl. 1. Petr 1,13 und Eph 6, 17) über den Abfassungsort lässt sich m. E. überhaupt keine vernünftig zu begründende Aussage treffen, da der Text dafür schlicht keine Anhaltspunkte gibt.

Die Adresse CL·׳ Έφέσω wurde nachträglich hinzugefügt und ist somit nicht ursprünglich. Das wird deutlich, da p46, die älteste Paulushandschrift èu Έφέσω nicht bezeugt und in א wurde èu Έφέσω erst nachträglich von einem Korrektor hinzugefügt. Außerdem hat Marcion, nach einem Bericht von Tertullian, den Epheserbrief als Laodizenerbrief in seinen Kanon aufgenommen.[13] Da er jedoch später mit der Notiz èu Έφέσω versehen wurde und von Marcion Laodizenerbrief genannt wurde, kann man davon ausgehen, dass er an Gemeinden in diesem Gebiet geschrieben wurde. Sellin geht sogar noch weiter und vermutet, dass er auch dort abgefasst wurde[14], eine Begründung dieser These nennt er jedoch nicht.

Bereits Mitte des 2. Jahrhunderts wurde der Epheserbrief in den Kanon Markions[15], die älteste Kanonisierung von Paulusbriefen aufgenommen.[16] Auch in anderen frühen Kanonisierungen wird der Epheserbrief stets zum Corpus Paulinum gerechnet. So im Canon Muratori sowie in der bereits erwähnten Handschrift p46.

Der Epheserbrief ist stärker universalistisch ausgerichtet als alle anderen Bücher im Neuen Testament[17], der kosmische, erhöhte Christus dominiert und tritt in den Fordergrund, während sein Tod in den Hintergrund rückt.[18] So verwundert es auch nicht, dass der Epheserbrief Juden und Christen dazu auffordert ״nicht mehr Gäste und Fremdlinge [zu sein], sonder Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten. “[19] Die Vision des Epheserbriefes ist es also, dass Juden und Heiden zusammen die Kirche bilden, die der Leib Christi ist und ihr zugeordnet Christus als das Haupt dieses Leibes.[20]

3.2. Die Stellung der Waffenrüstung Gottes im Epheserbrief

Das mit Eph 6,10 eine neue Perikope beginnt wird zunächst durch den Themenwechsel deutlich. Die Verse 6,1 - 6,9 haben den Gehorsam der Kinder gegenüber ihren Eltern, sowie der Sklaven gegenüber ihren Herren zum Thema. In Vers 10 wird nun die gesamte Gemeinde angesprochen und mit dem Imperativ ένδυναμοϋσθ(Ε dazu aufgefordert, sich stark machen zu lassen, um für den Kampf mit dem Bösen [...] gerüstet zu sein. Dieses Argument wird dadurch unterstützt, dass Vers 10 mit του λοιπού beginnt. Der Verfasser hatte dabei sicherlich Gal 6, 17 vor Augen, denn auch an dieser Stelle folgt του λοιπού auf das Ende einer Perikope und den Beginn einer Neuen. Auch in 2. Kor 13, 11; Phil 3,1 und 4,8 hat λοιπόν beziehungsweise TÒ λοιπόν dieselbe Funktion.

Dass die Perikope mit Vers 20 endet, lässt sich inhaltlich begründen: Nach den zusammenfassenden und zuspitzenden Mahnungen der Verse 10 - 20, hat der Epheserbrief ein für paulinische und pseudo-paulinische Briefe typisches Ende: Wie im Kolosserbrief wird der Gemeinde berichtet, dass Tychikus mit Nachricht über das Befinden des Paulus zu ihr gesandt wird. Außerdem schließt der Brief mit den typischen Segenswünschen. Mit diesen verknüpft der Autor die Perikope in den Versen 18 und 19 auch, was ein weiteres Indiz dafür liefert, die Perikope nicht dem paränetischen Hauptteil zuzuordnen. In Vers 17 fordert der Autor die Gemeinde noch dazu auf, die zwei letzten Gegenstände, den Helm des Heils, sowie das Schwert des Geistes, zu nehmen. In Vers 18 fordert er dann zum Gebet für die Heiligen (των άγιων) auf - sowie für sich selbst (καί {)TTCf) (μου). Daran schließt sich eine Begründung an, warum auch für ihn gebetet werden soll: 'iva μοι δοθη λόγος ëv άναοίξει του στόματός μου, kv παρρησία γνωρίσαι το μυστήριον του ευαγγελίου. Auf diese Weise entsteht kein Bruch, wenn der Verfasser sich dann ins Zentrum rückt um der Gemeinde mitzuteilen, dass er ihnen Tychikus mit Neuigkeiten von sich schicken wird.

Die Perikope der Waffenrüstung Gottes Eph 6, 10-20 hat innerhalb des Epheserbriefes die Funktion einer Schlussermahnung, die auch Peroratio genannt wird. Über diese Tatsache sind sich die Kommentare und Monografien zum Epheserbrief weitgehend einig.[21] Linter anderen vertritt Stadelmann[22] die These, dass diese Perikope zum paränetischen Hauptteil zu rechnen ist. Dieser folgt seines Erachtens auf den dogmatischen Hauptteil[23] und beginnt in Eph 4,1. Er sieht hierin den dritten Block des paränetischen Hauptteils, in welchem die Gemeinde zur Standhaftigkeit gegenüber den Mächten der Finsternis aufgefordert wird. Sellin lehnt diese Sichtweise m. E. zu recht ab. Er argumentiert zum einen, dass durch του λοιπού (schließlich; im übrigen) der Briefschluss eingeleitet wird.[24] Zusätzlich jedoch, kann Eph 6, 10-20 als Zusammenfassung und Zuspitzung des paränetischen Hauptteils verstanden werden. Dies wird durch die zahlreichen Imperative[25] verdeutlicht, die ein Anzeichen dafür sind, wie wichtig dem Autor diese Perikope ist.

3. 3. Exegese von Eph 6,10 - 20

Nachdem durch Του λοιπού die Schlussparänese eingeleitet wird, weist Ps-Paulus[26] seine Leser dazu an stark zu werden, oder genauer, sich stark machen zu lassen.[27] Diese Aufforderung macht jedoch nur Sinn, da sie mit kv κυρίω verknüpft wird. Die Kraft kommt demnach nicht aus ihnen selbst, sonder aus Christus. Dies bedeutet, dass cνόυναμοΰσθε nur passivisch und nicht medial zu übersetzen ist.

In Vers 11 werden die angesprochenen Leser nun durch einen Imperativ Medium zu den aktiv handelnden: ενδυσασθε την πανοπλίαν[28] του Всοΰ. Zieht die volle Rüstung Gottes an, oder wie Luther übersetzt: Zieht an die Waffenrüstung Gottes! Ps-Paulus bemüht hier das alttestamentliche Bild einer Rüstung die JHWH anlegt um seine Feinde zu bestrafen (Jes 59, 18) und sie abzuwehren (Sap 5, 17). Bei den Stellen in Jesaja und in der Weisheit muss man davon ausgehen, dass es sich bei diesen Feinden um Menschen handelt, welche nicht nach dem Willen JHWH's leben.[29] Ps-Paulus macht jedoch klar, dass es keine irdische Verfolgung ist, vor der die Rüstung Gottes schützen soll. Stattdessen soll sie Schutz vor den μεθοδείας του διαβόλου, den Ränken des Teufels bieten. Und eben deshalb, weil der Feind ein ״überirdischer“ ist, erhält auch die Gemeinde ״überirdische Hilfe“. Zusätzlich zur bereits erwähnten Kraft, die aus Christus kommt, stellt Gott der Gemeinde seine göttliche Rüstung zur Verfügung. Vers 12 macht zunächst deutlich warum die Rüstung nicht nur eine geistliche[30] Rüstung ist, sondern auch eine geistige. Denn der Kampf der auszufechten ist, richtet sich nicht gegen αίμα (Blut) und σάρκα (Fleisch), sondern gegen κοσμοκράτορας und τά πνευματικά τής πονηριάς. Doch was bedeutet κοσμοκράτορας in diesem Zusammenhang? κοσμοκράτορας ist in diesem Zusammenhang schwer zu übersetzen. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern κόσμος (Welt, Erde, Weltall) und κράτος (Kraft, Macht) zusammen und könnte deswegen eigentlich mit Weltherrscher, übersetzt werden und würde demnach Gott meinen. Da κοσμοκράτορας jedoch eine Pluralform ist und die Konnotation in Eph 6, 12 eine negative ist, scheidet diese Option aus. Dies wird auch dadurch unterstützt, dass in den ersten Belegen mit κοσμοκράτορες Planeten gemeint sind, die den Göttern als Wohnung dienen, beziehungsweise die Götter selbst sind.[31] Dass mit Marc Aurel eine irdische Person in einer ägyptischen Inschrift mit κοσμοκράτορ bezeichnet wurde[32], wird interessant für die These von Eberhard Faust[33], die besagt, dass der Feind gegen welche die Rüstung schützen soll mit dem Imperium Romanům zu identifizieren ist.

Während Vers 12 noch die Gegenspieler der Gemeinde im Fokus hatte, legt Vers 13 zunächst wieder den Fokus auf den Widerstand (δυνηθήτε άντιστήναι) legt. Zu Beginn von Vers 13 wiederholt Ps-Paulus seine Forderung aus Vers 11. {״zieht die volle Rüstung Gottes an “) Lediglich das Verb c νδυσασθε ersetzt er durch άναλάβετε, was ebenfalls ein geläufiges Wort[34] für das Anlegen von Waffen ist. Insgesamt ist Vers 13 als Zuspitzung der vorangegangenen beiden Verse zu verstehen. Denn Ps-Paulus macht nun etwas klar, was schon aus den alttestamentlichen Vorlagen hervorgeht. Die Waffenrüstung ist nicht nur für die alltäglichen Anfechtungen der Gemeinde gedacht, sondern für den so titulierten c V τη ήμερα τη πονηρά, den ״bösen Tag“. Auch wenn Stadelmann zwar an der These festhält, dass mit εν τη ήμερα τη πονηρά eben doch die Tage (Plural) gemeint sind, an denen der Christ den μεθοδείας του διαβόλου (Vers 11) zu widerstehen hat und dies auch mit Eph 5, 16[35] zu begründen weiß, so erscheint m. E. ein anderes Verständnis sinnvoller: Mit c V τη ήμερα τη πονηρά kann nur ein einzelner Tag gemeint sein, nämlich der Tag der letzten Kämpfe vor der dann kommenden Parusie.[36] Auch Sellin ist dieser Meinung und schreibt: ״Der Ausdruck ״der böse Tag“ gehört im Alten Testament zum Konzept vom ״Tag des Herrn““[37] Da Ps-Paulus sich schon für die Beschreibung der Waffenrüstung an Jesaja und der Weisheit Salomos bedient, erscheint es einleuchtend, dass er auch das alttestamentliche Konzept für den ״Tag des Herrn“ übernommen hat.

In Vers 14 findet die Waffenrüstung nun ihre dritte Erwähnung und wird nun auch in den Versen 14-17 genauer ausgeführt. Eingeleitet wird diese Beschreibung mit dem Imperativ στήτε (haltet Stand), von dem auch Vers 15 abhängig ist. Das Stand halten ist dann auch die Tat, durch die schließlich der Sieg über die bösen Mächte errungen werden kann.[38] Durch eine Beschreibung der Rüstung zeigt Ps-Paulus nun auf, wie dies gelingen soll. Als Vorbild für die Rüstung diente Ps-Paulus dabei wohl die eines römischen Legionärs. Die Verbindungen der Rüstungselemente mit Tugenden entstammen größtenteils dem Jesajabuch.

[...]


[1] ToO λοιποϋ hat eigentlich eine auf die Zukunft gerichtete Bedeutung, da aber in diesem Fall der abschließende Briefteil eingeleitet wird (vgl. Sellin, s. 472), ist die Übersetzung mit ״schließlich“ passender.

[2] Oder: ״durch den Herrn“ έν kann in diesem Fall sowohl lokal, als auch instrumental verwendet werden.

[3] Bei Luther: die Waffenrüstung Gottes.

[4] Die Pluralform von έπουράιος ist dadurch zu erklären, dass der Himmel aus mehreren Sphären besteht. In den unteren, der Erde näheren, Sphären sind jene ״πνευματικά τής πονηριάς beheimatet.

[5] Αναλάβετε legt den Fokus mein־ auf das später erwähnte ״Schwert des Geistes“, im Gegensatz zu den anderen Rüstungselementen, da άναλαμβανω für das Anlegen einer Rüstung nicht die am Besten geeignetste Vokabel ist.

[6] Der Bezug hegt liier klar auf dem Ergreifen des Schwertes und dem Anlegen der Rüstung.

[7] Gaugier, Emst: Auslegung neutestamentlicher Schriften. Band 6: Der Epheserbrief. Zürich. 1966. s. 5.

[8] So z. B. : Seillier, Heinrich: Der Brief an die Epheser. Ein Kommentar. Düsseldorf. 1968s. s. 26f. Und: Stadelmann, Helge: Der Epheserbrief. Stuttgart. 1993. s. 20f.

[9] Selliä Gerhard: Der Brief an die Epheser. In: Kritisch-exegetischer Koimnentar über das Neue Testament Band 8, ltrsg. von Dietrich-Alex Koch. Göttingen. 20 089. s. 58.

[10] Gaugier: Der Epheserbrief. s. 6.

[11] Sellin: Der Brief an die Epheser. s. 57.

[12] Siehe s. 21.

[13] Gaugier: Der Epheserbrief. s. 1.

[14] Sellin: Der Brief an die Epheser. s. 57.

[15] Der Kanon Markions bestand aus einem bereinigten Lukasevangelium, sowie den Briefen: Gal, IKor, 2К0Г, Röm, IThess, 2Thess, Eph, Kol, Pilii, Phlm.

[16] Sellin: Der Brief an die Epheser. s. 48.

[17] Ebd. s. 61

[18] Becker, Jürgen und Luz, Ulrich: Die Briefe an die Galater, Ephesser und Kolosser. In: Das Neue Testament Deutsch. Neues Göttinger Bibelwerk, lirsg. von Peter Stuhlmacher und Hans Weder Bd. 8/1. Göttingen 19981S. s. 109.

[19] Eph 2, 19f.

[20] Sellin: Der Epheserbrief. s. 60.

[21] Gaugier: Der Epheserbrief. s. 216.; Jeal, Roy: Integrating theology and etines in Ephesians. The Ethos of Ephesians. New York/ Ontario. 2000. s. 196.; Sellin: Der Brief an die Epheser. s. 472.; Stadelmann: Der Epheserbrief. s. 261.

[22] Stadelmann: Der Epheserbrief. s. 8.

[23] Gaugier: Der Epheserbrief. (Inhaltsverzeichnis)

[24] Sellin: Der Brief an die Epheser. s. 472.

[25] έυδυυαμοϋσθε; έυδύσασθε; άυαλάβετε; στήτε; δέξασθε.

[26] Psc udo pa n kis.

[27] έυδυυαμοϋσθε.

[28] πανοπλίαν bezeiclmet die komplette Rüstung eines römischen Soldaten, die Schild, Schwert, zwei Wurfspieße, Helm, Beinschienen und Kettenpanzer umfasste. Vgl.: Gaugier: Epheserbrief. s. 218.

[29] Vgl. Jes 59, 18: ״Seine Feinde werden seinen Zorn zu spüren bekommen, er wird ihnen alles Unrecht heimzahlen. Jeder erhält seinen gerechten Lohn, Selbst die fernen Küstenländer müssen mit seiner Vergeltung rechnen. " Und Sap 5, 20: ,, Der ganze Kosmos aber wird zusammen mit ihm gegen die Toren Krieg führen. "

[30] Nämlich vom Geist Gottes kommende Rüstung.

[31] Sellin: Der Brief an die Epheser. s. 476.

[32] Ebd. s. 476.

[33] Faust, Eberhard: Pax Christi et Pax Caesaris. Religionsgeschichtliche, traditionsgeschichtliche und sozialgeschichtliche Studien zum Epheserbrief. In: Novum Testamentum Et Orbis Antiquus, lnsg. von Max Küchler. Heidelberg. 1992.

[34] Seillier: Der Brief an die Epheser. s. 292.

[35] εξαγοραζόμενοι τον καιρόν, ότι aí ήμεραι πονηραί είσιν.

[36] Seillier: Der Brief an die Epheser. s. 292.

[37] Sellin: Der Brief an die Epheser. s. 478.

[38] Ebd. s. 480.

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Das Konzept der "Waffenrüstung Gottes" im Epheserbrief
Untertitel
Klassische neutestamentliche Exegese zu Eph 6, 10-20
Hochschule
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Note
1,3
Jahr
2013
Seiten
27
Katalognummer
V428861
ISBN (eBook)
9783668737259
ISBN (Buch)
9783668737266
Dateigröße
594 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
konzept, waffenrüstung, gottes, epheserbrief, klassische, exegese
Arbeit zitieren
Anonym, 2013, Das Konzept der "Waffenrüstung Gottes" im Epheserbrief, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/428861

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