Die Arbeit untersucht die Taktik, das Vorgehen und den Verlauf des zweiten Italienfeldzuges Kaiser Konrads des II. von 1035 bis 1038.
Italien war seit der Integration in das Frankenreich im Jahre 774 durch Karl den Großen ein Brennpunkt politischer Unruhen und Spannungsfeld zwischen verschiedenen Herrschern und Kulturen. Die italienische Halbinsel war zum einen innerlich durch fortdauernde Machtkämpfe um Gebietsansprüche, zum anderen durch Eindringlinge und Neuankömmlinge von außen, bedroht. Die Zersplitterung des Landes schädigte somit auch die kulturellen, politischen und religiösen Strukturen. Immer wieder unternahmen auch die Lombarden im Norden Italiens erfolglose Versuche, sich von der Oberhoheit des Frankenreiches abzuspalten, nicht zuletzt Arduin von Ivrea scheiterte an Kaiser Heinrich II., der am 14. Mai 1004 die Krone Italiens empfangen hatte. In dieser zwar durch seinen Vorgänger besänftigten Konfliktlandschaft setzt die Regierungszeit Konrads II., des Begründers der Salierdynastie, ein. In seinem ersten Italienritt (1026/27) kann er seine Macht effektiv demonstrieren und erlangt zudem 1026 die Krone über Italien und ein Jahr später die Kaiserwürde. Nach seiner Rückkehr ins Reich, wo andere Konflikte auf den Herrscher warten, beginnt die Lage in der Lombardei und an der Südgrenze des Reiches zu kippen. Mit diesen Konflikten, die Kaiser Konrad II. vom Ende des Jahres 1036 bis kurz vor seinem Tod 1039 zu einem erneuten Italienzug zwangen, beschäftigt sich diese Seminararbeit.
Im folgenden sollen sowohl der erste Konflikt, der sogenannte Valvassorenaufstand, der sich im Norden Italiens rund um die Person des Mailänder Erzbischofs Aribert entwickelte, als auch die Befriedung Kampaniens und Apuliens an der Südgrenze, die durch die Intrigen des Grafen Pandulfs von Capua nötig waren, behandelt werden. Dabei steht zunächst der historische Verlauf, unter zuvoriger Betrachtung der Auslöser für den Italienzug, im Vordergrund. Abrundend widmet sich ein Kapitel der Person Ariberts von Mailand, der sich vom Königsmacher zum Erzfeind des Kaisers aufschwang. Zudem soll eine Einschätzung des Feldzuges zum Ausdruck kommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ursachen und Gründe, die zum Valvassorenaufstand führten
- Der Valvassorenaufstand und der Konflikt mit Mailand
- Aufbruch nach Italien und erste Verhandlungen mit Aribert von Mailand
- Die Belagerung Mailands und der Erlass des Lehensgesetzes
- Die Verschwörung Ariberts von Mailand und Odos von Champagne
- Die Konflikte an der Südgrenze des Reiches (1038)
- Letzte Maßnahmen gegen Mailand und Heimkehr Konrads II
- Einschätzung und Resultate des zweiten Italienzuges
- Die Beziehung zwischen Konrad und Aribert von Mailand
- Taktik und Erfolge/Misserfolge während des Feldzuges
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit analysiert den zweiten Italienzug Kaiser Konrads II. im Zeitraum von 1036 bis 1039, der durch einen Aufstand der Valvassoren im Norden Italiens sowie durch Konflikte in Kampanien und Apulien an der Südgrenze des Reiches ausgelöst wurde. Im Mittelpunkt stehen die historischen Hintergründe, der Verlauf des Feldzuges sowie die Beziehungen zwischen Kaiser Konrad II. und dem Mailänder Erzbischof Aribert.
- Der Valvassorenaufstand und seine Ursachen
- Die Rolle Ariberts von Mailand im Konflikt mit dem Kaiser
- Konrads Strategien zur Lösung der Konflikte in Italien
- Die Folgen des zweiten Italienzuges für das Reich und die italienische Halbinsel
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den historischen Kontext des zweiten Italienzugs dar und erläutert die Spannungen zwischen den verschiedenen Herrschern und Kulturen in Italien.
- Das zweite Kapitel beleuchtet die Ursachen des Valvassorenaufstandes, der sich durch die zunehmenden Machtansprüche der Bischöfe und die Entmachtung der Valvassoren entwickelte.
- Das dritte Kapitel schildert den Konflikt mit Mailand, einschließlich Konrads Reise nach Italien, den ersten Verhandlungen mit Aribert und die Belagerung der Stadt.
- Das vierte Kapitel untersucht die Konflikte an der Südgrenze des Reiches, die durch die Intrigen des Grafen Pandulfs von Capua ausgelöst wurden.
- Das fünfte Kapitel beschreibt Konrads letzte Maßnahmen gegen Mailand und seine Heimkehr ins Reich.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schwerpunkten: Kaiser Konrad II., Valvassorenaufstand, Aribert von Mailand, Mailand, Italienzug, Lehenswesen, Reichsgewalt, Konfliktlösung, Geschichte des Mittelalters.
- Arbeit zitieren
- Cornelius Eder (Autor:in), 2012, Kaiser Konrad II. und die Konflikte in Italien 1035-1038, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429170