Die Arbeit analysiert nach politolinguistischen Verfahren das sprachliche Material der Radioansprachen Thomas Manns im zweiten Weltkrieg. Genauer betrachtet wird die Rede vom 19. März 1941.
Der sprachanalytische Fokus soll sich mit dem politischen Wortschatz eines Exilliteraten beschäftigen, der mittels eines mündlich-journalistischen Mediums politisch-propagandistische Ansprachen an seine Landsleute richtet. Die sprachwissenschaftliche Grundlage und Terminologie orientiert sich da-bei maßgeblich am Werk Heiko Girnths unter ergänzendem Einbezug der sprachpolitischen Einführung von Melani Schröter und Björn Carius. Die zwei maßgeblichen Untersuchungen der jüngsten Zeit zu Manns Redeopus stammen vom Historiker Winfried Halder und der Journalis-musforscherin Heike Weidenhaupt, die Manns Reden weniger aus historischen, denn aus kommunikativ-sprachlichen Gesichtspunkten beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- A) THOMAS MANNS POLITISCHE METAMORPHOSE
- B) ANALYSE DER POLITISCHEN SPRACHE IN DEN RUNDFUNKREDEN THOMAS MANNS „DEUTSCHE HÖRER“
- I) UNTERSUCHUNGSGEGENSTAND – AUSWAHL UND EDITION
- II)POLITOLINGUISTISCHE ANALYSE DER REDE VOM 19. MÄRZ 1941
- 2.1 Handlungsfeld und Kommunikationsabsicht
- 2.2 Deontische Polarisierung
- 2.3 Entlarvung des NS-Ideologievokabulars
- 2.4 Poetisch-literarischer Stil mit journalistischen Elementen
- C) RESÜMEE UND AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die politischen Radioansprachen „Deutsche Hörer“ von Thomas Mann, die er während des Zweiten Weltkrieges im Exil an seine Landsleute richtete. Der Fokus liegt auf der sprachlichen Gestaltung seiner Reden und ihrer Funktion im Kontext der NS-Propaganda und der Kriegszeit.
- Die politische Metamorphose Thomas Manns im Kontext der deutschen Geschichte
- Der Gebrauch von Sprache im politischen Kontext der Kriegszeit
- Die Rolle von Propaganda und Gegenpropaganda
- Die Analyse des NS-Ideologievokabulars in Manns Reden
- Die Verschmelzung von journalistischen und literarischen Elementen in Manns politischer Rhetorik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die politische Entwicklung Thomas Manns im Kontext der deutschen Geschichte. Es wird gezeigt, wie er von einem Monarchisten zu einem überzeugten Demokraten wurde und schließlich im Exil gegen das NS-Regime kämpfte.
Kapitel B fokussiert auf die Analyse der politischen Sprache in Manns Rundfunkreden. Es werden die Hintergründe der Reden, die Auswahl des Untersuchungsgegenstandes und die sprachliche Grundlage der Analyse erläutert.
Kapitel B.I beschreibt den Umfang und die Besonderheiten der Mannschen Reden, die zwischen 1940 und 1945 entstanden. Es wird auch auf die Sendetechnik und den Umfang der Reden eingegangen.
Kapitel B.II beschäftigt sich mit der politolinguistischen Analyse der Rede vom 19. März 1941. Es werden die Handlungsfelder, die Kommunikationsabsichten, die Verwendung des Ideologievokabulars und die rhetorischen Mittel in der Rede analysiert.
Das Kapitel B.II.1 erläutert das Handlungsfeld und die Kommunikationsabsicht von Manns Reden und zeigt auf, wie die Rede vom 19. März 1941 mit einem aktuellen politischen Ereignis verknüpft ist.
Das Kapitel B.II.2 zeigt, wie Mann in seiner Rede ein deontisch polares Vokabular einsetzt, um das NS-Regime abzulehnen und gleichzeitig seinen Hörern eine moralische Verpflichtung zum Widerstand zu vermitteln.
Das Kapitel B.II.3 untersucht, wie Thomas Mann in seiner Rede zentrale Begriffe der NS-Propaganda entlarvt und deren ideologischen Gehalt analysiert.
Das Kapitel B.II.4 befasst sich mit dem poetisch-literarischen Stil von Manns Reden und untersucht, wie er journalistische Elemente mit seiner literarischen Schreibweise verbindet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die politolinguistische Analyse der Rundfunkreden „Deutsche Hörer“ von Thomas Mann. Wichtige Schlüsselwörter sind: Nationalsozialismus, Propaganda, Gegenpropaganda, NS-Ideologievokabular, politische Metamorphose, deontische Polarisierung, journalistische Elemente, poetisch-literarischer Stil, Kriegszeit, Exil, Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Cornelius Eder (Autor:in), 2014, Politolinguistische Analyse der Radioansprachen "Deutsche Hörer" von Thomas Mann, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429175