Im Folgenden werde ich den Fragen nachgehen, was Theodor W. Adorno und Max Horkheimer unter „Positivismus“ verstehe und was sie daran kritisieren, dann das sind zwei der zentralen Punkte der Dialektik der Aufklärung, denen ich bisher wenig Beachtung geschenkt habe und die mir daher bis jetzt fast gänzlich verschlossen waren.
Der Inhalt dieses Essays besteht in einer Auseinandersetzung mit dem Begriff der „Kulturindustrie“, wie ihn Theodor W. Adorno und Max Horkheimer in ihrem Werk „Dialektik der Aufklärung“ verwenden. Dafür werden zuerst einige Eigenschaften oder Kennzeichen erläutert, die Adorno und Horkheimer dem Begriff zuschreiben, um den Begriff im zweiten Teil zu diskutieren.
Jürgen Habermas vertritt in der fünften Vorlesung zum philosophischen Diskurs der Moderne die These, dass die Dialektik der Aufklärung „wesentliche Züge der kulturellen Moderne nicht berücksichtigt“. Diese These möchte ich im Folgenden diskutieren und beginne mit der Analyse dessen, was nach Habermas' Meinung diese wesentlichen Züge überhaupt sind.
Inhaltsverzeichnis
- Zuerst frage ich mich, was ist Positivismus allgemein?
- Im zweiten Schritt nun schaue ich, wo, in welchem Zusammenhang und wie Adorno und Horkheimer den Begriff in der „Dialektik der Aufklärung“ verwenden.
- Wenig später in der „Dialektik der Aufklärung“ folgt die Aussage: „Platon verbannte die Dichtung mit der gleichen Geste wie der Positivismus die Ideenlehre.“
- Die nächste ausführlichere Aussage direkt über den Positivismus ist:
- ,,Der Positivismus, der schließlich auch vor dem Hirngespinst im wörtlichsten Sinne, Denken selber, nicht Halt machte, hat noch die letzte unterbrechende Instanz zwischen individueller Handlung und gesellschaftlicher Norm beseitigt.
- In einem letzten Schritt schau ich zurück auf die Fäden, die ich aus den Zitaten gezogen habe und versuche, indem ich sie zusammenknüpfe, etwas über den Positivismus in der „Dialektik der Aufklärung“ zu sagen, oder eher die Aussagen zusammenzufassen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay befasst sich mit dem Positivismus im Kontext der „Dialektik der Aufklärung“ von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer. Ziel ist es, zu verstehen, was Adorno und Horkheimer unter dem Begriff „Positivismus“ verstehen, welche Kritik sie daran üben und welche Rolle er in ihrer Argumentation spielt.
- Definition des Positivismus im Kontext der „Dialektik der Aufklärung“
- Kritik an den Grenzen des Positivismus
- Bedeutung des Positivismus für die Aufklärung
- Zusammenhang zwischen Positivismus und Subjektivität
- Die Rolle des Positivismus in der Geschichte der Philosophie
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay untersucht den Begriff „Positivismus“ in Adornos und Horkheimers „Dialektik der Aufklärung“ anhand verschiedener Textstellen. Dabei werden die unterschiedlichen Bedeutungen des Positivismus beleuchtet, insbesondere im Hinblick auf seine vermeintliche Verhinderung von Erkenntnis und Reflexion. Auch die Kritik an der immanenten Natur des Positivismus wird diskutiert.
- Die erste Textstelle beleuchtet die Vorstellung des Positivismus als „Reiniger“ der wissenschaftlichen Überlieferung und kritisiert seine Tendenz zur Verdrängung relevanter Erkenntnisse.
- Im zweiten Teil des Essays werden die immanenten Eigenschaften des Positivismus anhand der Textstelle „Die reine Immanenz des Positivismus, ihr letztes Produkt, ist nichts anderes als ein gleichsam universales Tabu“ betrachtet und dessen Verhinderung von transzendenten Gedanken angesprochen.
- Die dritte Textstelle untersucht den Zusammenhang zwischen Positivismus und dem Verbot von „intelligible Welten“ und die damit verbundene Verhinderung von kritischer Reflexion.
- Der letzte Teil des Essays beschäftigt sich mit der Kritik am Positivismus als Ursache für die Abschaffung der Subjektivität und die daraus resultierende Gleichsetzung von Handlung und gesellschaftlicher Norm.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen des Essays sind: Positivismus, Aufklärung, Dialektik der Aufklärung, Theodor W. Adorno, Max Horkheimer, Immanenz, Kritik, Erkenntnis, Reflexion, Subjektivität, Handlung, Norm, Wissenschaft.
- Quote paper
- Tobias Tegge (Author), 2010, Drei Essays zur Dialektik der Aufklärung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429272