In unserer heutigen Zeit ist es selbstverständlich, Meinungen über prominente Personen der nationalen bzw. internationalen Politik zu haben und vermittelt zu bekommen. Neben dem persönlichen Umfeld haben vor allem die Medien mit ihrem omnipräsenten Charakter den größten Anteil an unserer Meinungsbildung.
Gerade jetzt ist es besonders wichtig, aus diesem Informations- und Meinungswirrwarr die richtigen Schlüsse zu ziehen, um sich ein fundiertes Bild konkreter politischer Entwicklungen und Zusammenhänge und der in ihnen agierenden Personen machen zu können. Der kürzlich geprägte Ausdruck „Fake News“ verdeutlicht dies umso mehr. Jedoch existieren, abgesehen von schlechter Recherche und vermeintlich faktengetreuen Aussagen verschiedener Behörden und Journalisten, viele verlässliche Quellen, aus denen für eine Urteilsbildung geschöpft werden kann.
Eine Ausnahmerolle nimmt in diesem Kontext die politische Satire ein. Als Kunstform verstanden, versuchen die Autoren über verschiedene Genres, aktuelle Entwicklungen, Zustände und Politiker zu kritisieren oder verächtlich zu machen. Die dabei benutzten Mittel der sprachlichen und gestalterischen Übertreibung und Verspottung haben sich als sehr ansprechend gezeigt und bezeugen darüber hinaus ein hohes Maß an Kreativität.
Da die Satire kein modernes Phänomen darstellt, sondern auf eine lange Tradition mit unterschiedlichen Ausprägungen zurückblicken kann, ist anzunehmen, dass die künstlerische Verspottung und Kritik an herrschenden Personen, Schichten oder Institutionen schon sehr früh in höher entwickelten Kulturen und Gesellschaftsstrukturen in irgendeiner Form vorhanden gewesen sein musste. So belegen bereits antike Überreste die Existenz einer solchen Form: die attische Komödie. Eine genaue Datierung der Anfänge der attischen Komödie ist aufgrund unzureichender Quellen nicht möglich und lässt eine Forschungsdiskussion erst gar nicht zu.
Als wichtigstes Zeugnis in diesem Zusammenhang versteht Isolde Stark die Ausführungen Aristoteles‘, der im ersten Teil der „Poetik“ die attische Komödie als Weiterentwicklung der „Improvisationen“ beschrieb und ihren Ursprung vor allem im Dionysos-Kult sah, welches aber in der Forschung diskutierbar ist. Zur Verehrung des Vegetations- und Weingottes Dionysos hielten die Athener mehrere Feste zwischen Dezember und April ab, von denen zwei mit dramatischen Aufführungen verbunden waren: ab 486 v. Chr. die Großen „Dionysien“ und ab ca. 440 v. Chr. die „Lenäen“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Periklesbild in den Komödien von Kratinos
- Zur Einschätzung seiner Darstellungen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Darstellung Perikles' in den Komödien des Kratinos. Ziel ist es, das in den erhaltenen Fragmenten ersichtliche Bild Perikles zu rekonstruieren und dessen Bedeutung im Kontext der athenischen Demokratie zu analysieren.
- Das Periklesbild in den Komödien des Kratinos
- Die Rolle der politischen Satire in der athenischen Gesellschaft
- Die Methoden und Techniken der Komödie Kratinos
- Der Vergleich mit anderen Darstellungen Perikles'
- Die historische und historiographische Bedeutung der Komödien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Meinungsbildung in der heutigen Zeit und den Gegensatz zu den "Fake News". Sie führt in die Welt der politischen Satire ein, ihre lange Geschichte und ihre Rolle als Quelle für die Beurteilung politischer Figuren. Die attische Komödie als Beispiel antiker politischer Satire wird eingeführt, ihre Entstehung und Einteilung in Phasen skizziert. Der Fokus wird auf die Alte Komödie und ihren politischen Spott gerichtet, der diese Epoche für die Erforschung von zeitgenössischen Meinungen relevant macht. Die Arbeit fokussiert sich auf die Darstellung Perikles in den Komödien Kratinos und verweist auf die Arbeit von Joachim Schwarze als wichtige Grundlage.
Das Periklesbild in den Komödien von Kratinos: Dieses Kapitel konzentriert sich auf Kratinos, einen Begründer der Alten Komödie, dessen Leben und Werk nur fragmentarisch erhalten sind. Die Arbeit rekonstruiert die Schaffensperiode Kratinos anhand der erhaltenen Fragmente und Siegerlisten der Dionysien, die in die Zeit der politischen Laufbahn Perikles fällt, was die zahlreichen Anspielungen auf diesen erklärt. Die Kapitel beschreibt die Herausforderungen bei der Interpretation von Kratinos' Werken aufgrund der fragmentarischen Überlieferung. Die Kapitel skizziert den Aufbau und die Inszenierung einer typischen Komödie des 5. Jahrhunderts v. Chr., inklusive der Rolle der Schauspieler, des Chores und der Masken, sowie des allgegenwärtigen Agons. Es wird der typische Aufbau der Komödien beschrieben und deren genrebedingte Elemente herausgearbeitet.
Schlüsselwörter
Perikles, Kratinos, Attische Komödie, Alte Komödie, Politische Satire, Athenische Demokratie, Meinungsbildung, Komödienfragmente, Historische Rekonstruktion, Dramaturgie, Agon.
Häufig gestellte Fragen: Darstellung Perikles' in den Komödien des Kratinos
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Darstellung der Figur Perikles in den erhaltenen Fragmenten der Komödien des griechischen Komödiendichters Kratinos. Ziel ist die Rekonstruktion des Perikles-Bildes und dessen Analyse im Kontext der athenischen Demokratie.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit dem Periklesbild in Kratinos' Komödien, der Rolle politischer Satire in der athenischen Gesellschaft, den Methoden und Techniken der Komödie Kratinos, dem Vergleich mit anderen Perikles-Darstellungen und der historischen und historiographischen Bedeutung der Komödien.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es darin?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Darstellung Perikles' bei Kratinos, ein Kapitel zur Einschätzung dieser Darstellungen und eine Schlussbetrachtung. Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Meinungsbildung im Gegensatz zu "Fake News" und führt in die politische Satire der attischen Komödie ein. Das Hauptkapitel analysiert Kratinos' Werk und die Herausforderungen seiner Interpretation aufgrund fragmentarischer Überlieferung. Es beschreibt den Aufbau und die Inszenierung der Komödien.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die erhaltenen Fragmente der Komödien Kratinos, Siegerlisten der Dionysien und die Forschung von Joachim Schwarze (implizit genannt).
Welche Herausforderungen bestehen bei der Interpretation der Komödienfragmente?
Die Interpretation der Werke Kratinos ist aufgrund der fragmentarischen Überlieferung sehr herausfordernd. Die Arbeit beschreibt diese Herausforderungen und die Methoden, die zur Rekonstruktion des Periklesbildes eingesetzt werden.
Welche Rolle spielt die politische Satire in der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die politische Satire als Methode der Meinungsbildung und als Quelle zur Beurteilung politischer Figuren. Die attische Komödie wird als Beispiel antiker politischer Satire analysiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Perikles, Kratinos, Attische Komödie, Alte Komödie, Politische Satire, Athenische Demokratie, Meinungsbildung, Komödienfragmente, Historische Rekonstruktion, Dramaturgie, Agon.
- Arbeit zitieren
- Gino Massaro (Autor:in), 2017, Die antike Alte Komödie als Spiegel zeitgenössischer politischer Meinungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429368