Diese Diplomarbeit widme ich in besonderer Weise dem Mitarbeiterteam und den Jugendlichen der Außenwohngruppe des Andreas Bräm Hauses in Neukirchen Vluyn. Im regen Austausch mit euch als Team, zu dem ich auch die pädagogische und therapeutische Leitung zähle, habt ihr durch manche kriti¬sche Nachfrage und Anregung den Prozess der Konzeptentwicklung maßgeblich bereichert. Erst dadurch, dass ihr euch mit auf dem Weg gemacht habt, konnte ich meine Idee von Konzeptentwicklung verwirklichen. Ich kann ein Konzept nicht auf ausschließlich abstrakter Ebene entwickeln, für mich ist Konzeptentwicklung immer ein dynamischer Prozess zwischen theoretischen Ideen und Visionen auf der einen und der Erprobung und dem "Schliff" durch die Praxis auf der anderen Seite. An diesem Prozess habt ihr euch aktiv beteiligt und euch dabei an den richtigen Stellen auf mein hohes Tempo einge¬lassen bzw. mich in die Realität der Praxis "zurückgebremst".
Meine Achtung gilt den Jugendlichen der Gruppe. Ihr habt mich in meiner Haltung gefestigt, dass Menschen mit sexuell aggressiven Verhaltensweisen keine "Monster" sind. Ihr seid Personen, die vor dem Hintergrund ihrer Biographie ihr natürliches Bedürfnis, in Beziehungen Geborgenheit, Sicherheit, Liebe, Zärtlichkeit und Selbstentfaltung zu er-/ leben, unangemessen befriedi¬gen. Von euch weiß ich, dass ihr Personen seid, die Kinder durch sexuelle Handlungen zu Opfern gemacht haben. Hieraus entspringt meine Verantwor¬tung zu handeln. Die Tatsache, dass ihr euch auf eine Beziehung mit mir ein¬gelassen und euer Erleben mit mir geteilt habt, ist der eigentliche Anlass und Motivation, mich auf diese Thematik einzulassen. Auch ihr habt euch auf eure Art und Weise auf die Konzeptentwicklung eingelassen und euch an dieser teilweise dankbar beteiligt.
Ein besonderer Dank gilt meiner Frau. Mit viel Liebe und Geduld hast du mich zur Beendigung des Studiums ermutigt und mir da wo es nötig war "Dampf" gemacht. Ich danke meiner Frau und meinen Kindern. An mancher Stelle habt ihr auf mich als Ehemann und Vater verzichtet und mir damit Freiräume für die Diplomarbeit eröffnet.
Inhaltsverzeichnis
- Wozu diese Diplomarbeit / Einleitung
- persönliche Widmung
- Problemstellung, Fragestellungen
- Aufbau und Vorgehensweise, Ziele
- Was ist sexuell aggressives Verhalten
- Begrifflichkeiten
- Definitionen
- Kategorisierung der Definitionen
- Kritische Diskussion der Definitionskriterien zur Bestimmung von sexuell aggressivem Verhalten
- Abgrenzung: normale – abweichend - sexuell aggressiv
- Quantitative Bedeutung der sexuellen Aggressivität von Kindern und Jugendlichen
- Wie stellt sich sexuelle Aggression als Verhalten dar
- Was tun Minderjährige, wenn sie sich sexuell aggressiv verhalten
- Typologien
- Der Missbrauchszyklus
- Warum verhalten sich Minderjährige sexuell aggressiv
- Skizzierung der Erklärungsansätze für sexuell aggressives Verhalten
- Darstellung der Entwicklungsdynamik sexueller Gewalt in Mehrfaktorenmodellen
- Welche Behandlungsmöglichkeiten sexuell aggressiven Verhaltens gibt es
- Skizzierung der Behandlungsansätze
- Formale Aspekte der Behandlungsangebote
- Skizzierung des kognitiv-behavioralen Behandlungsansatzes
- Darstellung der Konzeption
- Ausgangssituation / Rahmenbedingungen für die Konzeptentwicklung
- Darstellung der Konzeption
- Darstellung und Diskussion der eigenen Haltung
- Mein Grundverständnisses zur Problematik sexuell aggressiver Kinder und Jugendlicher
- Darstellung und Diskussion zentraler struktureller und methodischer Grundsatzentscheidungen
- Spezialisierter Ansatz versus integrierendem Ansatz
- Verhältnis von Zwang und Freiwilligkeit
- Verhältnis von Therapie und Pädagogik
- Opferarbeit als inhaltlicher Bestandteil der Behandlung
- Behandlungsstruktur und Wirkungsgrad der Behandlung
- Perspektive
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Entwicklung eines stationären Behandlungskonzeptes für Jungen ab 12 Jahren, die sexuell aggressives Verhalten zeigen. Das Ziel ist es, ein umfassendes und wirkungsvolles Behandlungskonzept zu entwickeln, das auf die spezifischen Bedürfnisse dieser Jugendlichen eingeht.
- Definition und Abgrenzung von sexuell aggressivem Verhalten
- Analyse der Ursachen und Risikofaktoren für sexuell aggressives Verhalten
- Entwicklung eines multidisziplinären Behandlungsansatzes
- Bedeutung der Opferarbeit in der Behandlung
- Evaluation und Weiterentwicklung des Konzeptes
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung und Definition der Problematik: Das Kapitel führt in das Thema ein und erklärt die Relevanz von sexuell aggressivem Verhalten. Es definiert den Begriff und skizziert die Herausforderungen bei der Behandlung dieser Problematik.
- Kapitel 2: Begrifflichkeiten und Definitionen: Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Definitionen von sexuell aggressivem Verhalten und diskutiert deren Vor- und Nachteile. Es setzt sich kritisch mit den Definitionskriterien auseinander und grenzt normales, abweichendes und sexuell aggressives Verhalten voneinander ab.
- Kapitel 3: Quantitative Bedeutung der sexuellen Aggressivität: In diesem Kapitel wird der Umfang des Problems anhand von Statistiken und Daten beleuchtet.
- Kapitel 4: Manifestation und Typologien: Das Kapitel widmet sich den verschiedenen Formen von sexuell aggressivem Verhalten und stellt verschiedene Typologien vor. Außerdem wird der Missbrauchszyklus analysiert.
- Kapitel 5: Ursachen und Risikofaktoren: Dieses Kapitel geht auf verschiedene Erklärungsansätze für sexuell aggressives Verhalten ein und beschreibt die Entwicklungsdynämiken sexueller Gewalt.
- Kapitel 6: Behandlungsansätze: Das Kapitel untersucht unterschiedliche Behandlungsansätze für sexuell aggressives Verhalten, einschließlich des kognitiv-behavioralen Ansatzes.
- Kapitel 7: Konzeptentwicklung: Dieser Abschnitt erläutert die Rahmenbedingungen und die Entwicklung eines konkreten Behandlungskonzeptes.
- Kapitel 8: Eigene Haltung und Grundverständnisse: In diesem Kapitel wird die eigene Haltung und das Grundverständnis des Autors zu den Problemen sexuell aggressiver Kinder und Jugendlicher dargestellt. Außerdem werden wichtige strukturelle und methodische Entscheidungen im Rahmen der Konzeptentwicklung diskutiert.
Schlüsselwörter
Sexuell aggressives Verhalten, Jugendliche, Jungen, Behandlungskonzept, stationäre Behandlung, Kognitiv-behaviorale Therapie, Opferarbeit, Risikofaktoren, Mehrfaktorenmodelle, Entwicklungsdynämiken, Grundverständnis, Haltung, Strukturelle Entscheidungen, Methodische Entscheidungen, Spezialisierter Ansatz, Integrierter Ansatz, Zwang, Freiwilligkeit, Therapie, Pädagogik.
- Quote paper
- Markus Wieck (Author), 2005, Sexuell aggressive Verhaltensweisen bei Jungen ab 12 Jahren - Entwicklung eines stationären Behandlungskonzeptes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42947