Historisch-kritische Exegese von Genesis 18,1-15


Hausarbeit, 2016

25 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Übersetzung

3. Textkritische Untersuchung
3.1. Textkritik
3.2. Textgeschichte

4. Semantisch-narratologische Analyse
4.1. Kontext und Gliederung des Textabschnitts
4.2. Syntaktisch-semantische Analyse
4.3. Narratologische Analyse

5. Formgeschichte

6. Literarkritische Untersuchung
6.1. Literarische Fugen
6.2. Redaktionsgeschichte
6.3. Historischer Ort

7. Überlieferungsgeschichte

8. Religionsgeschichte

9. Traditionsgeschichte

10. Einzelexegese

11. Quellenverzeichnis
11.1. Abkürzungsverzeichnis
11.2. Bibelausgaben
11.3. Hilfsmittel
11.4. Forschungsliteratur

1. Einleitung

Gen 18,1-15 ist ein wesentlicher Abschnitt der Abrahamerzählungen, die in der vorliegenden Hausarbeit mithilfe der historisch-kritischen Exegese untersucht und interpretiert werden soll.

Der Übersetzung des griechischen Textes folgt zunächst eine textkritische Untersuchung, bevor sie nach semantisch-narratologischen Gesichtspunkten analysiert wird. Nachdem in der formgeschichtlichen Betrachtung die Gattung bestimmt wird, folgen die Arbeitsschritte der Literarkritik und Überlieferungsgeschichte, die mögliche schriftliche und mündliche Vorformen sowie redaktionelle Prozesse aufdecken sollen. Dieser Analyse schließen sich traditions- und religionsgeschichtliche Einordnungen an, bevor alle gewonnenen Erkenntnisse in der Einzelexegese zusammengeführt werden und der Text in seinen Einzelteilen analysiert wird.

2. Übersetzung

1a1 (Der)2 Gott erschien ihm aber 1bbei den Terebinthen3 von Mamre4, als er zur Mittagszeit5 bei Tür seines Zelts6 saß. 2Er blickte aber mit seinen Augen7 auf und sah, siehe8:9 Drei Männer standen vor ihm.10 Als er sie sah, lief er ihnen zur Tür seines Zelts entgegen und warf sich auf den Boden.11 3Und er sagte: „Herr12, wenn ich demnach Gnade in deinem Angesicht gefunden habe, geh nicht an deinem Diener13 vorüber. 4Man hole Wasser14, dann wascht15 eure Füße und kühlt euch ab unter dem Baum. 5Und ich werde Brot16 holen und ihr werdet (es)17 verzehren18 und danach werdet ihr weitergehen auf eurem Weg19, denn deswegen habt ihr euch20 zu eurem Diener gewandt.“ Und sie sagten: „Tue, wie du gesagt hast.“ 6Und Abraham eilte in das Zelt zu Sara und sagte ihr: „Beeile dich und knete drei Maßfeines Weizenmehl21 und bereite Brot22.“ 7Und Abraham lief zu den Rindern und nahm ein zartes und schönes Kälbchen und gab es dem Knecht - und dieser beeilte sich, es zuzubereiten. 8Er nahm also Butter, Milch und das Kälbchen, das zubereitet hatte, setzte es ihnen vor23 und sie aßen.24 Er selbst aber stellte sich daneben unter den Baum. 9Er sagte zu ihm: „Wo ist Sara, deine Frau?“ Er antwortete25: „Siehe, im Zelt.“ 10Er26 aber sagte: „Ich werde wieder zu dir kommen im Jahr um diese Zeit27 und deine Frau Sara wird einen Sohn haben. Sara aber hörte dies28 hinter der Tür des Zeltes stehend.29 11Abraham und Sara warenälter, vorangeschritten an Tagen, Sara hatte gar den Zustand, der Frauen eigen ist,30 zurückgelassen.31 12Sara aber lachte und sagte: „Bis hierher ist es mir wahrlich nicht zuteil geworden, auch mein Herr ist alt.“32 13Und der Herr33 sagte zu Abraham: „Warum lacht Sara und sagt sich selbst: ‚Ob ich wirklich gebären werde? Ich bin alt geworden.‘ 14Kann eine Botschaft34 von Gott denn35 unwirksam36 sein?37 Im Jahr um diese Zeit werde ich zu dir kommen und Sara wird einen Sohn haben38 “ 15Sara aber leugnete, als sie sagte: „Ich habe nicht gelacht.“, denn sie fürchtete sich. Und er sagte: „Doch, du hast gelacht“.

3. Textkritische Untersuchung

3.1. Textkritik

Für die Textkritik soll zu Beginn die in Punkt 2 gelieferte Übersetzung des Septuagintatextes mit zwei deutschen - auf dem masoretischen Text basierten - Übersetzungen verglichen werden, um sprachliche Abweichungen bzw. absichtlich oder unabsichtlich getätigte Veränderungen39 kenntlich zu machen, die Aufschluss darüber geben, bei welcher Lesart es sich um die ursprünglichere handelt. Basis hierfür bieten die Zürcher Bibel40 sowie die Luther-Übersetzung41. Im Folgenden wird auf einige Beispiele eingegangen, in denen die Übersetzungen inhaltlich mehr als marginal voneinander abweichen. Gleich zu Beginn des Textes in Vers 1 fällt auf, dass bei der Spezifizierung der Ortsangabe in den deutschen Übersetzungen von „den Terebinthen“ von Mamre die Rede ist, wobei im Septuagintatext lediglich ἡδρῦς 42 genannt wird, was mit „Baum“ oder „Eiche“übersetzt werden kann. Da mit „Terebinthen“ eine akkuratere Beschreibung gegeben ist, ist diese Version nach dem Prinzip der lectio difficilior probabilior43 mit hoher Wahrscheinlichkeit ursprünglicher. In Vers 5 beinhalten die deutschen Übersetzungen im Vergleich zum Septuagintatext die Besonderheit, dass von einem „Bissen“ Brot die Rede ist und nicht etwa von einer unbestimmten Menge desselben44. Das Prinzip der lectio brevior potior 45 legt nahe, dass es sich beim Septuagintatext um dieältere, also ursprünglichere Version handelt.

Vers 9 beinhaltet eine weitere relevante Diskrepanz. Während im Septuagintatext das Subjekt im Singular auftritt, verwenden die einander gegenübergestellten deutschen Übersetzungen den Plural46. Da im vorangegangenen Vers ebenfalls der Plural auftritt47, ist an dieser Stelle der Gebrauch des Singulars weniger offensichtlich, dadurch schwerer verständlich, und daher nach dem Prinzip der lectio difficilior probabilior wahrscheinlich ursprünglicher.

Der vielleicht größte Unterschied zwischen den untersuchten Versionen findet sich in Vers 12. Sowohl die Zürcher Übersetzung48 als auch die Luthers49 spielen in der wörtlichen Rede Saras auf den Aspekt der Liebe bzw. Liebeslust an - der Septuagintatext betont lediglich, dass ihr die Geburt eines Sohnes noch nicht widerfahren ist.50 Interpretatorisch zweigen sich an dieser Stelle, mehr als an allen anderen, die Übersetzungen in verschiedene semantische Richtungen. Auch zahlreiche andere deutsche Übersetzungen, wie die Elberfelder51, die Schlachter52, die Einheitsübersetzung53 oder auch internationale wie die Anchor Bible 54 oder die Sainte Bible von Roland de Vaux55 zielen auf die angesprochene Perspektive auf die Liebe an.56 Nach manuscripta ponderantur, non numerantur 57 ist das jedoch kein Argument; das Prinzip der lectio difficilior probabilior könnte aber dennoch den Septuagintatext als weniger ursprünglich titulieren, da es sich an der Stelle um einen kontextuellen Bruch handelt, der eine schwierigere Lesart zur Folge hat. Eine weit weniger bedeutungsvolle, aber dennoch erwähnenswerte Disparität zwischen den Übersetzungen liegt in Vers 14. Der Septuagintatext enthält den Ausdruck ρῆμα 58, der in der Zürcher und der Luther-Übersetzung als „etwas“ bzw. „irgendetwas“übertragen wird. Ein semantischer Unterschied resultiert daraus jedoch nicht.

3.2. Textgeschichte

Der Vergleich zwischen der Göttinger Septuaginta-Ausgabe von Wevers59 und der von Alfred Rahlfs60 soll Einblicke in die Textgeschichte geben. Die beiden Ausgaben unterscheiden sich nur in wenigen Ausdrücken.

In Vers 5 benutzt die Göttinger Version καθά, abweichend dazu ist bei Rahlfs καθὼς zu finden. Die semantische Essenz ist jedoch analog, daher ist dieser Unterschied zu vernachlässigen. Für minimale Diskrepanzen wie in Vers 861 und Vers 1162 gilt gleiches.

Ein quantitativ kleiner, qualitativ jedoch nicht unerheblicher Unterschied befindet sich in Vers 14. Hier verwendet die Göttinger Version den Genitiv τοῦθεοῦ und Rahlfs den Dativ τῷθεῷ. Grammatikalisch sind beide Versionen korrekt63, semantisch ist jedoch mit dem Genitiv eine räumliche Angabe bzw. der Urheber konnotiert64, während der Dativ ausschließlich lokal zu verstehen ist.65 Eine Beurteilung dieses Unterschieds ist komplex, nach dem Prinzip lectiodifficilior probabilior wäre die Göttinger Ausgabe ursprünglicher, da sich aus den der Präposition παρά folgenden Kasusfunktionen eine größere Zahl möglicher Übersetzungsvariationen ableiten ließe.

4. Semantisch-narratologische Analyse

Um ein differenzierteres Bild des Textes zu erhalten, soll nun auf darin enthaltene sprachliche Struktur und Spezifika eingegangen werden. Diese sollen nach einer binnensyntaktischen Betrachtung auch auf narratologischer Ebene untersucht werden.

4.1. Kontext und Gliederung des Textabschnitts

Der Text ist Teil der Erzvätergeschichten66 und hat durch die für die Gesamtheit der Erzählung elementare Verheißung eine beherrschende Bedeutungüber den Abrahamzyklus.67 Abraham und Sara standen vor der Problematik68, aus biologischen Gründen nicht in der Lage zu sein, Nachkommen zu zeugen. Nachfahren, die in der Zukunft die Stammeslinie weiterführen konnten, waren daher tragischerweise undenkbar. Bereits in Gen 17,19 erhält Abraham die Verheißung eines Sohnes, bevor er mit Gott im Zuge seiner Beschneidung den Bund beschließt.

Gen 18,1-15 lässt sich grob in zwei etwa gleich umfangreiche Hauptteile gliedern. Sieht man von Vers 1a ab, der in gewisser Weise einen Prolog darstellt69, bleiben die Abschnitte 1b-8, der die Ankunft und Bewirtung der Gäste beinhaltet, und 9-15, der die eigentliche Verheißung und Abrahams sowie Saras Reaktion darauf zeigt.70 Zur sinnvollen Interpretation der Gliederung der Erzählung ist es von Bedeutung, dass es sich unter Umständen nicht um eine abgeschlossene Geschichte handelt, da notwendige Elemente wie die Einführung Abrahams71 fehlen und direkt im Anschluss in Gen 18,16 ohne situativen Bruch die Handlung fortgeführt wird.

4.2. Syntaktisch-semantische Analyse

Vers 1a „fungiert […] als eine Art Überschrift, welche dem Hörer/Leser einen Informationsvorsprung vor den handelnden Personen gibt“72 bzw. einer thematisch notwendigen Einführung, da das Textverständnis möglicherweise nicht gewährleistet wäre, begänne die Erzählung erst in Vers 1b.73 Das verwendete Satzgefüge ist grundsätzlich fast ausschließlich parataktisch verfasst und enthältüberwiegend zwei Satzaussagen pro syntaktischer Einheit, die mit nebenordnenden Konjunktionen miteinander verbunden sind. Dadurch erhält der Text eine gewisse strukturelle Konstanz. Einige Verse werden mit der Junktion καὶ eingeleitet74 und auch versintern verknüpft dieser Ausdruck diverse Sätze sowohl auf externer Handlungsebene, als auch innerhalb wörtlicher Rede. Auffällig ist, dass in Vers 2 des Textes eine Worthäufung verschiedener Termini des Wortfeldes „sehen“ erkennbar ist.75 Insgesamt enthält der Text im ersten Abschnitt vieläußere Handlung, während im zweiten Abschnitt wörtliche Rede dominiert. Der makrosyntaktische Marker „Siehe!“76 tritt als im biblischen Griechisch frequent77 vorkommende rhetorische Figur im Textabschnitt zwei Mal auf. Eine weitere wiederkehrende Formulierung befindet sich im Auftakt der Textstelle in Vers 1a. Die Phrase ὤφθηδὲ (αὐτῷ) ὁθεὸς, die die Erscheinung Gottes darstellt, ist in identischer Form in Gen 35,9 vorhanden und an vier anderen Stellen in Genesis wird analog eineähnliche Formulierung verwendet, jedoch mit κύριος statt ὁ θεὸς.78 Des Weiteren tritt die lokale Eingrenzung πρὸςτῇδρυὶτῇμαμβρη aus Vers 1b in identischer Ausdrucksweise in Gen 14,13 auf. Diese Spezifikation existiert ausschließlich im Abrahamzyklus und definiert den Standort.79

Tempus des Abschnitts istüberwiegend Aorist, der einmalige Handlungen ingressiver oder effektiver Natur oder aber historische Ereignisse beschreibt80 ; zum Teil tritt auch Präsens auf. Andere Zeitformen wie Imperfekt und Futur sind kaum vorhanden. Der Großteil des Textes liest sich im Indikativ, als weitere Modi treten der Imperativ81 sowie der Konjunktiv82 auf. Sehr auffällig ist der stetige Wechsel zwischen Singular und Plural. Es wird grammatikalisch nicht deutlich, ob es sich um einen Gast oder mehrere handelt.83

4.3. Narratologische Analyse

Ein auktorialer Erzähler stellt die Situation dar. Bis auf eine Ausnahme, in der Saras Beweggründe für ihr Lachen in einem Wort geschildert werden84, tritt er hinter den Figuren zurück und erweckt den Anschein einer externen Fokalisierung. Im Laufe der Erzählung finden verschiedene deutliche Wechsel der Erzählgeschwindigkeit statt. Nachdem zu Beginn85 die Erzählzeit durch Abrahams ausführliche Ehrerweisung sogar leichtüber die erzählte Zeit hinausgeht, also eine Zeitdehnung vorliegt, tritt unvermittelt eine Zeitraffung auf, in der Abraham, in iterativer Erzählweise verfasst, das Essen bereitet.86 Während des Dialogs im restlichen Teil der Erzählung liegt charakteristischerweise eine Zeitdeckung vor. Das verwendete Vergangenheitstempus betont dabei die stilistischen Kennzeichen einer Erzählung87 mit abgeschlossener Handlung, die in (inhaltlich) korrekter Chronologie wiedergegeben ist.

Die durch Saras Kinderlosigkeit entstandene Spannung, die in den vorangegangenen Kapiteln geschürt wird, erhält in Gen 18,1-15 durch die erneute, nachdrückliche Verheißung einen weiteren Beitrag zum Spannungsbogen, der sich in Gen 21,1-2 mit der wahrhaftigen Geburt des Sohnes entlädt.88

5. Formgeschichte

Um Gen 18,1-15 einer Textgattung zuzuordnen und ihren Sitz im Leben zu determinieren, bedarf es einer kurzen formgeschichtlichen Untersuchung, die die Erkenntnisse vorangegangener Arbeitsschritte einschließt und voraussetzt. Kürzt man die aus der semantisch-narratologischen Analyse hervorgebrachten Ergebnisse auf die für die Formgeschichte relevanten Fakten, ist folgendes festzustellen: Bei Gen 18,1-15 wird von einer Geschichte aus Sicht eines externen Erzählers berichtet, der im Vergangenheitstempus eine Situation inklusive Einführung, wie diese zustande kam, liefert. Der Text beginnt mit einer erläuternden Überschrift89 und enthält gleichermaßen einen Handlungsstrang und eine Dialogstruktur und kommt einer historisch möglicherweise relevanten Erzählung nach. Die Fiktionalität der Ereignisse kann dabei weder abschließend bestätigt noch widerlegt werden. Die Formel ὤφθηδὲ (αὐτῷ) ὁθεὸς 90 sowie die sich ausschließlich im Abrahamzyklus befindliche regionale Eingrenzung durch πρὸςτῇδρυὶτῇμαμβρη 91 legen historische Authentizität nahe, weshalb es sich beim untersuchten Textabschnitt um eine historische Erzählung handeln kann. Exegeten und Forscher verwenden ebenfalls den Begriff Erzählung92 ; unter anderem, da in der hebräischen Bibel das „ waw -Imperfektum als untrügliches Kriterium der erzählenden Rede“93 gilt. Seybold verwendet darüber hinaus die Bezeichnung Kurzgeschichte.94 Ferner mag derüberwiegende Großteil der Abrahamgeschichten aufgrund seiner thematischen Geschlossenheit zur Gattung der Familienerzählungen95 gehören, da er „direkt oder indirekt vom Weiterleben der Familie bis zur nächsten Generation […] [handelt und] mit dem Grundverhältnis Eltern-Kind zu tun“96 hat. Darüber hinaus werden die Erzählungen dadurch charakterisiert, dass sie in sich ruhen und lediglich von einer familiären Spannung97 berichten, die letztendlich gelöst wird.98

Der Sitz im Leben, also die Entstehungsfunktion des Textes, kann hierbei bei den Nachkommen Abrahams liegen, die die alten Geschichtenüber die Gründe für die Existenz ihres Volkes - die ja speziell in Gen 18,1-15 durch Saras Unfruchtbarkeit und die damit verbundene Unmöglichkeit, Nachkommen zu zeugen, kurz vor dem Scheitern stand weitergaben.

[...]


1 Vgl. „4.2. Syntaktisch-semantische Analyse“.

2 Nicht zwingend erwähnenswert, vgl. „4.2. Syntaktisch-semantische Analyse“ und „10. Einzelexegese“.

3 τῇδρυὶ Dat. Sg. von ἡδρῦς: eigentlich „Baum“, „Eiche“ - in diesem Fall aber aufgrund von lokaler Relevanz „Terebinthen“ , vgl. Gemoll, Vretska (Hgg.), Griechisch-deutsches Schul- und Handwörterbuch, 2006, S. 238; vgl. „3.1. Textkritik“.

4 Vgl. „6.3. Historischer Ort“.

5 Alternativ „mittags“. Der Ausdruck „zur Mittagszeit“ zeigt aber m.E. deutlicher die Tatsache, dass es heißgewesen sein muss und eine Pause für Reisende mit Ausharren im Schatten wichtig. Vgl. „10. Einzelexegese“.

6 Alternativ: „Quartier“ als Oberbegriff für etwaige Behausungen. Der historische Kontext legt nahe, dass es tatsächlich ein Zelt gewesen sein könnte. Vgl. „7. Überlieferungsgeschichte“.

7 Alternativ: „Angesicht“ ist kontextuell auch geeignet, „Augen“ aber näher am Originaltext.

8 Vgl. „4.2. Syntaktisch-semantische Analyse“.

9 Eigentlich Komma, zur besseren Übersichtlichkeit der komplexen Satzstruktur hier aber Doppelpunkt.

10 Satztrennung der Übersichtlichkeit halber eingefügt.

11 „Boden“ statt „Erde“ klingt im Deutschen noch unterwürfiger. Vgl. „10. Einzelexegese“.

12 Vok. Sg. von κύριε auch „Gebieter“; könnte auch die hierarchische Struktur der Unterordnung darstellen. Vgl. „10. Einzelexegese“.

13 Alternativ „Sklave“ oder „Knecht“.

14 Komprimiert für „Ich werde organisieren, dass für euch Wasser geholt wird“.

15 Wechsel zwischen Singular und Plural vgl. „4.2. Syntaktisch-semantische Analyse“ und „10. Einzelexegese“.

16 Alternativ: „Weizenbrot“ wäre spezifischer, diese Spezifikation ist aber nicht zwingend notwendig.

17 Pronomen aus syntaktischen Gründen ergänzt.

18 Alternativ: „essen“.

19 Alternativ: „eure Reise fortsetzen“ im Deutschen auch geeignet, sprachlich vom Text aber etwas weiter entfernt.

20 Aus syntaktischen Gründen ergänzt.

21 Von akkadisch samīdu auch „feinstes Mehl“; Abraham gibt seinen Gästen hochwertige Lebensmittel, um seine Unterwürfigkeit auszurücken. Vgl. „10. Einzelexegese“.

22 Genauer: „unter heißer Asche gebackenes Brot“.

23 Alternativ: „Trug es ihnen auf“.

24 Satztrennung für einfacheres Lesen.

25 Eigentlich: „sagte, indem er antwortete“ oder „sprach antwortend“.

26 „Er“ ist in diesem Fall nicht Abraham, sondern sein(e) Gesprächspartner. Vgl. „10. Einzelexegese“.

27 Floskel mit verhältnismäßig spezifischer Zeitangabe. Vgl. „10. Einzelexegese“.

28 Aus syntaktischen Gründen ergänzt.

29 Eigentlich: Sara aber hörte bei der Tür des Zeltes, sich dahinter befindend. Aus sprachlichkonventionellen Gründen angepasst.

30 Gemeint ist die Fruchtbarkeit. Vgl. „9. Traditionsgeschichte“.

31 Vgl. „9. Traditionsgeschichte“.

32 Hier „Liebeslust“ und Synonyme in vielen anderen Übersetzungen. Vgl. „3.1. Textkritik“.

33 Vgl. „10. Einzelexegese“.

34 ῥῆμα alternativ „das Gesagte“, „Wort“, „Ausspruch“ oder „Rede“.

35 Zur Verdeutlichung des rhetorischen Aspekts der Frage ergänzt.

36 Alternativ: „schwach“, „kraftlos“, unmöglich würden auch passen.

37 Eigentlich: „Ist eine Botschaft von Gott unmöglich?“; Im Deutschen trifft das aber rhetorisch einen anderen semantischen Kern.

38 Eigentlich grammatisch: (der) Sara wird ein Sohn sein.

39 Vgl. Becker, Exegese des Alten Testaments, 2011, S. 17.

40 Kirchenrat der Evangelisch-Reformierten Landeskirche des Kantons Zürich (Hg.), Zürcher Bibel, 2008.

41 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, Die Bibel, 1985.

42 Im Septuagintatext im Genitiv Singular τῇδρυὶ.

43 lectio difficilior probabilior meint in etwa: „Die schwerere Lesart ist dasältere“.

44 Im Septuagintatext: λήμψομαιἄρτον.

45 lectio brevior potior meint in etwa: „Die kürzere Lesart ist besser/nützlicher“.

46 Jeweils: „Da sprachen sie zu ihm“.

47 In allen Versionen: „…setzte es ihnen vor“.

48 „Nun da ich verbraucht bin, soll ich noch Liebeslust empfinden…“.

49 „Nun ich alt bin, soll ich noch der Liebe pflegen…“.

50 „Bis hierher ist es mir wahrlich nicht zuteil geworden…“.

51 „Nachdem ich alt geworden bin, sollte ich (noch) Liebeslust haben? Und (auch) mein Herr ist alt!“ S. Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg: Elberfelder Bibel, Wuppertal, 2006.

52 „Nachdem ich verblüht bin, soll mir noch Wonne zuteil werden [sic!]!“. S. Schlachter, Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments, 1974.

53 „Ich bin doch schon alt und verbraucht und soll noch das Glück der Liebe erfahren?“. S. Scharbert; Plöger (Hgg.), Die neue Echter-Bibel, 1986.

54 „Withered as I am, am I still to know enjoyment - and my husband so old!“. S. Speiser, The Anchor Bible, 1964.

55 „Maintenant que je suis usée, je connaîtrais le plaisir! Et mon mari qui es tun vieillard!“. S. Direction du l’École Biblique de Jérusalem, La Sainte Bible, 1953.

56 Die Einbeziehung anderssprachiger Übersetzungen macht es unwahrscheinlicher, dass es sich bei etwaigen Übersetzungsbrüchen um zufällige Ambivalenzen morphologischer Konnotationen handelt.

57 manuscripta ponderantur, non numerantur meint in etwa: „Manuskripte werden gewichtet, nicht gezählt“.

58 ρῆμα auch „Wort“, „Erzählung“, „Kunde“, „Botschaft“, „Lehre“ bzw. „Sache“, „Handlung“.

59 Wevers, John William (Hg.), Septuaginta, 1. Auflage, 1974.

60 Rahlfs, Alfred, (Hg.), Septuaginta, 1. Auflage, 1935.

61 Göttinger Ausgabe: ἐφάγον, Rahlfs: ἐφάγοσαν.

62 Göttinger Ausgabe: ἐξέλειπεν, Rahlfs: ἐξέλιπεν.

63 παρά kann beide Kasus nach sich ziehen, vgl. Gemoll; Vretska (Hgg.): Gemoll, 2011, S. 606f.

64 παρά + Genitiv: „von … her“, „von Seiten“, „aus“ oder zur Angabe des Urhebers „von … her“, „von“. Vgl. Gemoll; Vretska (Hgg.), Gemoll, 2011, S. 606f.

65 παρά + Dativ: „in der Nähe“, „an der Seite“, „bei“, „neben“, „unter“. Vgl. Gemoll; Vretska (Hgg.), Gemoll, 2011, S. 606f.

66 Bzw. „Erzelterngeschichte“, vgl. Hübener et al., Gestalten des Lebens, 2010, S. 34.

67 Vgl. Westermann, Die Verheißungen an die Väter, 1976, S. 123.

68 Vgl. „8. Religionsgeschichte“.

69 Vgl. „6.1. Literarische Fugen“.

70 Vgl. Blum, Die Komposition der Vätergeschichte, 1984, S. 274.

71 Vgl. „6.1. Literarische Fugen“.

72 S. Blum, Die Komposition der Vätergeschichte, 1984, S. 274.

73 Ähnliches taucht in Gen 22,1 und 2. Kö2,1 auf.

74 Verse 3, 5, 6 und 13.

75 Vers 2: ἀναβλέψαςδὲτοῖςὀφθαλμοῖςαὐτοῦεἶδενκαὶἰδοὺ […] καὶἰδὼν […].

76 ἰδοὺ: Vers 2 und Vers 9.

77 Siehe Gen 1,31; 3,22; 6,13.17; 9,9; 11,6; 12,19; 13,9; 15,12.17; 16,2.6.11; 17,4.20; 19,20-21.28.34; 20,3.15-16; 22,7.20; 24,13.15.43; 25,32; 27,2.27.39.42; 28,12.5; 29,2.6; 30,3; 31,2; 32,21; 37,9; 38,13.24; 41,29.41; 42,2.28; 45,12; 47,23; 48,2.4.11.21.

78 ὤφθη […] κύριος kommt in Gen 12,7; 17,1; 26,2 und 26,24 vor.

79 Vgl. „6.3. Historischer Ort“.

80 Vgl. Leggewie (Hg.), Ars Graeca, 2003 S. 209f.

81 Imperative in den Anweisungen Abrahams, z.B. in Versen 4, 5, 6 und 7.

82 Konditionalperiode in Vers 3.

83 Vgl. „10. Einzelexegese“.

84 Vers 15: „…denn sie fürchtete sich“.

85 Verse 1-5.

86 Verse 6-8.

87 Vgl. „5. Formgeschichte“.

88 S. Westermann, Die Verheißungen an die Väter, 1976, S.19.

89 Vgl. „6.2. Redaktionsgeschichte“.

90 Vgl. „4.2. Syntaktisch-semantische Analyse“.

91 Vgl. „4.2. Syntaktisch-semantische Analyse“. - an nachfolgende Generationen

92 Vgl. Westermann, Die Verheißungen an die Väter, 1976, S. 19; Blum, Die Komposition der Vätergeschichte, 1984, S. 274; Westermann, Genesis, 1981, S. 37.

93 S. Seybold, Poetik der erzählenden Literatur im Alten Testament, 2006, S. 40.

94 Vgl. Seybold, Poetik der erzählenden Literatur im Alten Testament, 2006, S. 41.

95 Vgl. Westermann, Genesis 12 - 50, 1975, S. 37.

96 S. Westermann, Genesis 12 - 50, 1975, S. 37.

97 Vgl. „4.3. Narratologische Analyse“.

98 Vgl. Westermann, Genesis 12 - 50, 1975, S. 37.

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Historisch-kritische Exegese von Genesis 18,1-15
Hochschule
Philipps-Universität Marburg
Note
2,0
Autor
Jahr
2016
Seiten
25
Katalognummer
V429477
ISBN (eBook)
9783668732711
ISBN (Buch)
9783668732728
Dateigröße
980 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bibel, Christentum, Genesis, Exegese, Gott, Religion
Arbeit zitieren
Leonard Schütz (Autor:in), 2016, Historisch-kritische Exegese von Genesis 18,1-15, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429477

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