Großstädtisches Wohnen der Zukunft als architektonische Herausforderung


Facharbeit (Schule), 2015

25 Seiten, Note: 15


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Städte im Jahr 2050 - Studie der UNO

2. Großstädtisches Wohnen der Zukunft als architektonische Herausforderung
2.1 Begriffsdefinitionen
2.2 Ursachen und Lösungen für die Veränderung der Wohnsituation in Großstädten
2.2.1 Demografische Aspekte
2.2.1.1 Weltweiter Bevölkerungswachstum
2.2.1.2 Überalterung der Bevölkerung und deren Folgen
2.2.1.3 Anstieg an Singlehaushalten und deren Folgen
2.2.1.4 Lösungsansätze und geplante Projekte
2.2.2 Gentrifizierung und dessen Folgen
2.2.2.1 Problem der steigenden Kauf- und Mietpreise in der Großstadt
2.2.2.2 Aufwertung alter Stadtteile
2.2.3 Großstädte als Ballungszentren für die Bevölkerung und dessen Folgen
2.2.3.1 Architektonische Lösungen für den Mangel an Platz in der Großstadt
2.2.3.1.1 Bau in die Höhe
2.2.3.1.2 Bau auf dem Wasser
2.2.3.1.3 Underground Cities
2.2.4 Neue Technologien für Großstädte
2.2.4.1 Versorgung
2.2.4.2 Verkehr

3. Attraktivere Gestaltung der ländlichen Regionen

1. Städte im Jahr 2050 - Studie der UNO

„Zwei Drittel der Menschheit lebt im Jahr 2050 in der Stadt“, so lautet das Ergebnis einer Studie der Organisation der Vereinten Nationen ( UNO ) des letzten Jahres. Die Bevölkerung in der Stadt nimmt in einem hohen Tempo kontinuierlich zu. Während vor etwa 100 Jahren nur knapp 30% der Weltbevölkerung innerhalb der Stadt lebten, so sind es heute schon ca. 55%. Betroffen sind hiervon vor allem die asiatischen Metropolen, wie Seoul, Peking oder Mumbai. Bis 2050 wird es laut der UNO weitüber 40 sogenannte Megastädte (über 10 Milli­onen Einwohner) auf der Erde geben - heute sind es nur etwa 28. Dieser Trend wird auch in naher Zukunft, wie es die Vereinten Nationen und viele weitere Organisationen bestätigen, nicht abreißen.[1]

Aufgrund dieses hier beschriebenen Bevölkerungszuwachses wird ein großer Handlungsbe­darf in der Infrastruktur, dem Transport-, der Energieversorgung, dem Gesundheits- und Bil­dungswesen bestehen. Aber sicherlich unbestritten ist, dass der größte Handlungsbedarf in der Veränderung der Wohnsituation aufkommen wird. Somit steht die Architektur unmittelbar vor einer großen Herausforderung, da sie vorausschauend auf die Entwicklung und auf die Bedürfnisse der Menschen reagieren muss. Nicht nur die menschlichen Bedürfnisse, sondern auch die gesellschaftlichen,ökologischen undökonomischen Notwendigkeiten, die die Ver­änderungen in der Großstadt in der Zukunft mitbringen, müssen berücksichtigt werden. Aufgrund dieser sich verändernden Bedingungen stellen sich viele Fragen: Welche möglichen Szenarien könnten in Zukunft eintreten? Wie wird die Architektur diese aufkommenden Prob­leme lösen? Welche Lösungsansätze werden wirklich in die Praxis umgesetzt?

Diese Arbeit setzt sich schwerpunktmäßig mit der Architektur der Zukunft in Großstädten und den verschiedenen Lösungsansätzen zu aufkommenden Problemen auseinander. Es soll auf­gezeigt werden, wie die Architektur der Zukunft aussehen wird und auch muss, möchte sie den sich verändernden Anforderungen gerecht werden. Es wird erläutert, was sich bereits in der Architektur geändert hat, und was sich in der Zukunft nochändern wird. In der Zukunft wird es nötig sein, sich mit dem Thema der Wohnräume auseinanderzusetzen, da diese wei­terhin eine Lebensgrundlage des Menschen darstellen werden. Dies wird in dieser Seminarar­beit behandelt.

2. Großstädtisches Wohnen der Zukunft als architektonische Herausforderung

2.1 Begriffsdefinitionen

Zukunft

Generell wird unter dem Begriff der Zukunft die Zeit verstanden, die sich unmittelbar an die Gegenwart anschließt. Aufgrund der Unbegrenztheit des Begriffes „Zukunft“ wird dieser zeit­lich eingeschränkt. Die aufgeführten wissenschaftlichen Erkenntnisse meiner Seminararbeit beschäftigen sich hauptsächlich mit der Zukunft der maximal nächsten 40 Jahre. Alle Proble­me, Lösungen, geplante Projekte und Statistiken beziehen sich demnach maximal auf die Zu­kunft bis ins Jahr 2060.

Großstadt

Offiziell handelt es sich bei einer Großstadt um eine Stadt, welche von mindestens 100.000 Menschen bewohnt wird. Im Fokus dieser Seminararbeit steht aber nur die Entwicklung der Städte mitüber 500.000 Einwohnern. Von diesen gibt es aktuell in Deutschland 14 und in ganz Europa etwa 100.[2]

2.2 Ursachen und Lösungen für die Veränderung der Wohnsituation in Großstädten

Verschiedenste Ursachen werden in Zukunft zu veränderten Wohnsituationen in Großstädten führen. Die wichtigsten werden in diesem Kapitel grundlegend aufgeführt. Dazu werden zu jedem aufkommenden Problem Lösungsansätze, beziehungsweise geplante Projekte vorge­stellt.

2.2.1 Demografische Aspekte

Weltweit gesehen gibt es ein fortlaufendes Bevölkerungswachstum. Dies muss bei der Pla­nung von Gebäuden bedacht werden und bedeutet auch, dass sich die derzeitigen Architekten und Bauingenieure darauf einstellen müssen.

2.2.1.1 Weltweiter Bevölkerungswachstum

Die Vereinten Nationen (UNO) prognostizieren für die Zukunft ein sehr starkes Bevölke­rungswachstum. Aktuell umfasst die Weltbevölkerung ca. 7,28 Milliarden Menschen, im Jahr 2025 sollen es bereits 8,2 Milliarden mehr sein. In den Jahren von 2015 bis 2020 rechnet die UNO mit einem Bevölkerungswachstum von 78 Millionen Menschen jährlich. Im Jahr 2050 sollen laut der UNO dann etwa 9,6 Milliarden Menschen weltweit leben. Zu Beginn der 22. Jahrhunderts wird dann jedoch wieder mit einer Stabilisierung auf 9 Milliarden Menschen gerechnet. Vor allem in Afrika wird mit einer Verdreifachung der Bevölkerungszahl in Zu­kunft gerechnet. Ursachen für diesen rapiden Bevölkerungswachstum sind vor allem die im­mer besser werdende Ernährung und medizinische Versorgung, generell die Infrastruktur, zum Teil aber auch die bis dato nicht vorhandene Aufklärungüber Verhütungsmittel in den Entwicklungsländern. In China wurde bislang aufgrund dieses Wachstums die Ein-Kind- Politik bereits radikal durchgeführt, erst in den letzten Wochen vor der Abgabe dieser Arbeit wurde diese Ein-Kind-Politik abgeschafft. Wie bereits erwähnt sollen im Jahre 2050 mehr als 2/3 der Weltbevölkerung in der Großstadt leben. Die riesige Herausforderung steht demnach vor allem den Großstädten bevor.[3]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.2.1.2 Überalterung der Bevölkerung und deren Folgen

In der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 28. Juli 2015 zu den neusten Be­völkerungsvorausberechnung wurde bekannt gegeben, dass bis 2060 besonders die Bevölke­rung im erwerbsfähigen Alter schrumpfen (von 61 % auf 51 %) und jeder Dritteüber 65 Jahre alt sein wird. Darüber hinaus wird angenommen, dass fast doppelt so viele 70-Jährige leben, wie Kinder geboren werden (Statistisches Bundesamt, 2015).[4] Dies bedeutet, dass es in eini­gen Jahrzehnten nur noch wenige Kinder und Jugendliche, dafür aber vieleältere Menschen geben wird. Einhergehend mit derälter werdenden Bevölkerung gehen auch Veränderungen in der Gesellschaft einher, und es muss immer häufiger gefragt werden, wie ein gutes Altern gelingen kann. Deswegen ist die Frage, wie die Wohnsituation fürältere Menschen aussehen kann, eines sehr wichtige. Bislang leben nur 7% der heutigen Menschenüber 65 Jahre in den sogenannten Sonderformen: Seniorenheime, betreutes Wohnen und speziell eingerichtete Se­niorenwohnungen. Der andere Teil der 65+ Generation lebt in privaten Wohnungen, wobei nur 5% dieser Wohnungen altersgerecht gestaltet sind. In Zukunft besteht die Herausforde­rung darin, Räume so zu gestalten, dass Senioren in ihnen problemlos leben können.[5]

Prognose des Statistischen Bundesamtes:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Statistisches Bundesamt

Abbildung 2

2.2.1.3 Anstieg an Singlehaushalten und deren Folgen

Knapp 16 Millionen Menschen lebten 2012 in Deutschland alleine. Das sind in etwa 20% der deutschen Gesamtbevölkerung. Zum Vergleich waren es vor zwanzig Jahren nur 14% der deutschen Bevölkerung, welche es bevorzugten, alleine zu leben. Laut den Berechnungen des statistischen Bundesamtes sollen im Jahre 2030über 23% der Deutschen alleine einen Haus­halt führen. Vor allem die Männer werden betroffen sein. Vom Jahr 1991 bis 2011 stieg der Anteil von allein lebenden Männern von 11 auf 19%, bei den Frauen lediglich von 18 auf 21%. Dabei kristallisiert sich ein besonders hoher Anstieg in den deutschen Großstädten her­aus. So lebten im Jahr 2011 etwa 29% der Menschen in einer Großstadt alleine. In Gemeinden mit weniger als 5000 Einwohnern waren es hingegen nur knapp 14%.

Aufgrund dieses Trends stellen sich zahlreiche Herausforderungen an die Architektur. Diese bestehen vor allem darin, dass viel mehre kleinere Wohnungen gebaut werden müssen. Au­ßerdem sollten diese Wohnräume für Allein Lebende relativ kostengünstig gestaltet sein, da laut den Statistikern das Risiko an Armut zu leiden, fast doppelt so hoch ist, wenn man alleine einen Haushalt führt. So liegt die Armutsgefährdungsquote bei allein lebenden bei 30%, bei der restlichen Bevölkerung bei „nur“ 15,6%.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3

[...]


[1] Vgl. Niesling, Birgit: Die Zukunft der Stadt, S. 9/10

[2] Vgl. Wikipedia: Liste der größten Städte Europas

[3] Vgl. United Nations, Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA): The 2008 Revision, S. 9-14

[4] Vgl. Pötzsch, Olga/Rößger, Felix: Bevölkerung Deutschlands bis 2060, S. 6/7

[5] Vgl. Lenze, Susanne: Architektur für Generationen

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Großstädtisches Wohnen der Zukunft als architektonische Herausforderung
Note
15
Autor
Jahr
2015
Seiten
25
Katalognummer
V429576
ISBN (eBook)
9783668729889
ISBN (Buch)
9783668729896
Dateigröße
739 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
großstädtisches, wohnen, zukunft, herausforderung
Arbeit zitieren
Lennart Osmann (Autor:in), 2015, Großstädtisches Wohnen der Zukunft als architektonische Herausforderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429576

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