Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1.Problem und Ziele
2.Zum Ereignis der kopernikanischen Wende
3.Zur Metaphorik der „kopernikanischen Wende“
3.1.Wandel des Revolutionsbegriffs
3.2.Bedeutungswandel der Metapher
4.Kants kopernikanische Wende in der B-Vorrede
4.1.Frühe begriffliche Verwendung des „Copernicanischen“
4.2.Der „sichere Gang der Wissenschaften“
4.3.Erfolgreichere Wissenschaften
5.Die wissenschaftstheoretische Interpretation
5.1.„Erste Gedanken des Copernicus“: eine wissenschaftliche Hypothese
5.2.Die Analogie zu Kants „praktischen Data“
5.3.Die intertextuell-historische Lesart der Wende
5.4.Galilei, Torricelli, Stahl: Das „Licht“ der Wende
6.Fazit
7.Literatur
Das Zutrauen zur Richtigkeit der Behauptung trägt nicht wenig zur Auffindung des Beweises bei, in den deduktiven Wissenschaften wohlverstanden. Galileii: Dialog, übers. von Emil Strauss, Leipzig 1891, S. 54.
1. Problem und Ziele
Aus erkenntnistheoretischer Perspektive gelingen selbst alltägliche Problemlösungen häufig erst durch eine Wende in der Betrachtung der beobachteten Phänomene: Man „ versuche es daher einmal “[1], ob man nicht nach Einstellen erfolgloser Probierversuche und stattdessen durch Aufstellen einer zuvor noch nicht in Betracht gezogenen alternativen Hypothese, diese weiter zu überprüfen und „ damit besser fortkommen “[2] möge. Dieser aus Vernunft begründete Perspektivenwechsel kann als ein intuitiver Schritt verstanden werden, wie er sich mit der kopernikanischen Wende vollzieht. Tatsächlich verbindet man traditionell Kants erste Kritik mit einer subjektivistischen erkenntnistheoretischen Wende, die als kopernikanisch bezeichnet wird. In der Vorrede zur 2. Auflage der Kritik der reinen Vernunft (im weiteren Text: „B-Vorrede“) taucht der Name des Copernicus auf. Dessen astronomischer wissenschaftlicher Erkenntnisfortschritt wird mit dieser Wende analogisch komplementiert.
Zur Interpretation der „kopernikanischen Wende“ existieren Lesarten mit dem angedeuteten erkenntnistheoretischen Fokus. Gegenwärtig präsentiert sich nun eine alternative Sichtweise, die man als wissenschaftstheoretische Interpretation bezeichnen kann. Der Vorteil, den diese Position aufweist, beruht auf der Methode, mit der die Plausibilität der Argumente erhöht und anhand historischer Textquellen belegt werden kann. Die Integration des Ergebnisses in Kants philosophisch-biographischen Werdegang ist eine weitere Stärke. Die Ausstrahlung der von Kant erarbeiteten Kritik der praktischen Vernunft auf sein eigenes inzwischen verändertes Denken lässt sich hierin nachvollziehen.
Das Ziel meiner Arbeit liegt darin, diese Interpretationslinie nachzuzeichnen und ihre über die erkenntnistheoretische Sicht hinaus weitergehende Stimmigkeit mittels der argumentativen Beiträge hierzu zu unterstreichen. Hiermit verbunden sind folgende Thesen:
1) Die kopernikanische Wende bei Kant ist nicht nur erkenntnistheoretisch zu interpretieren. Das heißt, sie ist nicht nur als Analogon zur subjektivistischen Wende[3] aufzufassen. Sie ist vielmehr eine wissenschaftsmethodische Wende von der Induktion via Hypothese oder Intuition zur Deduktion. Hiermit übernimmt Kant eine Perspektive erfolgreicher Wissenschaftler mit beispielhaften Methoden mit dem Ziel, einen vergleichbaren Fortschritt in der Metaphysik vorzubereiten.
2) Die kopernikanische Wende ist darüber hinaus ein entscheidender Schritt des gesamten „ kritischen Geschäfts “[4] der kantischen Philosophie. Die Wende steht als Metapher für den von Kant in der Kritik der praktischen Vernunft deduktiv erbrachten Nachweis des „Faktums der Vernunft“[5], einer Kausalität aus Freiheit, deren Möglichkeit der Gegebenheit in der Kritik der reinen Vernunft induktiv postuliert worden ist.
Zum Erreichen dieser Ziele soll hier folgendermaßen verfahren werden: Zunächst wird der Begriff der „kopernikanischen Wende“ problematisiert. Wenn von dieser gesprochen wird, so sind hiermit unterschiedliche Bedeutungszusammenhänge möglich. Zur Präzisierung der Wortwendung ist daher eine von Kants B-Vorrede unabhängige Betrachtung anzustellen, in der der wissenschaftliche Kern der Leistung des Kopernikus, also das Ereignis der Wende, im Vordergrund steht. Kants Rezeption der Metapher der „kopernikanischen Wende“ soll dann im historischen Kontext ihres Sprachgebrauchs plausibiliert werden, weil nur so die analogische wissenschaftliche Figur des Kopernikus nach Kants Auffassung verständlich wird.
Dann werde ich die B-Vorrede paraphrasierend und kommentierend unter wissenschaftshistorischen und -theoretischen Aspekten darstellen. Der Kern der Aufgabe wird sein, die Interpretationslinie, die sich nun anbietet, nachvollziehbar und argumentativ vorzubereiten. Dabei werde ich zeigen, dass erst durch präzise Analyse der historischen Texte, die offensichtlich Kants philosophischen Prozess beeinflusst haben, Aufschluss darüber geben, wie Kant die Rolle des Kopernikus verstanden haben will.
Das Ergebnis wird sich so darstellen, dass die wissenschaftstheoretische Interpretation der kopernikanischen Wende überzeugend ist. Dies begründet sich im Nachweis von textkritischen Bezügen kantischer Überlegungen zu historischen Quellen, die Kant zur Verfügung standen. Auch präsentiert sich im Kontext zur Wende die Tatsache, dass die B-Vorrede zu einer Zeit entstanden ist, in der Kant bereits die Kritik der praktischen Vernunft im Geist hat[6]. Die Interpretation bezieht somit auch den Zusammenhang mit dem zum Zeitpunkt der Niederschrift der B-Vorrede vorangeschrittenen Weg der philosophischen Biographie Kants und den Aspekt des Systemdualismus ein.[7]
2. Zum Ereignis der kopernikanischen Wende
Das Ereignis der kopernikanischen Wende kann man vermutlich am treffendsten in Verbindung setzen mit der Erscheinung der Schrift „De revolutionibus Orbium Caelestium“ des Nikolaus Kopernikus.[8] Hierin entwickelt Kopernikus seine astronomische Theorie der Bewegungen von Erde, Mond und Planeten. Die besondere Leistung begründet sich in der wissenschaftshistorisch neuzeitlichen Methode, empirisches Wissen und z.T. Jahrhunderte alte (oft fehlerhafte) Daten, in diesem Fall vorhandene Positionsmessungen von Planeten vor ihrem Fixsternhintergrund, mit geometrischen und mathematischen Mitteln so zu interpretieren, dass sich hieraus ein die traditionellen Probleme (retrograde Planetenbewegungen, begrenzte Elongationen von Merkur und Venus, Eigenrotation der Erde) überwindendes Modell über den Zusammenhang und die Erklärung dieser Beobachtungsdaten in einem wissenschaftlich modernen Sinn erschließen lässt.
Die stark vereinfachte Version der Lesart der Schrift wird allgemein als der Wandel vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild dargestellt. Ich kann hier nur auf Details der Geschichte dieses Erkenntnisprozesses eingehen[9], aber die Quintessenz des wissenschaftlich-astromischen Fortschritts und damit der revolutionäre, auch kulturelle Perspektivenwechsel zeigt sich erst in der Rezeption der „kopernikanischen Wende“ in der Neuzeit, wie weiter unten noch erläutert werden wird.
Der Common Sense sieht in Kopernikus vermutlich einen historischen Protagonisten, der das mittelalterliche geozentrische Weltbild „radikal“ verändert und ein heliozentrisches Weltbild in das Bewusstsein der Menschheit gehoben hat. Diese Sicht ist allerdings, wenn nicht falsch, zumindest vollkommen simplifiziert. Kopernikus hat wahrscheinlich schon sehr früh in Adaption antiker und mittelalterlicher Quellen die „ägyptische Hypothese“[10] in Betracht gezogen, der zur Folge die Sonne zumindest als das Zentralgestirn von Merkur und Venus anzusehen war oder, in anderer theoretischer Variante, „in der Mitte der Planeten“ vermutet worden war. Auf seine mutmaßlichen „ ersten Gedanken “[11] beim konsequenten Übergang von diesen, von ihm übernommenen Voraussetzungen zur Heliozentrik des ganzen Planetensystems kann man bei Oeser[12] lesen.
Demnach beschreibt Kopernikus im 10. Kapitel des ersten Buchs ausschließlich auf Basis empirischer Daten, insbesondere allgemein bekannter Himmelsbeobachtungen, seine verbesserte Version. Den bereits bekannten konstanten Umlaufzeiten der Planeten entnimmt Kopernikus den Hinweis, dass diese sich auf Kreisbahnen bewegen. Die Dauer eines Umlaufs steigt mit der Entfernung zum gemeinsamen Mittelpunkt, der Sonne. Bereits hieraus ergibt sich das korrekte heliozentrische System mit dem Mond als einem Erdtrabanten. Laut Oeser liegt die Leistung des Kopernikus nicht in der Entwicklung eines neuen Weltbildes, „sondern in der mathematischen Konstruktion des heliozentrischen Weltsystems, welche in dieser Weise noch niemand vor ihm zustande gebracht hatte.“[13]
Fraglich bleibt, ob man angesichts der möglichen verschiedenen Lesarten der Biographie und des historischen Kontextes des Kopernikus von einem Ereignis der kopernikanischen Wende überhaupt sprechen kann. Viel wahrscheinlicher ist es, dass die begriffliche Verknüpfung des Ereignisses des astronomischen Fortschritts erst nachträglich mit einer historisch gewachsenen Rezeption zu einer Metapher verschmolzen ist. Ins Selbstverständnis der Menschen Europas konnte die Entdeckung des Kopernikus in der frühen Neuzeit wohl kaum nachhaltig ausstrahlen.
3. Zur Metaphorik der „kopernikanischen Wende“
Nach Blumenberg kann man die „kopernikanische Wende“ als ein Beispiel einer „absoluten“ Metapher verstehen. Metaphern können unterschiedliche Funktionen erfüllen. Sie werden nicht nur als rhetorische Figur eingesetzt, sondern können auch da zur Sprache kommen, wo ein treffender Begriff für den angesprochenen Gegenstand nicht zufriedenstellend zur Verfügung steht. Der Fall der absoluten Metapher steht als Beispiel für „ Übertragungen “[14], „ die sich nicht ins Eigentliche, in die Logizität zurückholen lassen.“[15] Solche Metaphern können zu den „ Grundbeständen der philosophischen Sprache “[16] gehören. Sie bezeichnen also etwas, was sich anders nicht treffend zum Ausdruck bringen lässt. Sie stehen für eine Idee einer komplexen Geschichte. Auch kennzeichnet Blumenberg die absolute Metapher mit ihrer „Kontextresistenz“[17]. Damit ist gemeint, dass sich der Kontext, in dem sich die Metapher herausgebildet hat, nicht vollständig in klare Begriffszusammenhänge auflösen lässt.
3.1 Wandel des Revolutionsbegriffs
Das Interessante an der absoluten Metapher der kopernikanischen Wende besteht darin, dass man „absolut“ nicht im Sinn von unwandelbar oder feststehend wie eine Konstante verstehen darf. Im Gegenteil, die Metapher selbst verfügt über eine Geschichte. Hierzu werden im Weiteren zwei Aspekte kurz angesprochen: der Bedeutungswandel der Metapher und der Bedeutungswandel des Begriffs der „Revolution“.
Ich setze voraus, dass der Begriff der „Wende“ hier synonym zu dem der „Revolution“ zu verstehen ist. Statt „kopernikanische Wende“ liest man also auch von der „kopernikanischen Revolution“ in gleicher Bedeutung. Nun unterliegt der Begriff der Revolution im Verlauf der Neuzeit selbst einer semantischen Verschiebung. Ursprünglich als Wort spätlateinischer Herkunft (revolutio[18] ) handelt es sich um einen Begriff, den Kopernikus als Terminus der Astronomie verstanden hat, also im Sinn von Drehung, Wiederkehr, Kreis- oder Umlaufbewegung (der Gestirne). „Revolutio“ hat auch im astronomischen Sprachgebrauch eine doppelte Bedeutung, es kann nämlich die tägliche Drehung der Erde um ihre Achse oder die jährliche auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne gemeint sein. Vermutlich erstmalig erfolgt ein begrifflich neues Verständnis im Zusammenhang mit der zeitgenössischen Reflexion der Ereignisse der „Glorious Revolution“ 1688, in der das ursprünglich mit traditioneller Bedeutung verwendete Wort eine neue Klangfarbe bekommt.
Die Wiedereinsetzung eines protestantischen Königs in England kann einerseits als Wiederkehr interpretiert werden, gleichzeitig erfolgt aber die Vereidigung des Königs Wilhelm von Oranien unter machtpolitisch vollkommen neuen Voraussetzungen. Es ist eine „Revolution“ zum englischen Parlamentarismus[19]. Hier bekommt das Wort also nach terminologischer Doppelbedeutung in der Astronomie eine dritte Wendung, die auch eine Rolle in der erkenntnistheoretischen Interpretation der kopernikanischen Wende bei Kant eine Rolle spielt.[20] Im 18. Jahrhundert verschiebt sich die Bedeutung des Revolutionsbegriffs allmählich zur politischen Konnotation, dann aber auch in Assoziation zum zeitgenössisch beobachteten raschen Wandel des wissenschaftlichen Kenntnisstandes europäischer Gesellschaften. [21]
3.2 Bedeutungswandel der Metapher
Auch der Bedeutungswandel in der Geschichte der Metapher der „kopernikanischen Wende“ ist bemerkenswert. Sie ist allerdings so umfangreich, vielschichtig und wechselhaft, dass hier nur Aspekte berührt werden können. Blumenberg schreibt: „Der kopernikanische Umsturz ist nicht als theoretischer Vorgang Geschichte geworden, sondern als Metapher: die Umkonstruktion des Weltgebäudes wurde zum Zeichen für den Wandel des menschlichen Selbstverständnisses“ [22] . Dieser Wandel nun unterliegt ebenfalls einem solchen, wie Dienst[23] beschreibt.
Demnach liegt die Bedeutung der kopernikanischen Wende in der Neuzeit zunächst an dem metaphorischen Verständnis, dass die Natur dem Menschen eine Aussage über seine Rangstellung bereithalte, was in Brunos Pathos von der „Befreiung des Menschen aus dem Kerker der Welt“[24] gipfelt. „ Tremendäre Affekte “[25] des Barocks ließen das Pendel der Interpretation der Metapher ins „ Unendlichkeitsgrauen “[26] umschlagen, wie es Pascal erfasst habe. Das äußert sich im 19. Jahrhundert bei Nietzsche in der nihilistischen Nota: „ Seit Kopernikus rollt der Mensch aus dem Zentrum ins X “[27]. Schließlich wird die kopernikanische Wende bei Freud[28] im 20. Jahrhundert als erste der drei großen Kränkungen der Menschheit gedeutet (vor Darwins Evolutionstheorie mit der Erkenntnis unserer biologischen Herkunft und der Psychoanalyse als angeblicher Nachweis der Herrschaft des Unterbewussten).
Diese Schlaglichter sollen hier nur als Beispiele einer Fülle unterschiedlichen Verständnisses des Begriffs der kopernikanischen Wende stehen, deren annähernd komplette Darstellung bei weitem den Rahmen sprengen würde. Wichtig erscheint hier nur die Tatsache, dass angesichts so abweichenden Gebrauchs der absoluten Metapher und des historischen Ereignisses sich nun in Zusammenhang mit Kants kopernikanischer Wende die Forderung stellt, den Kontext, in dem sie hier verwendet wird, möglichst präzise darzustellen.[29]
4. Kants kopernikanische Wende in der B-Vorrede
4.1 Frühe begriffliche Wende des „Copernicanischen“
Eine Suche im Deutschen Wortauskunftssystem[30] nach dem Wort „copernicanisch“ ergibt, dass seine Verwendung erst mit dem 18. Jahrhundert vermehrt auftritt. Kants Rezeption des Begriffs wird wahrscheinlich durch Christian Wolff und Johann Heinrich Lambert beeinflusst. Wolff verwendet ihn im Kontext zur „ Vortrefflichkeit“ und „ Richtigkeit “ des „ Copernicanischen Welt-Baues “. In Lamberts Cosmologischen Briefen [31] taucht der Begriff häufig auf, und seine Konnotation liegt im „copernicanischen Denken“ oder „System“. Beide Autoren spielen, wie weiter unten noch gezeigt wird, eine Rolle für ihren Einfluss auf kopernikanisches Denken bei Kant.
Die genaue Herkunft bzw. erstmalige Nennung der Metapher in Zusammenhang mit Kants Philosophie ist mir nicht bekannt. Sie findet sich auch wörtlich nicht bei Kuno Fischer, der als Neukantianer Kant als den „ Kopernikus der Philosophie “ bezeichnet[32] und von Gerhardt[33] in den Zusammenhang dieser Formel gebracht wird. Kant selbst verwendet die Metapher nicht. Trotzdem ist es naheliegend, dass der Begriff im Zusammenhang mit der B-Vorrede aufgegriffen wird. Zum einen begründet sich das in der zweifachen Nennung der Metapher der „ Revolution der Denkart “ (BXI, BXIII) durch Kant selbst und des weiteren Gebrauchs des Wortes „ Revolution “ in der B-Vorrede sowie natürlich die namentliche Erwähnung des „ Copernicus “.
[...]
[1] Immanuel Kant: KrV, BXVI. Im weiteren Text gilt diese in Klammern gesetzte Zitation.
[2] Ebd.
[3] Unter subjektivistischer Wende verstehe ich hier die „ Umkehrung der Perspektive der Beobachtung “ bei Kopernikus. (Werner Stegmaier (1997), S. 32.
[4] Immanuel Kant: „ Hiermit endige ich also mein ganzes kritisches Geschäft.“ KU, Vorrede zur 1. Auflage, BX.
[5] „Faktum“, von Kant in der KpV als Bewusstsein eines Grundgesetzes der reinen praktischen Vernunft thematisiert.
[6] Inwieweit sie bereits in schriftlicher Form vorlag, habe ich nicht untersucht.
[7] Jens Lemanski (2012), S. 457. Der Begriff des Systemdualismus wird von Brandt aufgegriffen und bezieht sich auf die ersten beiden Kritiken Kants und den Systemcharakter (mit Auf- und Abstieg) beider Schriften. Darüber hinaus deutet sich ein Zusammenhang an, so könnte man zumindest vermuten, in der gleichzeitig in der KU vollzogenen Gegenüberstellung von bestimmender und reflektierender Urteilskraft. Diese lassen sich m.E. auch als deduktiv und induktiv bezeichnen. Das genauer zu untersuchen, sprengt das Thema der Arbeit.
[8] Nicolaus Copernicus (2006).
[9] z.B. nachzulesen in Martin Carrier (2001).
[10] Erhard Oeser (1973).
[11] Immanuel Kant: KrV, BXVI. „Die ersten Gedanken“ des Kopernikus sind von Bedeutung der Interpretation der kopernikanischen Wende bei Kant, hierzu weiter unten mehr.
[12] Oeser, a.a.O., S 294-298.
[13] Oeser, a.a.O., S. 293.
[14] Aristoteles (Poeitik, 1406b): „ Eine Metapher ist eine Übertragung eines Wortes …“.
[15] Hans Blumenberg (1998), S. 10.
[16] Ebda.
[17] Hans Blumenberg (2007), S. 65.
[18] „Revolution“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Revolution>, abgerufen am 04.01.2018.
[19] Für Hannah Arendt ist Revolution eine „Gründung der Freiheit“. Hannah Arendt (2000), S. 142.
[20] Reinhard Brandt (2007). S.224.
[21] „ Zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts wurden Revolutionen (…) nicht allein in Beziehung auf den Staat, sondern auch im Bereich intellektueller und kultureller Geschehnisse für denkbar gehalten, insbesondere bezüglich des wissenschaftlichen Wachstums, (…)“. Bernard Cohen (1994), S. 97.
[22] Hans Blumenberg (1965) S.100.
[23] Karl Dienst (1976): Kopernikanische Wende, S. 1093-1100.
[24] Dienst: a.a.O., S. 1096.
[25] Dienst: a.a.O., S. 1098.
[26] Ebda.
[27] Friedrich Wilhelm Nietzsche: Aus dem Nachlaß der achtziger Jahre, S. 882.
[28] Sigmund Freud (1917), S. 1-7.
[29] Hans Blumenberg (1975), S. 702, schreibt in Zusammenhang mit Kants kopernikanischer Wende: „Inzwischen ist von so vielen >kopernikanischen Wenden< geredet worden, daß die Spezifität der Metapher doch der Freilegung bedarf. “ Hervorhebung statt Kursivdruck im Original.
[30] Korpustreffer für "copernicanisch", aus dem Korpus Deutsches Textarchiv des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/r?q=copernicanisch&corpus=dta&date-start=1600&date-end=1800&genre=Belletristik&genre=Wissenschaft&genre=Gebrauchsliteratur&genre=Zeitung&format=full&sort=date_asc&limit=100>, abgerufen am 19.01.2018.
[31] Johann Heinrich Lambert (1761).
[32] Kuno Fischer (1928), S. 7.
[33] Volker Gerhardt (1994), S. 133.