Zuallererst muss festgestellt werden, wie im Rap Geschlechter über die Sprache und die Darstellung in Videos konstruiert werden, um daraus ableiten zu können, welche Wirkung auf die Rezipienten stattfindet. Hierfür wird im ersten Teil der Arbeit versucht, theoretisch zu klären, wie Gendervorstellungen entstehen, wie sie sich reproduzieren und damit verfestigen. Hierbei wird nachzuvollziehen sein, dass man nur durch Wissen über die gesellschaftlichen Bezüge in der Lage ist, ein Urteil über die Art der Geschlechterkonstruktion zu fällen. Deshalb wird im zweiten Abschnitt auf dieser Basis der Ursprung der im Rap dargebotenen Geschlechterverhältnisse geklärt werden. Dabei werden sowohl historische als auch soziokulturelle Faktoren einbezogen, um ein möglichst vielschichtiges Bild entwickeln zu können. Schließlich dient dies wiederum dem Verständnis für die nachfolgende Analyse der Darstellung von Geschlechterstereotypen im Rap, die sich untergliedert in den Versuch, zum einen das präsentierte Bild des Mannes als auch das der Frau separat wiederzugeben. Einen zentralen Aspekt nimmt darauf folgend die Frage nach der Reaktion von weiblichen Künstlerinnen auf das durch die männlichen Kollegen geschaffene Bild. Hierbei existieren interessante Unterschiede in der Wahrnehmung des präsentierten Geschlechterverhältnisses und im künstlerischen Verhalten zu diesen. Wichtig dabei ist die Untersuchung, ob weibliche Künstler mit ihren Reaktionen versuchen, die Konstruktionen aufzulösen, oder ob sie eher dazu beitragen, Hierarchien zu reproduzieren.
Schließlich wird die Wirkung auf die Rezipienten betrachtet, wobei natürlich die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Hörern sowie ihre soziale Herkunft betrachtet werden. Erst an diesem Punkt wird man feststellen können, inwieweit Rapmusik wirklich Einfluss nehmen kann auf die Vorstellungen und Lebensweisen seiner Fans, und daraus wird schließlich ableitbar, ob Rap tatsächlich - wie vermutet - zur Reproduktion traditioneller Geschlechterverhältnisse beiträgt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Konstruktion von Gender
- Der Ursprung des im Rap dargestellten Geschlechterverhältnisses
- Die prägenden historischen Erfahrungen
- Gründe aus der gegenwärtigen sozialen Situation
- Die Darstellung von Geschlechterstereotypen im Rap
- Zwei Arten Frauen?!
- Der Mann als Macher
- Die Reaktion der Kolleginnen
- Die Wirkung auf die Rezipienten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit Rapmusik als Reproduktionsmechanismus für geschlechtliche Herrschaftsverhältnisse angesehen werden kann. Sie untersucht die Konstruktion von Gender innerhalb des Rap und analysiert die im Rap dargestellten Geschlechterstereotypen. Dabei wird die Frage aufgeworfen, ob diese Stereotypen tatsächlich die traditionelle Geschlechterordnung reproduzieren oder ob sie möglicherweise auch Raum für postfeministische Konzepte bieten.
- Die Konstruktion von Gender im Rap
- Der Ursprung der im Rap dargestellten Geschlechterverhältnisse
- Die Darstellung von Geschlechterstereotypen im Rap
- Die Reaktion von weiblichen Künstlerinnen auf die Geschlechterstereotypen
- Die Wirkung des Rap auf die Rezipienten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Relevanz des Rap als Ausdruck jugendlicher Kultur. Sie stellt die Forschungsfrage nach der Rolle des Rap in der Reproduktion geschlechtlicher Herrschaftsverhältnisse und die Motivation der Arbeit dar.
Das zweite Kapitel beleuchtet die soziale Konstruktion von Gender, wobei der Fokus auf die Interaktionen von Individuen innerhalb eines gesellschaftlichen Rahmens liegt. Es wird betont, dass Gender ein soziales Produkt ist, das durch die Interaktionen und Erwartungen innerhalb der Gesellschaft entsteht.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit den Ursprüngen des im Rap dargestellten Geschlechterverhältnisses. Hierbei werden sowohl historische Erfahrungen als auch soziokulturelle Faktoren beleuchtet, um ein umfassendes Bild zu entwickeln.
Kapitel 4 analysiert die Darstellung von Geschlechterstereotypen im Rap, wobei die Geschlechterbilder des Mannes und der Frau separat betrachtet werden.
Kapitel 5 untersucht die Reaktionen von weiblichen Künstlerinnen auf das durch männliche Künstler geschaffene Bild und analysiert, ob sie versuchen, die Konstruktionen aufzulösen oder zu reproduzieren.
Kapitel 6 betrachtet die Wirkung des Rap auf die Rezipienten, wobei Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Hörern und ihre soziale Herkunft berücksichtigt werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Geschlechterforschung, der Mediensoziologie und der Jugendkultur. Zu den zentralen Schlüsselbegriffen zählen: Geschlechterverhältnisse, Genderkonstruktionen, Rapmusik, HipHop-Kultur, Geschlechterstereotype, Medienwirkung, Jugendkultur, Postfeminismus, gesellschaftliche Reproduktion.
- Quote paper
- Claudia Felber (Author), 2005, Die soziale Konstruktion von Geschlechtern im Rap, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42980