Ideologisches Design im Nationalsozialismus. Hitlers Arbeitszimmer in der Neuen Reichskanzlei


Seminararbeit, 2018

39 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. Beschreibung: Hitlers Arbeitszimmer in der Neuen Reichskanzlei
2.1 Der Architekt und Innenausstatter Albert Speer und sein Verhältnis zu Hitler
2.2 Beschreibung des Designs von Hitlers Arbeitszimmers in der Neuen Reichskanzlei

3. Interpretation: Erörterung des Designs von Hitlers Arbeitszimmers in der Neuen Reichskanzlei im Hinblick auf die nationalsozialistische Ideologie und Kulturpolitik
3.1 Grundlagen der Rassenideologie des Nationalsozialismus in Deutschland
3.1.1 ‚Gobineau’s Rassenphilosophie‘ von Paul Kleineke
3.1.2 Die Schriften Darwins und Chamberlains
3.1.3 Weitere Ursprünge und Reflexe der Rassenideologie
3.2 Auswirkungen der Rassenideologie auf die Kulturpolitik und Kunstproduktion zur Zeit des Nationalsozialismus
3.3 Einfluss der NS-Ideologie auf das Design von Hitlers Arbeitszimmer
3.4 Das Hoheitszeichen und andere Symbole des Nationalsozialismus

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis

6. Abbildungen

7. Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

Für Adolf Hitler war eine Sache von besonderer Bedeutung für die Repräsentation seines Plans eines 1000-jährigen Reichs: Imposante, monumentale Bauten. Um solche Gedanken wie den eines Berlins als Welthauptstadt Germania in die Tat umzusetzen, brauchte es vor allem einen fähigen Architekten. Diesen fand Hitler in Albert Speer, welcher sich nicht nur als fachlich geeignet erwies, sondern auch glühender Anhänger der nationalsozialistischen Bewegung war. Eben diese Rolle nicht nur als Kollaborateur aus Karrierezwecken, sondern auch als ideologischer Verfechter, der den Ausbau der Konzentrationslager mit vorantrieb, war den Richtern des Internationalen Militärgerichtshof nach Kriegsende nicht in vollem Umfang bekannt. Diese Tatsache gilt es nicht nur bei der Frage, wieso Speer im Gegensatz zu anderen führenden Köpfen des Nazi-Regimes sein Leben behalten durfte zu berücksichtigen, sondern auch bei der Betrachtung des Designs in der NS-Zeit. Diese Arbeit soll die ideologische Aufladung von eben jenem Design untersuchen. Jedoch wird sie dabei nicht das gesamte, eingangs erwähnte, neu gestaltete Berlin erfassen, womit man mehrere hundert Seiten füllen könnte und müsste, sondern explizit auf Hitlers Arbeitszimmer in der Neuen Reichskanzlei eingehen. Aufgrund der Bedeutung als Herz der Reichskanzlei und damit auch Nabel Hitlers nationalsozialistischer Welt, steht das Design hier besonders exemplarisch für die darin verbaute Ideologie und bietet interessante Einblicke in jene. Im ersten Abschnitt der Arbeit erfolgt zunächst eine genauere Beschreibung der Person Albert Speers und dessen Verhältnis zu Hitler, sowie des Designs in der Neuen Reichskanzlei. Die darauffolgende Interpretation soll dieses erörtern im Hinblick auf die NS-Ideologie und dabei die Auswirkungen der Rassenideologie berücksichtigen.

Zuerst wird aber noch ein knapper Forschungsstand skizziert: Die wahrscheinlich wichtigste Quelle für diese Arbeit stellt der 1940 im Zentralverlag der NSDAP erschienene, kommentierte Bildband ‚Die Neue Reichskanzlei. Architekt Albert Speer‘ dar, da er viele qualitativ hochwertige Grundrisspläne und Fotografien des heute nicht mehr existenten Baus in Berlin mit zeitgenössischen Beschreibungen enthält. Anhand dieser Planzeichnungen und Fotografien wird im ersten Teil der Arbeit das Gebäude der Neuen Reichskanzlei und ganz besonders das sich unter den Innenräumen befindliche Arbeitszimmer Hitlers beschrieben. Im Bereich der Rassenlehre und Rassenideologie vor Adolf Hitler wurden für diese Arbeit vor allem die Schriften Gobineaus, Darwins und Chamberlains näher betrachtet. Dabei wurde der 1853/54 erschienenen Ausgabe ‘Essai sur l’inégalité des races humaines’, auf welche sich Kleinekes Monografie ‚Gobineau’s Rassenphilosophie‘ (Berlin 1902) bezog, am meisten Aufmerksamkeit geschenkt, da es möglicherweise das einflussreichste Werk dieser Zeit auf diesem Gebiet darstellte. Kleinekes Monografie ist keine Übersetzung Joseph Arthur Comte de Gobineau’s Traktat, sondern eine Zusammenfassung des Ursprungswerks mit eigenen Kommentaren, in welchen er der ‚Rassenphilosophie‘ größtenteils anerkennend zustimmt. Die Lehren Darwins und Chamberlains wurden in der Folge etwas knapper behandelt. Ins Licht der Aufmerksamkeit rückten besonders Darwins ‘On the origin of species by means of natural selection, or the preservation of favoured races in the struggle for life’ (1859) und Chamberlains ‘Die Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts und Immanuel Kant. Kritische Urteile’ (1909), ‘Arische Weltanschauung’ (1905) sowie die ‚Kriegsaufsätze‘ (1915). Teschs Monografie ‚Albert Speer‘ in der Reihe ‚Hitlers Architekten‘ (2016) eignete sich aufgrund ihrer Aktualität, ihres Umfangs und ihres wissenschaftlichen Charakters hervorragend, um die Person Speer, das Verhältnis zu Hitler und die Werke des Architekten und Designers zu studieren und wurde so älteren Biografien vorgezogen. Daneben erwies sich auch Olaf Groehlers Beitrag zum ‚Tagebuch Europas‘ ‚Die Neue Reichskanzlei. Das Ende‘ als äußerst hilfreich, für die Beschreibung des Baus und des darin befindlichen Arbeitszimmers. Sünners Monographie ‚Schwarze Sonne. Entfesselung und Missbrauch der Mythen in Nationalsozialismus und rechter Esoterik‘ war überdies besonders hilfreich, um weitere Grundzüge der nationalsozialistischen Weltanschauung und ganz besonders die Symbolik jener Ideologie kennen zu lernen. Ergänzend dazu wurden zweiSymbollexika und ein Handbuch der politischen Ikonographie herangezogen, um die Symbolik der NSDAP und des Nationalsozialismus entschlüsseln zu können.

2. Beschreibung: Hitlers Arbeitszimmer in der Neuen Reichskanzlei

2.1 Der Architekt und Innenausstatter Albert Speer und sein Verhältnis zu Hitler

Der 1905 in Mannheim geborene Albert Speer arbeitete nach seinem vollendeten Studium zunächst bei dem Architekten und Hochschullehrer Heinrich Tessenow, jedoch musste dessen Büro 1932 schließen, nachdem es keine Aufträge mehr erhalten hatte.[1] Bereits 1931 trat Speer der NSDAP und ein Jahr später der Motor-SS bei. Spätestens ab 1932 war der junge Architekt selbstständig tätig und hielt sich sowohl in Mannheim, als auch in Berlin auf. Bereits in diese frühen Jahre fällt die Bekanntschaft mit Joseph Goebbels[2] und Speer wirkte unter anderem bei den Ausrichtungen von Massenveranstaltungen mit, indem er spektakuläre Lichtinszenierungen[3] schuf und sie in den Dienst der Politik stellte. Er zeigte sich somit als ein engagiertes Parteimitglied.[4] Neben seiner politischen Tätigkeit nahm er aber auch immer noch an Architekturwettbewerben teil.[5] Im Spätherbst 1933 begann Speer mit Projekten, die ihn in die unmittelbare Nähe Adolf Hitlers führten, so war er zum Beispiel zusammen mit dem Atelier Troost am Umbau der Alten Reichskanzlei beteiligt.[6] Ab 1933 startete Speer in der Nachfolge Paul Ludwig Troosts, welche er „[…] ausschließlich einer Bevorzugung durch Hitler aus persönlichen Beweggründen verdankt[e]“[7] eine außergewöhnliche Karriere: Er wurde 1937 von Hitler zum Generalbauinspektor für die Neugestaltung der Reichshauptstadt ernannt, 1938/39 plante er den gigantischen Neu- und Ausbau Berlins und leitete viele monumentale Bauvorhaben Hitlers, darunter auch den Umbau der Alten und Neubau der Neuen Reichskanzlei.[8] Seit Kriegsbeginn war Speer auch zunehmend mit Aufgaben des ‚Luftschutzes‘ in Form von Wehrbauten (überwiegend Bunkern) und mit der ‚Luftwaffe‘ beauftragt. Nachdem Fritz Todt 1942 bei einem Flugzeugabsturz starb, ernannte Hitler Speer zu dessen Nachfolger. Er wurde nun ‚Reichsminister für Bewaffnung und Munition‘, ‚Generalinspekteur für das Straßenwesen‘ sowie ‚Generalinspekteur für Wasser und Energie‘ (später zusammengefasst zum ‚Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion‘) und somit stellte er einen verantwortlichen Leiter in der Kriegswirtschaft dar.[9] Trotz starker Beschädigungen der Infrastruktur und Einbrüchen der Rohstoffversorgung durch die Bombardierung Deutschlands, konnte Albert Speer die Rüstungsproduktion bis zum Jahr 1944 zu einem Höhepunkt steigern. Die erfolgreiche Organisation der Kriegswirtschaft beruhte wesentlich auf dem Einsatz von Zwangsarbeitern und Häftlingen in Konzentrationslagern, und dem Ausbau jener. Dafür musste Speer eng mit Heinrich Himmler und der SS zusammengearbeitet haben.[10]

Speer gehörte zu den 24 Angeklagten im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof, dem aber wichtige Teile von Speers Aktivitäten nicht bekannt waren. 1946 wurde er wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gesprochen und zu 20 Jahren Haft verurteilt, die er vollständig im Kriegsverbrechergefängnis Spandau absaß. Entgegen seiner Bemühungen konnte er nach seiner Haftstraße als Architekt nicht mehr Fuß fassen. Insbesondere wegen seiner nach der Haft publizierten, autobiographischen Schriften und der darin enthaltenen Rechtfertigung seiner Weltanschauung und seiner Beteiligung am Bau von Konzentrations- und Massenvernichtungslagern, gilt Speer als Zeitzeuge nicht vertrauenswürdig.[11] Doch Speer war nicht nur als Architekt und Politiker tätig, sondern auch als Gestalter von Innenräumen diverser Bauten, so auch von Innenräumen der Neuen Reichskanzlei in Berlin. Hitlers Arbeitszimmer, das sich in jenem Repräsentationsbau befand, soll im nächsten Schritt genauer beschrieben werden.

2.2 Beschreibung des Designs von Hitlers Arbeitszimmers in der Neuen Reichskanzlei

Die Neue Reichskanzlei in Berlin erstreckte sich über die Voßstraße 2-19 und die Hermann-Göring-Straße 15. In der ersten Bauphase wurde ein Garagengebäude entlang der Hermann-Göring-Straße errichtet. Ab April 1937 begannen die ersten Häuser-Abrisse in der Voßstraße und bereits im Januar 1939 waren die Baumaßnahmen weitestgehend abgeschlossen. Der Bau galt als nahezu vollendet, wurde aber im Krieg zerstört und danach abgebrochen. Im Februar 1949 wurden die baulichen Überreste der Neuen Reichskanzlei nach einer Meldung der Sowjetischen Militäradministration Deutschland (SMAD) gesprengt, jedoch konnten aufgrund mehrere Unterbrechungen der Abrissarbeiten erst 1956 alle über gebliebenen Trümmer beseitigt werden.[12] Albert Speer war sowohl am Umbau der Alten Reichskanzlei, als auch am Bau der Neuen Reichskanzlei maßgeblich beteiligt, wobei der Neubau in der Voßstraße eines der Hauptwerke des Architekten darstellte.[13] Die propagandistische Verwertung dieses neuen Repräsentationsbaus begann entgegen der üblichen Vorgehensweise erst, nachdem im Sommer 1938 das Richtfest gefeiert wurde, obwohl wahrscheinlich bereits ab 1934/35 die Vorarbeiten des Neubaus begonnen hatten.[14] Also noch zu Lebzeiten Hindenburgs wurden vermutlich die ersten Pläne geschmiedet, jedoch kam es in dieser frühen Phase zu keiner Realisierung jener, da Hitler einen Abbruch des alten Reichspräsidentenpalais noch nicht offiziell in Erwägung zog. So zeichnete er zunächst einen deutlich kleineren Plan für die Neue Reichskanzlei, der etwa nur die Hälfte der später realisierten Fläche des Geländes ausmachte.[15] In den folgenden Jahren wurden nach und nach die Gebäude in der Voßstraße aufgekauft und dort eine Neue Reichskanzlei errichtet, denn „[…] die alte Reichskanzlei [konnte] nun [nach dem Anschluss Österreichs 1937/38] unter keinen Umständen mehr genügen.“[16] Somit wurde laut Hitler am 11. Januar 1938 der Generalbauinspektor Albert Speer mit dem Neubau der Reichskanzlei in der Voßstraße beauftragt und als Termin der Fertigstellung der 10. Januar 1939 festgesetzt.[17] Adolf Hitler eröffnete den Text- und Bildband ‚Die Neue Reichskanzlei. Architekt Albert Speer‘ 1940 höchstpersönlich, indem er einen kurzen Abriss über den vorherigen Zustand des Geländes der Alten Reichskanzlei mitsamt seinen Bauten und dem Procedere des Um- und Neubaus lieferte und den Fleiß der Berliner Arbeiter sowie Albert Speer lobte. Am Ende seiner Eröffnung äußerte er sich über die Innenräume der Neuen Reichskanzlei wie folgt:

„Die Gruppierung der inneren Räume, angefangen vom Ehrenhof bis zum inneren Saal, ist nicht nur zweckentsprechend und befriedigend im Sinne der Berücksichtigung der praktischen Bedürfnisse, sondern auch wahrhaft prachtvoll im Effekt. Die künstlerische Ausstattung der Räume im einzelnen (sic) ist dank der Mitarbeit hervorragender Innenraumgestalter, Bildhauer, Maler usw. eine wahrhaft ausgezeichnete. […]. [Das Gebäude der Reichskanzlei] spricht für seinen genialen Gestalter und Baumeister Albert Speer.“[18]

Kurz zuvor erwähnte er auch noch explizite Gründe, welche die notwendige Neugestaltung seines Arbeitszimmers rechtfertigen sollten:

„[Der erste Umbau] hatte das Ziel, […] den ersten Stock für die praktischen Aufgaben der Reichskanzlei einzurichten. Denn mein Arbeitszimmer als Reichskanzler befand sich bis dorthin in einem Raum, der […] in Größe und Gestaltung etwa dem geschmacklosen Zimmer eines Generalvertreters für Zigaretten und Tabakwaren in einem mittleren Unternehmen entsprach. Bei geschlossenen Fenstern war in diesem Raum nicht zu arbeiten vor Hitze, bei offenem nicht wegen des Lärms.“[19]

Tatsächlich war aber die Neue Reichskanzlei viel mehr als nur ein Bürogebäude und ihre Funktion war der Repräsentation untergeordnet. Mit diesem Bau wollten Hitlers sich und seine Politik von der Weimarer Zeit abgrenzen. Die ‚Kanzlei des Großdeutschen Reiches‘[20] musste die neu erwachsene Stärke seines Reiches und dessen Leistungsfähigkeit für jeden Betrachter und Besucher offensichtlich abbilden. Deshalb repräsentierte dieser Bau nicht nur nach außen, sondern auch nach innen: Durch einen langen Anmarschweg über die Vorhalle, den Mosaiksaal, den runden Saal und die Marmorgalerie bis hin zum überdimensionierten Arbeitszimmer sollten ausländische Diplomaten bewusst beeindruckt und eingeschüchtert werden.[21] Laut Tesch war aber das Arbeitszimmer rein allegorisch zu lesen, da dort im Normalfall gar nicht gearbeitet wurde.[22]

[23] Das Arbeitszimmer befand sich im ersten Obergeschoss beziehungsweise Hauptgeschoss der Neuen Reichskanzlei in Berlin und bildete mit einer Länge von 27 Metern, einer Breite von 14,5 Metern und einer Höhe von 9,75 Metern einen sehr großen, rechteckigen Raum. welcher durch die Mitteltür in der Großen Galerie betreten werden konnte. Auf der gegenüberliegenden Seite öffnete sich der Raum mit fünf Fenstertüren von je 6 Metern Höhe und 2 Metern Breite zur Gartenterrasse hin. Diese fünf gleichgroßen Felder wurden auf der gegenüberliegenden Seite in Form von ebenso gleichgroßen und symmetrisch angeordneten Wandfeldern aus Wurzelholzplatten mit Einlegearbeiten wiederholt. An den Schmalseiten des Raumes befanden sich je zwei weitere Türen, die zum Reichskabinettsaal und zu den Fluren mit den Zimmern die Begleitoffiziere führten. Laut Albert Speer sei die große Tür, die bei feierlichen Anlässen geöffnet werde sollte, nie genutzt worden und stattdessen das Arbeitszimmer immer nur durch die kleinen Türen an den Seiten betreten worden.[24] Die Wände bestanden aus einem dunkelroten Marmor der Ostmark, dem sogenannten ‚Limbacher‘[25]. Sie trugen eine Kassettendecke aus Palisanderholz mit Einlagen aus weiteren Edelhölzern, die nicht namentlich benannt wurden, wobei die Felder aus hellerem und die Balken aus dunklerem Holz gefertigt waren. Der Fußboden des Arbeitszimmers aus Ruhpoldinger Steinplatten war laut Lotz mit einem großen, sandfarbenen, geometrisch gemusterten Teppich bedeckt, den er nicht weiter beschrieb. Darüber wurden noch mehrere kleinere Teppiche gelegt[26], von denen auf den Fotografien mindestens zwei auszumachen sind. Die farbliche Grundstimmung des Raumes bildeten die Braun- und Rotbrauntöne der verschiedenen Hölzer und des Marmors. An der östlichen Schmalseite befand sich ein 2,7 Meter hoher und 3,25 Meter breiter Kamin ebenfalls aus dem Marmor der Wände, der von zwei Stehlampen flankiert wurde. Die Kaminplatten aus Eisenguss mit figürlichen Reliefdarstellungen stammten von Richard Klein, der auch die Kartuschen über den Seitentüren fertigte. Das Hoheitszeichen über der Eingangstür, welches in Holz geschnitzt und vergoldet wurde, wurde von Kurt Schmid-Ehmen entworfen. Die, gemessen an der Größe des Arbeitszimmers, wenigen Möbel, entwarf Albert Speer selbst. Es handelt sich dabei lediglich um eine Sitzgruppe am Kamin an der Ostseite, den großen Schreibtisch und einer Kommode an der Westwand und den großen Kartentisch dazwischen. Leider äußerte sich Lotz nicht weiter über das Material und die Farbigkeit der einzelnen Möbel, daher werden sie anhand der überlieferten Farbfotos beschrieben:

Die Sitzmöbelgruppe vor dem Kamin[27] bestand aus sechs Sesseln und einer langen, sofaähnlichen Sitzbank aus drei gleichgroßen Teilen. Zwei der Sessel und das längliche Element waren mit einem hell- und dunkelblauen, ornamentierten Polster überzogen. Die andern vier Sessel waren in einem anderen ornamentalen Muster gestaltet und erschienen in einem gelblich-sandfarbenem Ton. Sie unterschieden sich außerdem in ihrer Form und Struktur, da sie eher dem Typ Ohrensessel ähnelten und ihre Polsterung kleinteiliger in Form von Quadraten oder Längsstreifen gerafft war. Das Polster der blauen Sitzmöbel war hingegen nicht gerafft, sie waren zwar mit Armlehnen ausgestattet, jedoch ohne Ohren und die einzelnen Polsterteile wurde von einem sichtbaren Holzrahmen eingefasst, wohingegen sich die gelblichen Sessel als eine stoffliche Einheit zeigten, die lediglich auf den gleichen Holzfüßen standen, wie die anderen Elemente. In der Mitte der Sitzgruppe stand ein kleiner runder Holztisch mit einer hellen Tischplatte, die ebenfalls vom Holz eingefasst wurde. Rechts und links standen noch zwei kleine Beistelltischchen mit kleineren Stehlampen. Auffallend ist, dass die Elemente der Sitzgruppe allesamt sehr niedrig waren also jeweils nur kurze Beine besaßen und sich somit die Sitzflächen nahe über dem Bodenniveau befanden. Die gesamte Sitzgruppe stand auf einem braunrötlichen bis bläulichen Teppich mit floralen Mustern, der eher an einen typischen Perserteppich erinnert. Die einzelnen Motive des Teppichmusters sind auf den Fotografien leider nicht zu erkennen, auf den ersten Blick wirkt das Ornament aber orientalisch und daher eher ungewöhnlich im Vergleich zum restlichen Ornament.

Die Tischplatte des großen Kartentisches[28] vor der Mitte der Fensterseite bestand aus einer Marmorplatte aus der Ostmark, die ursprünglich ein etwa 5 mal 1,60 Meter großes Stück war, welches aus dem Marmor gerissen und anschließend feingeschliffen wurde. Die hölzernen Tischbeine des großen, langen Kartentisches ähneln den Tischbeinen des kleinen, runden Tisches inmitten der Sitzecke vor dem Kamin. Sie wirken ähnlich kurz, breit und gedrungen unter der langen Marmortischplatte. Im Stehen konnte dieser Tisch offensichtlich nicht bedient werden, da er dafür schlichtweg zu niedrig konzipiert wurde. Jedoch fehlten, zumindest auf den Fotos, Stühle, die ein Sitzen an dem Tisch ermöglichten, weshalb die Funktionalität dieses Möbelstückes in Frage zu stellen ist. Was jedoch für die Funktionalität des Kartentisches spricht, ist die, auf den ersten Blick nicht sofort erkennbare, Allzugänglichkeit des Tisches, welche für das Betrachten von Karten durchaus praktisch erscheint.

Die von Albert Speer entworfene Kommode[29] an der Westwand des Arbeitszimmers mit Einlegearbeiten nach Entwürfen von Hermann Kaspar[30] ist vor allem wegen jener Einlegearbeiten interessant: Die jeweiligen Bildfenster der fünf Einlegearbeiten wurden von einem geometrischen Ornamentband mit einer Swastika in jeder Ecke eingerahmt. Die beiden äußersten Felder an den Seiten der Kommode zeigten ein symmetrisches Bild zweier überkreuzter Fackeln mit floraler Ornamentik und einem umschlingenden Band. Die beiden äußeren Felder der Hauptansichtsseite zeigten ebenfalls ein symmetrisch angeordnetes, florales Ornament, das von einem Band zusammengehalten wurde und vermutlich ‚die Eiche‘ symbolisieren sollte, da Eichenlaub und Eicheln zu erkennen waren. In der Mitte befand sich ein einzelner Adler, der mit seinen Klauen eine Schlange packte, nach rechts blickte und seine Flügel spreizte. Eine Erläuterung dieser Symbole geschieht in einem späteren Abschnitt dieser Arbeit. Die Kommode ist in etwa so niedrig wie der Kartentisch und die Sitzgruppe vor dem Kamin und erzielt eine ähnliche Wirkung.

Der Schreibtisch Hitlers wies eine ähnliche Verarbeitung auf, wie die Wandkommode an der Westwand und stand auf ebenfalls ähnlichen Pfostenfüßen.[31] An der Schauseite schmückten ihn drei große Felder mit Intarsien, deren komplexe Motive sicher allegorisch zu lesen sind. Im Zentrum eines jeden Bildfeldes befindet sich ein Kopf mit frontal gerichtetem Blick und unterschiedlicher Haartracht und Kopfbedeckung. Die Köpfe waren jeweils am Mittelpunkt zweier sich kreuzender, länglicher Elemente lokalisiert, um die sich jeweils noch ein breites Band wickelte. Eine Beschreibung erfolgt nun von links nach rechts vom Standpunkt des Betrachters gesehen, der auf die Schauseite des Schreibtisches blickt: Im ersten Bildfeld ist eine weibliche Figur mit einem leicht erhöhten, mit einem Muster verzierten Helm zu erkennen. Hinter ihrem Kopf kreuzen sich zwei gleiche Stäbe oder Szepter, die je mit einem gleichen (Tannen-)Zapfen-ähnlichen Aufsatz bekrönt sind. Die mittlere Intarsie zeigt einen männlichen Kopf mit langen Locken und einem ebenso gelockten Rauschebart. Er trägt einen schlichten Helm und zusätzlich noch einen Blätterkranz. Hinter diesem Kopf kreuzen sich ein halb aus der Scheide gezogenes Schwerz und ein Speer. Das dritte Bild zeigt einen weiblichen Kopf mit Schlangenhaar, der an die mythologische Gestalt Medusa erinnert. Zudem besitzt sie zwei kleinen Flügel, die hinter dem Kopf und dem Schlangenhaar hervortreten. Hinter ihrem Kopf kreuzen sich zwei unterschiedlich gestaltete Stäbe oder Szepter. Am Ende des einen befindet sich eine flache, wie zum Hitlergruß ausgestreckte, rechte Hand, am Ende des anderen eine geballte Faust (ebenfalls der rechten Hand). Beide Hand-Darstellungen erwecken den Eindruck, als seien sie wie Handschuhe an die Enden der beiden Stäbe aufgesetzt worden. Eine exakte Deutung dieser drei Allegorien kann diese Arbeit nicht liefern, allerdings wirken die Figuren gerade in der Wahl der Helme und Haartracht antikisierend – mythologisch und haben aufgrund ihrer Rüstungen und Waffen eine militärische Konnotation. Besonders das halb gezückte Schwert und die geballte Faust erzeugen eine aggressive, drohende Wirkung und das Kreuzen der jeweils langen Elemente erzeugt zudem einen wehrhaften Eindruck. Neben dem antikisierenden Eindruck wirkt gerade die flach ausgestreckte, rechte Hand im dritten Bildfeld modern und ganz im Sinne der Parteitreue und Verehrung Hitlers durch den Hitlergruß. Dass der Speer in der mittleren Intarsie vielleicht sogar auf den Architekten und Designer Albert Speer selbst anspielen soll, wird an dieser Stelle als eine bloße Vermutung genannt. An der Arbeitsseite hatte der Schreibtisch rechts und links je vier paarweise angeordnete Schubladen und die Arbeitsplatte war mit rotem Leder bezogen.[32] Um den Tisch herum war eine Stuhlgruppe angeordnet. Ein rotbräunlicher Ledersessel mit einer rechteckig gerafften Polsterung des Lederkissens war wohl für Hitler vorgesehen. Daneben waren, zumindest auf den Fotografien, noch weitere sandfarbene Sessel in einer eher lockeren Anordnung um den Schreibtisch herum zu sehen. Darunter auch wieder ein Ohrensessel und schlichtere Stühle mit floraler Ornamentik. Auch der Schreibtisch stand auf einem großen, floral gemusterten Teppich, der auf den ersten Blick an einen Perserteppich erinnert. „Da die funktionale Arbeitshöhe für einen Schreibtisch gewahrt bleiben mußte, das Möbel aber so groß wie möglich ausgebildet wurde - 3,30 x 1,40 Meter – war die Proportion so unglücklich geraten, daß man glaubt, einen Sarkophag vor sich zu haben …“[33] Mit diesem treffenden Vergleich endet die Beschreibung Hitlers Arbeitszimmers in der Neuen Reichskanzlei, um im nächsten Teil der Arbeit mit der Interpretation des Designs fortzufahren.

3. Interpretation: Erörterung des Designs von Hitlers Arbeitszimmers in der Neuen Reichskanzlei im Hinblick auf die nationalsozialistische Ideologie und Kulturpolitik

3.1 Grundlagen der Rassenideologie des Nationalsozialismus in Deutschland

3.1.1 ‚Gobineau’s Rassenphilosophie‘ von Paul Kleineke

“Der grosse Gedanke aber, den Gobineau zuerst gefunden und schon vor Darwin verkündet hat, liegt in der Erkenntnis, dass fortan jede Kultur- und Menschheitsgeschichte im Lichte der Rasse zu betrachten sei.”[34] Mit diesen Worten eröffnete Paul Kleineke 1902 seine kommentierende Zusammenfassung von Gobineaus ‚Rassenphilosophie‘, deren wichtigste Thesen an dieser Stelle etwas ausführlicher widergegeben werden, da die Kenntnis über sie nötig ist, um grundlegende Entwicklungen im Bereich der Forschung und Weltanschauung des 19. und 20. Jahrhunderts zu verstehen. Gobineau suchte zunächst erfolglos nach Gründen für den Verfall und Niedergang von Gesellschaften, Kulturen und Völkern.[35] Schließlich schien er den einen Grund gefunden zu haben, nämlich “[…] die Entartung. Die Nationen sterben, sobald ihre Elemente entartet sind. [...] [Die Völker] gehen unter, weil sie nicht mehr dieselbe Kraft wie ihre Väter besitzen, um die socialen Gefahren zu bestehen, [...], weil sie entartet sind.“[36] Für Gobineau galt laut Kleineke ein Volk als entartet, wenn „[…] in dessen Adern in Folge mannigfacher Mischungen und Kreuzungen nicht mehr das reine Blut seiner Väter fliesst, von denen es schließlich nur noch den Namen, aber nicht mehr die Rasseneigenschaften besitzt.”[37] Im Folgenden versuchte Gobineau die ‚Minderwertigkeit der afrikanischen Rasse‘ zu begründen: “[...] [D]er grösste Teil der afrikanischen Neger ist nie zu einer umfassenden Stammesbildung gelangt. [...] [I]hr politisches Unvermögen [kann] auch nicht durch Klima oder Örtlichkeiten beeinflusst sein, sondern muss als Folge einer inneren, angeborenen Minderwertigkeit angesehen werden. Sie sind unfähig, den natürlichen Widerwillen, den Menschen und Tiere gegen jede Kreuzung empfinden, zu besiegen.”[38] Gobineau unterschied grundsätzlich in positives, überlegenes, wertvolles “Blut”[39] und weniger wertvolles oder schlechtes. Eine “Kreuzung”[40] oder “Blutmischung”[41] stelle generell kein Problem dar und sei im Grunde auch unvermeidbar, allerdings komme es immer darauf an, welche Völker oder Stämme also welches ‚Blut‘ sich vermische. Eine Kreuzung der bevorzugten Abstammung mit einer negativ bewerteten würde das ‚gute Blut‘ zwar schwächen, könne aber das ‚schlechte‘ auch aufwerten, und umgekehrt.[42] Dennoch sei auf lange Sicht eine “Mischung” immer abzulehnen, da “[...] ein Volk bei fortschreitender Civilisation durch Blutmischung sich immer mehr von den Rasseeigenschaften seiner Vorfahren entfernt.”[43] Gobineau etablierte den Begriff “Herrenvolk”[44] und schrieb einem solchen, überlegenen Volk zu, es könne “bestimmend” Einfluss nehmen auf “das Schicksal anderer Völker.”[45] Dann nannte er die “arische Rasse”[46] eine überlegene, beschrieb sie aber nicht genauer. Es folgten weitere Abgrenzungen der einzelnen Nationen, Kulturen und Völker: England habe aufgrund seiner geografischen Abgeschiedenheit im Vergleich zu anderen europäischen Staaten “[…] verhältnismäßig am wenigsten Blutmischung erfahren [...]”[47], wohingegen Frankreich dem größten Wandel unterworfen war. Gobineau äußerte sich über “[...] Paris, deren Bevölkerung eine Mischung aus den mannigfachsten völkischen Abarten darstellt [...].“[48] Weiterhin abwertend schrieb er über die von ihm so genannte “Negerrepublik”[49]. In ihr fände man “[...] barbarische[n] Sinn für auffallende Farben, [...] Gleichgültigkeit gegen die Schönheit der Form! Bunte Gewänder mit Flimmergold, aber zerrissen und zerfetzt! Sauberkeit [ist] ein unbekannter Begriff! [...] [Ein] hohe[r] Beamte[r] [...] kaut Tabak, trinkt Alkohol, schlitzt seinen Feinden den Bauch auf mit seinem Säbel, sympathisiert mit Zauberern [und] [d]ie übrige Zeit schläft er.”[50] Die Merkmale und Eigenschaften eines Menschen und eines Volkes würden laut Gobineau durch die (genetische) Abstammung und Gottes Willen determiniert. Das Klima und die geografische Lage seien keine Faktoren, welche die Entwicklung eines Volkes beeinflussten.[51] Der nächste Abschnitt befasst sich mit der Unterscheidung von weiblichen und männlichen Unterscheidungskriterien im Bereich der Rassen und Kulturen. Das Männliche sei vor allem das Nützliche, Zweckmäßige, Praktische, wohingegen das Weibliche eher in den Bereich der Kunst, Theologie und Metaphysik zu verordnen sei.[52]

[...]


[1] Tesch 2016, S. 28-36.

[2] Ebd., S. 37f., S. 46-50.

[3] Vgl. Abbildung 1.

[4] Ebd., S. 50, S. 93f.

[5] Ebd., S. 48-53.

[6] Ebd., S. 53-58.

[7] Ebd., S. 60.

[8] Ebd., S. 60-72, 84, 104f., S. 117f., S. 122-130.

[9] Ebd., S. 175, Eikenberg 2016.

[10] Eikenberg 2016.

[11] Tesch 2016, S. 13-27, Eikenberg 2016

[12] Ebd., S. 256ff.

[13] Ebd., S. 131.

[14] Ebd., S. 132.

[15] Ebd., S. 133.

[16] Hitler 1940, S. 8.

[17] Ebd., S. 8.

[18] Ebd., S. 8.

[19] Ebd., S. 7.

[20] Tesch 2016, S. 134.

[21] Vgl. Abbildung 2

[22] Ebd., S. 134f.

[23] Die folgende formale Beschreibung bezieht sich auf Lotz 1940, S. 79f., vgl. Abbildungen 3 und 4.

[24] Groehler 1995, S. 77.

[25] Lotz 1940, S. 79.

[26] Groehler 1995, S. 77.

[27] Vgl. Abbildung 5.

[28] Vgl. Abbildung 6.

[29] Vgl. Abbildung 7.

[30] Lotz 1940, S. 79., S. 92.

[31] Vgl. Abbildung 8 Und Groehler 1995, S. 77.

[32] Groehler 1995, S. 77.

[33] Ebd., S.77.

[34] Kleineke 1902, S. 4.

[35] Ebd., S. 7-11.

[36] Ebd., S. 13.

[37] Ebd., S. 13.

[38] Ebd., S. 14.

[39] Ebd., S. 15.

[40] Ebd., S. 14.

[41] Ebd., S. 14.

[42] Ebd., S. 15f.

[43] Ebd., S. 21.

[44] Ebd., S. 16.

[45] Ebd., S. 16.

[46] Ebd., S. 17.

[47] Ebd., S. 21.

[48] Ebd., S. 21.

[49] Ebd., S. 23.

[50] Ebd., S. 24.

[51] Ebd., S. 25.

[52] Ebd., S. 38f.

Ende der Leseprobe aus 39 Seiten

Details

Titel
Ideologisches Design im Nationalsozialismus. Hitlers Arbeitszimmer in der Neuen Reichskanzlei
Hochschule
Universität Regensburg
Note
1,0
Autor
Jahr
2018
Seiten
39
Katalognummer
V429828
ISBN (eBook)
9783668752252
ISBN (Buch)
9783668752269
Dateigröße
3415 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hitler, Hitlers Arbeitszimmer, Neue Reichskanzlei, Reichskanzlei, Design, Innenausstattung, Albert Speer, Adolf Hitler, Speer, Berlin, NS Design, Nationalsozialismus, NS Kunst, Kunst, Politische Kunst, Politisches Design, Politik, Ideologie, NS Ideologie, ideologisches Design, Analyse, Beschreibung, Interpretation
Arbeit zitieren
Lisa Beer (Autor:in), 2018, Ideologisches Design im Nationalsozialismus. Hitlers Arbeitszimmer in der Neuen Reichskanzlei, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429828

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