Seit den Jahren der Tempelzerstörung ca. 800 v. Chr. in Jerusalem waren die Juden in einer Situation, in der sie über kein eigenes Land verfügten, sondern stehts in Diaspora Gemeinschaften zusammenlebten. Von der Antike bis zum Ende des 19. Jahrhunderts sahen sich die jüdischen Gemeinschaften immer wieder mit den Situationen konfrontiert vertrieben, geduldet oder, je nach politischer Situation, zeitweise gebraucht zu werden. Es entwickelte sich hierbei der Wunsch zurückzukehren nach Jerusalem und das damit verbundene Ende der Diaspora. Dieser gipfelte in der Strömung des sogenannten Zionismus, zu dessen Vertretern sowohl Martin Buber als auch David Ben Gurion gehörten, auch wenn beide ihn unterschiedlich auffassten. So kämpfte Ben Gurion für die Schaffung eines Staates Israel und einer „Heimstätte für das jüdische Volk“. Für Martin Buber ging es lediglich darum, zum heiligen Berg Zion zurückzukehren und in einer Koexistenz mit den dortigen arabischen Nachbarn zu siedeln und zu leben.
Schon allein an diesen beiden Personen und ihren Auffassungen des Zionismus wird deutlich, dass es nach wie vor ein heiß diskutiertes und sowohl gesellschaftlich als auch religiös und politisch umstrittenes Thema ist, welches viel Zündstoff in sich birgt.
In den folgenden Kapiteln werden die unterschiedlichen Standpunkte der beiden „Kontrahenten“ in der innerzionistischen Debatte dargestellt.
Weiterhin soll geklärt werden, in wieweit der hebräische Humanist Buber auf den Realpolitiker Ben Gurion, und anders herum, reagiert hat und welche persönlichen Dimensionen der Streit um die Verwirklichung des Zionismus annahm.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ben Gurions politischer Zionismus
- Martin Bubers Kulturzionismus
- Streitigkeiten zwischen Ben Gurion und Martin Buber
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet das Verhältnis zwischen Martin Buber und David Ben Gurion im Kontext des Zionismus. Er analysiert ihre unterschiedlichen Auffassungen und die damit verbundenen Konflikte, die die innerzionistische Debatte prägten. Der Fokus liegt auf der Frage, wie sich die beiden Persönlichkeiten in Bezug auf die Verwirklichung des Zionismus gegenübersahen und welche persönlichen Dimensionen der Streit annahm.
- Ben Gurions politischer Zionismus
- Bubers kulturelle Sicht auf den Zionismus
- Die Streitigkeiten zwischen Ben Gurion und Buber
- Die Bedeutung der hebräischen Kultur im Zionismus
- Die Rolle des Staates Israel in der Debatte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das kontroverse Verhältnis zwischen Martin Buber und David Ben Gurion dar und führt in die Thematik des Zionismus ein. Sie beleuchtet den historischen Kontext und die unterschiedlichen Ansichten der beiden Protagonisten.
Ben Gurions politischer Zionismus
Dieses Kapitel untersucht die politische Seite des Zionismus, indem es sich mit Ben Gurions Biografie, seinen frühen Einflüssen und seiner Entwicklung als zionistischer Führer beschäftigt. Es analysiert seine Positionen in der Debatte um die Verwirklichung eines jüdischen Staates, seine Reaktion auf die Balfour-Deklaration und die britische Mandatspolitik sowie die Herausforderungen und Konflikte, denen er in Palästina begegnete.
- Arbeit zitieren
- Moritz Härtel (Autor:in), 2018, Buber und Ben Gurion. Ein Streit über den Zionismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/430255