Besonders im 20. und 21. Jahrhundert wuchs vor allem in den westlichen Industrieländern auf allen Gesellschaftsebenen das Bedürfnis nach der Frage einer Chancengleichheit von Männern und Frauen und auch verschiedenen sozialen Schichten, welche im Zusammenhang mit den globalen, wirtschaftlichen Entwicklungen seine Legitimation erfuhr und weiterhin erfährt. Die aktuelle wirtschaftliche Hauptströmung, der kapitalistisch ausgerichtete Neoliberalismus, wird als „Ära der Globalisierung“ betitelt.
Aber was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff des Neoliberalismus, der in aller Munde ist, und sich so schwer auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner bringen lässt?
Auf der Suche nach einer Antwort auf diese Frage erscheinen die Mechanismen der kapitalistischen Entgrenzung entscheidend, die mittels globaler Netzwerke eine Verdichtung und Expansion ökonomisch ausgerichteter Handlungsräume forcieren, welche gleichzeitig (national-) politische Handlungsräume einengen. Die Ideologie und Praxis des Neoliberalismus ist Bestandteil konstruierter gesellschaftlicher und staatlicher Wirklichkeit mit mittelbarer und unmittelbarer Auswirkung auf die Bewältigung des Alltags der in den Staatsgebilden lebenden Menschen. Das bedeutet, dass die globale Vernetzung der Welt bestehende national lokalisierte soziale und wirtschaftliche Ordnungen infiltriert und verändert.
Die Wirkungsmechanismen des marktfundamentalistischen und aggressiv monetaristischen Neoliberalismus sind eng mit maskulinistischen Prinzipien verquickt.
Die gesellschaftlichen Bedingungen und Dynamiken werden in diesem Artikel unter dem Blickpunkt auf die hierarchische Geschlechterdifferenz unter der scheinbaren Gleichstellung im Neoliberalismus kritisch hinterfragt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konstruktionsdimensionen von Männlichkeiten
- Interaktion von Geschlecht
- Männliche Körperlichkeit und Globalisierung
- Die Veränderung traditioneller Männlichkeit im Neoliberalismus
- Konsequenz
- Das Individuum zwischen Anerkennung und Selbstbehauptung
- Die Bedeutung männlicher Gewalt im Rahmen der Globalisierung
- Fazit und weiterführende Fragestellung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich kritisch mit der hierarchischen Geschlechterdifferenz im Kontext der Globalisierung und untersucht die Auswirkungen des Neoliberalismus auf traditionelle Männlichkeitsbilder. Sie analysiert die Konstruktion von Männlichkeiten aus verschiedenen Perspektiven und beleuchtet die Schnittstelle zwischen gesellschaftlichen und individuellen Dynamiken.
- Die Konstruktion von Männlichkeiten im Kontext der Globalisierung
- Der Einfluss des Neoliberalismus auf traditionelle Männlichkeitsbilder
- Die Rolle der Körperlichkeit in der Konstruktion von Männlichkeiten
- Die Bedeutung von Gewalt im Rahmen der globalisierten Geschlechterordnung
- Die Spannungen zwischen gesellschaftlichen Strukturen und individuellen Lebenswelten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der hierarchischen Geschlechterdifferenz im Kontext der Globalisierung ein und beleuchtet den Einfluss des Neoliberalismus auf die soziale und wirtschaftliche Ordnung. Sie stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor, welche die Konstruktion von Männlichkeiten in der Globalisierung und die damit einhergehende Veränderung traditioneller Männlichkeitsbilder untersucht.
- Konstruktionsdimensionen von Männlichkeiten: Dieses Kapitel befasst sich mit der Interaktion von Geschlecht und der Konstruktion von Männlichkeiten. Es greift dabei verschiedene Perspektiven auf, die die Rolle der Körperlichkeit und die soziale Konstruktion von Geschlecht beleuchten.
- Die Veränderung traditioneller Männlichkeit im Neoliberalismus: In diesem Kapitel wird die Veränderung traditioneller Männlichkeitsbilder im Kontext des Neoliberalismus untersucht. Es werden die Folgen des Neoliberalismus für das Individuum und seine Selbstfindung beleuchtet.
- Das Individuum zwischen Anerkennung und Selbstbehauptung: Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen der Globalisierung auf das Individuum und die Spannungen zwischen dem Streben nach Anerkennung und der Notwendigkeit zur Selbstbehauptung. Es beleuchtet, wie die veränderten Lebens- und Arbeitsbedingungen durch den Neoliberalismus die individuellen Lebenswelten beeinflussen.
- Die Bedeutung männlicher Gewalt im Rahmen der Globalisierung: Dieses Kapitel widmet sich der Frage, wie männliche Gewalt im Kontext der Globalisierung in Erscheinung tritt und welche Rolle die hierarchische Geschlechterdifferenz in diesem Zusammenhang spielt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Schlüsselbegriffen wie Gender, Globalisierung, Neoliberalismus, Männlichkeiten, Körperlichkeit, Gewalt, soziale Konstruktion, patriarchale Strukturen und individuelle Lebenswelten. Sie analysiert die Wechselwirkungen zwischen diesen Begriffen und ihre Bedeutung in der globalisierten Geschlechterordnung.
- Quote paper
- Uta Winter (Author), 2005, Die hierarchische Geschlechterdifferenz unter dem Blickpunkt von Männlichkeiten in der Globalisierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43152