Leseprobe
I. Inhaltsverzeichnis
II. ABBILDUNGSVERZEICHNIS
III. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
1. EINLEITUNG - EINFÜHRUNG IN DAS THEMA
2. UNTERSCHIEDE DER QUALITATIVEN & QUANTITATIVEN FORSCHUNG
2.1 WAS IST
2.1.1 ..qualitative Forschung?
2.1.2 ..quantitative Forschung?
2.1.3 .. Zwischenfazit - Ü ber die unterschiede und Gemeinsamkeiten
2.2 DATEN UND DATENANALYSE
2.2.1 der qualitativen Forschung
2.2.2 der quantitativen Forschung
2.2.3 Zwischenfall - Ü ber die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider
Verfahren
2.3 Ablauf der Forschung
2.3.1 mithilfe der Zirkul ä re Strategie (qualitativen Forschung)
2.3.2 mithilfe der Lineare Strategie (quantitativen Forschung)
2.3.3 Zwischenfall - Darlegung der Unterschiede der Strategien
3. FAZIT & AUSBLICK
IV. Literaturverzeichnis
II Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 - Zirkuläre Strategie Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Witt, 2001
Abbildung 2 - Lineare Strategie Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Witt, 2001
III Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung - Einführung in das Thema
In vielen wissenschaftlichen Bereichen ist empirische Forschung von signifikanter Bedeutung. Wichtig ist in Bezug auf die Herangehensweise vor allem das Verfahren. Bevor die Arbeit begon- nen wird, muss zunächst entschieden werden, welche Methode angewendet werden soll. Eine tra- gende Rolle spielt diese Entscheidung besonders in den Sozialwissenschaften, mehr als in den Naturwissenschaften. (Albert, 1962, S. 143; Przyborski und Wohlrab-Sahr, 2013, S. 6) Methodi- sches Vorgehen ist unerlässlich in der empirischen Sozialforschung und somit auch für viele sozi- alwissenschaftliche Studiengänge. Welche Methodik verwendet wird, wird durch die Universität und dem Fach abhängig gemacht. An einigen Universitäten wird der Schwerpunkt auf quantitative Forschung, an anderen Universitäten wird der Fokus auf die qualitative Forschung gelegt, hier macht es durchaus Sinn sich den Ausbildungsplan in den einzelnen Fachbereichen durch zu lesen, ein gleichberechtigter Schwerpunkt zwischen quantitative und qualitative Forschung ist viel zu sel- ten zu finden. (Baur und Blasius, 2014, S. 41) Baur und Blasius zeigen auf, das auch auf nationa- ler bzw. geografischer Ebene, Unterschiede vorhanden sind. Laut ihrer Nachforschung wird in Großbritannien eher die qualitative Forschung herangezogen, die Niederlanden tendieren zur quantitativen Methode. (Baur und Blasius, 2014, S. 41) Je nach Wahl der Universität und deren Grundverständnis, als auch die Wahl, in welchem Land man studiert und lernt, entscheidet über die bevorzugte Methodik. Daher die Schlussfolgerung, dass beide Methoden ihre Berechtigung haben und gleichberechtigt zu behandeln sind bei der eigenen Forschung. Jegliche Art von Ein- grenzung im Vorfeld, begrenzt die Möglichkeiten der Forschung und der damit einhergehenden Ergebnisse und Schlussfolgerungen. Die folgende Metapher soll diesen Sachverhalt verdeutlichen: In unserer Annahme gehen wir von zwei Tischler aus, Tischler Müller hat eine Handsäge, mit der er alle seine Aufgaben sehr gut erledigt. Tischler Maier hat eine Handsäge und eine Stichsäge im Werkzeugkoffer, auch er ist überzeugt der bessere Tischler zu sein. Wer von den beiden Tischlern hat wirklich in seinem alltäglichen Arbeitsleben den Vorteil? Tischler Maier, weil er mehr Sägen be- sitzt mit denen er variieren kann, oder Tischler Müller mit seiner Handsäge ohne Variationsmög- lichkeit. Es wird der Tischler mit den zwei Sägen sein, er besitzt mehr Einsatzmöglichkeiten. Die richtige Methodik zu erkennen und einzusetzen ist von zentraler Bedeutung. Es ist nicht nur die qualitative oder die quantitative Forschungsmethode, sondern beide sind gleichberechtigt. In der Vergangenheit gab es immer wieder Diskussionen entweder/ oder. Aber da beide Methoden gleichberechtigt sind können sie auch in den verschiedenen Forschungsphasen im Wechsel ein- gesetzt werden. Immer mit dem Vorverständnis des Forschungsobjektes im Hintergrund. Der quali- tative Forschungsansatz kann alternativ oder ergänzend zur quantitativen Forschung eingesetzt werden sowie umgekehrt. In Bezug darauf äußert sich U. Flick mit folgender Aussage: „Viele Le- benssituationen sind zu komplex geworden, als dass man sie noch mit einem methodischen Zu- gang verstehen und analysieren könnte.“ (Flick, 2011, S.7) Da beide Methoden sehr unterschied- lich in ihrer Vorgehensweise, Logik und ihrer Art der Phasenabarbeitung sind, sowie ihrem Grund- verständnis, sollte man sich im Vorfeld darüber klar sein, was man erreichen will.
2. Unterschiede der qualitativen & quantitativen Forschung 5
Welche Vor- und Nachteile haben die einzelnen Methoden für meine Forschungsarbeit, diese Frage sollte im Hinterkopf bleiben. Daher befasse ich mich in dieser Arbeit mit der Gegenüberstellung der qualitativen und quantitativen Methode. Im erstem Step gebe ich einen Überblick über beide Vorgehensweisen, wobei die unterschiedlichen Ansätze thematisiert und voneinander differenziert werden. Alleine die qualitative Methode läßt sich in fünfzig unterschiedlichen Verfahren darstellen. Ich werde exemplarisch einige Verfahren ansprechen, ein voll umfänglicher Überblick ist durch diese Ausarbeitung nicht gegeben, sondern nur eine erste Orientierungshilfe.
Nach diesem Vorwort werde ich Ihnen die quantitative und qualitative Forschung vorstellen. Sowie die vorhandenen Möglichkeiten zur Analyse, zur Sammlung und zur Darstellung von Daten im dar- auf folgendem Kapitel. Die Unterschiede in der Logik und im Ablauf der beiden Strategien werden dann im Anschluss beleuchtet. Nach jedem Abschnitt werde ich ein kurzes Resümee ziehen und am Schluss eines Kapitels die daraus folgende Schlussfolgerung. Ziel ist es Ihnen einen kurzen Überblick über die qualitative und quantitative Forschung zu geben, so das sich Ihnen die Möglich- keit bietet diese zu verstehen und sich eventuell für eine Methode oder Vorgehensweise zu ent- scheiden.
2.1 Was ist ...
2.1.1 ... qualitative Forschung?
Die qualitative Forschung wird folgendermaßen aufgebaut: Qualitative Forschung wird in einer na- türlichen Umgebung erhoben. Der Holistische Grundgedanke über das System als Ganzes und nicht als Zusammenwirkung von Einzelteilen ist ein Grundgedanke zum verstehen der qualitativen Forschung. Auch das induktive Verfahren - sich wiederholende Gesetzmäßigkeiten, die somit ei- nen Rückschluss auf eine Allgemeingültigkeit zulassen, ist eine Methode der qualitativen For- schung. Ein Einzelfall wird exemplarisch genommen und leitet aus diesem Beispiel eine Verallge- meinerung ab. Beispiel: Sokrates ist ein Mensch - Sokrates ist sterblich - Menschen sind sterblich. Qualitative Forschung bedeutet auch die Wirklichkeit in der subjektiven Betrachtungsweise ver- schiedener Gesprächspersonen zu erfassen um auf diesem Wege Ursachen für Verhaltensmuster nachzuvollziehen und zu verstehen. Der Mensch als Subjekt steht im Vordergrund der qualitativen Forschung, zum Beispiel in Form von persönlichen Interviews. Hierdurch soll vermieden werden ,das es zu einer Verzerrung von Ergebnissen durch theoretische Annahmen und standar- disierte Untersuchungsmethoden kommt. Wie oben schon erwähnt, spielt es eine gewichtige Rolle, das diese Interviews in einer alltäglichen Umgebung stattfinden, um äußere Einflussfaktoren wei- test gehend auszuschließen - emergente Flexibilität.
Das Schlagwort in diesem Zusammenhang ist die holistische Herangehensweise. Mit der Annah- me , dass die untersuchten Gegenstände, subjektiv betrachtet werden, was bedeutet das jeder Interviewte eine andere Bedeutung in das Thema hinein interpretiert (Mayring 2002, S.25 ff.) Die Datenauswertung erfolgt dann typischerweise interpretativ. Aufgrund dieser Sachlage ist es kaum machbar, Forschung ohne Vorurteile zu betreiben. Laut Mayring (2002) die Introspektion - es ist erlaubt eigene subjektive Erfahrungen mit dem Forschungsgegenstand zu machen. Dies zählt zu den legitimen Erkenntnismittel der qualitativen Forschung, Forscher sollten deshalb ihr Vorverständnis zum Untersuchungsgegenstand erklären. Qualitative Methoden sind Hypothesen generierend und explorativ angelegt, die Forschung ergibt sich durch die Bildung verschiedener Theorien, welche sich schrittweise während des Prozesses weiterentwickeln. Nachteile von quali- tativen Ansätzen in der Forschung sind beispielsweise die mangelnde Objektivität der Befragten, sowie die kaum zu kontrollierenden Interpretationen des Untersuchungsgegenstandes.
Hoher Zeitaufwand, weitgehend theorielos, Umfragen teilweise nicht repräsentativ, kaum für die praktische Anwendung verwendbar.
Vorteile von qualitativen Ansätzen nach Winter sind dort zu sehen, wo Individualität von Meinungen und Eindrücken differenziert und ausführlich benötigt werden. Als Beispiel sei hier zu nennen eine Umfrage vor der Einführung eines neuen Studienganges oder zur Erstellung von Typologisierun- gen. Dargestellt werden kann dies anhand von Kategoriensystemen, Diskursanalysen, Einzelfall- analysen, Grounded Theory oder Biographie Forschung u.v.m (Heinke Röbken & Kathrin Wetzel, 2016, S, 12).
2.1.2 ... quantitative Forschung?
Quantitative Forschung wird in einer kontrollierten Umgebung, unter Laborbedingungen - kontrol- liert und objektiv, durchgeführt. Die elementaristische Vorgehensweise ist hier von großer Bedeu- tung. Das bedeutet, das man messbare Einheiten bildet und diese als Beobachtungseinheit defi- niert. Dieses kann man als den Grundgedanken der quantitativen Forschung verstehen. Wobei hier auch die deduktive Vorgehensweise eine große Rolle spielt. Hierunter versteht man folgendes:
Der Begriff Deduktion sagt aus, das es eine Ableitung von einer allgemeinen Aussage auf den Einzelfall ist. Das deduktive Vorgehen sammelt theoretische Daten, die unter den Gesichtspunkten Objektivität, Validität und Reliabilität standhalten sollen. Diese theoretischen Daten dienen zur Überprüfung der vorangestellten Theorien und Hypothesen. Die Vorgehensweise der quantitativen Forschung kann man als sehr realitätsfremd sehen, nicht nah genug an der Praxis.
Da sie sich sehr abstrakt und nicht durchschaubar mit den Subjekt auseinandersetzt. (v. Saldern 1992, S. 378) Bei Bildungsorganisationen/ Universitäten sind quantitative Methoden von Nutzen, wenn Beurteilungskriterien festgelegt sind und ein bekanntes Subjekt unter quantifizierten Bedin- gungen beurteilt werden soll, beispielsweise ein Studiengang oder ein Seminar. Auch bei wieder- kehrenden Ereignissen mit der gleichen Fragestellung, kann man die Ergebnisse der unterschied- lichen Zeitpunkte miteinander vergleichen. Im Prinzip benötigt man für die Anwendung der quanti- tativen Methoden ausreichend vorliegende Kenntnisse über das Subjekt = Untersuchungsgegen- stand damit man mögliche Zusammenhänge erkennen und/ oder Hypothesen aufstellen bzw. ein theoretisches Modell zu erstellen.
2.1.3 Zwischenfazit - Über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten
In der qualitativen Forschung werden in einer natürlichen Umgebung erhoben. Bei der quantitati- ven Forschung finden die Datenerfassung unter Laborbedingungen statt. Der holistische Grundge- danke, das Forschungsobjekt als Ganzes zu betrachten, ist das Gegenstück zur quantitativen Be- trachtungsweise. Hier wird mit dem elementaristischen Grundgedanken gearbeitet, nur messbare Größen und einzelne Elemente des Forschungsobjektes, werden näher betrachtet. Die qualitative Forschung ist eine rein subjektive Betrachtung des Forschungsobjektes. Quantitative Forschung ist eine objektive Herangehensweise an das Forschungsobjekt und die damit ermittelten Daten zur
Auswertung. Wie man Daten sammelt und auswertet ist ein entscheidender Faktor für das zu er- wartende Ergebnis, ob man induktiv oder deduktiv vorgeht, ob man über die theoretische Verall- gemeinerung oder aber eine statistische Verallgemeinerung heranzieht, sollte man im Vorfeld sei- ner Datenerhebung gründlich überlegen. Was will ich erforschen, was will ich ermitteln sind die grundsätzlichen Fragestellungen. Habe ich das geklärt kann ich mich auf ein Verfahren zur Daten- erhebung festlegen.
Die qualitative und quantitative Forschungsstrategie haben einen anderen Fokus auf die Datenerhebung. Wirkliche Gemeinsamkeiten sind in der Datenerhebung und Auswertung nicht vorhanden. Entscheidend ist die Fragestellung am Beginn der Forschungsarbeit „Was will ich darstellen und als Auswertung darstellen“. Will ich „offen“ forschen und ermitteln, dann ziehe ich die qualitative Forschungsstrategie heran. Soll meine Datenerfassung auf „statistisch“ erhoben werden, dann ziehe ich die quantitative Forschungsstrategie vor.
2.2 DATEN UND DATENANALYSE
2.2.1 ... der qualitativen Forschung
Die Daten der qualitativen Wissenschaft sind Ergebnisse, denen man eine konkrete Bedeutung zuordnen kann. Diese können auf verschiedenen Wegen festgehalten werden, z.B. in Bildform, Videoaufzeichnung aber ebenso als Textform. Aus diesen Fakten lässt sich nicht ihre direkte Be- deutung ersehen, sodass jene um eine Kontextbedingung erweitert werden müssen, um sie aus- werten zu können. Die Kontextbedingung ergibt sich jeweils aus der gestellten Fragestellung, wel- che man untersuchen will. Die Zielstellung ergibt sich erst im Verlauf der Analyse. Dabei ist ein elementares Qualitätsmerkmal für die gewonnenen Resultate die Entstehungsgeschichte, da jene den Kontext der Informationen ergänzend beleuchtet. Hierfür spielen die Rahmenbedingungen oft eine essenzielle Rolle. Qualitätsmerkmale sind hier keine standardisierten Abläufe, statt dessen Attribute gleich z.B. die Üppigkeit, Freimut, Stärke, Detaillierung, Seriosität, Trauer, sowie die sprachliche Akkuratesse.
Erst wenn diese Rahmenbedingungen hinreichend erfüllt sind, macht es Sinn die gewonnenen Da- teninformationen auszuwerten (Witt, 2001, S . 2). Wenn die gewonnenen Daten ausgewertet wer- den, ist der 1. Schritt Gemeinsamkeiten festzustellen. An der Stelle gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine Möglichkeit wäre es die gewonnen Daten über eine Fragestellung in Gruppen zu klassifizie- ren und aufzuteilen. Die Basis ist dabei der Text für sich, aufgrund der hundert Prozent Regel, muss der Text so umfangreich wie möglich und auch direkt interpretiert werden. (Witt, 2001, S.4)
Mittlerweile gibt es auch geeignete Software auf dem Markt, mit deren Hilfe man die gewonnenen Daten digital auswerten kann. Beispielsweise wäre hier Softwarepakete von MAXQDA, Dedoose, Discover Text, Hyper Research und viele mehr. Eine Suche im Internet lohnt sich, teilweise ist die Software frei verfügbar. Hierdurch wird das Auswerten deutlich erleichtert und auch die Darstellung für den Referierenden vereinfacht.
2.2.2 ... der quantitativen Forschung
Datensammlungen, die bei der quantitativen Forschungsarbeit ermittelt werden, sind in der Regel nur Zahlen oder theoretische Daten, die als Resultate aus Fragebögen oder Testreihen, unter La- borbedingungen, gewonnen werden können. Nur eine standardisierte Datenerfassung kann zu dem gewünschtem Ergebnis kommen. Nur eine unverfälschte und repräsentative Proben Entnah- me läßt sich später immer wieder zurückführen und beweisen. Die Datenauswertung und die Da- tenanalyse hängt von der Entstehung ab (aufgrund der linearen Strategie, siehe 2.3.2). Durch das Zusammenlegen von Datenpaketen kann man mithilfe von statistischen Auswertemethoden, Daten einfacher aufbereiten. Die Planung der Herangehensweise ist von großer Relevanz.
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