In dieser Hausarbeit geht es um zweierlei Aspekte. Im ersten Teil der Arbeit soll versucht werden, in das Thema Traum und Traumdeutung in der griechisch-römischen Antike einzuführen. Dabei wird der Schwerpunkt auf die Oneirokritika von Artemidor von Daldis gelegt. Des weiteren soll aus Suetons Werk "De vita Caesarum libri" die Verarbeitung zahlreicher Träume und Prophezeiungen aufgezeigt werden. Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich speziell mit zwei von Sueton thematisierten Träumen des Kaisers Gaius Iulius Caesar aus diesem Werk. Zum einen der Traum Caesars, in dem er sich seiner Mutter bemächtigt und zum anderen die Träume Caesars und seiner Gattin Calpurnia am Tage vor seinem Tod. Beide Träume sollen zunächst vorgestellt, zeitlich eingeordnet und anschließend gedeutet und interpretiert werden.
Schon der vorsokratische Philosoph Heraklit sagte: "Die Wachenden haben eine einzige und gemeinsame Welt, doch im Schlummer wendet sich jeder von dieser ab in seine eigene." Träume spielen als ein menschliches Phänomen eine wichtige Rolle, auch in der antiken Überlieferung. Nach antiker Vorstellung führen Anfänge der Traumdeutung in die mythische Vorzeit zurück.
Träume gehören zur Divination, zur Weissagung, wie die Vorzeichendeutung, die Astrologie oder das Orakelwesen. In der griechisch-römischen Antike waren Traum und die Traumdeutung fest im Bewusstsein der Menschen eingeprägt. Träume galten als Botschaften der Götterwelt, als Orakel der Seele, durch die man die Zukunft erahnen konnte. Im Gegensatz zu heutigen Träumen und Traumanalysen ging es in der Antike meist um die Voraussage zukünftiger Ereignisse, um einen Auftrag, eine Warnung oder Verheißung, die historischen Personen zuteil wurde. Träumen konnte prinzipiell jeder, vom Sklaven bis zum Kaiser. Aufgenommen und gedeutet wurde nur, was relevant erschien, etwa in Hinblick auf die res publica oder den Kaiser selbst. Träume wurden von professionellen Traumdeutern „übersetzt“ und gedeutet. Man konnte aber auch selbst auf Handbücher zurückgreifen, von denen sich allein die Oneirokritika, (griech. "Traumdeutung") von dem Griechen Artemidor von Daldis aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert erhalten hat. C. Suetonius Tranquillus, ein römischer Biograph und Antiquar verarbeitete mehrfach das Traummotiv und berichtete in seinem Werk "De vita Caesarum libri" über Prophezeiungen und Träume des Kaisers Gaius Iulius Caesar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Traum und Traumdeutung in der griechisch- römischen Antike
- C. Suetoni Tranquilli: De vita Caesarum Liber 1 Divus Iulius
- Caesar bemächtigt sich der Mutter
- Die Träume Caesars und seiner Gattin Calpurnia vor den Iden des März
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle von Träumen und Traumdeutung in Suetons Caesar-Biographie. Das Hauptziel ist die Analyse zweier spezifischer Träume Caesars: sein Traum von der Beherrschung seiner Mutter und die Träume, die er und seine Frau Calpurnia kurz vor seinem Tod hatten. Die Arbeit beleuchtet außerdem den Kontext der Traumdeutung im antiken Rom.
- Traumdeutung in der griechisch-römischen Antike
- Analyse der Träume Caesars in Suetons Werk
- Die Bedeutung von Träumen als politische und persönliche Vorzeichen
- Vergleich der antiken Traumdeutung mit modernen Ansätzen
- Suetons Darstellung von Caesar und seiner Beziehung zu Omen und Prophezeiungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Traum und Traumdeutung in der Antike ein und beschreibt den Fokus der Arbeit auf die Analyse von Träumen in Suetons Caesar-Biographie. Sie betont die Bedeutung von Träumen als Vorhersagen und Botschaften der Götter in der antiken Welt und die Rolle professioneller Traumdeuter.
Traum und Traumdeutung in der griechisch- römischen Antike: Dieses Kapitel befasst sich mit den antiken Auffassungen von Träumen und deren Deutung, mit besonderem Schwerpunkt auf Artemidor von Daldis' "Oneirokritika". Es werden verschiedene Arten von Träumen und deren Interpretationen nach Artemidor erläutert, einschließlich der Unterscheidung zwischen klaren Visionen und verschlüsselten Traumsymbolen. Der Abschnitt beleuchtet, wie Träume im täglichen Leben der Antike wahrgenommen und gedeutet wurden, von der persönlichen Interpretation bis hin zur Beratung durch professionelle Traumdeuter.
C. Suetoni Tranquilli: De vita Caesarum Liber 1 Divus Iulius: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über Suetons "De vita Caesarum" und die darin enthaltenen Schilderungen von Träumen und Prophezeiungen im Leben Caesars. Es wird hervorgehoben, wie Sueton Träume als wichtige Elemente in Caesars Biografie verwendet und wie diese die Darstellung Caesars als Persönlichkeit und politischen Akteur beeinflussen. Der Abschnitt legt den Grundstein für die detailliertere Analyse der ausgewählten Träume in den folgenden Kapiteln.
Caesar bemächtigt sich der Mutter: Dieses Kapitel analysiert Caesars Traum, in dem er seine Mutter vergewaltigt. Die Zusammenfassung wird die Interpretation des Traumes im Kontext der antiken Traumdeutung beleuchten und die mögliche symbolische Bedeutung des Traumes in Bezug auf Caesars Machtansprüche und seine Beziehung zu seiner Mutter erörtern. Es wird die Frage nach der historischen Genauigkeit und der literarischen Funktion des Traumes in Suetons Erzählung untersucht.
Die Träume Caesars und seiner Gattin Calpurnia vor den Iden des März: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Träume Caesars und Calpurnias vor Caesars Ermordung. Die Analyse umfasst eine genaue Beschreibung der Träume, ihre Interpretation im antiken Kontext sowie die Bedeutung dieser Träume als Vorzeichen des bevorstehenden Unglücks. Der Abschnitt wird auch die literarische Gestaltung der Träume in Suetons Text untersuchen und deren Funktion im Rahmen der Gesamtdarstellung Caesars.
Schlüsselwörter
Sueton, Caesar, Traum, Traumdeutung, Antike, Oneirokritika, Artemidor von Daldis, Prophezeiung, Omen, Römisches Reich, Kaiserbiographie, Politische Symbolik, Psychologische Interpretation.
Häufig gestellte Fragen zu "Träume und Traumdeutung in Suetons Caesar-Biographie"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Rolle von Träumen und Traumdeutung in Gaius Suetonius Tranquillus' Caesar-Biographie ("De vita Caesarum"). Der Fokus liegt auf zwei spezifischen Träumen Caesars: seinem Traum von der Beherrschung seiner Mutter und den Träumen, die er und seine Frau Calpurnia kurz vor seinem Tod hatten. Die Arbeit untersucht den Kontext der Traumdeutung im antiken Rom und vergleicht antike und moderne Ansätze.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Traumdeutung in der griechisch-römischen Antike, insbesondere basierend auf Artemidor von Daldis' "Oneirokritika". Sie analysiert die Träume Caesars im Detail, untersucht deren Bedeutung als politische und persönliche Vorzeichen und beleuchtet Suetons Darstellung von Caesar und seiner Beziehung zu Omen und Prophezeiungen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, einem Kapitel über Traumdeutung in der Antike, einem Kapitel über Suetons Caesar-Biographie, einem Kapitel zur Analyse des Traumes von Caesars Beherrschung seiner Mutter und einem Kapitel zur Analyse der Träume Caesars und Calpurnias vor den Iden des März. Ein Fazit rundet die Arbeit ab.
Wie wird die Traumdeutung in der Antike dargestellt?
Das Kapitel zur Traumdeutung in der Antike beschreibt die antiken Auffassungen von Träumen und deren Deutung. Es erläutert verschiedene Arten von Träumen und deren Interpretationen nach Artemidor von Daldis, einschließlich der Unterscheidung zwischen klaren Visionen und verschlüsselten Traumsymbolen. Die Rolle professioneller Traumdeuter wird ebenfalls beleuchtet.
Wie werden die Träume Caesars analysiert?
Die Analyse der Träume Caesars umfasst eine genaue Beschreibung der Träume, deren Interpretation im antiken Kontext und die Bedeutung dieser Träume als Vorzeichen. Es wird die literarische Gestaltung der Träume in Suetons Text untersucht und deren Funktion im Rahmen der Gesamtdarstellung Caesars.
Welche Bedeutung haben die Träume im Kontext von Caesars Leben?
Die Träume werden als wichtige Elemente in Caesars Biografie betrachtet, welche die Darstellung Caesars als Persönlichkeit und politischen Akteur beeinflussen. Die Analyse untersucht die mögliche symbolische Bedeutung der Träume in Bezug auf Caesars Machtansprüche und seine Beziehungen zu anderen Personen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sueton, Caesar, Traum, Traumdeutung, Antike, Oneirokritika, Artemidor von Daldis, Prophezeiung, Omen, Römisches Reich, Kaiserbiographie, Politische Symbolik, Psychologische Interpretation.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse von Themen in einer strukturierten und professionellen Weise.
- Arbeit zitieren
- Fanny Jasmund (Autor:in), 2010, Der Traum und die Traumdeutung in Suetons "De Vita Caesarum", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/431656