Feindliche Übernahmen haben sich Mitte der achtziger Jahre in Großbritannien und vor allem in den USA entwickelt. In der Vergangenheit hat es auch in Deutschland immer wieder Versuche feindlicher Übernahmen gegeben, von denen bspw. Pirelli/Continental, Hochtief/Holzmann und T&N/Kolbenschmidt erfolglos blieben, während Metro/Asko, Krupp/Hoesch,Veba/Feldmühle erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Einen Meilenstein in der Entwicklung von deutschen Übernahmen stellt die „Übernahmeschlacht“ von Vodafone und Mannesmann dar. In Deutschland scheinen feindliche Übernahmen allerdings gesellschaftlich weitaus weniger akzeptiert zu sein. Sie gelten vielfach als ein unmoralisches und verwerfliches Instrument und enden häufig auch in einem Politikum. Eine repräsentative Umfrage im Jahr 2002 unter deutschen Aktiengesellschaften zeigte, dass 81 % der Befragten ein Notfallkonzept und 45% eine konkrete Abwehrstrategie „in der Schublade“ haben. Nach herrschender Meinung geht man in Deutschland von einem einflussreichen stakeholder-orientierten System aus. Ist dies auch in den von deutschen Unternehmen anwendbaren Abwehrmaßnahmen zu erkennen?
Grundsätzlich werden bei einem Übernahmeangebot die Aktionäre eines Unterneh-mens (Zielgesellschaft) von einem potentiellen Käufer (Bietergesellschaft) zum Verkauf ihrer Aktien aufgefordert. Als feindlich wird dabei ein Übernahmeangebot bezeichnet, wenn das Angebot nicht mit dem Management der Zielgesellschaft abgesprochen wurde und bei diesem auf Widerstand stößt. Auch wenn feindliche Übernahmen nicht an eine bestimmte Rechtsform gebunden sind, steht in dieser Arbeit ausschließlich die börsennotierte Aktiengesellschaft im Mittelpunkt des Interesses, da bei dieser Rechtsform der Interessenkonflikt zwischen Aktionären und Stakeholdern besonders deutlich wird.
Ziel dieser Seminararbeit ist es, die unterschiedlichen Vorstellungen und Ziele der Interessengruppen bei feindlichen Übernahmen aufzuzeigen, sowie einen Überblick über mögliche Abwehrmaßnahmen zu geben. Dabei sollen die Abwehmaßnahmen dahingehend untersucht werden, inwieweit die verschiedenen Interessen Berücksichtigung finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ökonomische Analyse der Interessengruppen im Übernahmeangebot
- Auswirkungen auf die Zielgesellschaft
- Aktionäre
- Manager
- Sonstige Stakeholder
- Auswirkungen auf die Bietergesellschaft
- Aktionäre und Manager
- Sonstige Stakeholder
- Untersuchung möglicher Maßnahmen zur Abwehr feindlicher Übernahmen unter besonderer Berücksichtigung der Interessengruppen
- Mögliche Maßnahmen zur Abwehr feindlicher Übernahmen
- Präventivmaßnahmen
- Abwehrmaßnahmen während des Übernahmeverfahrens
- Mögliche Maßnahmen zur Abwehr feindlicher Übernahmen in Deutschland
- Vorratsermächtigung und die Stellung von Vorstand und Aufsichtsrat
- Präventivmaßnahmen
- Abwehrmaßnahmen während des Übernahmeverfahrens
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Analyse von feindlichen Übernahmen in Deutschland, indem sie die unterschiedlichen Perspektiven und Ziele der beteiligten Interessengruppen aufzeigt. Der Fokus liegt dabei auf der Untersuchung möglicher Abwehrmaßnahmen und der Berücksichtigung verschiedener Interessen bei diesen Maßnahmen.
- Untersuchung der unterschiedlichen Interessen von Aktionären, Managern und anderen Stakeholdern bei feindlichen Übernahmen
- Analyse von Abwehrmaßnahmen aus der Perspektive der verschiedenen Interessengruppen
- Bewertung des Einflusses von Abwehrmaßnahmen auf den Unternehmenswert
- Beurteilung der Rolle des Managements bei der Abwehr von Übernahmen
- Untersuchung der gesellschaftlichen Akzeptanz von feindlichen Übernahmen in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieser Abschnitt führt in das Thema feindliche Übernahmen ein, beleuchtet die Entwicklung des Phänomens in Deutschland und präsentiert die Problematik des Interessenkonflikts zwischen Aktionären und Stakeholdern.
- Ökonomische Analyse der Interessengruppen im Übernahmeangebot: Dieser Abschnitt analysiert die Auswirkungen eines Übernahmeangebots auf die Zielgesellschaft, insbesondere auf Aktionäre, Manager und andere Stakeholder. Er beleuchtet die verschiedenen Interessen der jeweiligen Gruppen und stellt die Bedeutung des Profitmaximierungsansatzes und des Shareholder Value-Konzepts heraus.
- Untersuchung möglicher Maßnahmen zur Abwehr feindlicher Übernahmen unter besonderer Berücksichtigung der Interessengruppen: Dieser Abschnitt untersucht verschiedene Abwehrmaßnahmen, sowohl präventiv als auch während des Übernahmeverfahrens. Er analysiert diese Maßnahmen im Hinblick auf ihren Einfluss auf die verschiedenen Interessengruppen und auf den Unternehmenswert.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit den Themen feindliche Übernahmen, Stakeholder, Abwehrmaßnahmen, Unternehmenswert, Shareholder Value, Aktionäre, Manager, Vorstand, Aufsichtsrat, und die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2004, Die gesetzliche Regelung von Unternehmensübernahmen in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung von Abwehrmaßnahmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43181