In dieser Arbeit wird behandelt, wie Martin Luther auf den Wittenberger Buchdruck Einfluss genommen hat. Zu einem großen Teil geht der Text auf den Wittenberger Bibeldruck ein, um an diesem Beispiel den Verlauf des Buchdrucks in Wittenberg festzumachen.
Zum Forschungsstand ist zu sagen, dass zum Wittenberger Buchdruck im Allgemeinen kein aktuelles umfassendes Werk aufzufinden war. Lediglich zum Wittenberger Bibeldruck war es möglich, einige Werke von Hans Volz aus den Erscheinungsjahren 1954 bis 1978 zu finden. Ansonsten sind die Informationen dieser Arbeit aus allgemeinen Werken zum Buchdruck, zu Wittenberg oder auch zur Reformation entnommen.
Am Anfang der Arbeit steht die Ausgangssituation mit der Gründung der Universität Wittenberg. Im nächsten Kapitel werden die Luther-Drucker und –Verleger Wittenbergs behandelt. Im darauffolgenden Kapitel wird der politische Verlauf des Wittenberger Bibeldrucks behandelt. Im Fazit der Arbeit werden die zuvor bearbeiteten Aspekte zusammengetragen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Ausgangssituation
3. Drucker und Verleger
4. Verbote, Konkurrenz und Druckprivilegien
5. Fazit
1. Einleitung
In dieser Arbeit wird behandelt, wie Martin Luther auf den Wittenberger Buchdruck Einfluss genommen hat. Zu einem großen Teil geht der Text auf den Wittenberger Bibeldruck ein, um an diesem Beispiel den Verlauf des Buchdrucks in Wittenberg festzumachen.
Zum Forschungsstand ist zu sagen, dass zum Wittenberger Buchdruck im Allgemeinen kein aktuelles umfassendes Werk aufzufinden war. Lediglich zum Wittenberger Bibeldruck war es möglich, einige Werke von Hans Volz aus den Erscheinungsjahren 1954 bis 1978 zu finden. Ansonsten sind die Informationen dieser Arbeit aus allgemeinen Werken zum Buchdruck, zu Wittenberg oder auch zur Reformation entnommen.
Am Anfang der Arbeit steht die Ausgangssituation mit der Gründung der Universität Wittenberg. Im nächsten Kapitel werden die Luther-Drucker und –Verleger Wittenbergs behandelt. Im darauffolgenden Kapitel wird der politische Verlauf des Wittenberger Bibeldrucks behandelt. Im Fazit der Arbeit werden die zuvor bearbeiteten Aspekte zusammengetragen.
2. Ausgangssituation
Ende des 15. Jahrhunderts war der Buchdruck in Städten wie Straßburg, Augsburg, Basel und Nürnberg etabliert; dort waren das nötige Kapital und auch die Handelsbeziehungen vorhanden. Da beispielsweise Bibeldrucke und deren Ausgaben umfangreich und teuer waren, beschränkte sich der Druck dieser Werke auf Städte wie die oben genannten Handelsmetropolen.[1]
Was den Buchdruck angeht war Wittenberg allerdings vor Luther wenig bedeutend. Wittenberg finanzierte sich zum größten Teil durch Ackerbau.[2] Hier lebten etwa 2000 Einwohner, was im Vergleich zu Straßburg ( etwa 20.000 Einwohner) ziemlich gering ist.[3] Da Wittenberg kein Exportgewerbe inne hatte, wurde nur durch den Verbrauch der Einwohner bestimmter Konsumentenhandel betrieben.[4]
Aufgrund einer territorialen Veränderung wurde im Jahr 1502 die Universität Wittenberg gegründet: Sachsen wurde aufgeteilt in das Herzogtum und das Kurfürstentum Sachsen (1485). Da Leipzig und seine Universität zum Herzogtum gehörten, entschloss sich Kurfürst Friedrich der Weise in Wittenberg ebenfalls eine Universität zu gründen.[5] Der Beginn des Wittenberger Buchdrucks liegt also in den Hausdruckereien zweier Professoren der Wittenberger Universität (1502 – 1505).[6]
3. Drucker und Verleger
Im Jahr 1508 siedelte der wahrscheinlich aus Grünberg in Hessen stammende[7] Drucker Johann Rhau-Grunenberg nach Wittenberg über. Er hatte seine Werkstatt im Augustinerkloster und kam zunächst ausschließlich für die Bedürfnisse der Universität auf: Er druckte für Vorlesungszwecke. Das heißt, Texte mit großem Zeilenabstand und breitem Rand, welche die Studenten ausgehändigt bekamen, um dort Notizen über die Anmerkungen ihrer Professoren machen zu können. Auch Luther ließ bei Rhau-Grunenberg in den Jahren 1513, 1515, 1516 und 1517 drucken, denn er gab als Theologieprofessor akademische Vorlesungen an der Universität Wittenberg.[8]
Im Jahr 1516 ließ Luther in Wittenberg erstmals eine Schrift drucken, die nicht für die Universität gedacht war: Ein Mystiker-Fragment, für welches Luther eine Vorrede anfertigte und hinzu drucken ließ. Der Titel dieser Schrift: „Ein geistig edles Buchleynn“.[9]
Schon Anfang 1517 folgte seine nächste Schrift: Eine kommentierte Ausgabe der 7 Bußpsalmen.[10] Dieses ist die erste von Luther herausgegebenen deutschsprachigen Schriften.[11] 1518 veröffentlichte Luther weitere verschiedene Flugschriften. Rhau-Grunenbergs Druckerei war dieser Aufgabe jedoch nicht mehr gewachsen und Luther knüpfte Beziehungen zum Leipziger Drucker Melchior Lotther der Ältere. Dieser hatte schon 1517 den Einblattdruck der 95 Thesen hergestellt und während der Leipziger Disputation (Juni bis Juli 1519) lebte Luther in dessen Haus.[12]
[...]
[1] vgl. Volz, Hans: Hundert Jahre Wittenberger Bibeldruck, 1522-1626, Göttingen 1954, S. 11.
[2] vgl. ebd. S. 12
[3] vgl. Rublak, Ulinka: Die Reformation in Europa, Frankfurt am Main 2003, S. 32.
[4] vgl. Volz, Hans: Bibel und Bibeldruck in Deutschland im 15. und 16. Jahrhundert, Mainz 1957, S. 58.
[5] vgl. Scheible, Hans: Melanchthon rettet die Universität Wittenberg, in: Zentner, Matthias / Wartenberg, Günther (Hgg.): Philipp Melanchthon als Politiker zwischen Reich, Reichsständen und Konfessionsparteien, Wittenberg 1998, S. 53.
[6] vgl. Volz: Hundert Jahre, S. 12.
[7] vgl. Volz, Hans: Martin Luthers deutsche Bibel, Hamburg 1978, S. 97.
[8] vgl. Volz: Hundert Jahre, S. 13.
[9] vgl. ebd. S. 14.
[10] vgl. ebd. S. 14.
[11] vgl. Füssel, Stephan: Gutenberg und seine Wirkung, Leipzig [u.a.] 2004, S. 113.
[12] vgl. Volz: Hundert Jahre, S. 14f.
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