Die Deutsche Grammatik ist wahrscheinlich das bedeutsamste Werk von Jacob Grimm. Zu seinen bemerkenswertesten Erkenntnissen gehören die germanische und die hochdeutsche Lautverschiebung. Diese „zweifache Lautverschiebung“, wie J. Grimm sie genannt hatte, findet man in den entsprechenden Nachschlagewerken unter den Einträgen Grimm`s law und Zweite (hochdeutsche) Lautverschiebung. Aufgrund der Relevanz dieses Lautwandels für die historischvergleichende Sprachwissenschaft stellen sich die Fragen: Mittels welcher Untersuchungsmethoden hat J. Grimm die germanische und die hochdeutsche Lautverschiebung festgestellt und in welchem Umfang hat er sie erkannt, beschrieben und erklärt? Warum sind nicht beide Lautverschiebungen nach ihrem Entdecker benannt wurden? Welche Bedeutung haben diese Erkenntnisse für die Komparatistik?
Um diesen Fragen nachzugehen, beschäftigt sich das zweite Kapitel mit den Begründern der vergleichenden Sprachwissenschaft: Franz Bopp (1791-1867) und Rasmus K. Rask (1787-1832). Es wird dargestellt, welche Untersuchungsmethoden und Ergebnisse im Hinblick auf die Verwandtschaftsbeziehungen von Sprachen und v. a. zu den Lautverschiebungen schon vor der Untersuchung J. Grimms existierten, in deren Kenntnis er sein Buch ´Von den Buchstaben` schrieb.5 Im dritten Kapitel wird das Erkenntnisinteresse J. Grimms, sowie der Titel, die Auflagen und ausgewählte Ergebnisse der gesamten Deutschen Grammatik kurz vorgestellt, um die Bedeutung dieses Werks für die moderne Sprachwissenschaft insgesamt zu würdigen. Anschließend wird die „Entdeckung“ von J. Grimm, nämlich die systematische Struktur der germanischen und hochdeutschen Lautverschiebung, betrachtet. Zunächst werden die Gesetzmäßigkeiten der germanischen und hochdeutschen Lautverschiebung dem aktuellen Forschungsstand entsprechend dargestellt. Außerdem werden die relevanten Thesen der Forschung zur Datierung und zu den Ursachen der beiden Lautverschiebungen kurz aufgezeigt. Daraufhin wird die Untersuchungsmethode von J. Grimm beschrieben und anschließend analysiert, welche sprachwissenschaftlichen Erkenntnisse J. Grimm zu den Lautverschiebungen festgestellt und beschrieben hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entwicklung der vergleichenden Sprachwissenschaft - Die Vorgänger von Jacob Grimm
- Rasmus K. Rask und die vergleichende Sprachwissenschaft
- Die Vergleichende Grammatik von Franz Bopp
- Das bedeutsamste Werk von Jacob Grimm: Die Deutsche Grammatik
- Das Erkenntnisinteresse von Jacob Grimm
- Auflagen, Inhalte und Ergebnisse
- Die „Entdeckung“ von Jacob Grimm: Die germanische und hochdeutsche Lautverschiebung
- Der aktuelle Forschungsstand: Gesetzmäßigkeiten und Ursachen der Lautverschiebungen
- Die germanische Lautverschiebung
- Die hochdeutsche Lautverschiebung
- Die Darstellung der germanischen und hochdeutschen Lautverschiebung in der Deutschen Grammatik
- Von den Buchstaben - Die Untersuchungsmethode
- Die germanische und hochdeutsche Lautverschiebung
- Beschreibungsmodell, Ursache der Lautverschiebungen und räumliche Ausbreitung
- Grimm's law oder Grimms laws?
- Der aktuelle Forschungsstand: Gesetzmäßigkeiten und Ursachen der Lautverschiebungen
- Fazit - Die Bedeutung der Deutschen Grammatik für die Komparatistik
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem bedeutenden Werk Jacob Grimms, der „Deutschen Grammatik“, und dessen Einfluss auf die vergleichende Sprachwissenschaft. Im Zentrum steht die Untersuchung der germanischen und hochdeutschen Lautverschiebung, die als Grimmsches Gesetz bekannt ist.
- Die Entwicklung der vergleichenden Sprachwissenschaft und die Bedeutung der Arbeiten von Rask und Bopp
- Die „Deutsche Grammatik“ von Jacob Grimm: Inhalt, Erkenntnisinteresse und Bedeutung für die moderne Sprachwissenschaft
- Die systematische Struktur der germanischen und hochdeutschen Lautverschiebung und deren Darstellung in Grimms Werk
- Der aktuelle Forschungsstand zur Datierung und den Ursachen der beiden Lautverschiebungen
- Die Relevanz von Grimms Erkenntnissen für die Komparatistik
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel behandelt die Vorläufer von Jacob Grimm, Rasmus K. Rask und Franz Bopp, und stellt ihre Forschungsmethoden und Ergebnisse im Bereich der vergleichenden Sprachwissenschaft dar. Dabei wird insbesondere auf die Entwicklung der Lautverschiebungstheorie und die vergleichende Grammatik des Germanischen, Slawischen, Litauischen, Lateinischen und Griechischen eingegangen.
Im dritten Kapitel wird das Erkenntnisinteresse von Jacob Grimm und die Bedeutung seiner „Deutschen Grammatik“ für die moderne Sprachwissenschaft beleuchtet. Es werden die verschiedenen Auflagen, Inhalte und Ergebnisse des Werks sowie die wichtigsten Themengebiete der Grammatik vorgestellt.
Kapitel vier befasst sich mit der Entdeckung von Jacob Grimm, der systematischen Struktur der germanischen und hochdeutschen Lautverschiebung. Der aktuelle Forschungsstand zu Gesetzmäßigkeiten und Ursachen der Lautverschiebungen wird vorgestellt, und die Untersuchungsmethoden und sprachwissenschaftlichen Erkenntnisse von Jacob Grimm werden analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen und Fokusthemen: vergleichende Sprachwissenschaft, Germanistik, Deutsche Grammatik, Jacob Grimm, Lautverschiebung, germanische Lautverschiebung, hochdeutsche Lautverschiebung, Grimmsches Gesetz, Komparatistik.
- Arbeit zitieren
- Sylvia Schindler (Autor:in), 2005, Die 'Deutsche Grammatik" von Jacob Grimm - Zur germanischen und hochdeutschen Lautverschiebung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43263