In seinem Werk "Audition" aus dem Jahr 1999 thematisierte der japanische Regisseur Takashi Miike das Geschlechterverhältnis in seinem Heimatland Japan, mit den Mitteln des Dramas, des Thrillers und nicht zuletzt des Horrorfilms. In diesem Essay sollen anhand mehrerer beispielhafter Szenen Inszenierungstechniken und Motive des Horrorfilms herausgearbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Die Geschichte des Dokumentarfilmers Shigeharu Aoyama
- Aoyamas Suche nach einer neuen Partnerin
- Das fingierte Casting
- Der erste Auftritt von Asami Yamazaki
- Die Dekonstruktion des Geschlechterbildes
- Die Casting-Industrie als Ziel der Kritik
- Die Verführung durch Asami
- Asamis eigentümliches Verhalten
- Erste Schockmomente
- Die Anlehnung an Geistergeschichten
- Die Einführung der „Ästhetik des Schocks“
- Die Rückkehr der Geisterfilme
- Die zunehmende Verrätselung der Erzählung
- Der melancholische Ton des Films
- Irritierende Jump-Cuts
- Die Urlaubsreise
- Die erste Wiederholung des Schockmoments
- Die narrative Desintegration
- Aoyamas Suche nach Asami
- Die Ballettschule
- Die Bar
- Die Ankunft in Aoyamas Haus
- Der „unclaimed point-of-view shot“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Film "Audition" von Takashi Miike erzählt die Geschichte eines Dokumentarfilmers, der nach einer neuen Partnerin sucht. Dabei thematisiert der Film das Geschlechterverhältnis in Japan, die Casting-Industrie sowie die „Ästhetik des Schocks".
- Kritik am Geschlechterbild in Japan
- Analyse der Casting-Industrie
- Die „Ästhetik des Schocks“
- Die Dekonstruktion von Geschlechterstereotypen
- Die Einbindung von Horror-Elementen
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Teil des Films sucht der Dokumentarfilmer Shigeharu Aoyama eine neue Partnerin und veranstaltet dazu ein fingiertes Casting. Die Bewerberinnen werden dabei den Blicken der Männer ausgeliefert und zu Objekten degradiert. Miike kritisiert in dieser Szene das vorherrschende Geschlechterbild seines Heimatlandes. Mit dem Auftritt von Asami Yamazaki wird die Situation jedoch in ihr Gegenteil verkehrt: Asami hat die Kontrolle über die Situation und Aoyama verfällt in einen Monolog, in dem er sie für ihr Durchhaltevermögen lobt.
Der Film wird ab diesem Zeitpunkt zunehmend unheimlicher. Aoyama und Asami verlieben sich ineinander, aber es tauchen immer mehr irritierende Elemente auf. Der Zuschauer merkt, dass mit Asami etwas nicht stimmt, und wird mit Schockmomenten konfrontiert. Der Film lehnt sich dabei an Geisterfilme der 60er Jahre an, die sich aus in der Edo-Zeit entstandenen Geschichten speiste.
Die zweite Hälfte des Films wird durch eine narrative Desintegration und zunehmende Verrätselung geprägt. Aoyama begibt sich auf die Suche nach Asami, findet jedoch nur Spuren ihrer Vergangenheit, die auf ein dunkles Geheimnis hindeuten.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Films „Audition" sind Geschlechterverhältnis, Casting-Industrie, „Ästhetik des Schocks“, Horror, Geistergeschichten, Genderstereotype, Geschlechterrollen, Japan, Dekonstruktion.
- Quote paper
- Gabriel Rost (Author), 2016, Analyse von Takashi Miikes Film "Audition", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/432649