Diese Arbeit thematisiert den frühkindlichen Bildungsdiskurs in der institutionellen Kindertagesbetreuung. Die an diesen Diskurs herangetragenen Forderungen und Vorstellungen von Bildung werden mit dem Bildungsverständnis des pädagogischen Konzeptes der Reggio-Pädagogik verglichen.
Schaut man sich die pädagogischen Konzepte der institutionellen Kindertagesbetreuung in Luxemburg an, dann wird deutlich, dass die großen Maison Relais-Trägerorganisationen Arcus, Elisabeth und Caritas Jeunes & Familles mit ihrer Konzeption auf die inhaltlichen Bestandteile der Reggio-Pädagogik zurückgreifen. Das pädagogische Welt-Atelier-Konzept wurde aus der Reggio-Pädagogik abgeleitet und beinhaltet das Bild vom kompetenten Kind sowie das Bildungsverständnis der Reggio-Pädagogik. Maison Relais existieren seit dem Jahr 2005 und ergänzen als außerschulisches Betreuungsangebot das Bildungssystem in Luxemburg.
Durch meine Arbeit als Educatrice graduée an einer Maison Relais in Luxemburg hat sich das Interesse an der frühkindlichen Bildung sowie an der Reggio-Pädagogik intensiviert. Diese rein literaturgestützte Masterarbeit vereint beide Themen, behandelt jedoch gezielt die frühkindliche Bildungsdebatte in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Frühkindliche Bildung
- Das Trias Erziehung - Bildung - Betreuung
- Der Bildungsauftrag in der Frühpädagogik
- Frühe Kindheit
- Frühkindliche Bildungsforschung in Deutschland
- Bildungspläne der Bundesländer
- Die Kindertagesbetreuung in Deutschland
- Die Kindertagesstätte als institutionelle Betreuungsform
- Die Kindertagespflege als private Betreuungsform
- Reggio-Pädagogik
- Die konzeptionelle Entwicklung der Reggio-Pädagogik
- Die Biografie von Loris Malaguzzi
- Das Menschenbild der Reggio-Pädagogik
- Das Bild vom Kind
- Die Rolle Erwachsener: Eltern und Erzieher
- Besonderheiten und Grundsätze der Reggio-Pädagogik
- Die Bedeutung von Identität und Gemeinschaft
- Die Vorstellung von Bildung und Lernen
- Die Bedeutung von Projekten
- Beobachtung und Dokumentation
- Der Raum als dritter Erzieher
- Kritik an der Reggio-Pädagogik
- Vergleich des Bildungsverständnisses des frühkindlichen Bildungsdiskurses mit dem Bildungsverständnis im Konzept der Reggio-Pädagogik
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem frühkindlichen Bildungsdiskurs in Deutschland und untersucht die darin vertretenen Forderungen und Vorstellungen von Bildung im Vergleich zum Konzept der Reggio-Pädagogik. Die Arbeit analysiert die Entwicklung des Diskurses, die Rolle der PISA-Studie, das Bildungsverständnis in den Bildungsplänen der Bundesländer und die Herausforderungen der Kindertagesbetreuung. Sie beleuchtet die Reggio-Pädagogik als ein pädagogisches Konzept, das dem traditionellen Verständnis von Bildung in Deutschland alternative Ansätze bietet. Die Arbeit untersucht, welche wichtigen Bildungsaspekte in der Reggio-Pädagogik benannt werden, die im aktuellen Bildungsdiskurs nicht oder nur am Rande auftauchen.
- Der aktuelle Bildungsdiskurs in Deutschland
- Die Rolle der PISA-Studie und ihre Auswirkungen auf die frühkindliche Bildung
- Das Bildungsverständnis im Kontext der Kindertagesbetreuung in Deutschland
- Die Reggio-Pädagogik als alternatives pädagogisches Konzept
- Ein Vergleich des Bildungsverständnisses des frühkindlichen Bildungsdiskurses mit der Reggio-Pädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Bildungsdebatte in Deutschland, die durch die Ergebnisse der PISA-Studie geprägt ist. Sie führt den Fokus auf die frühkindliche Bildung und die damit verbundenen Forderungen nach Reformen der Kindertageseinrichtungen ein.
Das zweite Kapitel behandelt die frühkindliche Bildung, ihre verschiedenen Aspekte wie das Trias von Erziehung, Bildung und Betreuung sowie die frühkindliche Bildungsforschung in Deutschland. Es geht auf die Bildungspläne der Bundesländer ein und zeichnet den aktuellen Stand der Debatte um Bildung in der frühen Kindheit nach.
Kapitel drei beschreibt die Kindertagesbetreuung in Deutschland mit ihren verschiedenen Formen, wie der Kindertagesstätte und der Kindertagespflege. Es stellt den Kontext dar, in dem die frühkindliche Bildung stattfindet.
Das vierte Kapitel widmet sich der Reggio-Pädagogik und deren konzeptionellen Entwicklung. Es stellt das Menschenbild der Reggio-Pädagogik, insbesondere das Bild vom Kind und die Rolle der Erwachsenen, vor. Es beschreibt die Besonderheiten und Grundsätze des Konzeptes, wie die Bedeutung von Identität und Gemeinschaft, die Vorstellung von Bildung und Lernen, die Rolle von Projekten, die Bedeutung von Beobachtung und Dokumentation sowie den Raum als „dritten Erzieher“.
Das fünfte Kapitel setzt die Reggio-Pädagogik in Beziehung zum aktuellen Bildungsdiskurs. Es vergleicht die Bildungsverständnisse und untersucht, welche Aspekte der Reggio-Pädagogik im aktuellen Diskurs nicht oder nur am Rande Beachtung finden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themen frühkindliche Bildung, Bildungsdiskurs, Kindertagesbetreuung, Bildungspläne, Reggio-Pädagogik, Pädagogisches Konzept, Bildungsverständnis, Kind-zentrierte Pädagogik, Projektarbeit, Beobachtung und Dokumentation, Raumgestaltung, Identität, Gemeinschaft, Lernen und Entwicklung.
- Quote paper
- Ann-Kathrin Kempmann (Author), 2017, Der aktuelle Bildungsdiskurs im Spiegel der Reggio-Pädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/432691