Abstract
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Wurzeln des Seriellen nachzugehen, die unterschiedlichen Ausprägungen in der jeweiligen Zeit anhand von Beispielen anschaulich zu machen und dadurch ein abgerundetes Bild von der Entstehung serieller Formen zu vermitteln. Zu diesem Zwecke wird die Thematik chronologisch erarbeitet und den unterschiedlichen Medien nach untergliedert. Die Ergebnisse der Literaturrecherche sind kompakt wiedergegeben. Die vorliegende Arbeit erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Der behandelte Zeitraum stellt weder den Beginn noch das Ende der Serialität in Kultur und Medien dar.
Serielle Strukturen existieren, seit die kulturelle Produktion die Menschheitsentwicklung begleitet. Dazu gehören Rituale, Kulthandlungen oder Zeremonien, die die Zeit „von den kulturellen Anfängen etwa 40.000 bis zur Blütezeit der ersten Hochkulturen ca. 2.500 vor unserer Zeitrechnung“ (Faulstich 199: 32) prägten. Der vorliegende Text bietet einen Überblick über die Entwicklung serieller Strukturen von den sakral-kultischen Frühformen bis hin zur heutigen Fernsehserie. Möglicherweise schärfen gerade die kleinen, im Alltag oft nebensächlich erscheinenden Beispiele den Blick dafür, wie sehr unser Leben von seriellen Formen bestimmt ist.
Serielle Strukturen machen den Alltag des Menschen überschaubar und berechenbar. Inmitten der Unwägbarkeiten des Lebens besteht offensichtlich das Bedürfnis nach bestimmten Fixpunkten, die in ihrer zuverlässigen Wiederkehr das Gefühl von Bekanntem und Vertrautem vermitteln. Die (Medien-)Geschichte zeigt, dass „auch zu Zeiten also, als Serialität in ihrer modernen Form noch nicht möglich war, (...) bereits das Bedürfnis nach einer Parallelisierung des Lebens durch eine zweite, fiktionale Erfahrungswelt“ (Giesenfeld 1994: 3) existierte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Die Begriffe „Serie“ und „Serialität“
- Zyklische und lineare Serialität
- Die Wurzeln des Seriellen
- Serielle Frühformen sakral-kultischen Ursprungs
- Der christliche Kalender
- Theater
- Karren- und Prozessionstheater
- Commedia dell`arte
- Entwicklung des Berufsschauspielertums
- Serien im Theater unserer Zeit
- Literatur
- Die ersten Kalender
- Die periodische Presse
- Romane und Zeitschriften
- Kino
- Das Kaiser-Panorama
- Die Stummfilme
- Kino der Nachkriegszeit
- Schallplatte und Kassette
- Entwicklung der Tonträger
- Serielle Strukturen bei Schallplatte und Kassette
- Hörfunk
- Serialität im Hörfunk
- Weitere Entwicklung
- Fernsehen
- Die Fernsehserie
- Das Serielle des Programms
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit setzt sich zum Ziel, die Entstehung und Entwicklung serieller Formen in verschiedenen Medien zu beleuchten. Dabei werden die charakteristischen Merkmale der Serialität in ihrer historischen Entwicklung betrachtet und anhand von Beispielen illustriert. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung eines umfassenden Bildes von der Entstehung und Ausprägung serieller Strukturen in unterschiedlichen Epochen und Medien.
- Entwicklung und Wandel serieller Erzählformen
- Bedeutung von sakral-kultischen Ursprüngen für die Serialität
- Einblick in die verschiedenen Ausprägungen serieller Strukturen in verschiedenen Medien
- Analyse der Wechselwirkung zwischen kulturellen, sozialen und technologischen Entwicklungen und der Entstehung von Serialität
- Die Bedeutung von zyklischen und linearen Zeitmodellen für die Struktur von seriellen Erzählungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Zielsetzung der Hausarbeit und gibt einen Überblick über die chronologische Gliederung des Themas. Die Definitionen von „Serie“ und „Serialität“ werden vorgestellt und die Unterscheidung zwischen zyklischer und linearer Serialität erläutert. Im zweiten Kapitel werden die Wurzeln des Seriellen bis in die sakral-kultischen Frühformen zurückverfolgt, wobei die Bedeutung des christlichen Kalenders für die Entwicklung eines linearen Zeitbewußtseins hervorgehoben wird.
Schlüsselwörter
Serielle Strukturen, Medienentwicklung, sakral-kultischer Ursprung, zyklische Serialität, lineare Serialität, Zeitmodelle, Fernsehserie, Hörfunk, Literatur, Theater.
- Quote paper
- Christiane Bayer (Author), 1999, Die Entwicklung serieller Strukturen. Von den sakral-kultischen Frühformen bis hin zur heutigen Fernsehserie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43280