Diese Bachelorarbeit setzt sich mit der Motivation generationsübergreifender Transfers innerhalb von Familien auseinander und beschäftigt sich mit der übergeordneten Frage „Warum verschenken oder vererben Eltern“. Grundlegende Motivation dieser Arbeit ist Beckers Artikel „Altruism, Egoism, and Genetic Fitness“ und Goetghebuers Werk „Timing of inheritance: Inter vivos transfers and bequest in an agrarian economy“. Becker hat ein Modell zu Altruismus und Egoismus aufgestellt, welches in der Fachliteratur kontrovers diskutiert wurde. Insbesondere sein „rotten kid theorem“ war oft im Gespräch. Es besagt, wenn alle Kinder einer Familie Geldgeschenke von den Eltern erhalten, dann liegt es auch in dem Interesse eines völlig egoistischen Kindes zur Erhöhung des Gesamteinkommens des Haushalts beizutragen. Dieses Modell ist jedoch stark vereinfacht und durch viele Annahmen eingeschränkt. Es stellt sich die Frage, ob man Beckers Theorie in der Realität wiederfindet.
Goetghebuer verfolgt in ihrer Arbeit einen völlig anderen Ansatz. Sie untersucht das Vererbungsverhalten von Eltern in einem institutionellen Rahmen der Subsistenzwirtschaft. Zudem trifft sie viele Annahmen die nicht konform mit Beckers Theorie verlaufen. Das Beobachtungsfeld Goetghebuers beschränkt sich auf drei Dörfer in dem peruanischen Bergland.
Die Aufgabe dieser Arbeit wird nun dementsprechend sein, einen Abgleich beider Arbeiten (Becker (1976) und Goetghebuer (2011)) zu schaffen. Das Ziel dessen ist es, Goetghebuers Arbeit mit Beckers Theorie zu überprüfen und zu untersuchen, ob Beckers Theorie in einem anderen System als der Marktwirtschaft Anwendung findet.
Wie bereits angedeutet soll diese Arbeit lediglich einen Abgleich schaffen, was impliziert, dass es nicht zwingend Ziel im weiteren Verlauf der Arbeit sein wird, konkrete „ja“ oder „nein“ Antworten zu den diskutierten Themen zu finden. Vielmehr geht es darum, einen verständlichen Rahmen zu schaffen, innerhalb dessen man sich selbst eine fundierte Meinung bezüglich der Situation bilden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Motivation und Herangehensweise der Arbeit
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2. Theoretische Grundlagen generationsübergreifender Transfers
- 2.1 Definition und Differenzierung von Schenkungen und Erbschaften
- 2.2 Altruismus und Austausch als Motivation von Vererbung und Schenkung
- 3. Das Altruismus Modell nach Gary S. Beckers (1976)
- 3.1 Das Modell
- 3.2 Diskussion der Modellannahmen
- 4. Generationsübergreifende Transfers in der Subsistenzwirtschaft
- 5. Vergleich der Modellannahmen von Becker und Goetghebuer
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Motivation für generationsübergreifende Transfers innerhalb von Familien und befasst sich mit der Frage, warum Eltern Vermögen verschenken oder vererben. Die Arbeit basiert auf zwei zentralen Werken: Beckers Artikel „Altruism, Egoism, and Genetic Fitness“ und Goetghebuers „Timing of inheritance: Inter vivos transfers and bequest in an agrarian economy“. Das Ziel dieser Arbeit ist es, Beckers Theorie mit Goetghebuers Arbeit zu vergleichen und zu untersuchen, ob Beckers Modell in einem anderen System als der Marktwirtschaft anwendbar ist.
- Definition und Differenzierung von Schenkungen und Erbschaften
- Altruismus und Austausch als Motive für Transfers
- Beckers Altruismus-Modell und seine Kritik
- Generationsübergreifende Transfers in der Subsistenzwirtschaft
- Vergleich der Modellannahmen von Becker und Goetghebuer
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung stellt die Motivation und den Aufbau der Arbeit dar, wobei Beckers Theorie und Goetghebuers Werk als Ausgangspunkte dienen.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen von Schenkungen und Erbschaften. Es definiert die beiden Transferformen, differenziert sie und erläutert die beiden wichtigsten Motive für Transfers: Altruismus und Austausch.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel präsentiert Beckers Modell des Altruismus und setzt es einer kritischen Diskussion seiner Modellannahmen aus.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel beleuchtet Goetghebuers Arbeit und den besonderen Kontext der Subsistenzwirtschaft, in dem sie untersucht wurde.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen generationsübergreifender Transfers, Schenkungen, Erbschaften, Altruismus, Austausch, Beckers Altruismus-Modell, Goetghebuers Studie in der Subsistenzwirtschaft und dem Vergleich der Modellannahmen beider Autoren.
- Arbeit zitieren
- Christian Kreutzer (Autor:in), 2015, Warum verschenken oder vererben Eltern?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/432896