Die Hebamme. Ansprechpartnerin ab der Familienplanung bis zu dem Ende der Stillzeit


Facharbeit (Schule), 2018

16 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhalt

0 Vorwort

1 Einleitung

2 Der Weg zum Beruf
2.1 Praktikum
2.2 Ausbildung
2.3 Studium
2.4 Zusatzausbildung
2.4.1 Homöopathie
2.4.2 Akupunktur
2.4.3 Familienhebamme

3 Aufgaben einer Hebamme
3.1 Beratung und Vorsorge
3.2 Geburtsvorbereitung
3.3 Geburtshilfe
3.4 Wochenbett und Stillzeit
3.5 Betreuung nach dem Wochenbett

4 Arbeitsplatz
4.1 Geburtshilfliche Abteilungen in Krankenhäusern
4.2 Hebammenpraxis (freiberufliche Hebammen)
4.3 Geburtshäuser
4.4 Beleghebamme (freiberufliche Hebamme)

5 Vor- und Nachteile des Berufes
5.1 Negative Seiten
5.2 Positive Seite

6 Interview: Aus dem Leben einer Hebamme

7 Zusammenfassung

8 Literaturverzeichnis

0 Vorwort

Schon länger befasse ich mich mit dem Berufswunsch der Hebamme. Auch bei meiner Praktikumswahl im Jahr 2016 stand dieses Berufsfeld zur Auswahl. Meine Eltern hatten allerdings den Wunsch, dass ich mich für ein Praktikum eines „sicheren“ Berufes, am besten im Beamtentum, bewerbe. Meine Mutter schlug mir das Finanzamt XY vor und ich selber entschloss mich für ein weiteres Praktikum im Landratsamt XY. Nach der Vollendung des Schülerpraktikums stellte ich allerdings fest, dass ein Bürojob definitiv keine Alternative für mich ist. Ich möchte in meiner Zukunft eine abwechslungsreiche, soziale und dennoch organisatorische Tätigkeit ausüben. Dieser Wunsch brachte mich zu dem Beruf der Hebamme zurück. Im Sommerurlaub redete ich mit meiner Familie erneut über dieses Thema. Es wurden neben einigen schönen Seiten des Berufes wieder Nachteile wie Schichtdienst, hohe Versicherungskosten und psychische Belastung aufgezählt. Allerdings hat der Beruf auch eine Vielzahl schöner Seiten, welche für mich persönlich überwiegen. Mein Entschluss zu einer Bewerbung für ein Praktikum im Krankenhaus stand fest. Dieser Berufswunsch brachte mich schließlich zu dem Thema dieser Facharbeit.

Ziel dieser Arbeit ist es, einen tiefgründigen Einblick in diesen anspruchsvollen Beruf und verschiedenes Fachwissen zu erlangen. Ich möchte in dieser Arbeit nicht nur mich informieren, sondern auch anderen Interessierten den Beruf näherbringen.

1 Einleitung

„Rein statistisch bekam eine Frau in Deutschland im Jahr 2015 durchschnittliche 1,5 Kinder.“[1] Außerdem bleibt nur jede 5. Frau in ihrem Leben kinderlos.[2] Alle anderen Frauen haben während der Schwangerschaft mit einer ausgebildeten Hebamme zu tun, welche sie auf dem Weg zur Geburt und in der nachfolgenden Zeit unterstützt.

Wie wird man Hebamme? Wege zum Erlernen des Berufes und Fortbildungen werden im Punkt „Der Weg zum Beruf“ beschrieben.

Im Kapitel „Aufgaben einer Hebamme“ werden Tätigkeiten wie Beratung, Vorsorge, Geburtsvorbereitung, Geburtshilfe und Betreuung im Wochenbett und der Stillzeit erläutert.

Eine Geburtshelferin hat außerdem die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen tätig zu werden. Je nachdem, wie sie es sich wünscht, wählt sie ein Krankenhaus, eine Hebammenpraxis, ein Geburtshaus oder die Selbstständigkeit als freiberufliche Hebamme. Die Unterschiede dieser verschiedenen Einsatzmöglichkeiten werden in dem Abschnitt „Arbeitsplatz“ beschrieben.

Im Kapitel „Vor- und Nachteile“ werden positive und negative Seiten des Berufes erläutert. Ein wichtiger Punkt, der viele Geburtshelferinnen beschäftigt, ist zum Beispiel die hohe Versicherung, die viele dazu zwingt, die Freiberuflichkeit aufzugeben.

Ein Interview schließt die Facharbeit ab und erzählt aus dem Leben einer Hebamme, welche in XY tätig ist und sich vor einiger Zeit den Traum der eigenen Hebammenpraxis erfüllt hat.

2 Der Weg zum Beruf

Der Beruf der Geburtshelferin kann auf zwei verschiedenen Wegen erlernt werden. Mit dem Abschluss der allgemeinen Hochschulreife erhält man die Möglichkeit, das Studium „Hebammenkunde“ zu belegen.[3] Der bekanntere Weg ist die Ausbildung Hebamme / Entbindungspfleger, bei der eine Bewerbung mit dem mittleren Schulabschluss möglich ist.[4]

2.1 Praktikum

Ein Praktikum ist eine gute Gelegenheit, um einen Einblick in das Klinikleben zu erhalten. Es ist allerdings nicht einfach, an einen Praktikumsplatz zu gelangen. Ich bewarb mich bei mehreren Hebammenpraxen und wurde bei einer angenommen. Im Krankenhaus besteht eine höhere Chance, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass man nicht viel über die Tätigkeiten des Berufes erfährt. Meine größten Aufgaben auf der Wöchnerinnenstation waren Betten beziehen und Staub wischen. Ich brachte Müttern Tee, Wasser und ihre täglichen Mahlzeiten. Unter Aufsicht und Kontrolle einer Krankenschwester konnte ich das erste Mal Blutdruck messen. Ärzte und Krankenschwestern gaben mir ab dem 3. Tag die Möglichkeit bei Untersuchungen anwesend zu sein und das Wickeln der Neugeborenen zu übernehmen.

2.2 Ausbildung

Voraussetzung für eine Ausbildung zur/zum Hebamme/Gesundheitspfleger ist die Vollendung des 17. Lebensjahres und ein mittlerer Schulabschluss. Mit einem Hauptschulabschluss müssen zusätzliche Kriterien erfüllt werden, dazu zählen eine zweijährige Pflegevorschule oder eine abgeschlossene zweijährige Berufsausbildung. Die reguläre Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre und umfasst 1600 Stunden Theorie und 3000 Stunden Praxis.[5] Fächer der Hebammenausbildung sind: „Hebammentätigkeit, Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Anatomie, Physiologie, Krankheitslehre, Gesundheitslehre, Arzneimittellehre, Psychologie, Soziologie, Pädagogik, Biologie, Chemie, Physik, Berufs-, Gesetzes- und Staatsbürgerkunde, Pädiatrie und Hygiene“.[6] Arbeitet man bereits als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in, kann die Ausbildung um ein Jahr verkürzt werden.

2.3 Studium

"Beim Studium lernt man wissenschaftliches Arbeiten. Es ist für diejenigen, die sich für Führungspositionen oder die Lehre qualifizieren wollen."[7], so erklärt Expertin Wolber den Unterschied zwischen einer Ausbildung und dem Studium. Wer sich für eine Hochschulausbildung entscheidet, hat die Auswahl zwischen dem dualen oder berufsbegleitenden Studium. Für das duale Studium ist die allgemeine Hochschulreife Voraussetzung. Das berufsbegleitende Studium kann nur mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung belegt werden. Ein Studium dauert regulär vier Jahre.[8]

2.4 Zusatzausbildung

Weiterbildungen vermitteln höhere Qualifikationen und erleichtern es auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Je nach Art der Fortbildung erlernt man zum Beispiel die Eingrenzung von Schwangerschaftsbeschwerden oder die Förderung der Mutter-Kind-Beziehung.

2.4.1 Homöopathie

„Mit Hilfe von homöopathischen Mitteln können Hebammen viele Beschwerden in der Geburtshilfe lindern.“[9] Anstelle von Medikamenten wird bei dieser Methode eine alternative Behandlungsmöglichkeit genutzt. Durch verschiedene Behandlungen erzielt man die Linderung von Beschwerden wie Herzkreislaufstörungen, Schwangerschaftsübelkeit oder Rücken- und Gelenkschmerzen.[10]

2.4.2 Akupunktur

Ein mittlerweile sehr bekannter Weg der Linderung von Schwangerschaftsbeschwerden ist die Anwendung von Akupunktur. „Seit dem 30.06.2008 muss jede Hebamme, die Akupunktur in Deutschland anwenden und abrechnen will, über eine 80-stündige Akupunkturausbildung mit erfolgreich abgeschlossener Prüfung verfügen!“[11] Immer mehr Frauen setzen auf die Anwendung Akupunktur, da diese Methode dem Fötus nicht schadet und auf die Einnahme von Medikamenten verzichtet werden kann.

2.4.3 Familienhebamme

Die ausgebildete Familienhebamme begleitet jugendliche Schwangere und Frauen mit besonderen Vorkommnissen (zum Beispiel Drogenentzug) über einen längeren Zeitraum, als einer „normalen“ Hebamme dies möglich ist. Einige Aufgaben der Familienhebamme sind Konfliktberatung in der Frühschwangerschaft, Hilfeleistung bei Schwangerschaftsbeschwerden, Unterstützung der Gestaltung eines geeigneten Wohnumfeldes, Paargespräche, Begleitung in eine geeignete Klinik, Beobachtung der Mutter-Kind-Beziehung und die Förderung und Stärkung der Paarbeziehung.[12] Die Familienhebamme wird von dem Jugendamt eingesetzt, da sie eine bessere Bindung zu den Schwangeren aufbauen kann.

3 Aufgaben einer Hebamme

Der Beruf der Hebamme ist sehr abwechslungsreich. Sie deckt ein sehr großes Aufgabenspektrum ab und betreut die Frauen je nach Arbeitsplatz bis zu zwei Jahren. Sie trägt eine große Verantwortung und kann Geburten selbstständig leiten.

3.1 Beratung und Vorsorge

Bei einem Hausbesuch, telefonisch oder in der Hebammenpraxis berät die Geburtshelferin Frauen in Fragen der Schwangerschaft. Die Hebamme übernimmt außerdem alle notwendigen Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen und notiert die Ergebnisse im Mutterpass. Unter den Bereich der Vorsorge fallen die Feststellung einer Schwangerschaft, die Bestimmung des Geburtstermins und die Ausstellung des Mutterpasses. In mehreren Gesprächen werden mögliche Erbkrankheiten ausgeschlossen. Im Laufe der Schwangerschaft ertastet sie die Größe und Lage des Kindes, hört die Herztöne ab, übernimmt Blutdruckmessungen und beobachtet das Allgemeinbefinden der Frauen. Die Geburtshelferin unterstützt die werdenden Mütter bei der Wahl des Geburtsortes und bei Fragen, welche die neue Lebenssituation betreffen.[13]

3.2 Geburtsvorbereitung

In Geburtsvorbereitungskursen lernen die Schwangeren Übungen zur Geburtserleichterung und verschiedene Atem- und Massagetechniken kennen. Die Hebamme vermittelt Informationen über Geburtsmethoden und eventuelle Risiken. Ein weiterer Vorteil solcher Geburtsvorbereitungskurse ist der hierbei entstehende Austausch zwischen den Schwangeren. Ärzte und Hebammen raten, sich frühzeitig über die verschiedenen Kurse zu informieren und etwa ab der 20. Schwangerschaftswoche mit diesem zu beginnen.[14]

3.3 Geburtshilfe

Bei jeder Geburt muss eine Hebamme anwesend sein und nur bei Komplikationen werden Ärzte hinzugezogen. Sie begleitet die werdenden Mütter und ihre Partner in sämtlichen Phasen der bevorstehenden Geburt und leistet Unterstützung bei Entspannungs- und Atemübungen. Des Weiteren berät sie bei der Wahl einer Gebärposition und steht bei Fragen zu dem Geburtsablauf zur Seite. Gleich nach der Geburt leistet sie Hilfe bei dem ersten Anlegen. Die Hebamme hat einen sehr verantwortungsvollen Beruf, da sie jede normal verlaufende Geburt selbstständig leitet. Auch bei einem Kaiserschnitt ist die Anwesenheit einer Hebamme seit Jahrzehnten Pflicht.[15]

[...]


[1] Vgl. http://www.tagesspiegel.de/politik/geburtenrate-in-deutschland-frauen-bekommen-mehr-kinder/14700712.html (04.10.2017).

[2] Vgl. http://www.spiegel.de/gesundheit/schwangerschaft/geburten-in-deutschland-statistisches-bundesamt-jede-fuenfte-frau-bleibt-kinderlos-a-1159787.html (04.10.2017).

[3] Vgl. http://www.gesundheit-studieren.com/studium/hebammenkunde/#voraussetzungen-bewerbung (17.10.2017).

[4] Vgl. http://www.ausbildung-hebamme.de/Ausbildung-Hebamme.html (19.10.2017).

[5] Vgl. http://www.ausbildung-hebamme.de/Ausbildung-Hebamme.html (19.10.2017).

[6] Vgl. http://www.ausbildung-hebamme.de/Ausbildung-Hebamme.html (19.10.2017).

[7] https://www.abendblatt.de/wirtschaft/karriere/article106530037/Hebammen-Mehr-als-nur-Geburtshelfer.html (19.10.2017).

[8] Vgl. http://www.gesundheit-studieren.com/studium/hebammenkunde/#voraussetzungen-bewerbung (19.10.2017).

[9] https://www.weiterbildung-homoeopathie.de/homoeopathie-fuer-hebammen/

[10] Vgl. https://www.baby-care.de/service/faqs/krankheiten-und-risiken/medikamente-und-behandlungsmethoden/homoeopathie-69 (19.10.2017).

[11] https://www.pro-medico-fortbildung.com/hebammen/haa_ausbildungszyklus.html (19.10.2017).

[12] Vgl. https://www.familienhebamme.de/files/Texte/Die_Familienhebamme.pdf (19.10.2017).

[13] Vgl. http://www.berliner-hebammenverband.de/de/eltern/hebammenhilfe/vorsorge-beratung.html (19.10.2017).

[14] Vgl. https://www.9monate.de/schwangerschaft-geburt/geburtsvorbereitung/hebamme-geburtsvorbereitung-geburt-und-die-zeit-danach-id94481.html (19.10.2017).

[15] https://www.hebammensuche.de/hebhilfe.html (19.10.2017).

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Die Hebamme. Ansprechpartnerin ab der Familienplanung bis zu dem Ende der Stillzeit
Note
1,5
Autor
Jahr
2018
Seiten
16
Katalognummer
V433561
ISBN (eBook)
9783668757134
ISBN (Buch)
9783668757141
Dateigröße
500 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
hebamme, ansprechpartnerin, familienplanung, ende, stillzeit
Arbeit zitieren
Celine Schulze (Autor:in), 2018, Die Hebamme. Ansprechpartnerin ab der Familienplanung bis zu dem Ende der Stillzeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/433561

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