Der seit Mai 1997 amtierende britische Premierminister Tony Blair ist sicherlich einer der charismatischsten und schillerndsten Regierungschefs die Europa derzeit zu bieten hat. Vor allem der radikale Umbau des britischen Sozialsystems, seit seinem Amtsantritt, hat ihm zu viel Ansehen, nicht nur im eigenen Land sondern auch in Europa, verholfen. Auch der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder würde sicherlich gern zur Verbesserung seines Images einen solchen innenpolitischen Reformkurs fahren. Er scheitert jedoch im Gegensatz zu Blair meist schon am Wiederstand seiner eigenen Genossen. In letzter Zeit ist der Glanz Tony Blairs allerdings stark verblasst, was vor allem an seiner Position, streng an der Seite des amerikanischen Präsidenten George Bush, im Irak-Krieg lag. Das hat ihm zwar zu viel Ansehen und Respekt in Amerika verholfen, so sagte George Bush über ihn: "Amerika hat in den letzten Wochen viel über Tony Blair erfahren. Wir haben ihn kennen gelernt als einen Mann, der zu seinem Wort steht. Wir haben ihn kennen gelernt mit seinem Mut, seiner Vision. Und wir sind stolz, ihn als Freund zu haben." In Europa jedoch und schlimmer noch im eigenen Land hat diese Haltung stark seiner Reputation geschadet. Doch nicht nur das verspielte Vertrauen bei seiner eigenen Bevölkerung liegt Tony Blair schwer im Magen. Vor allem der Selbstmord des Waffenexperten Kelly dürfte ihm schlaflose Nächte bereiten. Dieser Selbstmord und die darauf folgenden Anhörungen vorm Untersuchungsausschuß hat die Regierung Blair in ihre schwerste Krise seit ihrem Wahlsieg gestürzt. In den britischen Medien wird in diesem Zusammenhang auch nur noch von der „Kelly-Affäre“ gesprochen. Diese Affäre hat in den letzten Monaten die britische Außenpolitik komplett überschattet. Man darf sich also fragen, ob Tony Blair, wenn er die innenpolitischen Konsequenzen im Vorfeld des Irak-Krieges geahnt hätte, sich genauso bedingungslos an die Seite George Bush’s gestellt hätte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Person
- Britische Außenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg
- Großbritanniens internationale Stellung
- Europapolitik
- Außenpolitik unter Tony Blair
- Europapolitik
- Problem EURO
- Blair ein Global Player?
- Europapolitik
- Schlußbetrachtung
- Literaturverzeichnis/Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die britische Außenpolitik unter Tony Blair seit seinem Amtsantritt im Mai 1997. Ziel ist es, zu analysieren, inwieweit Blair der britischen Außenpolitik seinen Stempel aufdrücken konnte und ob sich sein außenpolitischer Kurs von den Traditionen des Landes unterscheidet. Hierzu wird zunächst ein Überblick über die britische Außenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg gegeben, um einen Vergleichsmaßstab zu schaffen.
- Britische Außenpolitik unter Tony Blair
- Vergleich mit der britischen Außenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg
- Tony Blairs Einfluss auf die britische Außenpolitik
- Tony Blairs Positionierung in der internationalen Politik
- Die Rolle Großbritanniens in Europa
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Tony Blair als einen charismatischen und schillernden Politiker vor, der sowohl im eigenen Land als auch in Europa großes Ansehen genießt. Sie beleuchtet die Auswirkungen des Irakkriegs auf Blairs Reputation und führt in die Thematik der Hausarbeit ein.
- Zur Person: Dieses Kapitel bietet einen Einblick in Tony Blairs Biografie und seine politische Entwicklung, beginnend mit seinen frühen Jahren und seinem Eintritt in die Labour Party. Es beleuchtet Blairs politische Philosophie und seine Karriere innerhalb der Partei.
- Britische Außenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die britische Außenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg, einschließlich der internationalen Stellung Großbritanniens und der Europapolitik.
- Außenpolitik unter Tony Blair: Dieses Kapitel untersucht die außenpolitische Agenda Tony Blairs, einschließlich seiner Europapolitik und seiner Positionierung als "Global Player".
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen der britischen Außenpolitik unter Tony Blair. Dazu gehören die Rolle Großbritanniens in Europa, die europäische Integration, die transatlantischen Beziehungen, die Herausforderungen der Globalisierung, der Einfluss des Irakkriegs auf die britische Außenpolitik, sowie die Frage nach dem Einfluss und der Rolle einzelner Personen in der internationalen Politik.
- Quote paper
- Carsten Socke (Author), 2003, Großbritanniens Außenpolitik unter Tony Blair - außenpolitischer Kurswechsel oder Beibehaltung britischer Traditionen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43418