Gegenstand der Ausarbeitung sind Lesetexte unter der Leitfrage: Wie können Texte speziell für Zweitsprachenlerner optimiert werden? Um dies zu beantworten, möchte ich zunächst allgemein klären, was der Unterschied zwischen Zweitsprache und Fremdsprache ist, welche Festlegungen der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen trifft, welche Qualifikationen im DaZ-Unterricht erworben werden und welche Faktoren für den Erfolg eine Rolle spielen.
Anschließend soll herausgearbeitet werden, was überhaupt ein Text ist (Textualitätskriterien). Dann geht es darum, was wir unter dem Begriff „Lesen“ verstehen. Welche besonderen Schwierigkeiten treten beim Lesen in einer Fremdsprache auf? Nach welchen Kriterien kann man einen Text beurteilen? Welche Lesehilfen gibt es? Nicht zuletzt die Frage, wie man Texte verbessern oder selbst schreiben kann. Dabei gehe ich u.a. auf die Textadaption nach Wilske ein.
Nach diesem theoretischen Teil möchte ich mich selbst daran versuchen, einen Text aus dem Übungsheft „Menschen. Deutsch als Fremdsprache. Kursbuch A2“ nach den vorgestellten Kriterien zu beurteilen. Darüber hinaus werde ich diesen Text für einen Viertklässler mit DaZ adaptieren, um meine theoretischen Erkenntnisse anzuwenden. Im Fazit werde ich reflektieren, wie gut mir die praktische Umsetzung gelungen ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Zweitsprache
- 3 Textualitätskriterien
- 4 Lesen
- 5 Lesen in einer Fremdsprache
- 6 Beurteilung von Lesetexten
- 7 Lesehilfen
- 8 Textadaptionsverfahren nach Wilske
- 9 Praktische Anwendung zur Beurteilung eines Lesetextes
- 10 Praktische Anwendung zur Textadaption
- 11 Reflexion der Textadaption
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht die Optimierung von Lesetexten für Zweitsprachenlerner. Das Hauptziel ist die Erarbeitung von Methoden zur Anpassung von Texten an die Bedürfnisse dieser Lerngruppe, um das Leseverständnis zu verbessern und Inklusion zu fördern. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Aspekte, die den Leseerfolg beeinflussen.
- Herausforderungen beim Lesen von Texten im DaZ-Unterricht
- Kriterien zur Beurteilung der Verständlichkeit von Lesetexten
- Methoden zur Textadaption und -vereinfachung
- Praktische Anwendung der theoretischen Konzepte an einem Beispieltext
- Reflexion der Wirksamkeit von Textadaptionsmaßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Leseschwierigkeiten von Zweitsprachenlernern ein und beschreibt die Relevanz von leichter Sprache und Textoptimierung im DaZ-Unterricht. Sie stellt die Leitfrage nach der Optimierung von Texten für diese Lerngruppe und skizziert den Aufbau der Arbeit, der sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Anwendungen umfasst.
2 Zweitsprache: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Zweitsprache“ im Gegensatz zur „Fremdsprache“ und beleuchtet den Einfluss kultureller und kommunikativer Relevanz auf den Spracherwerb. Es beschreibt den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen und die damit verbundene Einteilung in Kompetenzniveaus, wobei der Fokus auf das Leseverstehen gelegt wird. Schließlich werden die Faktoren diskutiert, die den Zweitspracherwerb beeinflussen, wie kognitive, affektive und soziale Variablen, sowie Alter und Geschlecht der Lernenden.
3 Textualitätskriterien: Dieses Kapitel erörtert die Kriterien nach Beaugrande und Dressler, die einen Text als kommunikativ qualifizieren. Es erklärt die Bedeutung von Kohäsion, Kohärenz, Intentionalität, Akzeptabilität, Informativität, Situationalität und Intertextualität und illustriert diese Kriterien anhand von Beispielen. Das Verständnis dieser Kriterien ist essenziell für die spätere Textanalyse und -adaption.
4 Lesen: Das Kapitel beschreibt den Lesevorgang als aktiven Prozess der Sinnentnahme und Informationsverarbeitung. Es beleuchtet die verschiedenen Verarbeitungsebenen (graphophonisch, lexikalisch, syntaktisch, semantisch) und deren Bedeutung für das Textverständnis. Das Vorwissen und die Fähigkeit zur Inferenz spielen dabei eine entscheidende Rolle.
5 Lesen in einer Fremdsprache: Hier werden die besonderen Schwierigkeiten beim Lesen in einer Fremdsprache thematisiert. Die geringe Automatisierung der Verarbeitungsebenen, die Schwierigkeiten mit der Syntax und Wortbildung sowie der fehlende lexikalische Zugriff werden als zentrale Herausforderungen identifiziert. Der Einfluss nonverbaler Kommunikation wird ebenfalls diskutiert.
6 Beurteilung von Lesetexten: Dieses Kapitel stellt Kriterien zur Beurteilung der Verständlichkeit von Lesetexten vor, basierend auf den Arbeiten von Benholz und Langer. Benholz fokussiert auf schülerseitige (Lesemotivation, Vorwissen) und textseitige Kriterien (Textebene, Satzebene, Wortgruppen, Wortebene). Langer hingegen betrachtet Einfachheit, Gliederung, Kürze und anregende Zusätze. Das Kapitel zeigt auf, wie diese Kriterien zur Bewertung der Eignung eines Textes für Zweitsprachenlerner eingesetzt werden können.
7 Lesehilfen: Hier werden verschiedene Lesehilfen vorgestellt, die die Verständlichkeit von Texten verbessern können. Benholz’ Hilfen zur Textentlastung, Orientierung, Texterschließung und Sicherung des Leseverständnisses werden ausführlich erläutert und mit Strategien aus anderen Werken verglichen. Die Bedeutung individueller Methodenwahl wird hervorgehoben.
8 Textadaptionsverfahren nach Wilske: Dieses Kapitel stellt Wilskes leistungsgestufte Textadaptionsverfahren vor: Weglassen, Auswechseln/Umordnen, Erweitern/Hinzufügen, Umschreiben und Verdichten. Die verschiedenen Verfahren werden erklärt und ihre Anwendungsmöglichkeiten erläutert.
9 Praktische Anwendung zur Beurteilung eines Lesetextes: In diesem Kapitel wird der Zeitungsartikel „Weihnachten im Schuhkarton“ anhand der zuvor vorgestellten Kriterien von Langer und Benholz analysiert. Die Textualitätskriterien, die Verständlichkeitsmerkmale und die spezifischen Schwierigkeiten für Zweitsprachenlerner werden detailliert untersucht.
10 Praktische Anwendung zur Textadaption: Hier wird der Artikel „Weihnachten im Schuhkarton“ für einen fiktiven Viertklässler mit DaZ adaptiert. Der Adaptionsprozess wird Schritt für Schritt beschrieben, wobei die verschiedenen Textadaptionsverfahren nach Wilske angewendet werden. Die Änderungen am Text und die Begründungen dafür werden detailliert dargestellt.
11 Reflexion der Textadaption: Dieser Abschnitt reflektiert die gelungene und weniger gelungene Aspekte der Textadaption. Es wird analysiert, wie die vorgenommenen Änderungen die Verständlichkeit des Textes verbessert und gleichzeitig die Textart verändert haben. Die Herausforderungen bei der Textanpassung werden kritisch beleuchtet.
Schlüsselwörter
Zweitsprachenunterricht, Leseschwierigkeiten, Textadaption, Textualitätskriterien, Verständlichkeit, Lesehilfen, Inklusion, DaZ, Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen, Wilske, Benholz, Langer.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument "Optimierung von Lesetexten für Zweitsprachenlerner"
Was ist das Hauptthema dieses Dokuments?
Das Dokument befasst sich mit der Optimierung von Lesetexten für Schülerinnen und Schüler, die Deutsch als Zweitsprache (DaZ) lernen. Es untersucht Methoden zur Anpassung von Texten, um das Leseverständnis zu verbessern und Inklusion zu fördern.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument ist in elf Kapitel gegliedert: Einleitung, Zweitsprache, Textualitätskriterien, Lesen, Lesen in einer Fremdsprache, Beurteilung von Lesetexten, Lesehilfen, Textadaptionsverfahren nach Wilske, Praktische Anwendung zur Beurteilung eines Lesetextes, Praktische Anwendung zur Textadaption und Reflexion der Textadaption. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Textoptimierung für DaZ-Lerner.
Welche Ziele werden in diesem Dokument verfolgt?
Das Hauptziel ist die Erarbeitung von Methoden zur Anpassung von Texten an die Bedürfnisse von DaZ-Lernenden, um ihr Leseverständnis zu verbessern. Weitere Ziele sind die Untersuchung der Herausforderungen beim Lesen im DaZ-Unterricht, die Entwicklung von Kriterien zur Beurteilung der Verständlichkeit von Lesetexten und die praktische Anwendung der theoretischen Konzepte.
Welche Methoden zur Textadaption werden vorgestellt?
Das Dokument stellt die leistungsgestufte Textadaptionsverfahren nach Wilske vor: Weglassen, Auswechseln/Umordnen, Erweitern/Hinzufügen, Umschreiben und Verdichten. Diese Verfahren werden detailliert erklärt und anhand eines Beispieltextes ("Weihnachten im Schuhkarton") angewendet.
Welche Kriterien zur Beurteilung der Verständlichkeit von Lesetexten werden verwendet?
Die Verständlichkeit von Lesetexten wird anhand der Kriterien von Benholz (schülerseitige und textseitige Kriterien) und Langer (Einfachheit, Gliederung, Kürze, anregende Zusätze) beurteilt. Diese Kriterien werden zur Bewertung der Eignung eines Textes für Zweitsprachenlerner eingesetzt.
Welche Rolle spielen die Textualitätskriterien nach Beaugrande und Dressler?
Die Textualitätskriterien (Kohäsion, Kohärenz, Intentionalität, Akzeptabilität, Informativität, Situationalität und Intertextualität) sind essenziell für die Textanalyse und -adaption. Sie bestimmen, ob ein Text als kohärent und verständlich wahrgenommen wird.
Wie wird der Begriff "Zweitsprache" definiert?
Der Begriff "Zweitsprache" wird im Gegensatz zur "Fremdsprache" definiert und der Einfluss kultureller und kommunikativer Relevanz auf den Spracherwerb wird beleuchtet. Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen und die damit verbundenen Kompetenzniveaus werden ebenfalls betrachtet.
Welche praktischen Anwendungen werden im Dokument gezeigt?
Der Zeitungsartikel "Weihnachten im Schuhkarton" dient als Beispieltext. Es wird gezeigt, wie dieser Artikel anhand der vorgestellten Kriterien analysiert und für einen fiktiven Viertklässler mit DaZ adaptiert wird. Der Adaptionsprozess wird Schritt für Schritt dokumentiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter sind: Zweitsprachenunterricht, Leseschwierigkeiten, Textadaption, Textualitätskriterien, Verständlichkeit, Lesehilfen, Inklusion, DaZ, Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen, Wilske, Benholz, Langer.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Dieses Dokument richtet sich an Lehrende im DaZ-Unterricht, die sich mit der Optimierung von Lesetexten für Zweitsprachenlerner auseinandersetzen möchten. Es bietet sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Anwendungsmöglichkeiten.
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- Anonym (Author), 2017, Leseschwierigkeiten im Zweitsprachenunterricht erkennen und durch Textadaption kompensieren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/434751