Während des Seminars wurde das Beispiel gebracht, dass eine Lehrerin ihre Schülerin mit Kopftuch als Paradebeispiel für „nicht-deutsche“ Schüler in deutschen Schulen aufzeigen wollte. Auch benannte sie die Schüler mit Migrationshintergrund als nicht „richtig Deutsch“.
Diese Anekdote zeigt auf, dass die LehrerInnen an deutschen Schulen ein Hindernis für Integration darstellen. Spätestens seit der ersten PISA-Studie wird deutlich, dass eine Schieflage im Bildungssystem besteht und soziale Ungleichheit reproduziert werden. Dabei werden insbesondere SchülerInnen mit Migrationshintergrund benachteiligt und man spricht von einer institutionellen Diskriminierung. Doch was sind die Gründe hierfür? Sollten LehrerInnen nicht als Vorbilder agieren und alle SchülerInnen unabhängig von ihrer Herkunft gleich behandeln. Dies setzt jedoch, dass ein Bewusstsein vorherrscht, dass kulturelle Differenzen akzeptieren und als gleichwertig einstufe.
In der vorliegenden Arbeit wird zunächst das deutsche Schulsystem vorgestellt und seine Aufgabe für die Gesellschaft herausgearbeitet. Innerhalb der Schule werden Kinder zu leistungsfähigen Menschen erzogen, die später einmal für die Gesellschaft eine Bereicherung darstellen sollen. Wenn man von einer Gesellschaft spricht, denkt man auch immer an eine bestimmte Nation, die am stärksten vertreten ist. Wobei eine Gesellschaft nicht homogen ist und sich aus verschiedenen Nationen zusammensetzt. In dem Fall spricht man von einer multikulturellen Gesellschaft, was zunächst eine positive Einstellung gegenüber dieser Vielfalt vermittelt. Demgegenüber steht das Nationalgefühl, was am stärksten bei sportlichen Wettkämpfen wie zum Beispiel der Fußball WM zum Ausdruck kommt. Auch im deutschen Schulsystem spiegelt das Nationalgefühl wider. Diesen Aspekt möchte ich im ersten Teil der vorliegenden Arbeit näher beleuchten. Anschließend werde ich erklären, welchen Beitrag Schulbücher hinsichtlich der Ungleichbehandlung von Migrantenkindern leisten und inwiefern man diesen Sachverhalt sowie die Institution als rassistisch bezeichnen kann. Abschließend zeige ich auf, was für Auswirkungen dies auf den schulischen Erfolg bzw. Misserfolg von Schülern mit Migrationshintergrund haben kann und beende die Arbeit mit einem Fazit, wo Zusammenhänge und Ausblick vorgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1.1. Erziehung als nationale Vergemeinschaftung
- 1.2. Die Relevanz von Schulbüchern
- 1.3. Kurze Übersicht über Lehrbücher, wie sie Migranten darstellen
- 2.1. Warum diskriminieren wir und mit welche Auswirkungen auf unseren Alltag
- 2.2. Institutioneller Rassismus
- 2.3. Schule als Ort von Diskriminierung?!...
- 3.1. Ungleiche Bildungsbeteiligung von Migranten
- 3.2. Schulmisserfolg als Resultat organisatorischen Aktivitäten.
- 3.3. Delinquente Karrieren.....
- 4.1. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Schieflage im deutschen Bildungssystem, insbesondere die Benachteiligung von Schülern mit Migrationshintergrund. Sie analysiert, inwieweit LehrerInnen als Teil des Problems angesehen werden können, und beleuchtet den Einfluss von kultureller Differenz auf die Integration von Migrantenkindern. Ziel ist es, die Ursachen für diese Schieflage zu erforschen und die Rolle des Schulsystems und der Lehrenden in der Diskriminierung von Migrantenkindern zu beleuchten.
- Der Zusammenhang zwischen Erziehung und nationaler Vergemeinschaftung
- Die Relevanz von Schulbüchern und ihr Beitrag zur Darstellung von Migranten
- Die Diskriminierung von Migranten im Bildungssystem und die Rolle des institutionellen Rassismus
- Die ungleiche Bildungsbeteiligung von Migranten und die Ursachen für den Schulmisserfolg
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Problem der Benachteiligung von Migrantenkindern im deutschen Bildungssystem vor und beschreibt den Fokus der Arbeit. Kapitel 1 beleuchtet die enge Verknüpfung von Erziehung und Nationalstaat anhand von Fichtes Konzept der nationalen Erziehung. Kapitel 2 untersucht die Bedeutung von Schulbüchern und ihre mögliche Rolle bei der Diskriminierung von Migranten. Es wird der Begriff des institutionellen Rassismus eingeführt.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit den Themen Diskriminierung, Migration, Bildungssystem, Lehrer, Schulbücher, institutioneller Rassismus, kulturelle Differenz, Integration, nationale Vergemeinschaftung, und Bildungsbeteiligung von Migranten.
- Quote paper
- Melanie Strittmatter (Author), 2014, Umgang mit kultureller Differenz in der pädagogischen Praxis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/434894