Von Spielhagen zu Fontane. Ein Kapitel aus dem deutschen Weg in den Abgrund


Essay, 2018

23 Seiten


Leseprobe


Inhalt

Spielhagen

Spielhagen im Kaiserreich

Spielhagens Meisterwerk

Spielhagens Vermächtnis

Spielhagens „Unterhaltungsliteratur“

Vor den Maulbeerbäumen

Fontane: Das süße Zeug

Klemperers Spielhagen

Juden bei Spielhagen und Fontane

Spielhagen und Fontane. Eine Zwischenbilanz

Von Spielhagen zu Fontane.
Ein Kapitel aus dem deutschen Weg in den Abgrund.

Ich bin mit der Gewissheit aufgewachsen, dass Theodor Fontane der größte deutsche Romanautor der zweiten Hälfte des 19. Jahr­hunderts ist. Ich habe ihn immer wieder mit großer Freude gelesen. In diesen Genuss mischte sich mitunter ein schlechtes Gewissen, etwa wie, wenn man etwas isst, von dem man weiß, dass zu viel davon ungesund ist. Die drei Bände von Fontanes Ehebrief­wechsel habe ich tausendmal im Schau­fenster begehrlich betrachtet. Ich kaufte sie nicht, weil ich nicht noch mehr von dem süßen Zeug haben wollte. Als Claudia sie mir schenkte und ich nach ihrer Lektüre ein weiteres Mal die acht Bände Fontane las, war ich ver­wirrter als je zuvor.

In meiner schönen, achtbändigen Ausgabe von Fontanes Romanen (die ich mir 1985 von meinen ersten selbst­verdienten Geld für 66 Mark der DDR im Centrum-Warenhaus am Ostbahnhof kaufte) erzählt der Heraus­geber Gott­hard Erler, dass die von Fontane in Effi Briest gestaltete Ardenne-­Affäre auch Spiel­hagens Zum Zeit­vertreib zugrunde liegt und zitiert den Brief­wechsel von Fontane und Spielhagen. In der Sammlung vor 33 – nach 45 von Klemperer-Aufsätzen fand ich eine Besprechung von Erich Auerbachs im Exil in Istanbul ent­standener Literatur­geschichte Mimesis. Auerbach beklagt das Fehlen einer realistischen Literatur in Deutschland: „In den Jahrzehnten um die Reichs­gründung zeigt sich in der zeit­genössischen Realistik nichts eigentümlich Neues; immerhin bildete sich so etwas wie ein moderner Sittenroman, dessen damals und noch bis in die neunziger Jahre beliebtester Vertreter der heut ganz vergessene Friedrich Spiel­hagen war.“ (S. 480) „Nur bei dem schon bejahrten Fontane (…) zeigen sich Ansätze zu echter Zeitrealistik. Aber sie kommen nicht zu voller Ent­faltung, weil sein Ton doch nicht über den halben Ernst eines liebenswürdigen, teils optimistischen, teils resignierten Geplauders hin­aus­geht.“ (S. 482) Victor Klemperer schrieb seine Doktorarbeit über Spielhagen.

Ich bestellte Zum Zeitvertreib.

Spielhagen

Als erstes fällt auf, dass Spielhagen auf Anführungszeichen verzichtet. Die wörtliche Rede verkürzt sich mitunter zu dem was die betreffende Person sagen wollte und weitet sich manchmal zu einem inneren Monolog. Es ist keine Marotte, sondern ein vom Autor besonders an seinen Roman­anfängen virtuos benutztes Stilmittel. Aber das merkte ich erst später.

Zum Zeitvertreib ist der denkbar schlechteste Einstieg in die Spielhagen­­lektüre. Wer ein Stück Kirschkuchen mit Schlagsahne erwartet, dem wird ein gesundes Vollkornbrot nicht munden! Ein Nebenwerk neben dem am meisten gefeierten Buch Fontanes! Immerhin konnte ich das Buch stunden­weise nicht aus der Hand legen. Ich habe gelernt, dass der Held nicht sympathisch sein muss. Es reicht, dass man sehen will, wie er mit seinen Schwierigkeiten kämpft. Fontane rühmt (in dem Brief an Spielhagen vom 25. 8. 96) als „das Lebendigste jene wundervolle Souper­szene in Charlotten­burg“. Ich erinnere mich an das Treffen des ehebrech­erischen Paares in einem schäbigen leeren Lokal unter den frechen Blicken des alles erratenden Kellners… Zum Zeitvertreib wird viele interes­sierte Leser von einer weiteren Spielhagen­lektüre eher abgehalten haben.

Aber ich gebe so leicht nicht auf. 1965 erschien im Ostberliner Buchverlag Der Morgen Spielhagens Problematische Naturen, mit einem Nachwort von Therese Erler. (Es ist, soviel ich weiß, die einzige moderne Ausgabe eines Spiel­hagen­buches vor den lieblos ein­gescannten Print-on-Demand-­Books.) Ich fand die Ausgabe in einem Antiquariat.

Mit Problematische Naturen wurde der 1829 geborene Friedrich Spiel­hagen (zehn Jahre jünger als Fontane) 1862 auf einen Schlag berühmt. Viele Kinder wurden nach den Helden des – in meiner Ausgabe – über tausend Seiten starken Romans Oswald und Melitta genannt. Ich will hier keine Inhaltsangabe machen und die komplizierten Intrigen nach­verfolgen. Oswald Stein kommt 1847 als Hauslehrer auf ein Rügensches Gut. Er ist schön, klug, gebildet und ein Meister­schütze; nicht nur die außer­gewöhnliche Melitta von Berkow ver­liebt sich in ihn. Er scheitert, nicht an seiner Eifersucht auf Melittas byronesken Jugendfreund Olden­burg, sondern an der Zeit. Am Ende kämpfen Stein und Oldenburg Seite an Seite auf einer Berliner Barrikade.

Spielhagen war 1852 Hauslehrer in Pustow, südwestlich von Greifswald. An der Revolution von 1848 hatte sich Spielhagen, damals Student in Bonn, nicht beteiligt. Die gescheiterte Revolution ist das Zentrum von Spielhagens Werk. Aber sie ist nicht 1848 oder 1849 gescheitert. Sie stand noch so lange auf der Tagesordnung, bis Bismarck seine „Revolution“ von oben machte und die nationale Frage auf seine Weise löste.

In Spielhagens letzten Roman Freigeboren aus dem Jahr 1900 sucht die Ich-Erzählerin Antoinette Liebe und zugleich einen Lebenssinn und steht insofern für den Autor selbst. Zuerst zieht sie zu ihrem Lehrer, der für die Ideale der Goethe­zeit steht, dann als Gesell­schafterin in eine reiche jüdische Familie. Der Mann liebt seine kluge, sich um gesell­schaftliche Konventionen nicht scherende Frau abgöttisch. Antoinette heiratet einen Sohn der Familie, der in Berlin zugleich mit dem Aufbau eines eigenen Geschäfts eine politische Karriere verfolgt. In ihrem Haus treffen sich die liberalen Größen der Zeit, sie lernt Lassalle kennen, der sie mit seiner Eitelkeit enttäuscht. Schließlich findet sie einen Mann, den sie glaubt lieben zu können, einen preußischen Offizier, der sich bei Königgrätz aus­zeichnete – und bei Gravelotte fällt. Später zweifelt Antoinette, dass sie tat­sächlich mit ihm glück­lich geworden wäre. Ihr Ehemann wird von seiner Partei beiseite­geschoben, er betreibt die Politik nur noch für das Geschäft und braucht seine aus altadligem Haus stammende Frau nicht mehr. Nach einem schweren Sturz verlässt sie bis zu ihrem Tod nicht mehr ihr Zimmer.

Spielhagen im Kaiserreich

Spielhagen hat nach 1871 sein Zimmer verlassen und sich mit den Ent­wicklungen im Deutschen Kaiserreich auseinandergesetzt. Auf die Romane, die er davor schrieb, werde ich nicht weiter eingehen. Von Spielhagens Darstellung der Entwicklungen im Kaiserreich haben ich oben schon Wichtiges berührt: Der jüdische Liberale in Freigeboren wird von seinen Partei­freunden beiseite geschoben. Das Schicksal von Eduard Lasker oder Ludwig Bamberger!

In Sturmflut (1877) schildert Friedrich Spiel­hagen, wie sich die Junker, Militärs und Ministerial­beamte, erregt durch die Flut der französischen Reparations­zahlungen, in heil­lose Spekulationen um den Bau einer Eisenbahn stürzen, die nur durch einen sinnlosen Kriegshafen einen Scheinzweck bekommt. Nach einer Rede Laskers fliegt der Schwindel auf. Hier durchbricht die Wirklichkeit die Fiktion, Lasker ent­hüllte im Februar 1873 in einer dreistündigen Rede vor dem preußischen Land­tag dubiose Absprachen bei der Gründung der Pommerschen Central­bahn.

An dieser Stelle muss ich zitieren, was Franz Mehring anlässlich Spiel­hagens achtzigsten Geburtstag in der Neuen Zeit schrieb: „ Sturmflut war Spielhagens letzter Versuch, ein Zeitbild zu gestalten, und bei aller Gutgläubigkeit gelang er ihm auch nur als Trugbild; der Dichter sah die kapitalistischen Sünden der Gründer­zeit nur in dem verzerrenden Spiegel von Laskers Tugendboldigkeit. Gleich nach dem Erscheinen des Romans ließ sich dann die Bourgeoisie, die ihre politischen Ideale längst in den Schornstein geschrieben hatte, auch wirt­schaftlich vom Junkertum ins Schlepptau nehmen, und seitdem hat Spielhagen nur Unterhaltungs­literatur geschrieben (…). Spiel­hagen hat nicht die Götter seiner Jugend, sondern sie haben ihn verlassen.“ Mehring störte sich wenig an dem Schwindel, da er ohnehin die Kapitalisten mögliche Ehrlichkeit für begrenzt hielt. Die Empörung über den Gründer­schwindel bremste die wirtschaftliche Entwicklung, lenkte sie in eine andere Richtung und trug dazu bei, dass Deutschland lange einen halb­feudalen Charakter behielt und die mittelalterliche Sonderstellung der Juden in der Geld­wirtschaft konser­vierte. Die Bourge­oisie ließ sich „wirt­schaftlich ins Schlepptau nehmen“, indem sie sich den Forderungen der Grundbesitzer nach Schutz­zöllen anschloss. – Spiel­hagen hat es nicht erklärt. Aber er hat es gestaltet. (Das Spielhagen nach Sturmflut nur noch Unterhaltungs­literatur schrieb, ist, wie schon Freigeboren zeigt, falsch.)

Einige atemberaubende Stellen:

Der Held in Sturmflut, ein Kapitän, und sein Onkel, ein alter Achtund­vierziger, diskutieren: „Weißt du Onkel, es ist mit der deutschen Einheit wie mit anderen Dingen auch. In Gedanken waren schon viele westwärts nach Ost­indien gefahren; in Wirk­lichkeit tat es nur einer, und der entdeckte – Amerika. / Mir deucht, sagte Onkel Ernst grollend, – der es entdeckte, hieß Kolumbus, und er soll zum Dank dafür in den Kerker geworfen und im Elend gestorben sein. Der hinterherkam und den Ruhm in die Tasche steckte, und nach dem der Erdteil getauft ist, war ein arm­seliger Schächer, nicht wert, jenem die Schuh­riemen zu lösen. / Nun wahr­haftig! rief Reinhold, wider Willen lachend – ich glaube, Onkel, so würde auf dem ganzen Erdenrund kein anderer über Bismarck sprechen. / Wohl möglich! – ich glaube auch nicht, dass auf dem ganzen Erdenrund ein anderer den Mann so hasst wie ich.“ (Kap. II, 3) – Aber derselbe Onkel entlässt am nächsten Morgen ein paar Arbeiter, weil sie in einem sozialistischen Verein sind! „Wer hat euch gezwungen, zu unter­schreiben? / Der Hunger! schrie eine raue Stimme. / Du lügst, Karl Peters! rief Onkel Ernst – und wenn du Hunger gelitten, so war es, weil Du ein Säufer bist und das Geld, das deiner Frau und den Kindern gehört, in die Branntweinkneipe trägst. / Wir sind alle Sozialisten, wie wir hier stehen! schrie eine andere Stimme aus dem Haufen. / So habt ihr alle gelogen und betrogen! (…). Onkel Ernst wandte sich an Reinhold: Da hast du eine Probe von der herrlichen preuß­ischen Disziplin, die dir im Kriege so imponiert hat; da hast du ein Stück von der neusten deutschen Treue und Redlichkeit, wie sie sie in Bismarcks Schule gelernt haben! / Aber Onkel, verzeih, was hat mit diesem allen Bismarck zu tun? / Was der damit zu tun hat? Wer ist es gewesen, der das Wort gesprochen, dass Macht vor Recht geht? (…) Wer hat unser gutes ehrliches Volk gelehrt, wie man mit denen, die sie zu ihren Vertretern bestellt haben, in ewigem Konflikt lebt und über die Köpfe dieser ihrer Vertreter weg nach seinen Zielen greift? wie man sich eine Armee schafft und eine gefügige Partei, die zu allem Ja und Amen sagt, und was man sonst noch braucht, um diese Ziele sicher zu erreichen? Hast du es nicht gehört, das Wort von den Arbeiter­bataillonen? Sie sind schon längst kein toller Traum mehr eines hirnverbrannten Schwärmers. Sie sind eine Wirklichkeit, die drohend wächst wie eine Lawine und sich früher oder später vernichtend über uns alle wälzen wird. Wer kann es ihnen verdenken? Macht geht ja vor Recht! Und so ist die Revolution in Permanenz erklärt, und der Krieg aller gegen alle. Heute hat er gesiegt, glaubt er gesiegt zu haben, und brüstet sich mit seinem Siege und mit der Kaiserkrone, die er für seinen Herrn erobert und von dem Sims nahm, wo sie ein anderer hinlegte, der sie nicht aus den Händen des Volkes nehmen wollte! Aus den Händen des Volkes von damals! – eines so guten, so treuen, so gläubigen Volkes, dessen heiliger Traum eben diese Krone war! Frage die, ob sie noch glauben! frage die, wie sie über die Krone von Gottes Gnaden denken! frage die, wovon sie träumen!“ (II, 7) Wieviel steckt in dieser einzigen Stelle! Dass eine soziale Revolution nicht nötig ist; die Menschen, Oben und Unten, müssen nur anständig sein; und dass sie doch nötig ist, weil sie es nicht sind… —

„Der Professor starrte auf die Depesche, die ich ihm zu zurück­gegeben; der schöne Knabe, der seinen Atem wieder gewonnen und mir die Sympathie mit seiner Aufregung an den Augen abgesehen haben mochte, redete eifrig auf mich ein: Du, was ist das, wenn sich der König auf das Schlachtfeld begibt? da kriegen die schlechten Franzosen wohl noch eine Extra-Strafe? da müssen sie wohl alle über den König seine Klinge springen? Weißt Du, das ist gar nichts Lustiges: über die Klinge springen? nicht wahr, Papa? Das heißt so viel als: Kopf ab! Das ist recht: alle müssen sie geköpft werden, die schlechten Franzosen! / Er war davongehüpft zwischen die Beete hinter einem weißen Schmetterling her; der Professor lächelte melancholisch: Mit solchen wüsten Bildern wird nun die jugendliche Phantasie erfüllt! die falschen Vorstellungen berichtigen sich wohl mit der Zeit, aber der Eindruck bleibt. Diese Generation, wenn sie heran­gewachsen, wird es mit dem Menschenleben so genau nicht nehmen.“ (Was will das werden?, 1886, Kap. IV, 3) —

Uhlenhans (1883) habe ich mir nicht ausgesucht, es stand im Antiquariat neben anderen Spielhagen- Bänden und ich nahm es mit. (Zum Inhalt: Gustav, der missratene Bruder, kommt 1835 nach drei Jahren nach Rügen zurück und bringt eine schöne Griechin mit, die er als seine Frau und Tochter des griechischen Freiheitshelden und Fürsten Theodoros Kolo­kotronis ausgibt.) Auch hier fand ich eine wertvolle Stelle: „Die Rasse ist von Haus aus nicht so schlecht, Gustav, sie ist nur allmählich so herunter­gekommen, und daran haben auch wir unseren Teil beigetragen. / Nun wird es immer besser! rief Gustav lachend. Jetzt sollen wohl Du und ich daran schuld sein, dass der Alte ein Saufaus ist und die rote Hanne – na, Du scheinst das ja besser zu wissen. / So meinte ich das nicht (…) Wenn ich ›wir‹ sagte, meinte ich wir vom Adel. Auch die Prohns haben sich bei dem Bauernlegen beteiligt, das die Prebrows zu dem gemacht hat, was sie heute sind – sie und viele Hunderte von andern, deren Nach­kommen als elende Kathenleute oder Knechte und Mägde bei den Nach­kommen eben der Edel­leute dienen, neben deren Vorfahren ihre Vorfahren als freie Bauern, bei den Feld- und Gard­gerichten saßen, ja, in deren Geschlechter ihre Söhne und Töchter oft genug hineinheirateten. / Du bist ja inzwischen ein richtiger Gelehrter geworden. / Was soll man anfangen, wenn man die langen Winter­abende so einsam sitzt. Da gerät man denn an alte Schmöker wie ›der Rügensche Land­gebrauch‹, welchen ein Herr von Normann, der auf Tribbevitz wohnte, im sechzehnten Jahrhundert verfasste, und worin er all diese Ver­hältnisse, wie sie früher bei uns waren, ausführlich schildert. Da habe ich meine meiste Weisheit her. Ich habe mich aber auch sonst, als ich das Gut über­nahm (…), in den alten Büchern und Akten weiter umgesehen, und wie es dann später allmählich alles so geworden ist. Bis zum dreißigjährigen Kriege ist es noch ganz leidlich zuge­gangen; dann aber hat das Elend angefangen und die Willkür und die Plackerei sind schlimmer geworden drüben in Pommern und bei uns hier auf Rügen, wo die Schweden ja nun regierten und sich an die alten Gesetze, Her­kommen und Rechte nicht viel kehrten, auch wohl nichts davon verstanden und das Oberste zu unterst wendeten, wobei ihnen leider der ein­heimische Adel und nicht minder die großen Herren aus den Städten, die über die Kloster- und Kirchengüter das Regiment hatten, nur zu willig geholfen haben. Da fing denn das Bauernlegen an, das heißt, die Dörfer, soweit noch welche da waren, wurden in Pacht- und Rittergüter verwandelt, indem man die Bauern eben zu Hinter­sassen machte oder zu Kathenleuten, wie wir jetzt sagen, oder sie einfach austrieb ins nackte Elend. Das hat denn im vorigen Jahr­hundert zu richtigen Bauern­aufständen geführt, in welchen sich die armen Leute Luft machen wollten, um freilich noch tiefer ins Elend zu geraten. Und auch wohl zu einzelnen schrecklichen Rachetaten an bösen Herren, die man im Walde totschoss oder in ihren Häusern überfiel und unter Betten erstickte. Mir ist sogar aus meiner frühesten Jugend ein solcher Fall erinnerlich oder hat ihn mir Prebrow nur erzählt, was auch möglich ist. Um aber auf den Alten zurück­zukommen – so, wie ich sagte, dass es mit vielen einst wohlhabenden Bauern gegangen, wenn auch nicht ganz so schlimm, ist es den Prebrows geschehen. Der Großvater von dem Alten auf der Wüstenei besaß noch nicht weniger als vier Höfe zu eigen.“ (Kap. 22)

[...]

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Details

Titel
Von Spielhagen zu Fontane. Ein Kapitel aus dem deutschen Weg in den Abgrund
Autor
Jahr
2018
Seiten
23
Katalognummer
V435170
ISBN (eBook)
9783668768017
ISBN (Buch)
9783668768024
Dateigröße
505 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Spielhagen, Fontane, Antisemitismus
Arbeit zitieren
Hans Belde (Autor:in), 2018, Von Spielhagen zu Fontane. Ein Kapitel aus dem deutschen Weg in den Abgrund, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/435170

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