Die Bedeutung des Private Equity und Venture Capital Konzepts in den Phasen des Early Stage- und Expansion Stage-Financing bei und nach der Unternehmensgründung


Seminararbeit, 2005

30 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Einordnung des Private Equity- und Venture Capital-Konzepts in die Unternehmensfinanzierung
2.1 Finanzierung mit Fremdkapital
2.2 Finanzierung mit Eigenkapital

3. Relevante Ausgangssituationen für die Betrachtung von Venture Capital und Private Equity
3.1 Ausgangssituation für die Finanzierung mit Venture Capital
3.1.1 Seed-Financing
3.1.2 Start Up-Financing
3.1.3 First Stage-Financing
3.2 Ausgangssituationen für die Finanzierung mit Private Equity
3.2.1 Second Stage-Financing
3.2.2 Third Stage-Financing
3.2.3 Fourth Stage-Financing
3.3 Die Deinvestitionsphase – Möglichkeiten des Exit
3.3.1 Buy-Back
3.3.2 Trade Sale
3.3.3 Going Public

4. Mögliche Bezugsquellen von Venture Capital und Private Equity und die Beziehung zwischen Kapitalbeteiligungsgesellschaft und deren Portfoliounternehmen
4.1 Natürliche Personen und andere Wirtschaftssubjekte als Kapitalgeber
4.1.1 Business Angels zur Finanzierung junger, innovativer Unternehmen
4.1.2 Kapitalbeteiligungsgesellschaften als Kapitalgeber von Venture Capital und Private Equity
4.2 Erwartungen in der Beziehung zwischen Kapitalgeber und Portfoliounternehmen
4.2.1 Anforderungen an den Kapitalnehmer
4.2.2 Entscheidungskriterien bei der Auswahl des passenden Venture Capital und Private Equity Partners
4.3 Schrittweise zur Venture Capital und Private Equity-Finanzierung
4.3.1 Kontaktphase mit dem Wunschpartner
4.3.2 Die Due diligence als Hauptbestandteil der Unternehmensprüfung
4.3.3 Der Beteiligungsvertrag

5. Die Bedeutung von Venture Capital und Private Equity für bundesdeutsche Unternehmen in den Phasen des Early Stage- und Expansion Stage-Financing
5.1 Die Bedeutung von Innovationsfinanzierung in Form von Venture Capital
5.2 Mögliche Probleme der Beteiligung durch Venture Capital-Gesellschaften
5.3 Private Equity als Wachstumsfinanzierung
5.4 Private Equity unter Wirtschaftlichkeitsaspekten

6. Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Phasenschema einer idealtypischen Venture Capital-Finanzierung

Abbildung 2: Funktionsprinzip von Venture Capital

Abbildung 3: Langfristige Entwicklung der Early-Stage-Investitionen

Abbildung 4: Bedeutung des Private Equity Investments analog zum positiven Leverage

Effekt bei Fremdkapital

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Nach Berichten der Deutschen Industriebank IKB unterliegt die deutsche Unternehmensfinanzierung einem Wandel. Besonders in Hinblick auf die Neuregelung der Kreditvergabe an private Unternehmen durch die internationalen Vereinbarungen zur Bankenaufsicht, auch Basel II genannt, kommt der Finanzierung von Eigenkapital eine immer bedeutendere Rolle zu. Aufgrund des Rating, welches für die Vergabe von Krediten in Zukunft ausschlaggebend sein wird, wird die gesamte Finanzierungsstruktur des Unternehmens genauestens betrachtet und daraufhin der jeweilig zu zahlende Zinssatz für ausgestellte Kredite festgelegt.[1]

Gerade für junge Unternehmen stellt sich oft die Frage nach der richtigen Finanzierung, da eine Kreditfinanzierung aufgrund der mangelnden Besicherung meist nicht möglich ist und eine solche hinsichtlich der Eigenkapitalquote und des Verschuldungsgrades eine Verschlechterung bringen würde.[2]

Bei Unternehmensgründern sind meist keine oder nur unzureichend Eigenmittel vorhanden. In der Anfangsphase werden Verluste erwirtschaftet, so dass hier eine Finanzierung aus Umsatzerlösen ausgeschlossen werden kann.[3]

In den letzten Jahren hat somit die Aufnahme von Eigenkapital in Form des so genannten Private Equity und Venture Capital an Bedeutung gewonnen. In beiden Fällen handelt es sich um „eine eigenkapitalstärkende Form der Unternehmensfinanzierung.“[4]

Die Ursprünge liegen in den USA, wo diese Finanzierungsformen bereits seit längerer Zeit in Anspruch genommen werden. Nach Deutschland drang diese Art der Beteiligungsfinanzierung erst in den achtziger Jahren durch. Trotz der Tatsache, dass die Ursprünge in den Vereinigten Staaten liegen, gibt es dort noch keine genaue Definition für diese zwei Begriffe. Im Allgemeinen wird in den USA das Venture Capital definiert als Eigenkapital, welches dem Unternehmen langfristig zur Verfügung gestellt wird, bei gleichzeitiger Betreuung des Managements. In Deutschland gibt es mehrere Übersetzungsversuche. So haben sich die Begriffe Wagniskapital, Risikokapital und Chancenkapital im deutschsprachigen Raum durchgesetzt. Bei all diesen Begriffen jedoch liegt die Betonung auf den Worten „Wagnis“ und „Risiko“, um auf eine mögliche Gefahr des Verlustes aufmerksam zu machen, die mit einer solchen Finanzierung verbunden ist.[5]

Der Bundesverband deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) definiert das Venture-Capital als „langfristige Eigenkapitalbeteiligung an Unternehmen durch spezialisierte Beteiligungsgesellschaften, verbunden mit Beratung und Unterstützung des Unternehmers über die Finanzierung hinaus“[6].

Analog kann diese Definition auch auf das Private Equity übertragen werden, welches die gleiche Form der Beteiligungsfinanzierung darstellt, jedoch im Unterschied zum Venture Capital eine andere Unternehmenssituationen anspricht, welche im weiteren Verlauf dieser Arbeit noch näher erläutert wird.

Mit der weitgehenden Erläuterung der Erfordernisse im Umfeld einer Finanzierung durch Venture Capital und Private Equity, soll der Blick eröffnet werden, welche Bedeutung diese Finanzierungsformen in den Phasen des Early Stage- und Expansion Stage-Financing erlangen können.

2. Einordnung des Private Equity- und Venture Capital-Konzepts in die Unternehmensfinanzierung

2.1 Finanzierung mit Fremdkapital

Bei der Finanzierung durch Fremdkapital unterscheidet man zwischen Fremdfinanzierung und Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten. Olfert und Reichel bezeichnen die Fremdfinanzierung auch als Kreditfinanzierung.[7] Die Höhe des Fremdkapitales hängt davon ab, wie hoch der jeweilige Kapitalbedarf des Unternehmens ist, jedoch auch von den möglichen Sicherheiten des Unternehmens gegenüber dem Kapitalgeber. Als Kapitalgeber kommen Kreditinstitute, der Staat, andere Unternehmen, Lieferanten, Kunden sowie Versicherungen und Kapitalsammelstellen in Betracht. Die Rückzahlung des Fremdkapitals erfolgt in regelmäßigen Tilgungssätzen oder am Ende der Laufzeit durch eine einmalige Rückzahlung. Auf das gewährte Kapital werden Zinsen erhoben, welche fest oder variabel sein können. Man unterscheidet bei der Fristigkeit des Fremdkapitals zwischen kurzfristigem, mittelfristigem und langfristigem Fremdkapital.

Hat sich ein Unternehmen entschieden, eine Fremdkapitalfinanzierung in Anspruch zu nehmen, so hat es eine Vielzahl an Schritten zu durchlaufen, die im Folgenden kurz dargestellt werden.

Zunächst erfolgt eine Kreditwürdigkeitsprüfung, welche man in eine persönliche- und eine wirtschaftliche Kreditwürdigkeitsprüfung gliedern kann. Hierbei werden neben den wirtschaftlichen Verhältnissen auch die finanziellen Verhältnisse, die Vermögensverhältnisse sowie die Zukunftsaussichten des Unternehmens begutachtet. Vor allem die Eigenkapitalquote der einzelnen Unternehmen ist von großem Interesse.[8]

In Hinblick auf Basel II kann dies von entscheidender Bedeutung sein. Die Unternehmen werden geratet, d.h. Unternehmen mit geringer Bonität und einem schlechten Rating bekommen keinen oder nur einen Kredit mit einer erhöhten Eigenkapitalunterlegung seitens der kreditgebenden Bank.[9]

2.2 Finanzierung mit Eigenkapital

Die Finanzierung mit Eigenkapital kann unterschiedlich stattfinden. Zum einen besteht die Möglichkeit aus der Selbstfinanzierung des Unternehmens. Zu diesem Zwecke muss das Unternehmen Gewinne erwirtschaften und diese für Rücklagen verwendet werden. Das Eigenkapital wird somit erhöht. Die Einstellung von Gewinnen in Rücklagen wird als Gewinnthesaurierung bezeichnet.[10]

Eine andere Möglichkeit der Finanzierung mit Eigenkapital stellt die Beteiligungsfinanzierung dar. „Als Beteiligungsfinanzierung wird die Zuführung von Eigenkapital verstanden, die von außerhalb des Unternehmens erfolgt.“[11]

Es wird zwischen nicht-emissionsfähigen Unternehmen und emissionsfähigen Unternehmen unterschieden. Zu den emissionsfähigen Unternehmen gehören die Rechtsformen der Aktiengesellschaft und die Kommanditgesellschaft auf Aktien. Als nicht-emissionsfähige Unternehmen bezeichnen Olfert und Reichel diejenigen Unternehmen, welche nicht die Möglichkeit besitzen, an einem organisierten Eigenkapitalmarkt teilzuhaben. Solche Unternehmen sind z.B. Einzelunternehmen, Offene Handelsgesellschaften, Kommanditgesellschaften, Stille Gesellschaften, Gesellschaften bürgerlichen Rechts und Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Diese Rechtsformen haben oft Schwierigkeiten, Eigenkapital aus Beteiligungsfinanzierungen zu bekommen. Durch die Aufnahme neuer Gesellschafter kann es unter Umständen zu Problemen kommen. Die bisherigen Gesellschafter können in ihrem Mitspracherecht durch einen weiteren Gesellschafter beeinträchtigt werden sowie die Aufteilung der stillen Reserven und Gewinne möglicherweise sich schlechter gestalten. Für neue Gesellschafter haben die neu erworbenen Geschäftsanteile nur eine geringe Verwertbarkeit, d.h. sie lassen sich nur schlecht wieder veräußern. Oft auch ist das Risiko der Kapitalanlage nicht abschätzbar, was zur Folge hat, dass Gesellschafter abgeschreckt werden.[12]

Als weitere Möglichkeit der Beteiligungsfinanzierung kann auch eine Finanzierung durch Private Equity und Venture Capital in Betracht gezogen werden. Private Equity und Venture Capital werden von Investoren zur Verfügung gestellt. Vor allem bei Unternehmensgründungen spielt diese Art der Beteiligung eine immer bedeutendere Rolle. Doch auch in der Expansionsphase eines Unternehmens stellt dies eine Möglichkeit dar. Das Finanzieren durch Private Equity und Venture Capital stellt eine Beteiligungsfinanzierung für Unternehmen dar, welche zum Zeitpunkt der Finanzierung nicht reif sind, um an die Börse zu gehen.[13]

3. Relevante Ausgangssituationen für die Betrachtung von Venture Capital und Private Equity

3.1 Ausgangssituation für die Finanzierung mit Venture Capital

Für eine Venture Capital Finanzierung kommen in der Regel junge, innovative Unternehmen in Betracht, welche Wachstums- und Entwicklungspotenziale aufweisen. Nicht selten finanzieren sich junge Unternehmen, die einer „Wachstumsbranche“ angehören, wie z.B. die Mikroelektronik, Biotechnik und Kommunikationstechnik, durch Venture Capital. Ziele der Beteiligungsgesellschaften sind es, die Wachstumspotenziale der jungen Innovationsunternehmen zu nutzen und somit den Veräußerungsgewinn ihrer Beteiligung zu steigern. Neben der Vergabe von Kapital wird die Unternehmensleitung durch die Beteiligungsgesellschaft unterstützt. Diese stellt gerade im Hinblick auf Unternehmensgründungen und die Entwicklung junger Unternehmen eine für die Unternehmer willkommene Hilfe dar. Eine Beratung und Betreuung erfolgt normalerweise in den Bereichen Strategieplanung, Organisation, Finanzen, Marketing und Personal.[14]

Die Unternehmensgründung und deren Start bilden somit die Ausgangsituation für die Finanzierung mit Venture Capital. In der Literatur wird diese erste Finanzierungsphase des Unternehmenszyklus als Early Stage-Financing bezeichnet. Schäfer sowie Schefcyk untergliedern diese erste Finanzierungsstufe noch weiter in die Phasen des Seed-Financing und Start Up-Financing, wobei Schäfer noch ergänzend eine dritte Phase einbringt, das so genannte First Stage-Financing.[15]

[...]


[1] Vgl. Deutsche Industriebank (Hrsg.): IKB Information, Mittelstandsfinanzierung, März 2003, S.1

[2] Vgl. Deutsche Industriebank (Hrsg.):Mittelstandsfinanzierung.. a.a.O., S.1

[3] Vgl. Stephan/Häupler: Die Finanzierung von Unternehmensgründungen, in: Tytko, D./Krimphove, D.(Hrsg.): Praktiker-Handbuch, Unternehmensfinanzierung, Stuttgart 2002, S.49-70, S.50

[4] Deutsche Industriebank (Hrsg.): IKB Mezzanine-Fonds, April 2003, S.3

[5] Vgl. Geigenberger, I.: Risikokapital für Unternehmensgründer, 1. Auflage, München 1999, S.1

[6] Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften: Directory 2000: Leitfaden für Unternehmer und Mitgliederverzeichnis 2000 zitiert in: Weber, C.,Dierkes,M: Risikokapitalgeber in Deutschland, Berlin 2002, S.7

[7] Vgl. Olfert K.(Hrsg.)/Reichel Ch.: Finanzierung, 12. Auflage, Ludwigshafen 2003, S. 263

[8] Vgl. Olfert (Hrsg.)/Reichel: a.a.O., S.268ff

[9] Vgl. www.unternehmensfinanzierung.at/cms/9/270, 19.03.05, S.1

[10] Vgl. Olfert (Hrsg.)/Reichel: a.a.O., S. 365

[11] OIfert (Hrsg.)/Reichel: a.a.O., S. 183

[12] Vgl. Olfert (Hrsg.)/Reichel: a.a.O., S. 183f

[13] Vgl. Schefczyk M.: Finanzierung mit Venture Capital, in: Krimphove/Tytko (Hrsg): Praktiker-Handbuch, Unternehmensfinanzierung, Stuttgart 2002,S.95-117, S.96

[14] Vgl. Schäfer, H: Unternehmensfinanzen, 2. Auflage, Heidelberg 2002, S. 255f

[15] Vgl. Schäfer, H: a.a.O. , S.256f sowie Schefczyk M.:Venture Capital…a.a.O., S.105

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Die Bedeutung des Private Equity und Venture Capital Konzepts in den Phasen des Early Stage- und Expansion Stage-Financing bei und nach der Unternehmensgründung
Hochschule
Hochschule Offenburg
Veranstaltung
Seminar Rechnungswesen und Controlling
Note
1,3
Autor
Jahr
2005
Seiten
30
Katalognummer
V43551
ISBN (eBook)
9783638413183
ISBN (Buch)
9783638657174
Dateigröße
665 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bedeutung, Private, Equity, Venture, Capital, Konzepts, Phasen, Early, Stage-, Expansion, Stage-Financing, Unternehmensgründung, Seminar, Rechnungswesen, Controlling
Arbeit zitieren
Dirk Heimburger (Autor:in), 2005, Die Bedeutung des Private Equity und Venture Capital Konzepts in den Phasen des Early Stage- und Expansion Stage-Financing bei und nach der Unternehmensgründung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43551

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