Die Arbeit gründet sich auf eine qualitative Studie mithilfe zweier Experteninterviews. Befragt wurden eine Lehrerin und eine Theaterpädagogin, deren Erfahrungen mit einem theoretischen Modell aus der Verbindung von Eriksons Entwicklunspsychologie und den Big Five der Persönlichkeitsentwicklung abgeglichen wurden.
Es wird in dieser Arbeit davon ausgegangen, dass Theaterspielen jugendlichen Laienschauspielern dabei hilft, eine stabile, positive Persönlichkeit zu entwickeln, die auch im Alltag den Jugendlichen dabei hilft, Herausforderungen zu bewältigen.
Um dies zu beurteilen, wird anhand von zwei Experteninterviews, die verschiedensten Persönlichkeitsmerkmale betrachtet und deren Wirkung auf Jugendliche im Einzelnen untersucht. Bei einer ersten Übersicht über die Darstellungslogik der vorliegenden Arbeit wird deutlich, dass hier unterschiedliche Ansätze und Theorieformen miteinander in Zusammenhang gebracht werden. Diese Vorgehensweise ergibt sich aus der Eigenart des Untersuchungsgegenstands. Die Fragestellung die sich mit der Frage nach der Bedeutung des Theaterspielens im Entwicklungsprozess der Persönlichkeit von Jugendlichen beschäftigt, lässt sich zwar im Allgemeinen im Bereich der Theaterpädagogik verorten, bezieht aber eine Vielzahl anderer Disziplinen in die Untersuchung mit ein.
Um sich an den Untersuchungsgegenstand anzunähern, wird im zweiten Kapitel ein kurzer Überblick über den Forschungsstand der Theaterpädagogik hinsichtlich der Persönlichkeitsentwicklung geboten. Im darauffolgenden Kapitel folgt eine Darstellung des Handlungsfeldes der Theaterpädagogik, um einen ersten Überblick über das Themenfeld zu geben. Hierbei werden auch ein Bezug von Theater im schulischen Kontext und die damit verbundenen Bildungserwartungen hergestellt. Im vierten Kapitel wird auf Modelle der Persönlichkeitsentwicklung und der Persönlichkeit sowie auf eine Studie von Romi Domkowsky und eine Ergebniszusammenfassung mit Maik Walter zurückgegriffen um geeignete Untersuchungskategorien für den anschließenden empirischen Teil der Arbeit zu entwickeln. Die Empirie beginnt im sechsten Kapitel der vorliegenden Arbeit. Um in den empirischen Teil einzuleiten, wird zunächst die Vorgehensweise und die methodische Herangehensweise geschildert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand und Kontroversen
- Das Handlungsfeld der Theaterpädagogik
- Theaterpädagogik als zusammenfassender Begriff von Theater und Pädagogik
- Theaterspielen und Bildung: Ästhetische Kompetenz und Persönlichkeitsbildung
- Theaterspielen als Chance für Jugendliche
- Persönlichkeit und Identität
- Erik H. Erikson: Das Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung
- Das Jugendalter: Identität gegen Identitätsdiffusion
- Big Five- Das FünfFaktoren-Modell der Persönlichkeit
- Grundlagen der Kategorienbildung: Die Longitudinalstudie Romi Domkowskys
- Theaterspielen beeinflusst die Persönlichkeit
- Methodisches Vorgehen
- Kategoriebildung auf der Basis des Theorieteils
- Qualitative Sozialforschung anhand von Experteninterviews
- Konzeption des Interviewleitfadens und Fragen
- Besonderheiten in der Transkription der Interviews und innerhalb der Analyse
- Einstellungen der Interviewpartner zum Theaterspielen von Jugendlichen
- Offenheit: Theaterspielen fördert Experimentierfreude, Offenheit und Kreativität
- Leistungsbereitschaft: Theaterspielen fördert das Zutrauen zur eigenen Leistung und weckt Leistungsbereitschaft
- Extraversion: Theaterspielen fördert den Umgang mit anderen und deren Sozialverhalten
- Gruppe und Individuum: Theaterspielen fördert Empathie und Verantwortung
- Selbstbewusstsein und Reflexion: Theaterspielen weckt Selbstbewusstsein und Reflexivität
- Transfereffekte und Kompetenzen: Theaterspielen verursacht Transfereffekte und vermittelt vielfältige Kompetenzen und damit Bildung
- Jugend und Krise: Theaterspielen erleichtert die Rollenfindung in der Adoleszenz
- Kunst und Pädagogik: Beide Disziplinen sind vereinbar und wirken bei der Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen gemeinsam
- Diskussion der Ergebnisse
- Schlussbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Auswirkungen von Theaterspielen auf die Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen. Sie untersucht, inwiefern Theaterspielen junge Menschen dabei unterstützen kann, eine stabile und positive Persönlichkeit zu entwickeln, die ihnen auch im Alltag hilft, Herausforderungen zu bewältigen.
- Die Bedeutung von Theaterspielen im Entwicklungsprozess der Persönlichkeit von Jugendlichen
- Die Analyse von verschiedenen Persönlichkeitsmerkmalen und ihrer Beeinflussung durch Theaterspielen
- Die Relevanz von Theaterpädagogik im Kontext der Persönlichkeitsbildung und der Entwicklung von sozialen Kompetenzen
- Die Einbindung unterschiedlicher theoretischer Modelle der Persönlichkeitsentwicklung und -forschung in die Analyse
- Die Verbindung von theoretischen Überlegungen mit empirischen Daten aus Experteninterviews
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den theoretischen Hintergrund der Arbeit dar. Sie beleuchtet die Bedeutung von Theater für die Persönlichkeitsbildung und die Bedeutung der Adoleszenzphase in diesem Zusammenhang.
- Kapitel 1 beleuchtet den Forschungsstand zur Wirkung von Theaterspielen auf die Persönlichkeitsentwicklung. Es werden unterschiedliche Studien und Ansätze sowie die Herausforderungen in der quantitativen und qualitativen Forschung in diesem Feld beleuchtet.
- Kapitel 2 definiert das Handlungsfeld der Theaterpädagogik. Es werden verschiedene Bedeutungen von Theater und Pädagogik im Zusammenspiel beleuchtet und der Einfluss von Theaterspielen auf die Entwicklung von ästhetischer Kompetenz und Persönlichkeit untersucht.
- Kapitel 3 stellt verschiedene Modelle der Persönlichkeitsentwicklung und -forschung vor. Es werden u.a. Eriksons Modell der psychosozialen Entwicklung, das Big-Five-Modell und die Ergebnisse einer Studie von Domkowsky vorgestellt, um den theoretischen Rahmen für die empirische Untersuchung zu schaffen.
- Kapitel 4 beschreibt die methodische Vorgehensweise der Arbeit. Es wird die Herangehensweise der Kategorienbildung, die Anwendung qualitativer Sozialforschung anhand von Experteninterviews, die Konzeption des Interviewleitfadens und Besonderheiten der Analyse beleuchtet.
- Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Experteninterviews. Es werden die Einstellungen der Interviewpartner zu verschiedenen Aspekten des Theaterspielens von Jugendlichen analysiert und die Auswirkungen von Theaterspielen auf die Entwicklung von Offenheit, Leistungsbereitschaft, Extraversion, Empathie, Selbstbewusstsein und Reflexion diskutiert.
Schlüsselwörter
Theaterpädagogik, Persönlichkeitsentwicklung, Adoleszenz, Identität, Theaterspielen, Experimentierfreude, Kreativität, Leistungsbereitschaft, Extraversion, Empathie, Verantwortung, Selbstbewusstsein, Reflexion, Transfereffekte, Kompetenzen, Bildung, Rollenfindung, Kunst und Pädagogik
- Quote paper
- Marie-Christin Agyeman (Author), 2015, Persönlichkeitsentwicklung durch Theaterpädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/436214