„Braucht der Mensch Recht und Bestrafung ?“ – Die Idee zu dieser Fragestellung entstand im Rahmen eines Gruppenprojekts zum Thema „Strafvollzug“. Zu Beginn wurde in der Fragestellung noch explizit nach dem Menschenbild im Recht gefragt, allerdings stellte ich nach Bearbeitung der Literatur fest, dass dieser Teil bereits in der Frage, ob der Mensch Recht braucht, integriert ist. Natürlich kann diese Fragestellung das Problem des Menschenbildes nicht in vollständiger Weise ausschöpfen (im Rahmen des „Menschenbild-Diskurses“ stellen sich z.B. zusätzlich Fragen wie nach dem rechtlichen Status von Embryonen und der Abtreibung ), aber weitere Aspekte darüber wären im Rahmen dieser Hausarbeit leider deplaziert und würden uns in der Beantwortung der Fragestellung auch nicht weiterbringen.
In der Fragestellung spielt der Begriff des „Rechts“ eine zentrale Rolle. Im Gegensatz zum Begriff der „Bestrafung“, an den ich eher von der praktischen Seite herangehen werde, möchte ich den Begriff des Rechts eher auf einer allgemeinen und umfassenden Ebene betrachten. Es geht mir dabei also nicht um spezielle Fragestellungen, wie z.B. „Ist das aktuelle Recht adäquat ?“ oder „Ist das heutige Recht besser als das römische Recht ?“, sondern es geht ganz allgemein um die Frage „Braucht der Mensch überhaupt Recht ?“. Entsprechend dieser Vorgehensweise möchte ich den hier erörterten Rechtsbegriff vor allem auf die Begriffe „Regel“ und „Norm“ beziehen und so könnte man die Fragestellung auch wie folgt formulieren: „Braucht der Mensch Regeln und Normen ?“.
Ensprechend der Problemstellung, beginnt diese Arbeit im ersten Kapitel mit der Frage „Braucht der Mensch Recht ?“. Dabei betrachte ich dieses Problem auf der einen Seite aus einer anthropologisch-biologischen Sicht und auf der anderen Seite aus einem christlich-religiösen Blickwinkel heraus. Das zweite Kapitel behandelt dann die Frage nach der Strafe. Zu Beginn behandle ich kurz eines der wichtigsten Grundfragen in diesem Zusammenhang: das Problem der Willensfreiheit. Danach werde ich aufzeigen, welche Funktionen die Strafe im „modernen Recht“ erfüllt und zum besseren Verständnis auch die historische Entwicklung mit einbeziehen. Anschließend stelle ich das Problem noch aus meiner persönlichen Einschätzung heraus dar. Zum Abschluß der Arbeit fasse ich dann die Ergebnisse noch einmal zusammen und gebe eine kurze persönliche Stellungnahme ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Vorbemerkungen
- Braucht der Mensch Recht?
- Anthropologisch-biologische Argumentation
- Religiöse Argumentation
- Braucht der Mensch Bestrafung?
- Der freie Wille
- Die Funktionen von Strafe
- Bewertung
- Abschließende Zusammenfassung und Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob der Mensch Recht und Bestrafung benötigt. Sie untersucht diese Problematik aus verschiedenen Perspektiven, insbesondere aus anthropologisch-biologischer und christlich-religiöser Sicht. Die Arbeit analysiert die Rolle des Rechts und der Bestrafung im Zusammenleben von Menschen und untersucht, welche Funktionen sie erfüllen.
- Die Notwendigkeit von Regeln und Normen für das menschliche Zusammenleben
- Die Bedeutung der Willensfreiheit im Kontext von Recht und Strafe
- Die Funktionen von Strafe im „modernen Recht“
- Die Rolle des Rechts in der Menschheitsgeschichte
- Die Bedeutung des Rechts für die soziale Ordnung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung und Vorbemerkungen
Die Einleitung beleuchtet den Entstehungsprozess der Fragestellung „Braucht der Mensch Recht und Bestrafung?“, die im Kontext eines Gruppenprojekts zum Thema „Strafvollzug“ entstanden ist. Sie betont die Relevanz des Menschenbildes im Recht und die Bedeutung des Rechtsbegriffs im Sinne von Regeln und Normen. Die Einleitung führt den Leser in die Problematik ein und skizziert den Aufbau der Arbeit.
1. Braucht der Mensch Recht?
Dieses Kapitel untersucht die Frage nach der Notwendigkeit von Recht aus zwei Perspektiven: der anthropologisch-biologischen Argumentation und der christlich-religiösen Interpretation. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle des Rechts im Zusammenleben von Menschen und dessen Bedeutung für die soziale Ordnung.
1.1 Anthropologisch-biologische Argumentation
Dieser Abschnitt beleuchtet die Notwendigkeit von Regeln und Normen aus der Sicht der Anthropologie. Er argumentiert, dass der Mensch aufgrund seiner geringen Spezialisierung und Anpassungsfähigkeit auf soziale Strukturen und Regeln angewiesen ist, um zu überleben und sich in der Gesellschaft zu integrieren.
1.2 Religiöse Argumentation
Dieser Abschnitt präsentiert eine christlich-religiöse Perspektive auf die Frage nach der Notwendigkeit von Recht. Er bezieht sich auf religiöse Normen und moralische Prinzipien und argumentiert, dass diese eine wichtige Grundlage für das Zusammenleben von Menschen bilden.
Schlüsselwörter
Recht, Bestrafung, Anthropologie, Religion, Normen, Regeln, Willensfreiheit, Funktionen von Strafe, soziales Zusammenleben, Menschheitsgeschichte, soziale Ordnung.
- Quote paper
- Tobias Krieg (Author), 2005, Braucht der Mensch Recht und Bestrafung ?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43623