Der Parteienpluralismus in der Weimarer Republik. Unterrichtsentwurf Geschichte (11. Klasse Gymnasium)


Unterrichtsentwurf, 2018

18 Seiten, Note: keine Bewertung


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Begründeter Teil
1.1 Bedingungsanalyse
1.2 Ziele
1.3 Sachanalyse
1.4 Didaktisch-methodische Analyse

2. Verlaufsskizze

3. Anhang

1. Begründeter Teil

1.1 Bedingungsanalyse

Um in der Phase der Unterrichtsplanung die angemessenen didaktisch-methodischen Entscheidungen treffen zu können, ist es von Nöten, die Bedingungen der zu planenden Unterrichtsstunde umfassend zu betrachten und logische Schlüsse zu ziehen.

Situative Bedingungen

Die Unterrichtseinheit zur Thematik: „Parteienpluralismus der Weimarer Republik – Grund für das Scheitern der Demokratie?“ findet im Grundkurs Geschichte 11 des G. Gymnasiums in statt. Der Kurs setzt sich zusammen aus 9 weiblichen sowie 8 männlichen Schülern, wodurch sich eine Gesamtzahl von 17 SchülerInnen ergibt. Dem Referendar ist der Kurs gut bekannt, da er bereits seit Ende November 2017 den Geschichtsunterricht bei ihnen übernommen hat. Die Unterrichtseinheit findet wie gewohnt am Mittwoch in der 1. und 2. Stunde statt. Dies führt des Öfteren dazu, dass die Lerngruppe noch etwas träge und schläfrig wirkt.

Soziale Situation

Die SchülerInnen der Klassenstufe 11 sind in der Regel 17 und 18 Jahre alt und befinden sich am Ende ihrer schulischen Laufbahn. In dieser Phase ist des Öfteren eine Zurückhaltung in der Aktivität des Unterrichts zu beobachten. Dies kann ich nur bestätigen. Es ist nicht einfach, die SuS für den Geschichtsunterricht zu begeistern.

Dennoch gibt es einige SchülerInnen, welche durch eine gute Mitarbeit auffallen. Hierbei muss besonders …. genannt werden. Ausgenommen von diesen Schülern findet kaum eine aktive Mitarbeit statt. Der Referendar ist somit gezwungen, die SchülerInnen direkt anzusprechen.

Materiell- räumliche Bedingungen

Die Unterrichtseinheit findet im Raum 204 und somit in der ersten Etage des G. Gymnasiums in statt. Aus technischer Sicht verfügt der Raum über eine interaktive Whiteboard Tafel, welche stetig benutzt wird. Weiterhin verfügt der Raum über einen Polylux. Am Gymnasium arbeiten die SchülerInnen in Geschichte in der Klassenstufe 11 mit dem Buch „Geschichte und Geschehen Sachsen 11“ vom Klett Verlag, welches von den SuS in jeder Unterrichtsstunde mitzuführen ist.

Die Schule verfügt über einen mäßigen Vorrat an historischen Karten. Daher benutzt der Referendar meistens die interaktive Tafel, um die SuS in Kartographie zu trainieren.

1.2 Ziele

Wissen:

- Die SuS kennen die wesentlichen Inhalte der politischen Parteien der Weimarer Republik.
- Die SuS kennen das Parteienspektrum der Weimarer Republik.

Können:

- Die SuS üben sich in der praktischen Umsetzung mit histor., polit. Wahlplakaten.
- Die SuS üben sich im Umgang mit histor. Darstellungen und können aus diesen histor. Sachverhalte rekonstruieren.

Werte:

- Die SuS erkennen, dass nicht nur der Parteienpluralismus dieser Epoche Grund für den Untergang der 1. Demokratie auf deutschen Boden war.

1.3 Sachanalyse

a) Lernbereichsplanung Geschichte (Kurs 11 )

(07.03.17 – 20.06.17 – je eine Doppelstunde pro Woche)

Lernbereich: Demokratie und Diktatur – Anspruch und Wirklichkeit von Gesellschaftsmodellen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Einordnung der Stunde in den Lernbereich:

Zu Beginn des Lernbereichs haben die Schüler einen Ausblick über die neue Thematik erhalten. Begonnen wurde speziell dann mit der Novemberrevolution und anschließend die demokratische Verfassung der WR erarbeitet. Die SuS haben insbesondere die Schwächen der neuen Verfassung kennengelernt und besonders durch Problematisierungsphasen im Unterricht verarbeitet.

Weiterhin haben die SchülerInnen eine intensive GA zu den Phasen der WR durchgeführt und diese erfolgreich im Plenum präsentiert und diskutiert. Dabei wurden die Ziele, einen Überblick über die zeitliche Dimension zu erhalten, wichtige Personen und Ereignisse kennenzulernen, grundlegendes historisches Verständnis für die Epoche zu erlangen, erreicht.

Nun werden besonders die Faktoren für das Scheitern der ersten Demokratie auf deutschem Boden erarbeitet und problematisiert. Nachdem die Weltwirtschaftskrise schon im Fokus des Kursunterrichts stand, soll nun die Parteienlandschaft der WR näher in den Vordergrund rücken.

b) Darstellung des Unterrichtsgegenstandes aus fachwissenschaftlicher Sicht:

Der Parteienpluralismus der WR ist ein vieldiskutiertes Thema in der historischen Forschung. Wichtig ist vor allem, das Parteienspektrum dieser Zeit zu erfassen, um die politischen Interessen und Tendenzen zu reflektieren. Für diese Einheit stehen die Parteien KPD, SPD, Zentrum, DDP, DVP, DNVP und NSDAP im Fokus der Betrachtungen.

Die KPD verfolgt einen Staat nach kommunistischem Vorbild und insbesondere eine Annäherung an die UdSSR. Weiterhin fordert die Partei wirtschaftlich eine entschädigungslose Enteignung von Industriebetrieben.

Die SPD ist die Partei zur Verteidigung der Demokratie/ Republik. Außenpolitisch stehen friedliche Lösungsversuche im Mittelpunkt und wirtschaftlich die Gleichberechtigung aller Arbeitnehmer.

Die Zentrumspartei besitzt eine christlich – konservative Ausrichtung. Schutz, Ehe und Familie stehen bei ihren politischen Programmen im Vordergrund. Weiterhin fordern sie eine starke Exekutive sowie gleiches Recht für alle in Gesetzgebung und Verwaltung.

Die DDP besitzt demokratische Tendenzen. In ihren politischen Zielstellungen fordert die Partei den Schutz der Verfassung, keine Vergesellschaftung der Produktionsmittel und außenpolitisch die Revision der Versailler Verträge.

Die Deutsche Volkspartei vereinigt monarchische Strömungen in sich. Innenpolitisch steht die Stärkung der Familie, nach konservativem Vorbild im Fokus. Weiterhin soll ein aufzurichtendes Kaisertum nach Volksentscheid den Staat gestalten. In der Außenpolitik fordert die DVP die Vereinigung aller Deutschen einschließlich Österreichs. Außerdem kritisiert die DVP den Versailler Vertrag.

Die DNVP fordert eine, über Parteien stehende, Monarchie. Außenpolitisch positioniert sich die Partei stark gegen die Versailler Verträge und gegen eine fremde Zwangsherrschaft. Wirtschaftlich fordert die Partei eine Förderung der Landwirtschaft und des Mittelstands.

Die NSDAP fordert einen Staat mit starker Zentralgewalt sowie eine unbedingte Autorität des politischen Zentralparlaments über das Reich und seine Organisationen. In der Außenpolitik bildet vor allem der Zusammenschluss aller Deutschen zu einem Groß-Deutschland den Mittelpunkt der Zielstellung.[1]

Aufgrund der politischen Zielsetzungen ergibt sich folgendes Parteienspektrum für die Epoche der Weimarer Republik:[2]

Links Mitte Rechts

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Neben diesen Ausführungen, welche als theoretische Hinführung dienen sollen, steht besonders die Analyse eines Wahlplakates im Mittelpunkt dieser Thematik. Der Leitfaden für diese Analyse umfasst drei wichtige Schritte:

- 1. spontaner Eindruck, Assoziation
- 2. Analyse und Deutung

Damit sind Fragen nach dem Sender und Empfänger in erster Linie gemeint. Aber auch Fragen nach der Text- und Bildgestaltung (Was? Wie? Wirkungen und Intentionen?)

- 3. abschließende Reflexion

Die abschließende Reflexion soll die Wirkung von Werbeinhalten und Werbeintentionen und die daraus resultierende Wirkung näher beleuchten.[3]

Bei näherer Betrachtung der Thematik lässt sich folgendes feststellen:

Wahlplakate haben besonders in Deutschland weiterhin eine tragende Funktion. Nicht nur in der aktuellen Betrachtung, auch schon in der Vergangenheit (WR) war das Wahlplakat vor Wahlen ein entscheidendes Medium.

Abschließend lässt sich noch hinzufügen, dass nicht nur der Parteienpluralismus schuld am Untergang der Weimarer Epoche war. Dennoch müssen hierbei die Schwächen in der Verfassung erwähnt werden. Insbesondere die Nicht – Regelung einer 5% Hürde rückt dabei näher in den Fokus. Dennoch muss die These ausgestellt werden, dass ein Sammelbecken von Ursachen das Scheitern der ersten deutschen Demokratie bewirkt hat.

1.4 Didaktisch-methodische Analyse

Nun sollen die didaktisch - methodischen Aspekte näher beleuchtet werden. Hierbei soll die Auswahl der Lerninhalte und Methodenentscheidungen argumentiert werden. Grundsätzlich ist zu sagen, dass die beiden Unterrichtsstunden einen problem- und handlungsorientierten Charakter besitzen.

Mit Beginn der Unterrichtseinheit soll durch einen „stummen Impuls“ die Hinführung zur Thematik „Parteienpluralismus der WR“ erfolgen. Methodisch fällt die Auswahl auf einen „Galerierundgang“. Ziel ist es, dass die Lerngruppe die Thematik schnell aufgreift und für die kommende Einheit motiviert wird. Dabei werden sieben Wahlplakate von sieben verschiedenen Parteien der Weimarer Epoche an die linke und rechte Tafelhälfte angebracht. Alternativ wäre auch ein Vergleich zu heutigen Wahlplakaten möglich gewesen. Beispielsweise ein Wahlplakat der SPD von der Reichstagswahl 1930 und ein Wahlplakat der Sozialdemokraten zur Bundestagswahl 2017. Dabei hätten die SchülerInnen Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausarbeiten und somit zwei Darstellungsquellen analysieren können. Mein Ziel ist es jedoch, die Lerngruppe direkt in diese historische Epoche hineinzuversetzen. Sie sollen gleich zu Beginn ein Gefühl für die Vielschichtigkeit des Parteiensystems der Weimarer Epoche bekommen. Durch die Zielorientierung mit der Frage, ob der Parteienpluralismus schuld am Untergang der Weimarer Zeit ist, soll schon an dieser Stelle der problemorientierte Charakter deutlich werden.

Im Anschluss daran werden die politischen Inhalte der zuvor, durch Wahlplakate, dargestellten Parteien im Unterrichtsgespräch mit Hilfe einer tabellarischen Übersicht besprochen. Es wäre auch durchaus denkbar gewesen, die Inhalte in einer GA zu erarbeiten. Jedoch wurde ein Großteil der Parteien bereits bei den Präsentationen der „Phasen“ erläutert und daher fällt meine Entscheidung auf diese Form der Vermittlung und Ergebnissicherung. Bereits hier wird eine grobe Einteilung der Parteien in das Spektrum vorgenommen (Folie Whiteboard). Durch die moderne Technik, kann dies problemlos an der Whiteboard Tafel visualisiert werden.

[...]


[1] Vgl.: Barth,Steffen/ Droste, Peter/ Münch, Matti (u.a.): Geschichte und Geschehen. Oberstufe, Klett Verlag, Stuttgart 2017, S. 234.

[2] Vgl.: Parteien in der Weimarer Republik. Parteienspektrum im links-rechts Schema: in: http://www.teachsam.de/geschichte/ges_deu_weimar_18-33/wei_parteien/wei_par1.htm, zugegriffen am 28.04.2018.

[3] Vgl.: Altmann, Gerhard/ Dalljo, Ute/ Simon, Albrecht u.a.: Mensch & Politik. Sekundarstufe II, Westermann Gruppe, Braunschweig 2017, S. 100.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Der Parteienpluralismus in der Weimarer Republik. Unterrichtsentwurf Geschichte (11. Klasse Gymnasium)
Note
keine Bewertung
Autor
Jahr
2018
Seiten
18
Katalognummer
V436263
ISBN (eBook)
9783668800120
ISBN (Buch)
9783668800137
Sprache
Deutsch
Schlagworte
parteienpluralismus, weimarer, republik, unterrichtsentwurf, geschichte, klasse, gymnasium
Arbeit zitieren
Sascha Weidenbach (Autor:in), 2018, Der Parteienpluralismus in der Weimarer Republik. Unterrichtsentwurf Geschichte (11. Klasse Gymnasium), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/436263

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