Es soll also die Frage verfolgt werden, inwieweit der aus der Ethnologie stammende Begriff des Animismus eine Möglichkeit bietet, Magischen Realismus jenseits des Postulats zweier Welten, den Polen magisch – real, bestimmen zu können. Aus diesem Grund erfolgt zuerst im zweiten Kapitel eine ausführliche theoretische Diskussion des Magischen Realismus, um den Engpass der bis dato geführten Ansätze aufzeigen zu können. Das dritte Kapitel widmet sich in der Folge einer exemplarischen Lektüre eines der bedeutendsten Werke der Gattung des Magischen Realismus – dem 1949 veröffentlichten Roman Hombres de maíz des guatemaltekischen Autors Miguel Angel Asturias, um durch Hinzunahme animistischer Denk- und Wahrnehmungsstrukturen eine andere Interpretation bestimmter Phänomene und Charakteristika vorlegen zu können. Obwohl dem Roman immer wieder der Vorwurf der Zusammenhanglosigkeit, Arbitrarität und Unverständlichkeit gemacht worden ist, kann dessen Inhalt doch als der Konflikt zwischen den Indios, natives unter der Leitung des Kaziken Gaspar Ilóm und den Ladinos unter der Herrschaft von Oberst Godoy beschrieben werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Magischer Realismus - eine Begriffsbestimmung
- 2.1. Ursprung
- 2.2. Magischer Realismus und Lateinamerika
- 2.3. Exkurs: Magischer Realismus und Phantastik
- 3. Magischer Realismus und Animismus
- 3.1. Metamorphosen
- 3.2. Natur
- 3.3. Kollektiver Geist
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit setzt sich zum Ziel, den Begriff des Animismus in die literaturwissenschaftliche Diskussion des Magischen Realismus zu integrieren und dessen Bedeutung für die Analyse der Gattung zu beleuchten. Die Arbeit untersucht, inwiefern der Animismus eine Möglichkeit bietet, den Magischen Realismus jenseits des Postulats zweier Welten, den Polen magisch – real, zu bestimmen.
- Der Ursprung des Begriffs Animismus und seine Entwicklung in der Anthropologie
- Die Definition des Magischen Realismus als literarische Gattung und seine historischen Wurzeln
- Die Verbindung zwischen Magischem Realismus und Animismus in Bezug auf die Darstellung von Natur, Metamorphosen und kollektivem Geist
- Die exemplarische Analyse des Romans „Hombres de maíz“ von Miguel Angel Asturias
- Die Relevanz animistischer Denk- und Wahrnehmungstrukturen für die Interpretation des Magischen Realismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die grundsätzliche Problematik der Hausarbeit vor und erläutert die Relevanz des Begriffs „Animismus“ im Kontext des Magischen Realismus. Das zweite Kapitel widmet sich einer ausführlichen theoretischen Diskussion des Magischen Realismus, um den Engpass der bisherigen Ansätze aufzuzeigen. Das dritte Kapitel befasst sich mit einer exemplarischen Lektüre des Romans „Hombres de maíz“ von Miguel Angel Asturias, um durch die Integration animistischer Denk- und Wahrnehmungsstrukturen eine alternative Interpretation bestimmter Phänomene und Charakteristika zu präsentieren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe Magischer Realismus, Animismus, Lateinamerika, „Hombres de maíz“, Miguel Angel Asturias, Metamorphosen, Natur, kollektiver Geist, und die Relevanz dieser Begriffe für die literaturwissenschaftliche Analyse.
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- Maria Dschaak (Author), 2012, Magischer Realismus. Zum Verhältnis von Animismus und lo real maravilloso in "Hombres de maíz" von Asturias, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/436329