Die Forschung befasste sich schon längere Zeit mit dem Einfluss akuter sexueller Erregung auf unterschiedliche Konzepte wie Vergewaltigung und Kindesmissbrauch. Jedoch fokussieren sich die meisten Studien auf klinischen oder forensischen Stichproben. Das Ziel der vorliegenden Studie war, herauszufinden, ob eine akute sexuelle Erregung das sexuelle Interesse in einer nichtklinischen Stichprobe beeinflusst. Zusätzlich wurde untersucht, ob den Zusammenhang zwischen sexueller Erregung und sexuellem Interesse durch sexuelles Verlangen moderiert wird.
Insgesamt nahmen 62 Probanden an dieser Studie Teil, wobei die eine Hälfte in der Experimentalgruppe (Manipulation durch eine erotische Geschichte) und die andere Hälfte in der Kontrollgruppe (Manipulation durch eine Achterbahngeschichte) randomisiert zugeteilt wurden. Die Probanden mussten Fragen bezüglich ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Nutzung von Internetseiten pornographischen Inhalts und ihrem sexuellen Verlangen ausfüllen. Dann wurde ein erster impliziter Assoziationstest (IAT-Durchgang) durchgeführt gefolgt von einem Stroop Test und eines zweiten IAT-Durchganges nach einer entsprechenden Manipulation. Anschließend wurden Viewing Times (VT) durchgeführt, wobei die Reaktionszeiten und die Bewertungen der sexuellen Attraktivität, der Stimuli, erfasst wurden. Probanden mussten schlussendlich angeben, wie groß die Wahrscheinlichkeit sei, dass ein durchschnittlicher Mann eine 12-Jährige sexuell attraktiv finden würde.
Die Ergebnisse zeigten signifikante Gruppenunterschiede für die letzte Frage. Zusätzlich weisen die Ergebnisse daraufhin, dass der erste IAT Durchgang einen signifikanten Effekt auf den zweiten Durchgang hatte. Die Hypothesen konnten jedoch weder angenommen, noch ganz abgelehnt werden. Abschließend wurde darüber diskutiert, ob die Ergebnisse unter anderem an weiblichen Probanden repliziert werden sollte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund
- Sexuelles Verlangen (Libido; eng.: „sex drive“)
- Sexuelle Erregung
- Direkte und indirekte Messverfahren
- Sexuelles Verlangen & WMC
- 3. Hypothesen
- Untersuchung explorativen Forschungsfragen
- Zusammenhang zwischen dem Nutzen pornographischen Seiten und verlängerte Reaktionszeiten bei visuellen Stimuli (unabhängig von Gruppen)
- 4. Methodik
- Operationalisierung der Hypothesen
- 5. Ergebnisse
- Datenauswertung
- Deskriptive Statistik
- Inferentielle Statistik
- 6. Diskussion
- Interpretation der Ergebnisse
- Kritik & Einschränkungen
- Ausblick
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss akuter sexueller Erregung auf das sexuelle Interesse in einer nicht-klinischen männlichen Stichprobe. Ein weiterer Fokus liegt auf der Moderation dieses Zusammenhangs durch das sexuelle Verlangen. Die Studie nutzt sowohl implizite als auch explizite Messmethoden, um einen umfassenden Einblick in die Thematik zu erhalten.
- Einfluss akuter sexueller Erregung auf das sexuelle Interesse
- Moderierende Rolle des sexuellen Verlangens
- Anwendung und Validierung impliziter Messmethoden (IAT, Viewing Time)
- Untersuchung atypischer sexueller Interessen
- Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit bestehenden Studien im klinischen und forensischen Bereich
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Einflusses akuter sexueller Erregung auf sexuelle Enthemmung und atypisches sexuelles Interesse ein. Sie referiert auf vorherige Studien von Ariely & Loewenstein (2006) und Spokes et al. (2014), die den Zusammenhang zwischen sexueller Erregung, Entscheidungsfindung und der Arbeitsgedächtniskapazität (WMC) belegen. Die Studie positioniert sich als Weiterführung dieser Forschung, indem sie den Einfluss auf das sexuelle Interesse in einer nicht-klinischen Stichprobe untersucht und implizite Messverfahren einsetzt. Die methodische Perspektive des Einsatzes des IAT zur Erfassung des relativen Verhältnisses von sexuellem Interesse an Erwachsenen und Kindern wird hervorgehoben, analog zu vergleichbaren Studien im Bereich der Aggressivitätsforschung (Bluemke, Friedrich & Zumbach, 2009) und forensischen Studien zu Vergewaltigung (Hermann, McPhail, Nunes & Sewell, 2010).
2. Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel dürfte die Konzepte des sexuellen Verlangens, der sexuellen Erregung und die relevanten Messmethoden (direkte und indirekte Verfahren, inklusive IAT und Viewing Time) ausführlich erläutern. Es wird wahrscheinlich auf bestehende Theorien und Modelle Bezug nehmen, um den theoretischen Rahmen der Studie zu etablieren. Ein besonderer Schwerpunkt liegt vermutlich auf der Erklärung der Arbeitsgedächtniskapazität (WMC) und ihrer potentiellen Rolle als Moderator zwischen sexueller Erregung und Entscheidungsfindung im sexuellen Kontext.
3. Hypothesen: Dieses Kapitel formuliert die konkreten Hypothesen der Studie. Es beschreibt die erwarteten Zusammenhänge zwischen sexueller Erregung, sexuellem Interesse, und der Arbeitsgedächtniskapazität (WMC). Es wird wahrscheinlich auch explorative Forschungsfragen formulieren, die über die primären Hypothesen hinausgehen, wie z.B. den Zusammenhang zwischen Pornografiekonsum und Reaktionszeiten bei visuellen Stimuli.
4. Methodik: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Methodik der Studie, einschließlich der Stichprobenbeschreibung, des Untersuchungsmaterials (Fragebögen, IAT, Viewing Time Messungen), sowie der Operationalisierung der Hypothesen und die Durchführung der Studie.
5. Ergebnisse: Das Kapitel präsentiert die Ergebnisse der statistischen Auswertung. Es wird deskriptive Statistiken (z.B. Mittelwerte, Standardabweichungen) und inferentielle Statistiken (z.B. t-Tests, Korrelationen) enthalten. Die Ergebnisse werden im Bezug auf die aufgestellten Hypothesen interpretiert. Es wird berichtet, ob signifikante Gruppenunterschiede gefunden wurden und ob die Hypothesen bestätigt oder verworfen werden konnten.
Schlüsselwörter
Akute sexuelle Erregung, sexuelles Interesse, sexuelles Verlangen, Arbeitsgedächtniskapazität (WMC), Impliziter Assoziationstest (IAT), Viewing Time, nicht-klinische Stichprobe, atypisches sexuelles Interesse, Pornografiekonsum, Moderation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Studie: Einfluss akuter sexueller Erregung auf das sexuelle Interesse
Was ist der Gegenstand der Studie?
Die Studie untersucht den Einfluss akuter sexueller Erregung auf das sexuelle Interesse bei Männern in einer nicht-klinischen Stichprobe. Ein weiterer Fokus liegt auf der Rolle des sexuellen Verlangens als Moderator dieses Zusammenhangs.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Studie verwendet sowohl implizite (IAT, Viewing Time) als auch explizite Messmethoden, um einen umfassenden Einblick zu erhalten. Der Implizite Assoziationstest (IAT) misst das relative Verhältnis von sexuellem Interesse an Erwachsenen und Kindern, vergleichbar mit Studien zur Aggressivitäts- und Vergewaltigungsforschung. Die "Viewing Time" Methode misst die Betrachtungsdauer von visuellen Reizen.
Welche Hypothesen wurden untersucht?
Die Studie prüft die Zusammenhänge zwischen sexueller Erregung, sexuellem Interesse und der Arbeitsgedächtniskapazität (WMC). Zusätzlich werden explorative Forschungsfragen untersucht, beispielsweise der Zusammenhang zwischen Pornografiekonsum und Reaktionszeiten auf visuelle Stimuli.
Welche Kapitel umfasst die Studie?
Die Studie gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Theoretischer Hintergrund, Hypothesen, Methodik, Ergebnisse und Diskussion. Die Einleitung führt in die Thematik ein und referiert auf relevante Vorstudien. Der theoretische Hintergrund erläutert die Konzepte des sexuellen Verlangens, der sexuellen Erregung und die verwendeten Messmethoden. Die Methodik beschreibt detailliert die Studiendurchführung und die Stichprobe. Die Ergebnisse präsentieren die statistische Auswertung, während die Diskussion die Ergebnisse interpretiert, Kritikpunkte und Einschränkungen benennt und einen Ausblick gibt.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Akute sexuelle Erregung, sexuelles Interesse, sexuelles Verlangen, Arbeitsgedächtniskapazität (WMC), Impliziter Assoziationstest (IAT), Viewing Time, nicht-klinische Stichprobe, atypisches sexuelles Interesse, Pornografiekonsum, Moderation.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Das Kapitel "Ergebnisse" präsentiert deskriptive Statistiken (z.B. Mittelwerte, Standardabweichungen) und inferentielle Statistiken (z.B. t-Tests, Korrelationen). Es wird berichtet, ob signifikante Gruppenunterschiede gefunden wurden und ob die Hypothesen bestätigt oder verworfen werden konnten. Die detaillierten Ergebnisse sind im Volltext der Studie nachzulesen.
Welche Bedeutung haben vorherige Studien?
Die Studie baut auf vorherigen Studien von Ariely & Loewenstein (2006) und Spokes et al. (2014) auf, welche den Zusammenhang zwischen sexueller Erregung, Entscheidungsfindung und Arbeitsgedächtniskapazität (WMC) belegen. Sie bezieht sich auch auf Studien im Bereich Aggressivitätsforschung (Bluemke, Friedrich & Zumbach, 2009) und forensischer Studien zu Vergewaltigung (Hermann, McPhail, Nunes & Sewell, 2010) bezüglich der Anwendung des IAT.
Für wen ist diese Studie relevant?
Diese Studie ist relevant für Forscher im Bereich der Sexualwissenschaft, Psychologie und forensischen Psychologie. Sie bietet Einblicke in die Zusammenhänge zwischen sexueller Erregung, sexuellem Interesse und kognitiven Prozessen.
- Quote paper
- Emeline Mertens (Author), 2015, Der Einfluss akuter sexueller Erregung auf das sexuelle Interesse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/436775