In dieser Arbeit wird das Vorgehen der Bundesregierung, welches das Resultat bestimmter Stellen im sogenannten "Weißbuch 2016" ist, analysiert und mit dem Liberalen Intergouvernementalismus verglichen um eine Aussage darüber treffen zu können, inwiefern diese Theorie als zutreffend erklärt werden kann.
Die Europäische Union ist einer der erfolgreichsten Zusammenschlüsse zwischen vielen einzelnen Nationalstaaten, der auf der Welt aufzufinden ist. Nach einer schier nicht enden wollenden Zeit an Auseinandersetzungen, Kriegen und Konflikten, ausgehend von den unterschiedlichsten Nationalstaaten innerhalb von Europa, hat sich nach dem Ende des zweiten Weltkrieges, ein Europa der Kooperation entwickelt, welches in einem langjährigen Prozess, bestehend aus Hochs und Tiefs, eine beispiellose Breite an Nationalstaaten vereint, die sich dem Projekt „Europäischen Union“ angeschlossen haben. Weshalb geben die Staaten einen Teil ihrer Souveränität aus der nationalen Hand in eine internationale Gemeinschaft? Was sind die Gründe für die Beziehungen der EU-Mitgliedsstaaten?
Für die Antwort auf diese Fragen sind sogenannte europäische Integrationstheorien entstanden, die alle versuchen den europäischen Integrationsprozess zu erklären. Der liberale Intergouvernementalismus, welcher in den 1990er Jahren von Andrew Moravcsik entwickelt wurde, ist eine dieser Theorien. In diesem hat Moravcsik ein bestimmtes Muster entwickelt, wie auf europäischer Ebene Verhandlungsergebnisse zustanden kommen und wer die relevanten Akteure im Integrationsprozess der EU sind.
Im Jahr 2016 hat das Deutsche Bundesministerium für Verteidigung zusammen mit der Deutschen Bundesregierung das sog. „Weißbuch 2016“ herausgebracht, in dem vor allem die deutsch-europäische Sicherheitspolitik und die Zukunft der Bundeswehr thematisiert wird. Dieses Buch soll als „[…] Grundlagendokument Deutschlands […]“ und als „wesentliche[r] Leitfaden [für] Entscheidungen und Handlungen unseres Landes (Deutschlands)“ dienen. In diesem wird unter anderem die zurzeit schwierige Situation der Europäischen Union behandelt („Europäisches Projekt unter Druck“ und die Vorgehensweise der Deutschen Bundesregierung beschrieben, mit der sie genannte Probleme behandeln möchte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Grundaussagen
- Untersuchungsgegenstand
- Analyse
- Fazit
- Vergleich zu anderen Publikationen zum „Weißbuch 2016“
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Vorgehensweise der Deutschen Bundesregierung, wie sie im „Weißbuch 2016“ dargestellt wird, und vergleicht diese mit dem Liberalen Intergouvernementalismus. Ziel ist es zu untersuchen, inwiefern diese Theorie die deutsche Sicherheitspolitik, wie im „Weißbuch 2016“ formuliert, adäquat erklären kann. Abschließend wird das Fazit mit anderen Publikationen zum „Weißbuch 2016“ verglichen.
- Analyse der deutschen Sicherheitspolitik im Kontext des „Weißbuch 2016“
- Anwendung des Liberalen Intergouvernementalismus auf das „Weißbuch 2016“
- Bewertung der Erklärungskraft des Liberalen Intergouvernementalismus für die deutsche Sicherheitspolitik
- Vergleich mit anderen Publikationen zum „Weißbuch 2016“
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik des „Weißbuch 2016“ und die Relevanz des Liberalen Intergouvernementalismus ein. Sie stellt die Forschungsfrage und die methodische Vorgehensweise dar.
- Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel erläutert den Liberalen Intergouvernementalismus als theoretischen Rahmen für die Analyse. Es beschreibt die zentralen Annahmen und die Kernargumente der Theorie sowie die Bedeutung des Präferenzbildungsprozesses für die zwischenstaatliche Kooperation.
- Grundaussagen: Dieses Kapitel untersucht die Grundaussagen des „Weißbuch 2016“ und analysiert die deutsche Sicherheitspolitik unter dem Aspekt des Europäischen Projekts unter Druck.
Schlüsselwörter
Liberaler Intergouvernementalismus, „Weißbuch 2016“, Deutsche Sicherheitspolitik, Europäische Union, Präferenzbildung, Machtverteilung, zwischenstaatliche Kooperation, Verhandlungsergebnisse.
- Quote paper
- Vito Schröder (Author), 2018, Wie viel liberaler Intergouvermentalismus steckt im "Weißbuch 2016"?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/436879