Im Sommer 1914 plante das Deutsche Reich zwei Feldzüge nach Osten und Westen, die nicht länger als etwa sechs Wochen andauern sollten. Doch es kam ganz anders. Der Erste Weltkrieg wütete vier Jahre und drei Monate. Er brachte mitten in Europa eine technisierte Massenschlächterei ohne rechtes Vor und Zurück der Truppen.
Noch heute ist der Erste Weltkrieg ein vorrangiger Gegenstand der Geschichtswissenschaft. Uwe Malich setzt sich in seiner Publikation mit den ökonomischen Gründen für den Kriegsausbruch sowie die lange Kriegsdauer auseinander. Er geht darüber hinaus auf soziale und ideologische Hintergründe ein. Auch die unvermeidlichen Folgen der deutschen Niederlage thematisiert er sachlich und übersichtlich.
Als Ausgangspunkt für seine Darstellung nimmt Dr. Malich zwei widersprüchliche Äußerungen von W. I. Lenin. Es handelt sich dabei zum einen um das sogenannte Unvermeidlichkeitstheorem, zum anderen um seine Theorie vom Verrat an den werktätigen Massen des Volkes. Obwohl sie so widersprüchlich sind, prägten beide Theorien die Geschichtswissenschaft der DDR sowie kriegshistorische Arbeiten und Arbeiten zur Geschichte der Arbeiterbewegung.
Inhaltsverzeichnis
- Ein Blitzkrieg und kein Ende!
- Überlegungen zu den sozialen und ideologischen Grundlagen der deutschen Kriegsführung 1914-1918
- Der erste Weltkrieg als welthistorisches Schlüsselereignis
- Das Verhältnis von gesellschaftlichem Bewusstsein und Produktiv- bzw. Destruktivkraftentwicklung
- Historiographische Aufarbeitung des ersten Weltkrieges
- Substitutiver und kumulativer Erkenntnisfortschritt
- Ursachen und Ausbruch bzw. präziser, Entfesselung resp. Nicht-Verhinderung des Krieges
- Der Topos von der Unvermeidlichkeit des Krieges
- Die Rolle des subjektiven Faktors
- Dauer des Krieges, insbesondere unter dem Aspekt des „Durchhaltens“ der Massen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit den sozialen und ideologischen Grundlagen der deutschen Kriegsführung im Ersten Weltkrieg. Ziel ist es, die Ursachen und Folgen des Krieges zu untersuchen, insbesondere die Rolle des deutschen Imperialismus und die Bedeutung des subjektiven Faktors in der Entstehung und Dauer des Krieges.
- Die Rolle des deutschen Imperialismus im Ausbruch des Ersten Weltkrieges
- Die Debatte um die Unvermeidlichkeit des Krieges
- Der Einfluss des subjektiven Faktors auf die Kriegsführung
- Die Bedeutung der Arbeiterbewegung im Kampf gegen den Krieg
- Die Rolle der sozialdemokratischen Parteien im Ersten Weltkrieg
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beleuchtet zunächst die historische Bedeutung des Ersten Weltkrieges und die fortdauernde Relevanz seiner Analyse. Er stellt die Frage nach dem Verhältnis von gesellschaftlichem Bewusstsein und Produktivkraftentwicklung im Kontext des Krieges. Der Text analysiert verschiedene historische Deutungsmuster, die den Ausbruch des Krieges erklären sollen, darunter die These von der Unvermeidlichkeit des Krieges im imperialistischen Kapitalismus. Er beleuchtet kritisch die Rolle des subjektiven Faktors in der Entstehung und Dauer des Krieges, insbesondere die Bedeutung der Arbeiterbewegung und der sozialdemokratischen Parteien.
Schlüsselwörter
Der Text konzentriert sich auf die Analyse des Ersten Weltkrieges unter besonderer Berücksichtigung des deutschen Imperialismus, der Kriegsproblematik, des subjektiven Faktors, der Arbeiterbewegung, der sozialdemokratischen Parteien, der historischen Forschung und der Kriegsideologie.
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- Dr. Uwe Malich (Author), 2018, Ein Blitzkrieg und kein Ende. Die sozialen und ideologischen Grundlagen der deutschen Kriegsführung 1914-1918, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/436980